Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Persönlichkeitsveränderung infolge Hormontherapie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Hallo Samy

    Deine sachliche Antwort ist für mich die Einleitung für eine sinnvolle Diskussion. Aus meiner Erfahrung kann ich allerdings recht wenig dazu beitragen. Fünfeinhalb Jahre mit MAB hatten aus meiner Sicht keine Persönlichkeitsveränderungen zur Folge, die mir aufgefallen wären. Vorsichtshalber fragte ich auch noch meine Frau und eine meiner Töchter danach, doch auch sie meinten, ich sei zwar älter (und damit zum Beispiel langsamer) geworden, doch von einer Persönlichkeitsveränderung hätten sie nichts bemerkt.

    Es dürfte übrigens recht schwierig sein, direkte Nachweise für Persönlichkeitsveränderungen wegen Hormontherapie konkret zu erfassen, weil da auch noch andere Elemente mitspielen, die generell mit mehreren Therapien zur Bekämpfung von PK zu tun haben und sich nicht auf HB allein beschränken. So kann der Verlust der Erektionsfähigkeit, der Libido etc. zu Depressionen und anderen psychischen Reaktionen führen - vollkommen unabhängig davon, ob die Ursache nun eine Hormontherapie, eine Operation oder Bestrahlung sei.

    Gruss

    Jürg
    Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

    Kommentar


      #32
      Schrumpfungsprozess

      Hallo, Dauerläufer Samy, jetzt hast Du aber voll daneben spekuliert. Bei der Prostatektomie geht wohl vom besten Freund etwas verloren oder bleibt auf der Strecke

      aber Zitat Samy. und das Zeugungsorgan schrumpft. Inwieweit diese physische Beeinträchtigung auf Psyche wirkt, inwieweit der Charakter sich infolge des Potenzabfalls ändert, dass ist wohl eine existenzielle Fragestellung.

      Hier ist kein Charakter verändert worden, und die Psyche ist total intakt, denn bei der DHB verkleinert sich zwar die Prostata, die Hoden fühlen sich nicht mehr so stramm an - kann aber auch das Alter sein, denn sie hängen ein wenig mehr herunter - aber, nun kommts: Er ist immer noch der Alte und muß sich nicht verstecken. War schon immer so. Aber bitte nicht neidisch werden.
      Samy machs gut.

      "Humor ist einfach eine komische Art, ernst zu sein"
      (Sir Peter Ustinow)

      Gruß Hutschi
      Zuletzt geändert von Gast; 27.07.2007, 20:43. Grund: falscher Buchstabe

      Kommentar


        #33
        Hallo Jürg, Hallo Hutschi,

        ich gestehe, dass meine Ausführungen zu eng geführt und einseitig auf die Hormontherapie abgestellt ist. Wenn sie jedoch dazu beitragen, darzulegen, dass unsere Therapien neben physischen Nebenwirkungen (die Winfried einmal für die Hormontherapie umfassend im einzelnen aufgezählt hat) und Depression auch die Persönlichkeit beeinträchtigen, dann hat meinen Beitrag seinen Sinn und Zweck erfüllt.

        Dabei will ich keinem eine Persönlichkeitsveränderung unterstellen, der selbst es nicht bemerkt hat, bitte aber zu beachten, dass die Chrakterveränderung schleichend mit zunehmendem Alter (auch ohne irgend eine Therapie) fortschreitet, so dass deren Veränderung im Lauf der Zeit schwer wahrzunehmen ist. Die Hormontherapie und, wie Ihr zu Recht darauf hinweist, auch die anderen Therapien zur Behandlung des Prostatakarzinoms beschleunigt diesen Vorgang.

        Schönes Wochenende wünscht Euch
        Samy
        Zuletzt geändert von Samy; 27.07.2007, 20:05.

        Kommentar


          #34
          Samy,

          Du verwechselst weiterhin in Deinen Beiträgen die Hormonblockade gegen Prostatakrebs mit einer Hormonbehandlung zur Vorbereitung einer Geschlechtsänderung bei bestehender Transsexualität. Deshalb können Deine Ansichten zur Wirkung der Hormonblockade gegen PCa auch nicht zutreffen, so wie von Dir hier formuliert wurden -

          Samy: "die Unterdrückung des Testosterons führt daher zwangsläufig zur Verweiblichung - nicht nur physisch, sondern auch psychisch".

          oder

          Samy: "jeder Mensch (und das gilt auch für Tiere) hat in seinem Wesen einen (wenn auch geringen) Anteil vom anderen Geschlecht. Durch die Hormonmanipulation steigert sich dieser Anteil (vgl. Geschlechtsänderungsoperation)".

