Hallo -
Zitat:
"Ebenso klar ist, daß die Grundlage meiner Therapieempfehlung anders zustande kommen MUß, oder?
Das Denkmuster hier scheint zu sein: "ich wünsche mir einen harmlosen Krebs den man nicht operieren braucht, suche mir einen Doktor, der das selbstgebastelte Theoriegebäude unterstützt und ignoriere die Empfehlungen der Fachgesellschaften weil die sind eh zu lahm und wissen nicht worum es bei mir geht. Außerdem trifft die Statistik bei mir sowieso nicht zu. Und der Pathologe hat eh gesagt, auf die Zytometrie kannst Du Dich verlassen, und die sagt, DEIN Krebs ist harmlos"
Aha. Na dann... " (Dr.Wunderling)
Ich muss schon sagen, wenn ich das lese, kocht mir das Blut.
Hier, ebenso wie im Beitrag von Spertel, wird polemisch und bar jeder Bereitschaft zu ruhiger, für gute Argumente Anderer offenen Diskussion die Therapie von Bob Leibowitz heruntergemacht.
Ich habe von meinen Urologen seinerzeit nur reflexartig die Therapieempfehlung bekommen: "Lassen Sie sich operieren, dann sind Sie's los". Dieselbe Erfahrung haben viele andere auch gemacht. Ist d a s die Therapieempfehlung, der wir uns alle zu unterwerfen haben?
Was haben deutsche Urologen an Hormontherapie denn anzubieten? Da gibt es die ADT1, ADT2, ADT3, nach langem Kampf mit der Urologenschaft endlich anerkannt auch die intermittierende Hormonblockade, mal 3 Monate, mal 6 Monate adjuvant, preadjuvant oder sonstwie, ganz nach Gusto des jeweiligen Arztes, verordnet wie Hustensaft, letztendlich nur palliativ bis in die Hormonresistenz hinein.
"Und was machen Sie, wenn einer Ihrer Patienten hormonresistent geworden ist? fragte ich meinen Urologen. "Dann überweise ich ihn an den Onkologen" war seine Antwort. Na prima!
Und da macht sich ein amerikanischer Arzt darüber Gedanken, dass in der Hormontherapie mehr therapeutisches Potential stecken könnte und entwickelt ein schlüssiges Behandlungssystem, dass, ausgerichtet an den Eckpunkten Vermeidung von Impotenz und Hormonresistenz und Erreichung von maximalem Krebszelltod eine Alternative zu den risikoträchtigen "kurativen" Therapien darstellt, praktiziert dieses bei seinen Patienten, hat Erfolg, veröffentlicht die Ergebnisse - und wird hierzulande von der etablierten Urologenschaft, die nichts Gleichwertiges anzubieten hat, heruntergemacht, mit hahnebüchenen Argumenten und ohne dass man sich der Mühe unterzieht, zu prüfen und vielleicht dazuzulernen.
So ganz unbekannt ist auch in Amerika die Leibowitz'sche Therapie nicht. Ich erinnere an Stephen B. Strums Ausführungen in seinem Buch "A Primer on Prostate Cancer", wo er auf Seite 148 wie folgt schreibt: "Using a somewhat different approach, Leibowitz et al achieved outstanding results in 110 consecutive patients with clinical stages T1-3 who refused any form of local therapy and who were treated with ADT3. The average total treatment duration was 13 months . . ." Natürlich würde auch in Amerika der Leibowtz'sche Therapieansatz den operierenden und bestrahlenden Kollegen das Geschäft verderben, aber eine derart polemische und mit unsachlichen Argumenten geführte Ablehnung wie hier in Deutschland erfährt Leibowitz in Amerika nicht.
Eine einem Laien wie mir gleichermassen unverständliche Ignorierung erfahren die Diagnoseverfahren und die Forschungsergebnisse der Cytopathologie seitens deutscher Urologen. Professor Böcking weist in seinem 2006 erschienenen Buch "Mit Zellen statt Skalpellen" im Vorwort auf das Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie beim Gebärmutterkrebs hin: "Ein bisher einzigartiges Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie ist die Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs an einem Abstrich. Seit ihrer Einführung im Jahr 1972 ist die Sterblichkeit an diesem Tumor in Deutschland um etwa 60% gesunken." Gleich sensationelle Erfolge wird die Einführung der Cytopathologie bei der Diagnose und beim Therapiemonitoring des Prostatakrebses nicht bringen , aber immerhin zu schonenderen Biopsien, objektivierter Malignitätsbestimmung und zu einem drastischen Rückgang von radikalen Therapien führen. Das wäre im Interesse der von Prostatakrebs Betroffenen. Und was tun unsere Urologen? Sie mauern!
Nein, wer in Deutschland mit der Diagnose "Prostatakrebs" diagnostiziert ist, hat apriori schlechte Karten, wenn er den Therapieempfehlungen seines Urologen vertraut. Er muss sich selbst kundig machen und dann mit neu gemischten Karten seinen eigenen Weg gehen. Auch dafür habe ich einen illustren Zeugen: Uwe Peters, Krankheitsgeschichte, nachzulesen im KISP.
