Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Beeindruckend - und erschütternd

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo -
    Zitat:
    "Ebenso klar ist, daß die Grundlage meiner Therapieempfehlung anders zustande kommen MUß, oder?

    Das Denkmuster hier scheint zu sein: "ich wünsche mir einen harmlosen Krebs den man nicht operieren braucht, suche mir einen Doktor, der das selbstgebastelte Theoriegebäude unterstützt und ignoriere die Empfehlungen der Fachgesellschaften weil die sind eh zu lahm und wissen nicht worum es bei mir geht. Außerdem trifft die Statistik bei mir sowieso nicht zu. Und der Pathologe hat eh gesagt, auf die Zytometrie kannst Du Dich verlassen, und die sagt, DEIN Krebs ist harmlos"

    Aha. Na dann... " (Dr.Wunderling)

    Ich muss schon sagen, wenn ich das lese, kocht mir das Blut.

    Hier, ebenso wie im Beitrag von Spertel, wird polemisch und bar jeder Bereitschaft zu ruhiger, für gute Argumente Anderer offenen Diskussion die Therapie von Bob Leibowitz heruntergemacht.

    Ich habe von meinen Urologen seinerzeit nur reflexartig die Therapieempfehlung bekommen: "Lassen Sie sich operieren, dann sind Sie's los". Dieselbe Erfahrung haben viele andere auch gemacht. Ist d a s die Therapieempfehlung, der wir uns alle zu unterwerfen haben?

    Was haben deutsche Urologen an Hormontherapie denn anzubieten? Da gibt es die ADT1, ADT2, ADT3, nach langem Kampf mit der Urologenschaft endlich anerkannt auch die intermittierende Hormonblockade, mal 3 Monate, mal 6 Monate adjuvant, preadjuvant oder sonstwie, ganz nach Gusto des jeweiligen Arztes, verordnet wie Hustensaft, letztendlich nur palliativ bis in die Hormonresistenz hinein.
    "Und was machen Sie, wenn einer Ihrer Patienten hormonresistent geworden ist? fragte ich meinen Urologen. "Dann überweise ich ihn an den Onkologen" war seine Antwort. Na prima!
    Und da macht sich ein amerikanischer Arzt darüber Gedanken, dass in der Hormontherapie mehr therapeutisches Potential stecken könnte und entwickelt ein schlüssiges Behandlungssystem, dass, ausgerichtet an den Eckpunkten Vermeidung von Impotenz und Hormonresistenz und Erreichung von maximalem Krebszelltod eine Alternative zu den risikoträchtigen "kurativen" Therapien darstellt, praktiziert dieses bei seinen Patienten, hat Erfolg, veröffentlicht die Ergebnisse - und wird hierzulande von der etablierten Urologenschaft, die nichts Gleichwertiges anzubieten hat, heruntergemacht, mit hahnebüchenen Argumenten und ohne dass man sich der Mühe unterzieht, zu prüfen und vielleicht dazuzulernen.
    So ganz unbekannt ist auch in Amerika die Leibowitz'sche Therapie nicht. Ich erinnere an Stephen B. Strums Ausführungen in seinem Buch "A Primer on Prostate Cancer", wo er auf Seite 148 wie folgt schreibt: "Using a somewhat different approach, Leibowitz et al achieved outstanding results in 110 consecutive patients with clinical stages T1-3 who refused any form of local therapy and who were treated with ADT3. The average total treatment duration was 13 months . . ." Natürlich würde auch in Amerika der Leibowtz'sche Therapieansatz den operierenden und bestrahlenden Kollegen das Geschäft verderben, aber eine derart polemische und mit unsachlichen Argumenten geführte Ablehnung wie hier in Deutschland erfährt Leibowitz in Amerika nicht.
    Eine einem Laien wie mir gleichermassen unverständliche Ignorierung erfahren die Diagnoseverfahren und die Forschungsergebnisse der Cytopathologie seitens deutscher Urologen. Professor Böcking weist in seinem 2006 erschienenen Buch "Mit Zellen statt Skalpellen" im Vorwort auf das Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie beim Gebärmutterkrebs hin: "Ein bisher einzigartiges Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie ist die Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs an einem Abstrich. Seit ihrer Einführung im Jahr 1972 ist die Sterblichkeit an diesem Tumor in Deutschland um etwa 60% gesunken." Gleich sensationelle Erfolge wird die Einführung der Cytopathologie bei der Diagnose und beim Therapiemonitoring des Prostatakrebses nicht bringen , aber immerhin zu schonenderen Biopsien, objektivierter Malignitätsbestimmung und zu einem drastischen Rückgang von radikalen Therapien führen. Das wäre im Interesse der von Prostatakrebs Betroffenen. Und was tun unsere Urologen? Sie mauern!

