Liebe Forums-Freunde,
wie im alten Forum angekündigt, ist das GEK-Buch mit dem Bericht vom Bremer Prostatakrebs Symposium jetzt erhältich.
Das Buch kann bei der GEK, dem Verlag bzw. im Buchhandel bestellt werden:
Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom
Wissenschaftlicher Bericht über das Experten-Symposium an der Universität Bremen vom 12.5.05
Dr. med. Walter Samsel, Prof. Alfred Böcking
GEK-Edition; Bd. 41
Asgard Verlag 2006
214 S.
ISBN 3-537-44041-3
Euro 12,90
Ralf hat zur bisherigen Formus-Diskussion bereits ein kompetentes Extrakt gemacht:
Nachfolgend einige Zitate aus dem Buch.
Gruß
Udo
Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom
W. Samsel, A. Böcking
Vorwort
...Der Prostata-Krebs ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Das Robert-Koch-Institut in Berlin berichtet von 40.670 Neuerkrankungen an Prostatakarzinomen bei Männern in Deutschland im Jahre 2000. Damit steht das Prostatakarzinom an erster Stelle unter den Neuerkrankungen an Krebs bei Männern (20,3 Prozent), noch vor Dickdarmkrebs (16,2 Prozent) und dem Lungenkrebs (15,9 Prozent). Während das Prostatakarzinom bis zum 50. Lebensjahr als ärztliche Diagnose nur sehr selten vorkommt, haben von den 70-jährigen Männern schon mehr als 50 Prozent und von den 80-jährigen mehr als 90 Prozent diesen Krebs („Suchet so werdet ihr finden"). Die meisten dieser Tumore bleiben aber so klein, dass sie keine Beschwerden machen und deshalb nur durch Zufall diagnostiziert werden. Aus der Differenz von Inzidenz (darunter versteht man die Neuerkrankungsrate pro 100.000 Männer pro Jahr), die beim Prostatakrebs 101,4 beträgt und der Mortalität (darunter versteht man den Anteil der an Prostatakrebs gestorbenen Männer an allen gestorbenen Männer eines Jahres), die in Deutschland leider auf einer recht unsicheren Grundlage mit 27,7 errechnet wurde, leitet sich eine relativ niedrige scheinbare Letalität (darunter versteht man den Anteil der Männer, der an Prostatakrebs erkrankt ist und auch daran stirbt) von 27,3 %. Eine genaue Ermittlung der Sterberate ist allerdings äußerst schwierig, weil ca. 30 Prozent aller auf Todesbescheinigungen vermerkten Todesursachen nach neueren Studien falsch sind. Berücksichtigt man diesen Umstand, so beträgt die Sterblichkeit an Prostatakrebs in Deutschland 19,4 Prozent.
Das bedeutet: Vier von fünf Männern sterben nicht an, sondern mit ihrem Prostatakarzinom (Hölzel et al., 2002). Zusätzlich kann hier noch angemerkt werden, dass in anderen Ländern andere und zwar meist deutlich niedrigere Sterberaten beim Prostatakrebs genannt werden. In den USA geht man davon aus, dass im Jahr 2005 nur etwa 10% der an Prostatakrebs Erkrankten an ihrem Tumor sterben werden. Fakt ist: Die meisten Prostatakarzinome sind harmlose „Haustierkrebse". Die beim ersten Blick auf die Statistik scheinbar relativ ungünstigen Überlebensraten von Patienten mit Prostatakarzinom ergeben sich nicht aus der Aggressivität (=Malignitätsgrad) des Tumors, sondern aus dem hohen mittleren Erkrankungsalter der Patienten von durchschnittlich 72 Jahren. Die Patienten sind also oft in einem Alter, in dem auch viele andere Todesursachen nahe sind.
Wichtig ist also zunächst zum Zeitpunkt der Diagnose die genaue Feststellung, von welcher Art der Krebs ist - ob „Haustier" (geringer Malignitätsgrad) oder „Raubtier" (hoher Malignitätsgrad), um einerseits (nebenwirkungsreiche und Lebensqualität mindernde) Übertherapien möglichst zu vermeiden und andererseits eine exakte Therapieplanung zu ermöglichen.
Die Themenstellung des Symposiums „Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom" orientierte sich genau an diesem Punkt und setzte dort an. Es ging dabei vor allem um ein in diesem Kontext wichtiges und unverzichtbares Diagnoseverfahren – die DNA-Zytometrie. Bei diesem Diagnoseverfahren handelt es sich -kurz gesagt- um ein bewährtes, standardisiertes, objektives Messverfahren, das mit der optischen Mengenmessung der Erbsubstanz (DNA) von Krebszellen eine genaue Bewertung des Tumors in dieser Richtung zulässt. Die unterschiedliche Malignität des Tumors ergibt sich über die sich verändernde Erbsubstanzmenge in den Krebszellen, wie sie sich mit der Zeit bei der Entwicklung des Tumors findet. ...
wie im alten Forum angekündigt, ist das GEK-Buch mit dem Bericht vom Bremer Prostatakrebs Symposium jetzt erhältich.
