Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Professor Dr. Rolf Harzmann

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Professor Dr. Rolf Harzmann

    Hallo:-

    Da ein gestern Abend im Forum gelesener Beitrag heute auf mysteriöse Weise verschwunden, also nicht mehr da ist, erlaube ich mir, die Kernaussagen Professor Dr. Rolf Harzmanns hier einzubringen:

    Pressemitteilung
    Prostatakrebs: Ein betroffener Urologe geht an die Öffentlichkeit
    Bettina-Cathrin Wahlers, Pressestelle der DGU
    Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
    01.08.2006
    Prof. Dr. med. Rolf Harzmann ist Ärztlicher Direktor der Urologischen Klinik des Klinikums Augsburg.

    "Für mich gab es nur eine richtige Therapie - die Operation!"

    Prostatakrebs! Ungezählten Patienten hat er diese Diagnose während seiner insgesamt fast 40-jährigen ärztlichen Tätigkeit mitteilen müssen. Im April 2002 sah sich der Augsburger Urologe Professor Dr. Rolf Harzmann selbst mit diesem Befund konfrontiert. Heute macht er seine Erkrankung öffentlich. Sein Ziel: Aufklärung und Hilfestellung für Betroffene angesichts einer zum Teil verwirrenden und verunsichernden Diskussion um Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms in Deutschland.
    "Am Anfang dachte ich, das kann ja nicht sein, dass ausgerechnet mir das passiert." Der Patient Harzmann reagierte also wie die meisten Betroffenen. Eine routinemäßige betriebsärztliche Untersuchung hatte einen erhöhten PSA-Wert ergeben. Die Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens im Blut (PSA) ist eine Maßnahme im Rahmen der Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung. Ein erhöhter Wert kann ein Hinweis auf einen Tumor sein. Für den Urologen Harzmann fällt der eigene Wert von 4,8 in den Graubereich, ein Alarmsignal. Dennoch stellte sich bei ihm "nach dem Florians-Prinzip ganz schnell die Hoffnung ein, es könnte sich ja auch um eine Entzündung der Prostata handeln, die ebenfalls zu einem Anstieg des PSA führt". Nach zwei Wochen Einnahme eines Antibiotikums ging der PSA-Wert erwartungsgemäß herunter: 2,8. Doch der Direktor der Urologischen Klinik im Klinikum Augsburg blieb skeptisch. Zu Recht: Ein dritter Kontrollwert betrug 3,8. "Ich war geradezu gekränkt, dass es ausgerechnet mich als Urologen getroffen hat, der doch diese Krankheit schon immer bekämpfte."
    Nach der Erkenntnis kam für Rolf Harzmann die Phase der Niedergeschlagenheit. "Diese negative Stimmung kann ich nicht leugnen."
    Doch dann setzten die Überlegungen und das Bewusstsein ein, handeln zu müssen. In dieser dritten Phase folgerte der Urologe logisch: "Wenn es richtig ist, was ich meinen Patienten empfehle, dann stimmt das auch für mich". Richtige PCA-Diagnostik heißt in der Augsburger Urologie eine Biopsie, also eine Gewebeuntersuchung, ab einem PSA-Wert von 3 vorzunehmen. "Ganz ohne Sorgen ging es nicht, aber schließlich habe ich mich dazu entschlossen, und eine der zwölf Proben war tatsächlich positiv. Die Entscheidung, die dann fiel, war hart, aber ich wusste, dass ich es machen musste, weil es wiederum ganz logisch meinen Empfehlungen für die Patienten entsprach. Und so habe ich mich klar und deutlich für die Operation entschieden." Am 6. Juni 2002 unterzog sich Professor Rolf Harzmann im Alter von 59 Jahren einer offenen radikalen Prostatektomie. Vier Wochen später operierte er bereits wieder selbst.

