Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ich rufe in Erinnerung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    PET-Cholin-CT etc.

    Lieber Knut,
    zunächst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar zu meinen Angaben.
    Von allgemeinem Interesse dürfte auf jeden Fall dein Hinweis sein, dass vor einer Feinnadelbiopsie möglichst ein PET-Cholin-CT gemacht werden sollte, um die Lage des Karzinoms genauer zu bestimmen. Dann kann die Biopsie exakter gesetzt werden und erwischt hoffentlich das Karzinom. Ich ärgere mich also etwas, dass ich das nicht vor meiner FNaB gemacht habe und kann nur allgemein empfehlen, dies zu tun.
    Der Unterschied in den Sepsis-Raten zwischen einer Feinnadelbiopsie und einer Stanzbiopsie ist übrigens schon erheblich: bei letzterer beträgt sie angeblich fast 20 %, d.h. jede 5. Stanzbiospie führt zu Problemen; bei der Feinnadelbiopsie nur knapp 1 %, d.h. jede 100. Insofern werde ich jetzt erst mal etwas warten - hat ja keinen Sinn, bei meiner peridiploiden Zellkernverteilung vorzeitig an einer Sepsis zu verbleichen :-)) Ich verlasse mich jetzt einfach auf Tribukait und Co.
    Weiterhin hätte ich gern die Grafik meiner DNA-Zytometrie hier eingestellt, um ein Beispiel für eine fast komplett peridioplide Zelkernverteilung zu zeigen, aber leider gelingt es mir nicht, sie (die Grafik) hierher zu kopieren. Vielleicht kann mir ein Administrator einen Tipp geben, wie ich das machen kann.

    Noch etwas, was eher speziell für mich wichtig ist und nicht unbedingt als Beispiel für andere gelten kann:
    Meinen PSA-Anstieg sehe ich nicht so dramatisch wie von dir angenommen: Am 28.6.2005 hatte ich einen cPSA-Wert von 6,3 und zwei Jahre später, im August 2007, 12,8 - also eine Verdoppelungszeit von zwei Jahren, wobei ich allerdings zwischendurch für 8 Wochen (vom Februar bis April 2006) zweimal täglich Flutamit nahm, was dann auch zu einem erheblichen Abfall des PSA-Wertes führte. Aber das steht alles in meinem Profil, wo ich dann auch angeben werde, ob es auch diesmal so gut wirkt. Ausdrücklich betone ich noch einmal, dass ich Flutamit erneut nur für 8 Wochen nehmen werde. Danach sehe ich weiter...
    Ruggero

    Kommentar


      #32
      Noch etwas, was eher speziell für mich wichtig ist und nicht unbedingt als Beispiel für andere gelten kann:
      Meinen PSA-Anstieg sehe ich nicht so dramatisch wie von dir angenommen: Am 28.6.2005 hatte ich einen cPSA-Wert von 6,3 und zwei Jahre später, im August 2007, 12,8 - also eine Verdoppelungszeit von zwei Jahren, wobei ich allerdings zwischendurch für 8 Wochen (vom Februar bis April 2006) zweimal täglich Flutamit nahm, was dann auch zu einem erheblichen Abfall des PSA-Wertes führte.
      Hallo Ruggero,

      solche Betrachtungen sind auch für andere wichtig, weil sie nämlich einen gefährlichen Trugschluss beinhalten:

      Leider wird viel zu oft die Einschätzung der Verdopplungszeit losgelöst von den eigentlichen Werten betrieben, was fatal sein kann.

      Nettes Beispiel, aber anschaulich: Wenn man die Drehzahl eines Motors von 3000 auf 6000 pro Min. verdoppelt dann ist das etwas ganz anderes als z.B. von 4000 auf 8000 oder gar von 5000 auf 10000.

      Bei PSA-Werten gibt es auch kritische Bereiche, in welche man besser nicht kommen sollte. Ein kritischer Bereich ist über 10! Hier geht es dann meistens los mit Samenblaseninfiltration, Einwachsungen in die Nerven, Mikrometastasierung über Lymph- oder Blutbahn. Die Verdopplung auf über 10 würde ich deshalb an Deiner Stelle ernster nehmen.

      Gruß Dieter
      Zuletzt geändert von Gast; 03.09.2007, 16:44.