Das Buch kann bei der GEK, dem Verlag bzw. im Buchhandel bestellt werden:
Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom
Wissenschaftlicher Bericht über das Experten-Symposium an der Universität Bremen vom 12.5.05
Dr. med. Walter Samsel, Prof. Alfred Böcking
GEK-Edition; Bd. 41
Asgard Verlag 2006
214 S.
ISBN 3-537-44041-3
Euro 12,90
Ralf hat zur bisherigen Formus-Diskussion bereits ein kompetentes Extrakt gemacht:
Nachfolgend einige Zitate aus dem Buch.
Gruß
Udo
Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom
W. Samsel, A. Böcking
Vorwort
...Der Prostata-Krebs ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Das Robert-Koch-Institut in Berlin berichtet von 40.670 Neuerkrankungen an Prostatakarzinomen bei Männern in Deutschland im Jahre 2000. Damit steht das Prostatakarzinom an erster Stelle unter den Neuerkrankungen an Krebs bei Männern (20,3 Prozent), noch vor Dickdarmkrebs (16,2 Prozent) und dem Lungenkrebs (15,9 Prozent). Während das Prostatakarzinom bis zum 50. Lebensjahr als ärztliche Diagnose nur sehr selten vorkommt, haben von den 70-jährigen Männern schon mehr als 50 Prozent und von den 80-jährigen mehr als 90 Prozent diesen Krebs („Suchet so werdet ihr finden"). Die meisten dieser Tumore bleiben aber so klein, dass sie keine Beschwerden machen und deshalb nur durch Zufall diagnostiziert werden. Aus der Differenz von Inzidenz (darunter versteht man die Neuerkrankungsrate pro 100.000 Männer pro Jahr), die beim Prostatakrebs 101,4 beträgt und der Mortalität (darunter versteht man den Anteil der an Prostatakrebs gestorbenen Männer an allen gestorbenen Männer eines Jahres), die in Deutschland leider auf einer recht unsicheren Grundlage mit 27,7 errechnet wurde, leitet sich eine relativ niedrige scheinbare Letalität (darunter versteht man den Anteil der Männer, der an Prostatakrebs erkrankt ist und auch daran stirbt) von 27,3 %. Eine genaue Ermittlung der Sterberate ist allerdings äußerst schwierig, weil ca. 30 Prozent aller auf Todesbescheinigungen vermerkten Todesursachen nach neueren Studien falsch sind. Berücksichtigt man diesen Umstand, so beträgt die Sterblichkeit an Prostatakrebs in Deutschland 19,4 Prozent.
Das bedeutet: Vier von fünf Männern sterben nicht an, sondern mit ihrem Prostatakarzinom (Hölzel et al., 2002). Zusätzlich kann hier noch angemerkt werden, dass in anderen Ländern andere und zwar meist deutlich niedrigere Sterberaten beim Prostatakrebs genannt werden. In den USA geht man davon aus, dass im Jahr 2005 nur etwa 10% der an Prostatakrebs Erkrankten an ihrem Tumor sterben werden. Fakt ist: Die meisten Prostatakarzinome sind harmlose „Haustierkrebse". Die beim ersten Blick auf die Statistik scheinbar relativ ungünstigen Überlebensraten von Patienten mit Prostatakarzinom ergeben sich nicht aus der Aggressivität (=Malignitätsgrad) des Tumors, sondern aus dem hohen mittleren Erkrankungsalter der Patienten von durchschnittlich 72 Jahren. Die Patienten sind also oft in einem Alter, in dem auch viele andere Todesursachen nahe sind.
Wichtig ist also zunächst zum Zeitpunkt der Diagnose die genaue Feststellung, von welcher Art der Krebs ist - ob „Haustier" (geringer Malignitätsgrad) oder „Raubtier" (hoher Malignitätsgrad), um einerseits (nebenwirkungsreiche und Lebensqualität mindernde) Übertherapien möglichst zu vermeiden und andererseits eine exakte Therapieplanung zu ermöglichen.
Die Themenstellung des Symposiums „Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom" orientierte sich genau an diesem Punkt und setzte dort an. Es ging dabei vor allem um ein in diesem Kontext wichtiges und unverzichtbares Diagnoseverfahren – die DNA-Zytometrie. Bei diesem Diagnoseverfahren handelt es sich -kurz gesagt- um ein bewährtes, standardisiertes, objektives Messverfahren, das mit der optischen Mengenmessung der Erbsubstanz (DNA) von Krebszellen eine genaue Bewertung des Tumors in dieser Richtung zulässt. Die unterschiedliche Malignität des Tumors ergibt sich über die sich verändernde Erbsubstanzmenge in den Krebszellen, wie sie sich mit der Zeit bei der Entwicklung des Tumors findet. ...
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