    Für die meisten der jährlich etwa 40 000 neu erkrankten Prostatakrebs-Patienten ist der Umgang mit der Krankheit ungleich schwerer. Ihr Dilemma beginnt schon bei der Diagnose. Der PSA-Wert, obwohl von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. als Früherkennungs-Maßnahme empfohlen, bleibt auch nach 20 Jahren in der öffentlichen Diskussion umstritten. Die Hauptkritikpunkte: Männer würden durch erhöhte PSA-Werte unnötig geängstigt; man therapiere einen Krebs, der dem Patienten möglicherweise nie schaden würde.
    "In Deutschland wird immer wieder Verunsicherung geschürt und Bedenkenträgerei gepflegt, statt einen großen Fortschritt wahrzunehmen, und der heißt PSA. Denn nur aufgrund der PSA-Wert-Bestimmung ist es möglich, das Prostatakarzinom im Frühstadium zu entdecken, früh zu operieren und damit heilen zu können. Gerade in den letzten Jahren haben sich sowohl der Umgang mit dem PSA als auch die Operationstechniken so verbessert, dass die Krankheit, früh erkannt, heute bis zu 90 Prozent heilbar ist. Wir sollten also von einer ausgesprochen positiven Entwicklung reden", so Professor Harzmann.
    Bei der Therapieentscheidung setzt sich das Dilemma für viele Patienten fort. Denn: Für die Behandlung des Prostatakarzinoms gibt es viele verschiedene Optionen. Alle haben ihre ärztlichen Fürsprecher und alle werden auf Homepages von Krankenhäusern oder Medizinportalen "dem Patienten als vermeintlichem Kunden wie eine Ware angeboten. Das ist eine Seuche", urteilt Harzmann.
    Neben der offenen radikalen Prostatektomie, der zurzeit in Deutschland am häufigsten durchgeführten Operationsmethode, und anderen zum Teil laparoskopischen Techniken zur Entfernung der Prostata gibt es eine Reihe neuerer, so genannter alternativer Behandlungsmethoden: Die Strahlenbehandlung von außen oder von innen (bei der über Hohlnadeln radioaktiv strahlende Seeds in die Prostata eingesetzt werden (Brachy-Therapie)), die Vereisung (Kryotherapie) und der hochfokussierte Ultraschall (HIFU). Letztere sind für den Patienten weniger belastend beziehungsweise vordergründig weniger beängstigend.
    Dieser Umstand komme dem typisch männlichen Verhalten gegenüber einer Erkrankung entgegen. "Männer reagieren wie ein Torero, der dem Stier, sprich der Krankheit, ausweicht. Sie fürchten die Operation und suchen nach Alternativen, die sich ihnen scheinbar ja auch bieten", sagt der Augsburger Urologe. Und genau an dieser Stelle fordert er aufgrund seiner eigenen Erfahrung mehr Hilfestellung und Klarheit für die Patienten.
    Für ihn gibt es in punkto Prostatakrebs klare Verhaltensregeln und ebenso eindeutige Kriterien bei der Wahl der richtigen Therapie. Und die sollte, so Harzmann, jeder Urologe seinen Patienten an die Hand geben. "Jeder Mann ab 45 Jahren sollte sich eigenverantwortlich jährlich einem PSA-Test unterziehen. Bei erhöhten Werten ist es die Aufgabe des Urologen, die Schwierigkeiten der PCA-Diagnostik mit dem Patienten zu besprechen. Basis jeder Therapieentscheidung sind der PSA-Wert, die Biopsie und das Ergebnis der Gewebeuntersuchung, der so genannte Gleason score. Dabei muss der Patient wissen, dass der Organmarker PSA erhöht sein kann, ohne dass ein Tumor vorhanden ist, dass er aber auch falsch erniedrigt sein kann und deshalb immer auch eine rektale Tastuntersuchung vorgenommen werden muss. Eine Biopsie", so Harzmann weiter," sollte bei einem PSA ab 3 erfolgen. Dabei gilt es, unter Berücksichtigung moderner Schemata auf beiden Seiten der Prostata mindestens je sechs Proben zu entnehmen. Der Gleasonwert als drittes Entscheidungskriterium betrifft die Beurteilung der Gewebeproben hinsichtlich der Tumoreinstufung durch den Pathologen."
    Der Patient müsse, sagt der renommierte Urologe, allerdings wissen, dass diese klinisch erhobenen Werte keine ausreichende Sicherheit bieten. "So gelten PSA unter 10 und Gleason unter 7 als Kriterium für alternative Therapien. Große Studien haben aber gezeigt, dass die klinischen Werte in bis zu 80 Prozent postoperativ nach oben korrigiert werden müssen. In der Konsequenz bedeutet dies, dass nur eine Operation endgültige Sicherheit verschafft."
    Professor Harzmann rät seinen Patienten daher, bis etwa zum 75. Lebensjahr die Chance zu suchen, sich durch eine Operation inklusive gleichzeitiger Entfernung der Lymphknoten heilen zu lassen. "Die Operationszeiten betragen heute etwa drei Stunden, der Blutverlust ist gering und auch die gefürchteten Nebenwirkungen Inkontinenz und Impotenz haben ihre Schrecken verloren. Gute Kliniken haben eine Kontinenzrate von 95 Prozent und können die Potenz abhängig von dem, was der Tumor zulässt, in den meisten Fällen erhalten." Selbsthilfegruppen hält Rolf Harzmann, anders als das Internet, für exzellente Begleiter und wichtige Informationsquellen für Betroffene - auch hinsichtlich der Wahl der Klinik.

