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PCa3-Gentest + Intermittierende Hormonbehandlung

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    PCa3-Gentest + Intermittierende Hormonbehandlung

    Hallo,
    Tribukait kannte bei seinen Untersuchungen höchstwahrscheinlich noch nicht die intermittierende Hormonblockade; ich würde daher um Antworten bitten auf die Frage, ob diese Art von Hormonblockade ein brauchbares Instrument zur Beseitigung peridiploider Zellkerne bei einem Prostata-Karzinom sein könnte.
    Meine Frage stelle ich aus folgendem Grunde:
    Nach einer Biopsie Anfang Februar 2006 wurde bei mir Prostata-Krebs festgestellt; eine DNA-Zytometrie ergab damals jedoch fast ausschließlich peridiploide Zellkerne. Daher entschloss ich mich zu einer aktiven Watchful Waiting-Therapie.
    Im März dieses Jahres ließ ich eine Feinnadelbiopsie vornehmen, bei der keine der vier gemachten "Stanzen" (Punktate) Krebszellen enthielt. Da dies Ergebnis mir jedoch etwas unsicher erschien - meine langsam aber stetig steigenden, wenn auch noch relativ niedrigen PSA-Werte sprachen dagegen - ließ ich einen PCA3-Gentest vornehmen, dessen Ergebnis nun vorliegt: am 14.6.2007 zeigt es einen Wert von 104, was bedeutet, dass mehr als 75 % Wahrscheinlichkeit besteht, bei einer erneuten Biopsie Krebszellen zu finden. Oder anders ausgedrückt: Die Feinnadelbiopsie hat höchstwahrscheinlich an den Krebszellen vorbei gestochen.
    Mein Urologe plädiert wieder einmal für eine intermittierende Hormonbehandlung, was ich diesmal geneigt bin zu machen. Mir sind Tribukaits Thesen bekannt, die - vereinfacht dargestellt - darauf hinauslaufen, dass peridiploide Krebszellen zunächst nicht wirklich gefährlich sind. Es besteht jedoch ein gewisses Progress-Risiko. Diese peridiploiden Zellkerne deshalb massiv anzugehen, birgt andererseits das Risiko, dass mit ihrer Vernichtung der Weg frei gemacht wird für wesentlich gefährliche x-ploide Zellkerne etc.
    Übrigens meinte mein Urologe auch, dass ab einem PSA-Wert über 10 - 12 die Gefahr ansteigen würde, dass sich Metastasen bildeten. Davon habe ich bisher aber nichts gehört; wo kann ich etwas darüber finden?
    Ruggero

    #2
    Zitat von ruggero1 Beitrag anzeigen
    ... Übrigens meinte mein Urologe auch, dass ab einem PSA-Wert über 10 - 12 die Gefahr ansteigen würde, dass sich Metastasen bildeten. Davon habe ich bisher aber nichts gehört; wo kann ich etwas darüber finden?
    Ich denke, der genannte Grenzwert ist etwas willkürlich gewählt. Die Wahrscheinlichkeit von Fernmetastasen steigt einerseits mit zunehmendem PSA-Wert und anderseits mit größer werdendem Malignitätsgrad. In sofern ist deine Strategie mutig.

    Gruß Winfried

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      #3
      Hallo ruggero,
      wenn Du 10 Jahre älter wärst, wäre die Sache vielleicht einfacher. Obwohl diploid oder peridiploid und PSA-Verdoppelung von ca. 4 Jahren, immerhin wurde bei Dir schon Gleason 4+3 dignostiziert, was zur Vorsicht veranlassen sollte.
      Daß Du mit der watchful-wait-Strategie langsam kalte Füße bekommst, halte ich ebenfalls für richtig.
      Die Sache nach dem DHB-Schema zum Stillstand zu bringen und danach unter Erhaltungstherapie zu beobachten, wäre bestimmt kein schlechter Ansatz.
      Andererseits ist die Sache mit großer Wahrscheinlichkeit noch lokal begrenzt, das Du z.B. auch noch eine moderne IMRT-Bestrahlung als heilenden Ansatz hinterherschieben könntest. Zumindest gewinnst Du Zeit. Es sieht im Moment ja auch danach aus, das in ein paar Jahren z.B. Immunzelltherapien zur Verfügung stehen.
      Alles Gute
      PeterP
      Zuletzt geändert von PeterP; 11.07.2007, 00:35.

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        #4
        Hallo ruggero,
        zu Tribukaits Studien gehört auch die Feststellung, dass es über eine Verlaufsdauer von 14 Jahren keine Unterschiede zwischen dem hormonbehandeltem und dem unbehandeltem diploiden PK gibt. Da stellt sich mir doch die Frage ob eine HT sinnvoll ist. Das Risiko einer Progression kann man natürlich nicht ausschließen. Daher wird die jährliche FNAB empfohlen.
        Gruß Jürgen

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          #5
          Nun ist Tribukait auch nicht das Evangelium. Nicht alle Urologen würden das unterschreiben. Das erleichtert die Entscheidungsfindung nicht.

          WW

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            #6
            Entscheidungsfindung

            Lieber WinfriedW, marsjürg und PeterP,
            vielen Dank für eure Hinweise. Ich drücke mich jetzt einfach mal vor einer konkreten Entscheidung und warte ab, wie das Ergebnis der nächsten PSA-Messung im August sein wird - und bin mir voll des Risikos bewusst, dass ich eigentlich eingehe.
            Es bleibt noch zu erwähnen, dass mir mein Urologe auch die Nano-Technologie empfahl, der er große Zukunftschancen einräumt - und die ich leider nicht anwenden kann, weil ich eine Hüftprothese habe.
            Ruggero

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              #7
              Hallo ruggero1,

              Ich würde an Deiner Stelle ein PET-Cholin-CT machen lassen. Dies hätte aus meiner Sicht in Deinem Fall zwei Vorteile, nämlich

              1. Du bekommst eine Information wie groß das Karzinom ist und ob es kritisch wird mit einem eventuellen Kapseldurchbruch. Für Deine Strategie ist meiner Meinung nach diese Information wichtig.

              2. Wenn Du wieder eine FNAB machen läßt, dann liegt die Information vor, wohin gestochen werden soll.

              Ich habe gute Erfahrungen mit Ulm, Prof. Reske,gemacht, da nach zwei negativen Biopsien erst über PET-Cholin-CT dann die dritte positiv war.

              Gruß Knut.

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