          Bitte, verstehe, durch eine Hormonblockade wird –


          * eine Unterdrückung des Testosterons mittels LH/RH Analogon zu einer Senkung des Östrogenspiegels führen und nicht zu seiner Erhöhung.



          * eine Hormonmodulation mit nichtsteroidalen Antiandrogenen zu einem erhöhten Testosteronspiegel führen und damit gleichzeitig zu einem erhöhten Östrogenspiegel.

          * eine Hormonmodulation mit steroidalen Antiandrogenen zu einer Verminderung des Testosterons und damit auch zu einer Reduzierung des Östrogens führen.

          Oder einfach zusammengefasst - viel Testosteron ergibt viel Östrogen und wenig Testosteron bedeutet wenig Östrogen.

          Durch die Hormonblockade verändert sich das Verhältnis der beiden Hormone kaum, nach meinem Wissen. Lediglich die Menge des künstlichen Progesterons, ein Gestagen, erhöht sich im Blut und Gewebe durch die Einnahme eines steroidalen Antiandrogens, wie z. B.Cyproteronacetat. Das hat aber keine Bedeutung für eine von Dir vermutete Feminisierung.

          Wahr ist, daß bei einem Teil der Männer eine Hormonblockade mit LH/RH Analoga oder steroidalen Antiandrogenen zu physischer Minderbelastbarkeit und auch zu psychischen Verstimmungen führen kann, die nach Ende der Therapie verschwinden. Ihr Auftreten ist sowohl dem Mangel an Testosteron als auch dem dann simultan existierenden Mangel an Östrogen geschuldet.

          Aber noch mal das hat nichts mit einer Feminisierung zu tun. Die kann nur durch Unterdrückung des Androgens bei gleichzeitiger Zuführung von Östrogen erreicht werden. Das aber geschieht nicht bei der PCa Hormonblockade.

          Günter

          Kommentar


            #35
            Persönlichkeitsveränderung infolge Hormontherapie

            Lieber Günter,

            Zitat von Günter:
            Oder einfach zusammengefasst - viel Testosteron ergibt viel Östrogen und wenig Testosteron bedeutet wenig Östrogen.

            So einfach kanst Du dir die Sache nicht machen! Wenn man(n) eine HB macht und fast immer unweigerlich an Gewicht zunimmt -es kommt darauf an, wie die Schilddrüsen arbeiten- daher auch Fett ansammelt, daraus wird Östrogenen produziert!

            Ein Überhang der Östrogenen gegenüber Testosteron entwickelt sich die Brust Vermehrung, Hitzewallungen entstehen, Haarausfall am Körper, Baart wächst nicht mehr so wie üblich, Hoden verkleinern sich weil Testosteron Produktion verhindert wird, u. noch mehr! Der Mann wird mit dieser radikalen Hormonen Umstellung besser gesagt Blockierung nicht fertig!

            Das sind die Eigenheiten bei HB od. DHB! Also doch Persönlichkeitsveränderung in jedem Fall!

            Gruß, Helmut

            Kommentar


              #36
              Nebenwirkungen

              Hallo Helmut, schon weiter oben habe ich lesen müssen, daß Dich die DHB wohl ganz schön geschlaucht hat. Ich neige nun ganz und gar nicht dazu, mich einer Behauptung, nein Vermutung oder Gedankenspielen zuzuwenden, daß durch die DHB oder überhaupt durch Hormontherapien die Persönlichkeit verändert wird. Ich würde das schlicht unter die Kategorie Nebenwirkungen einordnen. Womöglich fragt hier der nächste intensiv nachdenkende Forumsbenutzer, ob denn eine Chemotherapie nicht auch die Persönlichkeit verändert. Na, wie sieht denn dann Deine Beurteilung aus und auch die z.B. von Samy. Ich habe noch keine Erfahrung mit dem Teufelszeug Chemo, könnte mir aber vorstellen, daß da ein Punkt kommen kann, wo all das ganz oben angedachte zutreffen könnte. Ein schönes Wochenende und Grüsse an den Tegernsee.

              "Wer zu lange zögert, bevor er einen Schritt macht, verbringt vielleicht sein ganzes Leben auf einem Bein"
              (Anthony de Mello)

              Gruß Hutschi

              Kommentar


                #37
                Hallo Helmut,

                wir Kerle benötigen zuerst die Metabolisierung desTestosterons, um damit durch Aromatase das Östrogen und durch 5alpha Reduktase das Dihydrotestosteron synthetisieren zu können. Dieser Umbauprozess des Testosterons in Östrogen findet u.a. im Fettgewebe, im Gehirn und auch im Knochen statt. Das ist die Ausgangssituation vor einer Hormonblockade und das ändert sich auch nicht während der Hormonblockade. Bezogen auf das Mengenverhältnis Testosteron zu Östrogen bedeutet das tatsächlich -
                viel von dem Einen resultiert in viel von dem Anderen, bzw. wenig Testosteron gleich wenig Östrogen.