    Der Patient Harzmann wählte mit der ihm eigenen Konsequenz die Operation und die Augsburger Klinik für die Behandlung. "Ich bin gesund und habe diese Entscheidung nie bereut!", sagt der 63-Jährige, der vor wenigen Wochen beschloss, die eigene Krankengeschichte öffentlich zu machen. "Ich möchte Mut machen, zeigen, dass auch ein Urologe Prostatakrebs bekommt, und offenlegen, wie er damit umgeht. Welche bessere Nagelprobe aller Behandlungsmöglichkeiten könnte es geben als die persönliche Entscheidung eines Urologen? Als Präsident des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. (DGK), das sich seit 50 Jahren um medizinische Aufklärung der Bevölkerung bemüht, sehe ich meinen Schritt in die Öffentlichkeit als Verpflichtung und als große Chance, etwas für die Akzeptanz der PSA-Diagnostik und auch der Prostatakrebs-Prävention zum Beispiel durch gesunde, mediterrane Ernährung zu bewegen."
    Und der Urologe Harzmann weiß: "Wenn ich heute die Diagnose Prostatakrebs mitteilen muss, kann ich besser mit den Patienten umgehen als vor meiner Erkrankung, weil ich die Ängste, die ich natürlich auch vorher schon verstanden habe, jetzt deutlicher nachempfinden und meine Therapieempfehlung besser auf den Punkt bringen kann."

    Da haben wir es: Biopsie (12 Stanzen) ab PSA = 3, nur die Operation bringt endgültige Sicherheit, verwirrende und verunsichernde Diskussion um Diagnostik und Therapie , klare Verhaltensregeln, eindeutige Kriterien für die Wahl der Therapie, in Deutschland wird immer wieder Verunsicherung geschürt und Bedenkenträgerei gepflegt statt einen grossen Fortschritt wahrzunehmen, und der heisst PSA.
    40 Jahre hat er seine Patienten so beraten, so auch praktiziert, hat es so sehr verinnerlicht, dass er sich dieser Behandlung selbst unterzogen hat, obgleich die in der Pressemitteilung genannten Befunde seinen Therapieentschluss nicht gerechtfertigt hätten.