Gruss, Reinardo
Zitat:
"Ebenso klar ist, daß die Grundlage meiner Therapieempfehlung anders zustande kommen MUß, oder?
Das Denkmuster hier scheint zu sein: "ich wünsche mir einen harmlosen Krebs den man nicht operieren braucht, suche mir einen Doktor, der das selbstgebastelte Theoriegebäude unterstützt und ignoriere die Empfehlungen der Fachgesellschaften weil die sind eh zu lahm und wissen nicht worum es bei mir geht. Außerdem trifft die Statistik bei mir sowieso nicht zu. Und der Pathologe hat eh gesagt, auf die Zytometrie kannst Du Dich verlassen, und die sagt, DEIN Krebs ist harmlos"
Aha. Na dann... " (Dr.Wunderling)
Ich muss schon sagen, wenn ich das lese, kocht mir das Blut.
Hier, ebenso wie im Beitrag von Spertel, wird polemisch und bar jeder Bereitschaft zu ruhiger, für gute Argumente Anderer offenen Diskussion die Therapie von Bob Leibowitz heruntergemacht.
Ich habe von meinen Urologen seinerzeit nur reflexartig die Therapieempfehlung bekommen: "Lassen Sie sich operieren, dann sind Sie's los". Dieselbe Erfahrung haben viele andere auch gemacht. Ist d a s die Therapieempfehlung, der wir uns alle zu unterwerfen haben?
Was haben deutsche Urologen an Hormontherapie denn anzubieten? Da gibt es die ADT1, ADT2, ADT3, nach langem Kampf mit der Urologenschaft endlich anerkannt auch die intermittierende Hormonblockade, mal 3 Monate, mal 6 Monate adjuvant, preadjuvant oder sonstwie, ganz nach Gusto des jeweiligen Arztes, verordnet wie Hustensaft, letztendlich nur palliativ bis in die Hormonresistenz hinein.
"Und was machen Sie, wenn einer Ihrer Patienten hormonresistent geworden ist? fragte ich meinen Urologen. "Dann überweise ich ihn an den Onkologen" war seine Antwort. Na prima!
Und da macht sich ein amerikanischer Arzt darüber Gedanken, dass in der Hormontherapie mehr therapeutisches Potential stecken könnte und entwickelt ein schlüssiges Behandlungssystem, dass, ausgerichtet an den Eckpunkten Vermeidung von Impotenz und Hormonresistenz und Erreichung von maximalem Krebszelltod eine Alternative zu den risikoträchtigen "kurativen" Therapien darstellt, praktiziert dieses bei seinen Patienten, hat Erfolg, veröffentlicht die Ergebnisse - und wird hierzulande von der etablierten Urologenschaft, die nichts Gleichwertiges anzubieten hat, heruntergemacht, mit hahnebüchenen Argumenten und ohne dass man sich der Mühe unterzieht, zu prüfen und vielleicht dazuzulernen.
So ganz unbekannt ist auch in Amerika die Leibowitz'sche Therapie nicht. Ich erinnere an Stephen B. Strums Ausführungen in seinem Buch "A Primer on Prostate Cancer", wo er auf Seite 148 wie folgt schreibt: "Using a somewhat different approach, Leibowitz et al achieved outstanding results in 110 consecutive patients with clinical stages T1-3 who refused any form of local therapy and who were treated with ADT3. The average total treatment duration was 13 months . . ." Natürlich würde auch in Amerika der Leibowtz'sche Therapieansatz den operierenden und bestrahlenden Kollegen das Geschäft verderben, aber eine derart polemische und mit unsachlichen Argumenten geführte Ablehnung wie hier in Deutschland erfährt Leibowitz in Amerika nicht.
Eine einem Laien wie mir gleichermassen unverständliche Ignorierung erfahren die Diagnoseverfahren und die Forschungsergebnisse der Cytopathologie seitens deutscher Urologen. Professor Böcking weist in seinem 2006 erschienenen Buch "Mit Zellen statt Skalpellen" im Vorwort auf das Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie beim Gebärmutterkrebs hin: "Ein bisher einzigartiges Erfolgsmodell in der Anwendung der Cytopathologie ist die Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs an einem Abstrich. Seit ihrer Einführung im Jahr 1972 ist die Sterblichkeit an diesem Tumor in Deutschland um etwa 60% gesunken." Gleich sensationelle Erfolge wird die Einführung der Cytopathologie bei der Diagnose und beim Therapiemonitoring des Prostatakrebses nicht bringen , aber immerhin zu schonenderen Biopsien, objektivierter Malignitätsbestimmung und zu einem drastischen Rückgang von radikalen Therapien führen. Das wäre im Interesse der von Prostatakrebs Betroffenen. Und was tun unsere Urologen? Sie mauern!
Nein, wer in Deutschland mit der Diagnose "Prostatakrebs" diagnostiziert ist, hat apriori schlechte Karten, wenn er den Therapieempfehlungen seines Urologen vertraut. Er muss sich selbst kundig machen und dann mit neu gemischten Karten seinen eigenen Weg gehen. Auch dafür habe ich einen illustren Zeugen: Uwe Peters, Krankheitsgeschichte, nachzulesen im KISP.
Gruss, Reinardo
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