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Actos eine Chance bei PCa?

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    #16
    Liebes Forum !
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    Die Zahl neuer Medikamente die gegen das androgenunabhängige Prostatakarzinom verwendet werden ist kaum noch überschaubar. Es handelt sich um Substanzen die im Labor an Zellkulturen, meistens LNCaP – Zellen, getestet sind – aber auch um Phase I oder Phase II Studien. Sehr spannend ist die Entwicklung von Medikamenten gegen molekulare „targets“ ( = Ziele ) – also Antikörper ( die letzten 2 Buchstaben sind „-ab“ für antibody ) und die Inhibitoren ( die letzten 2 Buchstaben sind „-ib“). Es wird aber nach meiner Einschätzung noch Jahre dauern bis einige dieser Medikamente zur Therapie des Prostatakarzinoms zugelassen sind.
    Wohlgemerkt – viele Medikamente sind zu bekommen – aber nur im Sinne des „ off label use“ für Selbstzahler.
    Absolut kurios ist die Situation bei z.T. sehr wirksamen Medikamenten gegen den Prostatakrebs, die zwar auf dem Markt und in jeder Apotheke u.U. recht preiswert zu bekommen sind, aber nicht zur Behandlung des Prostatakarzinoms zugelassen sind – z.B. Ketokonazol – ein Medikament gegen Pilzerkrankungen. Dafür gibt es noch viele andere Beispiele: COX II – Hemmer ( z.B. Celebrex ); AT2 Hemmer ( z.B. Atacand ) oder auch Somatuline , Östrogene und Leukine.
    In diese Kategorie gehört auch Actos – ein Insulinsensitizer für Zuckerkranke.

    Man könnte aus praktischen Erwägungen die medikamentöse Therapie des androgenunabhänigen Prostatakarzinoms in 3 Gruppen einteilen:
    • Medikamente vor einer Chemotherapie
    • Chemotherapie und Therapie gegen molekulare targets
    • Medikamente nach einer Chemotherapie ("Erhaltungstherapie“) – aus Gruppe 1.


    Viele Männer haben große Probleme sich für eine Chemotherapie zu entscheiden. Statt den PSA – Wert ungebremst ansteigen zu lassen kann man relativ harmlose Medikamente probieren. Achtung: mit relativ harmlos meine ich im Vergleich zur Chemotherapie.
    Natürlich muß jede medikamentöse Therapie von einem Arzt überwacht werden. Es können immer unangenehme bis lebensgefährliche Nebenwirkungen auftreten ( übrigens auch bei Erdbeeren wenn man allergisch ist ). Der Traum von einem völlig nebenwirkungsfreien Wundermittel gegen Prostatakrebs wird wahrscheinlich noch lange ein Traum bleiben.

    Wir haben einige sehr positive Erfahrungen mit Actos beim androgenunabhängigen !!! Prostatakarzinom gemacht ( Dosierung 30 mg 1-0-0 ) . Wir werden diesen Therapieansatz weiter verfolgen und Actos auch mit anderen Medikamenten kombinieren.
    Zur Wirkungsweise: Es liegen noch keine klaren Studienergebnisse vor – eigentlich nur Einzelfallbeobachtungen. Ich denke aber Herr Feick hat recht mit seiner Vermutung dass die Hemmung von Wachstumsfaktoren eine wichtige Rolle spielt.

    Es spielen aber auch Veränderungen am Androgenrezeptor eine Rolle – hier eine Arbeit dazu:

    Down-Regulation of prostate-specific antigen expression by ligands for peroxisome proliferator-activated receptor gamma in human prostate cancer.

    · Hisatake JI,
    · Ikezoe T,
    · Carey M,
    · Holden S,
    · Tomoyasu S,
    · Koeffler HP.
    Division of Hematology/Oncology Cedars-Sinai Medical Center, University of California-Los Angeles School of Medicine, 90048, USA.
    The peroxisome proliferator-activated receptor gamma (PPARgamma) is a member of the nuclear receptor superfamily. Recent studies found that ligand-activated PPARgamma regulated differentiation and clonal growth of several types of cancer cells, including prostate cancer, suggesting that PPARgamma could be a tumor suppressor. Troglitazone was a widely used antidiabetic drug that activates PPARgamma. Recently, we reported that this agent had antiprostate cancer effects in vitro and in vivo. In this study, we administered troglitazone for over 1.5 years to an individual with occult recurrent prostate cancer. Using the prostate-specific antigen (PSA) levels as a surrogate marker of the disease, the oral administration of troglitazone (600-800 mg/day) reduced the increase velocity of PSA levels, suggesting clinical efficacy of troglitazone in prostate cancer. PSA promoter/ enhancer reporter assays showed that the PPARgamma ligands troglitazone (10(-5) M), pioglitazone (10(-5) M), or 15-deoxy-delta12,14-prostaglandin J2 (10(-5) M) down-regulated androgen-stimulated reporter gene activity in LNCaP cells, a prostate cancer cell line. The PSA promoter contains androgen receptor response elements (AREs). Reporter gene studies showed that troglitazone inhibited androgen activation of the AREs in the PSA regulatory region. Consistent with inhibition of gene expression, 2 days of incubation of LNCaP with troglitazone dramatically suppressed PSA protein expression without suppressing AR expression, suggesting that troglitazone inhibited ARE activation by a mechanism other than down-regulation of expression of the AR. Taken together, ligands of PPARgamma may be a useful therapeutic approach for the treatment of prostate cancer and may be acting, in part, by inhibiting transactivation of androgen-responsive genes.
    PMID: 11034093 [PubMed - indexed for MEDLINE]
    Wir können die komplizierten Signalwege beim beim androgenunabhänigen Prostatakarzinom immer besser verstehen und das Zellwachstum bzw. die Zellteilung gezielt beeinflussen. Es gelingt immer häufiger aus dem androgen-unabhängigen Prostatakarzinom eine „ chronische, kontrollierbare Erkrankung“ zu machen . Mehr dazu in Augsburg und Darmstadt !

    Bis dahin

    alles Gute !

    Dr. F. Eichhorn

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      #17
      Lieber Helmut,
      hoffentlich strapaziere ich Ihre Geduld nicht zu sehr. Bei meinem Mann wurde vor der OP keine Biopsie gemacht. Zum besseren Verständnis muss ich jetzt ein wenig ausholen:
      Nachdem mein Mann jahrelang beim Wasserlassen Probleme hatte (er war immer bei den Vorsorgeuntersuchungen !) wurde im Januar 06 eine Abhobelung vorgenommen (von Krebs war bis zu diesem Zeitpunkt nie die Rede !). Das Gewebe wurde eingeschickt und da wurden Krebszellen entdeckt. Er hatte dann 6 Wochen einem Bauchkatheter und es wurde dann im März 06 eine Totalop der Prostata vorgenommen. Von einem Labor wurde diese dann untersucht und ein 2 mm großer Tumor entdeckt. Da bei der Abhobelung und danach sehr viel Blut und Gewebe ausgeschwemmt wurde, hat er jetzt große Angst, dass da die Krebszellen im Körper verteilt wurden. Ist das möglich ?
      Ich habe auch Ihr Profil gelesen und festgestellt, dass Sie selbst auch eine jahrlange Krankheitsgeschichte aufzuweisen haben. Wahrscheinlich haben Sie darum ein so umfangreiches Wissen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns an Ihrer großen Erfahrung teilhaben lassen.
      Viele Grüße Chr.

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        #18
        Private eMail

        Hallo, Christine und Johann,

        ich hab Euch eine private eMail über das Forum zukommen lassen, schaut mal nach.

        Gruß, Helmut

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