      Kommentar


        #33
        Ich rufe in Erinnerung

        Holla, lieber Ruggero,

        Meinen PSA-Anstieg sehe ich nicht so dramatisch wie von dir angenommen: Am 28.6.2005 hatte ich einen cPSA-Wert von 6,3 und zwei Jahre später, im August 2007, 12,8 - also eine Verdoppelungszeit von zwei Jahren,
        Wir beide sind ein Jahrgang aber vor neun Jahren wahr ich 56 und hatte unter 10 ng/ml PSA-Wert und einen pT3b GS 3+4 nach Prof. Helpapp 4+3!

        Also, ich meine, Du gehst sehr sorglos mit deiner Gesundheit um und da gebe ich Dieter recht mit seiner Meinung:

        Bei PSA-Werten gibt es auch kritische Bereiche, in welche man besser nicht kommen sollte. Ein kritischer Bereich ist über 10! Hier geht es dann meistens los mit Samenblaseninfiltration, Einwachsungen in die Nerven, Mikrometastasierung über Lymph- oder Blutbahn. Die Verdopplung auf über 10 würde ich deshalb an Deiner Stelle ernster nehmen.
        Es kann ja sein, daß Du einen besonderen fügsamen PCa hast und den wünsche ich doch Allen nicht nur Dir
        Helmut

        Kommentar


          #34
          Hallo Ruggero,

          Ich habe Deine Mail mit Anlage erhalten und antworte aber öffentlich, weil ich auch der Meinung bin, dass unser Dialog von allgemeinem Interesse ist. Deine Verteilung ist wirklich eine astreine Peridiploide Verteilung, und zwar die beste, die ich bisher gesehen habe. Trotzdem möchte folgende Punkte zu bedenken geben:

          1. Ich schließe mich voll Dieter an und betrachte auch PSA-Werte über 10 als wirklich kritisch natürlich auch unter dem Gesichtspunkt des Lebensalters. Mit einem Alter von 64/65 Jahren und einer PSA-Verdopplungszeit von einem Jahr und jetzt Ausgangspunkt PSA=12 ist WW gemäß meiner Meinung hoch riskant.
          Ich bin kein ängstlicher Typ und bekomme nicht so schnell das Nervflattern. Nach meiner zweiten negativen Biopsie mit Sepsisbeigabe ist mein PSA auf über 13 angestiegen. Ich bin dann erst einmal fünf Wochen auf Südamerikareise gegangen und danach psychisch und physisch ausgeruht das Problem neu angegangen und so zum PET-Cholin-CT gekommen. Dies habe ich dann am 26.4.06 in Ulm durchgeführt und neben der PK-Bestätigung als Beigabe gleich noch ein Non-Hodghin-Lymphom mit untergeschoben bekommen, das sich aber nach dem jetzigen Stand als eine gutartige Lymphveränderung darstellt.
          Nach diesem PET-Ergebnis bin ich wieder einige Wochen auf Reisen und im Juni direkt nach Ankunft ins Krankenhaus in Ulm gegangen, da ich zu keiner anderen Meinung über die geplante Vorgehensweise gekommen bin. Es wurde mir axillär ein Lymphknoten entnommen und eine PET-Cholin geführte Prostatabiopsie durchgeführt (siehe
          http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=716 ).
          Ich schreibe dies nur, um Dir zu zeigen, dass meine Hinweise nicht aus einer Übervorsichtigkeit kommen. Gemäß meiner Auffassung besteht bei Dir Handlungsbedarf.

          2. In meiner vorherigen Stellungnahme hatte ich schon angemerkt, dass Dein PK sich von der Fülle Deiner anderen Maßnahmen, dargelegt in Deinem Profil, überhaupt nicht beeindrucken lässt. Verbunden mit dem doch rasanten PSA-Anstieg ist dies für mich ein wichtiges Indiz, dass Deine Diagnose voraussichtlich nicht stimmt, zu positiv ist. Diese PSA-Veränderung- siehe z.B. Schorschel und Wolfgang a. Berlin- entspricht nicht einer Peridiploiden Verteilung.

          3. Mein Vorschlag ist deshalb sofort ein PET-Cholin-CT machen zu lassen, und wenn dies die Information bringt, dass der PK voraussichtlich noch in der Kapsel ist, dann eine gezielte Stanzbiopsie durchführen zu lassen. Letztere hat den Vorteil gegenüber der FNAB, dass eine weitere Information/Absicherung gewonnen wird bezüglich der Situation Kapseldurchbruch.
          Von dem Biopsiematerial auch die DNA bestimmen lassen.
          Danach dann in Ruhe überlegen, was zu tun ist.