    Mich interessiert nicht seine Krebserkrankung, auch nicht seine 40 Jahre lang an Anderen und zuletzt an sich selbst praktizierte Therapie. Mich interessiert die Psyche dieses Mannes.
    Wir haben da einen Menschen, akademisch gebildet, auch chirurgisch begabt und erfahren, aber mit einem rundum hermetisch geschlossenen Berufs- (und Welt-?)Bild. Da nagen keine Zweifel, schon gar keine Selbstzweifel. Es stellen sich keine Fragen, und Fragen werden auch nicht gestellt. Andersdenkende werden geschmäht: Sie bringen Verunsicherung , sie sind Bedenkenträger, eigentlich gehören sie verboten. "Das ist eine Seuche" schreibt er.
    PSA-Verdopplungszeiten?, Verletzungsgefahren bei Biopsien? Anpassung der Therapie an die Bösartigkeit des Krebses? Alles Unsinn. Für mich, schreibt er (und sicherlich auch für Andere, die von ihm beraten wurden), gab es nur eine richtige Therapie: die Operation.

    Es gibt solche Menschen mit abgeschlossenem, unerschütterlichem Weltbilld auch in anderen Lebensbereichen: in der Juristerei, im Strafvollzug, in der Erziehung, in den zwischenmenschlichen Beziehungen, besonders auch in der Politik, wo es dann gefährlich ist, sich ihnen auszuliefern.

    Gruss, Reinardo

    #2
    Artikel von Prof. Dr. R. Harzmann

    Hallo Reinardo,

    wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lapidar antworten: "Klappern gehört zum Handwerk!" Das gilt ja nicht nur für die Werbung, sondern zunehmend auch für den medizinischen Bereich. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die eine "klare" Linie brauchen und sehr schlecht mit Unwägbarkeiten und Unsicherheiten leben können. Für diese Patienten ist sicherlich ein Arzt , wie der o. g. Mediziner, der zu seiner Theorie steht und mit eigenem Beispiel voran geht, der richtige Ansprechpartner.
    Mir geht es ebenso, wie Du es ausgedrückt hast. Ich verlange von einem Arzt mehr und mir sind auch Menschen sehr suspekt, die vorgeben, ein unerschütterliches Weltbild zu besitzen und nur danach handeln. Auch ich möchte mich ihnen nicht ausliefern und hoffe noch immer, dass ich ihnen nicht eines Tages ausgeliefert sein werde. Und deshalb stelle ich mir, Dir und anderen Betroffenen die Frage: Was macht einen guten, vertrauenswürdigen Urologen aus und wo kann ich ihn finden? Oder bleibt mir "nur" ;-) die Option des selbsthilfegruppen-abgefederten, forumsgestützten Einzelkämpfers, der durch Versuch und Irrtum, Lernen durch Erfahrung und Ärztehüpfen "klug" wird?
    Gruß Peer
    Zuletzt geändert von PEER1; 15.08.2007, 15:10. Grund: Korrektur

    Kommentar


      #3
      Hallo Reinardo,

      Danke für den Beitrag.

      Zunächst ziehe ich den Hut vor dem Arzt Rolf Harzmann. Der Grundsatz seines Handelns
      "Wenn es richtig ist, was ich meinen Patienten empfehle, dann stimmt das auch für mich".
      ist ja nicht die Regel, wie wir unlängst dem Forumbeitrag „Schattenseiten der Medizin“ entnehmen konnten. http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=1699

      Mich hat der Satz "Ich bin gesund und habe diese Entscheidung nie bereut!" verblüfft - nach gerade mal 3 bzw. 4 Überlebensjahren. Die Rezidivraten für früherkannte P-Karzinome nach der RPE dürften einem Professor bekannt sein, die Nebenwirkungen ebenso.

      Um einem fruchtlosen Therapiestreit in diesem Thread vorzubeugen:
      Ein Verwandter von mir hat sich für die RPE entschieden und er hat mir einige Überlebensjahre voraus und das wünsche ich nicht nur Prof. Harzmann, sondern allen Mitstreitern, unabhängig von der gewählten Therapie.