    Nein, wer in Deutschland mit der Diagnose "Prostatakrebs" diagnostiziert ist, hat apriori schlechte Karten, wenn er den Therapieempfehlungen seines Urologen vertraut. Er muss sich selbst kundig machen und dann mit neu gemischten Karten seinen eigenen Weg gehen. Auch dafür habe ich einen illustren Zeugen: Uwe Peters, Krankheitsgeschichte, nachzulesen im KISP.

    Gruss, Reinardo

    Kommentar


      #17
      Zitat von Wunderling
      ok, ich gebs auf
      halt, stop, noch nicht!

      Kommentar


        #18
        Sehr geehrter Herr Urologe

        Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass sie bereits jetzt die "Faxen dicke" haben und sich nicht auch noch in ihrer Freizeit herumzanken möchten.
        Mir geht es manchmal genauso, aber vielleicht benötigt hier ein Neu-Betroffener mal den Erfahrungsbericht eines Betroffenen, der die Schulmedizin nicht permanent in Frage stellt.

        Alles Gute für Sie und vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Beiträge !!!!

        Spertel, Berlin

        Kommentar


          #19
          Resignation

          Hallo, lieber Doc, so darf ich Sie doch ansprechen, auch wenn Sie auf Grund Ihres Berufes für einen Nichtmediziner immer noch besonders in Deutschland eine Respektsperson sind? Da loben wir Sie für die Tatsache, daß Sie sich hier aufs Glatteis begeben haben und hatten eigentlich einvernehmlich alle gehofft, nun einen echten weiteren kompetenten Mitstreiter für unsere Belange gefunden zu haben, und da wollen Sie schon wieder die Segel einholen. Das hätte ich als Hamburger Jung nicht von Ihnen erwartet.

          "Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto" (Friedrich Herbel)

          Gruß Hutschi

          P.S.: Übrigens mein Urologe Nr. 6, mit dem ich jetzt seit fast 5 Jahren ein fast kameradschaftliches Verhältnis habe, und der auch meine Erstherapie DHB nach wie vor voll unterstützt, hat mich nicht zu meiner jetzt laufenden IMRT überredet. Das war meine Entscheidung nach langem Abwägen.

          Kommentar


            #20
            Zitat von Wunderling Beitrag anzeigen
            Bin ja tatsächlich überflüssig.
            Liebe Kollegen, seid Ihr noch ganz bei Trost???

            Statt sich zu freuen, dass wir mit "Doc Wunderling" einen weiteren Urologen im Forum begrüßen können, wird er von Einigen attackiert. Was soll das???

            Nur weil er ein paar nette Denkmuster infrage stellt?

            Oder weil er die DNA-Zytometrie-Gläubigen vor leichtfertigen "Persilscheinen" warnt?

            Oder weil er (wesentlich differenzierter als die meisten Urologen, die ich bisher kennen gelernt habe) die relativ häufige OP-Empfehlung begründet?

            Andererseits nennt er sehr ehrlich die tatsächlichen Impotenzquoten und räumt mit einigen Missverständnissen/Vorurteilen auf. Und niemand zwingt ihn dazu, Teile seiner Freizeit mit uns zu verbringen. Warum also diese z.T. merkwürdigen Reaktionen von Euch??

            --------

            Ich bitte Sie, lieber Doc Wunderling, nicht einfach die Flinte ins Korn zu schmeißen, sondern uns erhalten zu bleiben. Vergessen Sie nicht, wir sind Krebskranke, und wir haben uns in der Tat unser jeweils individuelles Welt-, Krankheits- und (Wunsch-)Therapiebild zusammengeschustert. Da müssen Sie verstehen, dass Einige Ihre Ausführungen als Frontalangriff gegen dieses Bild aufgefasst haben.

            Seien Sie also bitte nicht zuuuuu empfindlich, sondern bleiben Sie uns erhalten!!!

            Grüße aus Wiesbaden nach Westerstede...