          Ich möchte Dir, lieber Ruggero, wirklich keine Angst machen, aber in Deiner Situation würde ich die Diagnoseseite unbedingt forcieren.

          Gruß Knut.

          Kommentar


            #35
            Hallo Ruggero.

            Wir sind uns einig darüber, dass ein PET-Cholin-CT möglichst der Biopsie, auf jeden Fall aber einer Rebiopsie vorangehen sollte. Dass erhöhte ganz zweifellos die Treffsicherheit und gäbe auch Aufschluss über den bisherigen Progress der Erkrankung.
            Dies ist also einer jener Punkte, die eine agressivere Patientenvertretung gegenüber der Ärzteschaft und den Kassen durchsetzen sollte. Wenn ich mir die allabendliche Reklame, z.B. für Actimel, ansehen (muss), dann frage ich mich, warum mit den vielen der Deutschen Krebsgesellschaft zur Verfügung stehenden und von dieser Gesellschaft zur Verfügung gestellten Geldern nicht auch einmal Reklame für eine bessere, auch Kassenpatienten zur Verfügung stehende Krebsdiagnostik gemacht werden kann.

            Ich bin mit Knut und Dieter auch gleicher Meinung, dass ein PSA-Wert, der die Marke 10 überschreitet, zu Besorgnis Anlass gibt.
            Wie ich in meinen Beiträgen "Feinnadel-Aspirationsbiopsie (1) bis (3)" beschrieben hatte, war dies für mich auch der Anlass, Bestandsaufname zu machen, herauszufinden versuchen, wie es 6 Jahre nach Erstdiagnose und nach einer DHB mit der Malignität meines Krebses jetzt steht, und ob ich weiter so oder etwas mehr machen muss als nur abzuwarten und zu kontrollieren.
            Nach Zyntigramm mit negativem Befund habe ich dann eine Feinnadel-Aspirationsbiopsie im Labor von Dr.Al-Abadi machen lassen und das Material sowohl von Dr.Al-Abadi als auch von Professor Böcking analysieren und kommentieren lassen. Beide Analysen brachten den gleichen Befund, allerdings in unterschiedlicher Darstellung. Es ist also wichtig, Rebiopsien zum Zwecke der Vergleichbarkeit von Ergebnissen vom gleichen Labor auswerten zu lassen, damit die Histogramme vergleichbar sind.
            Um die Analyse zu vervollständigen, habe ich auch das Präparat aus meiner Stanzbiopsie aus dem Jahre 2001 cytometrisch auswerten lassen.
            Das Ergebnis, und ich hätte das ohne das Diagnoseinstrument der FNAB nicht geschafft, ist in meinem Fall leider eine Verschlechterung der Malignität, welche Handlungsbedarf begründet. Aus dem PSA-Wert alleine, der ja nur ein grober Organmarker ist, hinter dem sich alles Mögliche verbergen kann, hätte ich das nicht herauslesen können, zumal meine PSA-Werte im Verlaufe des letzten halben Jahres sogar leicht gefallen waren. Hierüber werde ich aber noch an anderer Stelle berichten.

            In Deinem Fall, lieber Ruggero, sehe ich allerdings, was therapeutische Massnahmen anbelangt, die Dinge nicht so ernsthaft gefährlich wie Knut und Dieter.

            Die Treffsicherheit der FNAB gegenüber der Stanzbiopsie ist nicht grösser sondern geringer, gegenteilig als Knut vermutet. Böcking gibt sie in seinem Buch "Mit Zellen statt Skalpellen" mit 86% an gegenüber 89,3% bei der Stanzbiopsie. Das Problem ist hier halt auch, den Krebs zu finden. Wenn das mit Ultraschall nicht geht, hoffe ich, das ein PET-Cholin-CT das notfalls möglich machen würde.
            Der grosse Vorteil der FNAB ist die viel geringere Komplikationsrate (0,9%) gegenüber 19,8% bei der Stanzbiopsie und dadurch die Möglichkeit wiederholter Biopsien zum Zwecke der Malignitätskontrolle. Die FNAB selbst ist sehr schonend und nicht schmerzhafter als eine Blutabname zur PSA-Kontrolle.