      GeorgS
      Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

      Kommentar


        #4
        Intelligenz schützt nicht vor geistigem Stillstand

        Hallo Reinardo,

        ich danke dir für den Beitrag zu Prof. Dr. Rolf Harzmann. Ich stimme Dir zu. Wie man als Prof. der Urologie, ohne aktuelle Erkenntnisse zu berücksichtigen, eine Entscheidung für eine Operation treffen kann, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat ja sein Gostwriter das nur so einfach dargestellt.

        Zitat: "In Deutschland wird immer wieder Verunsicherung geschürt und Bedenkenträgerei gepflegt, statt einen großen Fortschritt wahrzunehmen, und der heißt PSA. Denn nur aufgrund der PSA-Wert-Bestimmung ist es möglich, das Prostatakarzinom im Frühstadium zu entdecken, früh zu operieren und damit heilen zu können. Gerade in den letzten Jahren haben sich sowohl der Umgang mit dem PSA als auch die Operationstechniken so verbessert, dass die Krankheit, früh erkannt, heute bis zu 90 Prozent heilbar ist. Wir sollten also von einer ausgesprochen positiven Entwicklung reden", so Professor Harzmann......."
        "...... und auch die gefürchteten Nebenwirkungen Inkontinenz und Impotenz haben ihre Schrecken verloren. Gute Kliniken haben eine Kontinenzrate von 95 Prozent und können die Potenz abhängig von dem, was der Tumor zulässt, in den meisten Fällen erhalten."

        Der vorstehende Inhalt ist so, wie er geschrieben ist, falsch. Er entspringt reinem Wunschdenken.

        Gruß Wolfgang

        P.S:

        Wie du sagst, überall rennen solche Menschen rum. Das ist schlimm. Deswegen ändert sich alles viel zu langsam.
        Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 17.08.2007, 14:18.
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

        Kommentar


          #5
          Hallo Freunde,

          ehe der allgemeine Schlagabtausch wieder losgeht frage ich mal ganz unbedarft:

          Wenn es nur eine Handvoll Leute gibt, für die die Empfehlungen des Herrn Dr. Harzmann optimal erscheinen, dann haben diese doch eine gewisse Berechtigung.

          Wenn es eine weitere Handvoll Leute gibt, für die eine gesunde Skepsis gegenüber dem radikalen Eingriff angezeigt erscheint, dann hat auch Bedenkenträgerei eine gewisse Berechtigung.

          Können nicht einfach mal unterschiedliche Ansichten nebeneinander und unaufgeregt in diesem Forum publiziert werden?

          Letztlich muss doch jeder für sich abwägen und eine eigene individuelle Entscheidung treffen. Dabei kann man bestenfalls die Hoffnung haben, sich auf dem Königsweg zu befinden. Kein Außenstehender kann einem diese Entscheidung wirklich abnehmen.

          Vor diesem Hintergrund finde ich die Auseinandersetzungen in diesem Forum, die geradezu an Glaubenskriege erinnern, langsam so überflüssig wie den operierten, bestrahlten oder hormonbehandelten Untermieter.

          Gruß OliverB

          Kommentar


            #6
            Zitat von OliverB Beitrag anzeigen
            Vor diesem Hintergrund finde ich die Auseinandersetzungen in diesem Forum, die geradezu an Glaubenskriege erinnern, langsam so überflüssig wie den operierten, bestrahlten oder hormonbehandelten Untermieter.

            Gruß OliverB
            Hallo Oliver!

            1. hast Du recht... und

            2. hast Du die unbehandelten Untermieter (wie z.B. meinen...) vergessen. Soviel Zeit muss sein!! :-))

            Hetzliche Grüße

            Schorschel

            Kommentar


              #7
              Kollektive Toleranz

              Hallo Oliver, hallo Schorschel, so lese ich das gern. Sachlich miteinander Gedankengänge austauschen, auch, wenn der nächste anderer Meinung ist. Aber dieser ganze lange Text von dem Herrn Harzmann kam mir irgendwie so bekannt vor. Ich muß das schon vor ein paar Monaten irgendwo auf einer Web-Seite gelesen haben. Ist ja auch nicht so wichtig, weil ich mich nicht direkt mit den langen Erklärungen identifizieren konnte. Man möge mir verzeihen.