            Schorschel

            Kommentar


              #21
              Lieber Dr. Wunderling,
              ich möchte mich Schorschel und Spertel anschließen und Sie bitten, mit Ihren Beiträgen die Diskussion und vor allen Dingen die Hilfestelllung für Betroffene zu beleben und auf hohes Niveau zu bringen bzw. dort zu halten.
              In diesem Thread sieht man doch, wie Diskussionen geführt werden können, aber auch wie man sie wieder zerstört. Mit Pauschalisierungen wie "die Urologen" , die deutsche urologen" etc wird man dem einzelnen Vertreter der Gruppe nie gerecht und ihn sehr schnell vertreiben. Was ja schon geschehen zu sein scheint.
              Für "Neulinge" muss der Aspekt des biologischen Alters immer wieder vor Augen geführt werden, wenn es um Therapieempfehlzungen geht, die für 70jährige adäquat sein mögen, sich für jüngere Männer aber als verhängnisvoll herausstellen. In diese Richtung schienen mir auch einige Ihrer Anstöße zu gehen.

              Bitte überdenken Sie Ihren "Abschied" nochmals!
              Gruß
              Wassermann
              Die Prostata, des Mannes Drüse,
              Dient den Spermien als Düse.
              Doch will der Tumor sie zerfressen,
              Liegt's im eigenen Ermessen,
              Ob du lässt sie dir entfernen
              Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
              Gehörst du zu den richtig Schlauen,
              Die den Doktoren sehr misstrauen,
              Bewahrst du dir deinen Hùmor.
              Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
              Doch:
              Egal ob Raubtier oder Haus-
              tier,
              so leicht kriegst du das nicht raus
              hier.
              Somit komm ich zu dem Schluss:
              Der Krebs macht einigen Verdruss.

              Kommentar


                #22
                Zitat von Wunderling Beitrag anzeigen

                Aber viel Sinn macht die Diskussion nicht, da die Ansichten zu weit auseinander liegen und auch zu zementiert sind.

                Aber ist ja alles nicht schlimm. Bin ja tatsächlich überflüssig. Ein bischen bösartig gesagt (aber ohne persönlichen Anwurf):

                - die einen hier brauchen keinen Urologen, weil sie schon einen haben, mit dem sie zufrieden sind

                - die anderen brauchen keinen, weil sie mißhandelt worden sind und seitdem fast alle Urolgen für mies halten

                - die nächsten brauchen auch keinen, weil sie sich schon selbst zum Experten gemacht haben (naja, vielleicht noch mal einen, der auf Aufforderung Proscar verordnet oder eine Re-Re-Rebiopsie vornimmt)

                - und die paar Übriggebliebenen, Planlosen, im Dschungel verirrten - die sehe ich dann wieder ab Montag.

                Gruß

                Wu
                Lieber Doc Wu,
                vielleicht kann ich sie überzeugen, dass Sie sich nicht überflüssig fühlen müssen. Faktisch werden Sie nämlich dringend gebraucht. Was Sie sehen ist nicht das, was tatsächlich im Hintergrund stattfindet. Sie diskutieren hier mit weniger als zwei Hände voll Patienten und meist sind es auch immer wieder die selben Namen. Das ist aber ziemlich unerheblich, denn worauf es ankommt sind die mehr als 450 Leser, die sich an einem einzigen Tag, nämlich von gestern auf heute zu Ihrem Thema eingeklinkt haben. Die erreichen Sie mit Ihrer Meinung. Auch wenn einige der Diskutanten hier im Forum den Eindruck erwecken, sie brauchten keinen Urologen, oder halten Urologen für mies, oder haben sehr weit auseinanderliegende Meinungen. Die vielen Leser brauchen aber einen Urologen, mit dem sie zufrieden sein möchten, sie halten üblicherweise Urologen nicht für mies und können sehr viel aus Diskussionen lernen. Die hier geäußerten Meinungen können alle irrelevant für die Leser sein, wenn sie nicht überzeugend sind. Ihre Urologenmeinung ist sicher nicht so schnell irrelevant, da Sie nun mal Arzt sind. Sie sollte natürlich auch überzeugend sein. Natürlich stehen Sie damit auch in der Auseinandersetzung, die jedoch sehr viel zum Lernvorgang beiträgt. Die meisten Leser haben sich noch nicht zum Experten gemacht. Die brauchen Sie und Ihre urologische Meinung. Wenn Sie von den "Experten" hier im Forum noch ein paar Aspekte wegschneiden, die auf das Ego-Konto gehen, dann kann hier die Diskussion für viele hunderte von Patienten äußerst nützlich sein. Zusammenfassend ist festzustellen, dass sie hinter der Forumswand dringend gebraucht werden, dort warten hunderte von Patienten. Sie sind überhaupt nicht überflüssig.
                Freundliche Grüße
                Christian
                Christian (L)