            Es gibt bei Dir Ähnlichkeiten mit meinem PSA-Verlauf. Bei Dir wurde erstmals Ende 2003 ein erhöhter Wert gemessen (5,3). Bei mir wurde schon Ende 2001 erstmals ein erhöhter Wert gemessen (8,9).
            Dein letzter Wert ist 12,87. Mein Wert war zuletzt 6,09, aber unter Proscar.
            Dein Gleason wurde mit 3+3 angegeben, mein Gleason mit 2+3, vermutlich aber auch höher, weil ich kein Zweitgutachten habe machen lassen.
            Aber nun kommt es: Deine DNA-Analyse ergab noch im April 2006 einen peridiploiden Befund mit guter Prognose, während meine DNA-Analyse einen peritetraploiden Befund mit beginnender x-ploider Verteilung und keine gute Prognose ergab. Und das, obgleich ich eine komplette DHB mit anschliessender Proscar Erhaltungstherapie gemacht habe und Du einige Monate lang nur ein bisschen Flutamid genommen hattest. Diese Entwicklung gibt doch zu denken, und man könnte meinen, dass man bei peridiploider DNA-Verteilung besser fährt, wenn man gar nichts tut.

            Man muss auch unterscheiden zwischen dem reinen Wachstum des Krebses und einer Zunahme der Entdifferenzierung.
            So gab mir Dr.Al-Abadi den Rat, nur von Zeit zu Zeit durch einen kurzzeitigen Hormonentzugsschub das Wachstum zu kontrollieren, aber keine Maximalblockade oder kontinuierliche Blockade zu machen, da ich dadurch nur eine noch weitergehende Entdifferenzierung induzieren würde.
            Das ziehe ich nun auch ernsthaft in Erwägung, und nach diesen Gedankengängen wäre Dein bisheriges und beabsichtigtes weiteres Vorgehen richtig.
            Ob es wirklich richtig ist, wird sich wohl erst später herausstellen. Wir haben uns ja schon oft im Leben geirrt.
            Gruss, Reinardo
            Zuletzt geändert von Gast; 03.09.2007, 23:19.

            Kommentar


              #36
              PSA > 10

              Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen

              Ich bin mit Knut und Dieter auch gleicher Meinung, dass ein PSA-Wert, der die Marke 10 überschreitet, zu Besorgnis Anlass gibt.
              ...und mein Urologe sagt das auch. Ich überdenke bereits meine Position. Nach meiner Erfahrung vor 18 Monaten wird meine 6-8wöchige Flutamid-Einnahme zwar höchstwahrscheinlich zu einem PSA-Abfall führen, trotzdem werde ich unmittelbar anschließend auf jeden Fall die Diagnostik (PET-Cholin-CT etc.) in Angriff nehmen - und hoffe dabei auf Tribukaits Richtigkeit :-))
              Ruggero

              Kommentar


                #37
                Graue Theorie und bunte Realität: PSA 12,87 fällt auf 4,27

                Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                ....man könnte meinen, dass man bei peridiploider DNA-Verteilung besser fährt....
                Man muss auch unterscheiden zwischen dem reinen Wachstum des Krebses und einer Zunahme der Entdifferenzierung.
                So gab mir Dr.Al-Abadi den Rat, nur von Zeit zu Zeit durch einen kurzzeitigen Hormonentzugsschub das Wachstum zu kontrollieren, aber keine Maximalblockade oder kontinuierliche Blockade zu machen, da ich dadurch nur eine noch weitergehende Entdifferenzierung induzieren würde.
                Das ziehe ich nun auch ernsthaft in Erwägung, und nach diesen Gedankengängen wäre Dein bisheriges und beabsichtigtes weiteres Vorgehen richtig.
                Ob es wirklich richtig ist, wird sich wohl erst später herausstellen. Wir haben uns ja schon oft im Leben geirrt.
                Gruss, Reinardo
                Nein, Reinardo, wir haben uns offensichtlich nicht geirrt und Dr. Al-Abadi hatte Recht. Ich habe am 23.8.2007 (PSA 12,87) mit der Einnahme von je einer Flutamid-Tablette morgens und abends begonnen (Empfehlung meines Urologen mit der Option der zusätzlichean Gabe einer LHRH- Dreimonatsspritze) und diese Einnahme in den letzten Wochen jeweils durch eine Tablette Vitamin E 600 i.E. ergänzt. Nebenwirkungen bei der Verabreichung hatte ich natürlich, aber sie hielten sich in Grenzen.
                Am 22.10. betrug mein PSA-Wert 4,27. Das genügt mir; ich habe Flutamid jetzt wieder abgesetzt und werde hören, was mein Urologe dazu sagt. Eigentlich beabsichtige ich aber, den Wiederanstieg meiner PSA-Werte abzuwarten und zu gegebener Zeit eine PET Cholin CT (zur genauen Lagebestimmung meines PCa) mit anschließender neuer DNA-Zytometrie machen zu lassen. Nach dem jetzigen Ergebnis bin ich aber geneigt, Tribukaits Thesen hinsichtlich einer positiven Bewertung meiner peridiploiden DNA-Verteilung zu akzeptieren - und doch verspüre ich eine kleine Restunsicherheit, aber so sind wir wohl alle, glaube ich :-))
                Ruggero
                Zuletzt geändert von Gast; 28.10.2007, 00:43.