              "Die Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Lasst uns sparsam mit ihr umgehen"

              Gruß Hutschi

              Kommentar


                #8
                Lieber Schorschel,

                wie recht Du doch hast - die (nervenstarken) Unbehandelten in der Warteschleife habe ich tatsächlich (nachts um 0:05 und offensichtlich schon müde) völlig übersehen.

                Habe mir natürlich gleich mal Dein Profil näher angeschaut und muss schon sagen, dass ich Deine Geschichte und den Verlauf Deiner Krankheit mit Bewunderung gelesen habe.

                Ich hatte nicht die Nerven abzuwarten und gebe zu, dass ich tendentiell eher der Schulmedizin anhänge - salopp ausgedrückt: aus "scheißender Angst". Ich wollte den Untermieter nach der Diagnose schon deshalb loswerden, weil ich ihn kaum länger hätte ertragen können.

                Menschen wie Du, die viel riskieren und dabei mit hohem Einsatz (z.B. radikale Umstellung der gesamten Lebensumstände) ihrer Überzeugung treu bleiben, nötigen mir als einem (hoffentlich erfolgreich) Operierten den vollen Respekt ab.

                Ich denke, dass musste auch mal gesagt werden und ist vielleicht ein kleiner Anstoß, bei aller Verschiedenheit auch für die Wege der Anderen Verständnis aufzubringen - wir folgen letztlich alle unserem Bauch und sind keineswegs im Besitz der absoluten Wahrheit.

                Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass alle Deine Hoffnungen, die Du in Deinen Weg gesetzt hast, sich erfüllen.

                Liebe Grüße aus Berlin von OliverB

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von OliverB Beitrag anzeigen
                  Ich hatte nicht die Nerven abzuwarten und gebe zu, dass ich tendentiell eher der Schulmedizin anhänge - salopp ausgedrückt: aus "scheißender Angst". Ich wollte den Untermieter nach der Diagnose schon deshalb loswerden, weil ich ihn kaum länger hätte ertragen können.
                  Lieber Oliver,

                  lieben Dank nach Berlin für Deine warmherzige Antwort auf meine kleine Frotzelei...

                  Die Welt ist schon bunt: Du hast Dich aus "scheißender Angst" operieren lassen - ich u.a. aus ziemlich demselben Motiv eben nicht. Mich dann - auch zur Rationalisierung meiner Ängste - mit Unterstützung der AHIT auf das "watchful surveillance"-Thema zu stürzen und das recht konsequent durchzuziehen, war das Mindeste, was ich mir schuldete. Denn einfach "Augen zu und durch" entspricht in keinster Weise meiner eher aktionistischen Lebensphilosophie.

                  Als Unternehmer war (und bin) ich gewohnt, Situationen zu analysieren und dann faktenbasierte Entscheidungen zu treffen, auch wenn letztlich oft genug ein erhebliches Maß an Bauchentscheidung dazu gehört. So auch hier bei meinem lieben Untermieter. Die Fakten meiner Krankheit lagen auf dem Tisch, ebenso die Fakten der Nebenwirkungswahrscheinlichkeiten von OP, RT, DHB usw. einschl. der schwer zu quantifizierenden Unsicherheit, anschließend wirklich geheilt zu sein.

                  Ausschlaggebend war letztlich mein Wunsch, als (in zweiter Ehe) relativ Jungverheirateter körperlich intakt bleiben zu wollen - nicht nur (aber auch!!) hinsichtlich Potenz und Kontinenz, sondern auch insgesamt (ich empfand eine so große Operation irgendwie als Zerstörung meiner Unversehrtheit - so albern das vielleicht klingen mag). Aber vor allem die Angst vor Impotenz und Inkontinenz war schon sehr ausgeprägt - keine Frage.