                Kommentar


                  #23
                  Hallo Christian,
                  Du hast mir aus dem Herzengesprochen und die teilweisen irrwitzigen Kommentare gut widerlegt. Der Prof A. ( Aickens in Bremen ) hat meine Prostata nach der DHB gelasert und bis heute, 5Jahre danach,ist das PSA unten und die Verdoppelungszeit in weite Ferne gerückt. Also habe ich noch einige gute Jahre ohne Schwierigkeiten der Inkontinez usw. vor mir.
                  Auch wenn einige von uns die DHB nicht anerkennen, was man javerstehen kann, bin ich froh darüber, diesen Weg gegangen zu sein. Die Jahre der Lebensqualität nimmt mir keiner mehr.
                  Horst a

                  Kommentar


                    #24
                    Sehr geehrter Herr Urologe Wunderling,

                    Ich bin schon über Ihre Reaktion enttäuscht. In Ihrem Eröffnungsbeitrag loben Sie das z.T. detaillierte Fachwissen einiger Autoren dieses Forums, so dass ich davon ausgehe, dass Sie schon längere Zeit im Forum mitgelesen haben. Deswegen musste Ihnen doch auch klar sein, dass Sie mit Ihrem Eröffnungsbeitrag polarisieren, und ich habe deshalb in meiner ersten Antwort auch gleich die Wendung gebracht „Viel Feind – Viel Ehr“. Warum streichen Sie dann schon nach dem ersten Gegenwind die Segel? Viele von uns haben es ausdrücklich begrüßt, dass ein weiterer Urologe sich im Forum beteiligt, und Sie herzlich Willkommen geheißen. Und jetzt wollen Sie sich schon wieder verabschieden? Was sind dann Ihre Beweggründe mit einem Paukenschlag zu erscheinen und dann gleich wieder zu verschwinden? Wir brauchen ärztlichen Rat, wir brauchen Urologen im Forum, und dies hat Christian in einer sehr schönen Weise begründet. Deshalb hoffe und wünsche ich, dass Sie sich noch sehr lange an den Diskussionen hier im Forum beteiligen und für Hilfe suchende Betroffene Ihr medizinisches Wissen und Ihre ärztliche Kompetenz einbringen.
                    In diesem Sinne herzliche Grüße aus Andalusien
                    Knut Krügerfficeffice" />

                    Kommentar


                      #25
                      Lieber Dr. Wunderling,

                      ich möchte mich Schorschel, wassermann, Christian, Rudolf, Günter, Dieter, spertel, Knut und allen anderen ebenso anschließen und Sie bitten, den Betroffenen so oft es geht weiterhin aufgeschlossen und möglichst verständnisvoll zur Seite zu stehen.
                      Sie sind annährend mein Jahrgang und ich finde es begrüßenswert, wie ich aus Ihren bisherigen Beiträgen entnehmen konnte, dass Sie kein Blatt vor den Mund nehmen und die Aufklärung vor der Therapieentscheidung bei der Begleitung Ihrer Patienten beherzigen und praktizieren.

                      Wenn einige Beiträge zuvor Ihrer Meinung nach einen unguten Beigeschmack enthielten, so könnte es daran liegen, dass die meisten der hier mitschreibenden Betroffenen eine nicht ganz einfache Situation aufgrund ihrer Erfahrungswerte und individuellen PKH miterleben und sich vom reinen urologischen Fachbereich enttäuscht abwenden, da ihre aktuellen Ansprechpartner - nach zuvor oft "kurativer operativer urologischer Therapie" - die Radiologen und Onkologen sind.
                      Die erfolgreich Operierten melden sich Jahre später selten zu Wort und die DHB-Spezialisten beabsichtigen demnächst eine eigene Homepage zu eröffnen.

                      Immerhin haben es alle Mitstreiter in ihren Beiträgen ausdrücklich begrüßt, dass Sie sich dem Forum gegenüber zu erkennen gaben und hätten gehofft, Sie bleiben ihm in Zukunft erhalten.
                      Denken Sie doch noch einmal drüber nach, bevor Sie scheinbar kapitulieren.