                Kommentar


                  #38
                  Hallo Ruggero,
                  Danke fuer Deinen Lagebericht.
                  Eine Rest-Unsicherheit bleibt immer, auch bei mir. Ich glaube aber, dass wir nach bestmoeglicher Kenntnis der Dinge das Richtige tun. Eine weitere Bestaetigung fand ich letztlich im Artikel von Dr.Isolde Riede ueber die Biochemie des Prostatakrebses.
                  Unsere Massnahmen laufen darauf hinaus, das Wachstum des Krebses sowie eine weitergehende Entdifferenzierung zu verlangsamen bzw. zu stoppen. Etwas anderes machen diejenigen mit Krebs groesserer Malignitaet ja auch nicht.
                  Ich bin zu der Ueberzeugung gelangt, dass die agressiveren Anteile im Krebs langsamer wachsen, solange sie sich im Zellverbund mir peridiploiden Zellen befinden. Eliminiert man letztere durch eine maximale Hormonblockade, behaelt man einen gefaehrlicheren Krebs zurueck, der schneller waechst und Metastasen bildet.
                  Die Cytopathologen haben das erkannt und warnen deshalb vor dem unbedenklichen Einsatz der Hormonblockade in jeder Krankheitssituation, wie das z.Zt. noch gemacht wird. Ich werde deshalb auf keinen Fall einen zweiten Zyklus der DHB machen.
                  Seit einem Jahr halte ich den PSA-Wert mit Granatapfel-Elixier konstant (um 6.0), vermutlich infolge des darin enthaltenen pflanzlichen Oestrogen (= welches uebrigens eine breitere Wirkung hat als Androgen-Entzug). Frank hat die Bezugsquelle von Curcumin mitgeteilt. Dann gibt es noch Celebrex und evtl. Thalidomid aus aus der Medikamentenliste von Leibowitz. Auch eine ADT1 wuerde ich noch versuchen.
                  Im Maerz ist bei Dr.Bliemeister eine Kontroll-FNAB vorgesehen und eine neue DNA-Auswertung von Professor Boecking, um zu sehen, ob eine weitere Entdifferenzierung erfolgt ist.
                  Es freut mich, dass wir auch ausserhalb des Forums mittels Email-Nachrichten in Kontakt bleiben.
                  Gruss, Reinardo
                  Zuletzt geändert von Gast; 29.10.2007, 18:40. Grund: Namenskorrektur

                  Kommentar


                    #39
                    Hallo Reinardo, liebe Mitstreiter,

                    durch Eure Betrachtungen zur DHB und durch die Beiträge im Forum fühle ich mich aufgefordert meine Einstellung hierzu neu zu überdenken!

                    Seit dem 16.10.06 befinde ich mich in der DHB mit 10,8 mg Zoladex, 3x50mg Casodex und 2x0,5mg Avodart. Die 14-monatige Therapie würde am 12.11.07 enden.

                    Da aber der PSA-Tiefststand erst ab etwa Juni´07 mit < 0,1ng/ml eintrat, habe ich die Absicht, die DHB um 3 Monate zu verlängern.

                    Nun muß ich mit meinem Gleason4+5, auch durch Prof. Bonkhoff bestätigt, besonders behutsam sein, um die hormonresistenten Tumorzellen nicht gänzlich "frei zu legen"!

                    Die Ausführungen v. Prof. Böcking in der GEK-Schrift können mich auch nicht erheitern!

                    Nach radikaler OP 2000 und IRMT Anfang 2006 hat die DHB meinen PSA-Wert doch auf 0,07ng/ml drücken können. Für eine begleitende Chemo, z.B. mit Ketokonazol, habe ich mich noch nicht durchringen können.