                  Ob OP oder Nicht-OP mehr Mut erfordert, vermag ich nicht zu entscheiden. Auf längere Sicht wahrscheinlich Letzteres. Aber wie auch immer...

                  Ich danke Dir sehr herzlich für Deine guten Wünsche und hoffe, dass wir beide uns noch in 20 Jahren mit zittrigen Händen per Mail bestätigen können, dass unsere jugendlichen Therapieentscheidungen die richtigen waren - Deine für Dich, und meine für mich. Dann wollen wir also mit dem gegenseitigen Daumendrücken mal kräftig weitermachen!!

                  Ebenso liebe Grüße aus Hessen nach Berlin!

                  Schorschel

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo lieber Schorschel.

                    als Schwerstbetroffener mit sehr weitem PK Vortschritt, ist man von Anfang an nicht mehr körperlich intakt, da kann man ruhig eine HB machen.

                    Gruß Hans

                    Kommentar


                      #11
                      AHIT-Vorkämpfer

                      Guten Morgen, lieber Schorschel, es tat gut , einmal Deine PKH zu lesen. Dein T-Wert mit 15 ng/ml vom August 2006 ist bemerkenswert, wenn meine ng/ml - Wertannahme richtig ist? Weiterhin viel Erfolg oder viel Glück. Beides trifft für Dich zu.

                      "Besser von Picasso gemalt als vom Schicksal gezeichnet"

                      Gruß Hutschi

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo in diesem Thread,


                        Reinardo hat mit seinem Beitrag einen Gedankenaustausch angeregt, der zu bereichernden Einsichten bei einem „abgegriffenem“ Thema führt.
                        Kontroverse Ansichten sind hier sicher erwünscht und sie schließen gegenseitige Wertschätzung nicht aus, haben wir erfahren.

                        Wenn hingegen die Anfrage eines Ratsuchenden in einen Schlagabtausch zu münden droht, sollten wir unsere Kampfeslust künftig zügeln oder den Thread evtl. splitten.
                        Ich denke da u.a. an http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=1949
                        Thorsten, hat sich sang- und klanglos vom Forum verabschiedet, weil ihn die Nebenkriegsschauplätze offenbar abgeschreckt haben.

                        Herzliche Grüsse und genießt das sonnige Wochenende

                        GeorgS
                        Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Schorschel,

                          mich würde intressieren, was Du machst um einen so hohen Testosteron Wert zu haben. Wenn es ng/ml sind ist der Wert doppelt so hoch wie normal. Oder könnte es nmol/l sein

                          Woraus wird der Testosteron-Wert bestimmt?

                          Testosteron wird aus dem Blut (hier: aus dem Serum) bestimmt.

                          REFERENZ-/NORMALWERTE alte Einheit SI-Einheit
                          Männer3,5 - 8,6 µg/l12 - 30nmol/l
                          Frauenbis 0.86 µg/lbis 3 nmol/l


                          Gruß, Michael A.
                          Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

                          Kommentar


                            #14
                            Testosteronwert

                            Hallo Michael, bei meinen Werten steht immer µg/l - aber auch dann wäre 15 bei Schorschel sehr hoch. Er wird sich aber sicher hierzu noch äußern.

                            "Gäbe es die letzte Minute nicht, so würde niemals etwas fertig"

                            Gruß Hutschi

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Michael A. Beitrag anzeigen
                              Hallo Schorschel,

                              mich würde intressieren, was Du machst um einen so hohen Testosteron Wert zu haben. Wenn es ng/ml sind ist der Wert doppelt so hoch wie normal. Oder könnte es nmol/l sein?

                              Hallo Michael,

                              es sind in der Tat nmol/l; als Referenzwert gibt mein Labor ">12" an, so dass meine 15 o.k. sind.

                              "Machen" tue ich bzgl. Testo nichts, außer eine sehr glückliche Ehe zu führen. :-))

                              Herzliche Grüße aus Wiesbaden

                              Schorschel

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X