                      Schöne Grüsse an die See

                      Carola-Elke
                      Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo Wassermann, Spertel, Schorschel, Cligensa, knut, Carola-Elke u.a.
                        Es ist schön, dass Ihr Euch hier als Gutmenschen outet, aber beipflichten kann ich Eurer Linie nicht.
                        Wenn ein Arzt neue Therapieansätze ohne ordentliche Begründung als "Schamanentum" abtut und ohne wissenschaftliche Quellen zu zitieren abwertende Rundumschläge verteilt, dann sollte man schon protestieren dürfen. Natürlich sind nicht alle Urologen über einen Kamm zu scheren. Mir ist kein Fall bekannt, dass hier jemand die Äusserungen des Urologen fs oder Dr.F.E. in Frage gestellt hätte. Aber diese und einige andere sind eben doch Ausnahmen.
                        Alle oder fast alle Urologen sind gute ärztliche Techniker, die mit Problemen wie Nierenstein, Blasenentzündung, Miktionsbeschwerden gut umzugehen wissen. Mit solchen Problemen kann man sich fast jedem Urologen anvertrauen. Aber die Mehrzahl von ihnen sind eben keine oder schlechte Krebsärzte. Kennen nur Operieren und Bestrahlen und konzeptionslos den Hormonentzug praktizieren, machen keine Fortbildung, begleiten die Erkrankten nach fehlgeschlagener kurativer Therapie nur noch palliativ bis zum Ende. Und daran ändert sich nichts, wenn die Hauptbeteiligten, die Patienten, hiergegen nicht revoltieren. Die Therapie des Brustkrebses ist auch nur besser geworden, weil betroffene Frauen in den Selbsthilfegruppen die rabiaten Therapien nicht mehr mitgemacht und eine Änderung der Behandlungsrichtlinien erzwungen haben.

                        Gruss, Reinardo

                        Kommentar


                          #27
                          Hallo Reinardo

                          wie schön für Dich, daß Du es Dir so einfach machen kannst und häufig so simple Erklärungen parat hast:

                          Zitat von Reinardo
                          Die Therapie des Brustkrebses ist auch nur besser geworden, weil betroffene Frauen in den Selbsthilfegruppen die rabiaten Therapien nicht mehr mitgemacht und eine Änderung der Behandlungsrichtlinien erzwungen haben.
                          Die Therapie des Brustkrebses ist auch nur besser geworden, weil... war das denn wirklich nur so? Haben denn nicht auch gute und verantwortungsvolle Ärzte sowie der grundsätzliche Fortschritt in der Medizin ihren eigenen Anteil gehabt?

                          Zum Thema Wunderling: Er hat seine Überschrift gut gewählt. Er sollte sich an der ersten Verbalakrobatik nicht sonderlich stören, denn das ist hier immer so, wenn Leibowitz, seine Gefolgsleute und die Ersttherapie DHB kritisch beim Namen genannt werden.

                          Deshalb bitte auch ich den Urologen Wunderling, nicht so schnell zu kapitulieren. Allerdings wäre mir an seiner Stelle irgendwann auch meine Zeit zu schade, wenn es hier weiterhin vorwiegend nur diese dümmliche an Urologen gerichtete Klassenschelte gäbe.

                          Gruß Dieter
                          Zuletzt geändert von Gast; 23.04.2007, 08:13.

                          Kommentar


                            #28
                            Optimismus

                            Guten Morgen, lieber Dr. Wunderling,

                            Sie hatten hoffentlich eine angenehme Nachtruhe und stehen inzwischen wieder in Ihrer Praxis Ihren zahlreichen Patienten gegenüber. Ich habe eben nochmal auf der Landkarte nachgeschaut, wo der Ort Westerstede liegt. Das ist doch in einer Gegend Deutschlands, wo keiner so schnell was krummt nimmt. Also von der Mentalität her sind wir beide nicht so weit auseinander. Wenn bei uns Norddeutschen mal dicke Luft war, dann war aber nach Austauschen der Meinungsverschiedenheiten längstens nach einer Viertelstunde wieder Klarschiff.
                            Eigentlich bin ich also sehr optimistisch, daß Sie nach diesem Trommelfeuer gestern und den dann doch folgenden vielen aufmunternden Beiträgen uns hier auch weiterhin helfen möchten, und zwar aus dem ganz simplen Grund, daß Sie doch als Arzt einfach das Bedürfnis haben, das Wissen aus Ihrem gewählten Beruf auch da einzusetzen, wo mal ein rauher Wind weht. Sie haben doch längst bemerkt, daß hier im Forum die weit überwiegende Mehrheit Ihr selbstloses Eintreten freudig begrüßt hat. Daß die Kritiker sich natürlich schneller zu Wort melden, wenn eine Lieblingskuh angegriffen wird, war doch so zu erwarten. Die schweigende Mehrheit, das sind aber Ihre Zuhörer oder besser Mitleser, denen Sie etwas zu bieten haben, hätte es sehr bedauert, wenn Sie Ihre spontane Ankündigung wirklich wahr gemacht hätten. Sie merken natürlich, daß ich längst davon ausgehe, daß Sie Ihre Entscheidung wohl über die Nacht überdacht und und innerlich schon rückgängig gemacht haben. Also noch einmal, bleiben Sie bei uns und amüsieren Sie sich auch mal über unqualifizierte Beiträge von selbst ernannten Experten, die sich auch mal irren und das meist dann auch nachträglich eingestehen.