                Ein vermehrter Östrogeneinfluss auf den Organismus des Mannes durch Abfallen des Testosteron, Anstieg des SHGB und konstant bleibendes Östradiol, ist Teil des Alterungsprozesses, der aber nicht verursacht wird durch eine intermittierende Hormonblockade.

                Günter

                Kommentar


                  #38
                  Hallo Günter,

                  ich bin bereits auf Deine Einwände wie folgt eingegangen:

                  Zitat von Samy Beitrag anzeigen
                  Hallo Günter,
                  Vielen Dank für Deine treffenden Hinweise. Ich hätte die Sache allgemeiner formulieren müssen, um nicht erneut durch Deine Kritik an Glaubwürdigkeit einzubüssen, etwa wie folgt: Die Veränderung des Hormonhaushalts hat Nebenwirkungen (darunter auch Persönlichkeitsveränderung) zur Folge.
                  Mit Deinen wiederholten Einwänden leugnest Du erneut eine Persönlichkeitsveränderung infolge der Hormontherapie, in dem Du Dich in Detaills verlierst (Du siehst den Wald vor lauten Bäumen nicht).

                  Helmut.2 hat Deine Differnzierung zutreffend widerlegt. Dazu habe ich nichts mehr zu sagen.

                  Auf Deiner Anfrage, ich soll Dir zum Beleg Studien benennen, habe ich ferner ausgeführt.
                  Zitat von Samy Beitrag anzeigen
                  Die Tatsache, dass die Frauen ihre Busenoperation oft mit ihrer Minderwertigkeitskomplex rechtfertigen, belegt, dass die Psyche durch das Leib beeinträchtigt wird. Insoweit glaube ich nicht, dass es Studien bedarf, um zu belegen, dass die physische Veränderungen infolge der Hormontherapie (etwa die Schwellung der Brustkörper und Schrumpfung des Penisses) die Psyche beeinträchtigen. Gruß Samy
                  Auch hierzu habe ich nichts hinzuzufügen.

                  Samy
                  Zuletzt geändert von Samy; 28.07.2007, 10:25.

                  Kommentar


                    #39
                    wo werden die Östrogene beim Mann produziert?

                    Da werden die Östrogene beim Mann produziert!

                    Einen lieben Schönen Sonntag wünscht Euch allen
                    Helmut

                    Kommentar


                      #40
                      Helmut,

                      ja, im Fettgewebe wird das meiste Östrogen produziert. Die aufgeworfenen Fragen waren jedoch -

                      * wie wird Östrogen gebildet im Allgemeinen?
                      * und ist diese Frage anders zu beantworten während einer Hormonblockade im Besonderen?

                      Oder auch so formuliert, verändert eine Hormonblockade das Verhältnis Testosteron zu Östrogen?

                      Unabhängig vom Ort der Konversion des Testosterons zu Östrogen, ist die Antwort -

                      * es ändert sich nichts während einer Hormonblockade. Östrogen wird nach wie vor aus Testosteron gebildet, egal wo es geschieht - im Knochen, Fettgewebe, Hirn, etc.
                      * das Östrogen ist ein Testosteronabkömmling, es kann sich nicht regelhaft bilden ohne Testosteron und das Enzym Aromatase.

                      Dieser Text hierzu aus berufenerem Mund als dem meinigen, bitte siehe unten.

                      Günter

                      Die Testosteronmetabolite 5a-Dihydrotestosteron (DHT) und Östradiol entstehen mit 70 beziehungsweise 10 µg/Tag in deutlich geringeren Mengen als das Testosteron mit 7 mg/Tag. Die biologischen Effekte von Testosteron und DHT werden über den Androgenrezeptor vermittelt. Aufgrund ihrer hohen 5a-Reduktase-Aktivität sind einige Organsysteme (Prostata, Samenblasen, Haut und Haarfollikel) besonders sensibel für DHT-Effekte. Die biologische Wirkung von Östrogenen beim Mann wird über zwei Stellgrößen reguliert: die Aromataseaktivität im Gewebe und die Expression eines spezifischen Rezeptorsystems (Östrogen a- und ß-Rezeptor). Quantitativ spielt die Aromatisierung von Testosteron im Fettgewebe die größte Rolle.

                      Nieschlag, Eberhard; Eckardstein, Sigrid von
                      Therapie mit Sexualhormonen beim alternden Mann
                      Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 47 vom 24.11.2000, Seite A-3175 / B-2677 / C-2372

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X