                    Meine Laborwerte befinden sich im Normbereich, bzw. einige leicht im Grenzbereich.

                    Soll ich nun mit diesen Vordaten eine DHB-Verlängerung wagen?

                    Für hilfreiche Tipps wäre ich Euch sehr dankbar!

                    Gruß, ganther
                    Zuletzt geändert von ganther; 30.10.2007, 21:10.

                    Kommentar


                      #40
                      Hallo Ganther. Du hast Dich bereits gut informiert und wirst die Schlussfolgerungen - leider - selbst ziehen muessen. Ich habe mich in meinem, allerdings leichteren Fall entschieden, auf gar keinen Fall eine weitere maximale Hormonblockade zu machen, egal, was die den offiziellen Behandlungsrichtlinien verschriebenen Aerzte dazu sagen.
                      In Deinem Fall kannst Du aufgrund der Ausgangsbedingungen n i c h t damit rechnen, dass sich ein von Leibowitz in Aussicht gestelltes stabiles PSA-Plateau einstellt. Die Folgen der Hormontherapie nehmen ihren Lauf, auch wenn sie "DHB" heissen.
                      Der Rat von Leibowitz geht dahin, eine Therapie zu einem Zeitpunkt abzubrechen, wenn sie noch wirkt. Nach moeglichst langer Pause wieder aufgenommen, wird sie wieder wirksamer sein. Im Hinblick auf Deine Gleason-Werte musst Du allerdings mit Anteilen hormonresistenter Krebszellen rechnen. Damit ohne Chemotherapie umzugehen, ist in Deutschland ein Problem.
                      Wie wuerde ich mich verhalten, wenn ich in Deiner Lage waere? Ich wuerde die DHB nicht verlaengern, alle Moeglichkeiten antiangiogener Mittel versuchen, meine Ernaehrung ueberpruefen, den PSA-Wert monatlich kontrollieren, ggfls. bildgebende Moeglichkeiten nutzen, um evtl. Metastasen zu finden.
                      Danach weitersehen.
                      Ich hoffe aber, Du bekommst noch weitere Hinweise.

                      Gruss und alles Gute, Reinardo

                      Kommentar


                        #41
                        DHB - Verlängerung

                        Hallo, Ganther,
                        Zitat von Ganther
                        Da aber der PSA-Tiefststand erst ab etwa Juni´07 mit < 0,1ng/ml eintrat, habe ich die Absicht, die DHB um 3 Monate zu verlängern.
                        weil ich vor Beginn der eigentlichen DHB schon mal nur mit 150 mg Casodex täglich 3 Monate lang herumexperimentiert hatte, um dann eine Pause von etwa 3 Monaten einzulegen, riet mir Christian damals auf Grund einer Empfehlung von Dr. L. die DHB um 3 Monate zu verlängern. Im Endergebnis hat das nichts gebracht, denn das PSA ist relativ schnell auf den angestrebten Wert heruntergegangen. Lediglich das Wiederansteigen des Testosteronwertes hatte sich durch diese Verlängerung verzögert. Ich würde nach meinem heutigen Kenntnisstand Dir von einer Verlängerung abraten. Es verbleibt Dir ja bei regelmäßiger PSA-Kontrolle immer noch die Möglichkeit, z. B. mit nur Casodex 50 mg täglich und Avodart neu zu starten, wenn es wieder erforderlich sein sollte. Auch das hat bei mir allerdings noch mit Proscar anstatt Avodart zu einem raschen PSA-Abfall geführt, bevor ich mit IMRT begonnen habe, und zwar innerhalb von knapp 8 Wochen von 8.86 ng/ml auf 0.86 ng/ml. Und mit der Einnahme von Chemo würde ich mir auch noch Zeit lassen. Lieber Ganther, geh ganz entspannt an die Sache heran. Ein hoher Testosteronspiegel - siehe auch PKH Ludwig - kann nicht schaden, und der ist mit Avodart gut zu stabilisieren.
                        Hier noch ein Beitrag von Christian von Ende 2006:http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...9&postcount=10


                        "Im Entzweien ob den Methoden riskieren wir, nicht zu erkennen, dass wir nach dem selben Ziel streben"
                        (mikinosuke kawaishi 7. dan)

                        Gruß Hutschi
                        Zuletzt geändert von Gast; 04.11.2007, 15:52. Grund: Ergänzung

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X