                            "Bekanntlich ist man auf nichts so stolz wie auf das, was man seit Minuten weiß" (Kurt Tucholsky)

                            Gruß Hutschi

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo Dieter, Spertel und Wassermann,

                              eigentlich hätte es Dr. Wunderlings fulminanten Einsatzes nicht bedurft, um die besonderen Risiken der PCa positiven Männer in einem biologischen Alter von ca. 60 Jahren und darunter darzustellen. Gerade ihr und noch weitere Teilnehmer dieses Forums habt hierzu immer wieder gut und korrekt Stellung bezogen. Es gibt kaum einen unter denen, die sich häufiger zu Wort melden, die das Dilemma der unsicheren Prognose und schlechteren Chancen jüngerer Mitpatienten, bei abwartendem Vorgehen nicht sehen wollen. Das gilt in besonderem Maße für gut untersuchte Männer mit niedriggradigem PCa.

                              Wo wir aber mehr wissen möchten, mehr Forschung und Erkenntnis wünschen, sind die Gleason Grade ab 4 + 3, PSA Werte über 10 und erhöhten CGA, PAP, NSE, und anderen Markern bei jüngeren Männern. Beim Bewegen dieses Themas muß es auch nicht zu einer unbefriedigenden Gemengelage kommen. Ich kann auch nicht bestätigen, daß ich mit diesem Problem des Mißverständnisses und Frustration in der Selbsthilfearbeit mit den Ärzten ständig zu tun hätte. Im Gegenteil, zwischen Ärzten, ihren Gesellschaften und der Selbsthilfe sind die Bewertung der jetzigen Situation und die Pläne und Aktivitäten für bessere Medizin viel übereinstimmender als von wenigen hier im Forum vermutet wird.

                              Wer außer den Betroffenen sollte an einer Zusammenarbeit mit den Ärzten mehr Interesse haben und mithelfen wollen die Behandlung des PCa zu verbessern?

                              Günter

                              Kommentar


                                #30
                                Lieber Reinardo,

                                wie Du weißt, bin ich meistens zu ¾ Deiner Meinung, wie auch wieder zu Deiner heutigen Antwort. Ich fühle mich aber in diesem Fall nicht als Gutmensch, sondern ich hatte mit einer Diskussionsbereicherung im Forum gerechnet. Unser fs ist durch seine fundierten Kommentare jeweils bezogen auf den medizinischen Einzelfall eine akzeptierte Autorität. Urologe Wunderlich startete mit einem Paukenschlag im Forum ganz auf unserem Diskussionsniveau- wie Du es richtig darlegst- und deshalb war ich sehr verwundert über sein sofortiges Abtauchen beim ersten Gegenwind. Nun interessiert mich an diesem Fall, was denn seine Beweggründe für diesen „One Day Stand“ waren. Vielleicht sehr geehrter Urologe Wunderlich geben Sie uns dazu noch eine Erklärung. Zu Ihrer Anmerkung „die Erde ist eine Scheibe“ passt natürlich auch „und sie dreht sich doch“. Und dies auf Leibowitz bezogen treibt uns um, haben wir es mit der Scheibe oder mit der Kugel zu tun? Und hier hatte ich mit einer Belebung mit uns unbekannten Fakten gerechnet bzw. gehofft, und dies natürlich auch auf andere Themen bezogen. Ich kann nur sagen: Schade.
                                Viele Grüße aus dem schönen, sonnigen Andalusien
                                Knut.fficeffice" />

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X