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Treff SHG Rhein-Neckar am 6. Mai 2008 um 19.00 Uhr

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    Treff SHG Rhein-Neckar am 6. Mai 2008 um 19.00 Uhr

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    #2
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    Hallo, Freunde des Forums, die angekündigten Vorträge habe ich mit großem Interesse verfolgt. Beide Professoren waren schon vorab vom SHG-Leiter informiert worden, das ich mich bei der späteren Diskussion zum Thema Ploidie und auch FNAB zu Wort melden würde. So ließ Prof. Marx vorsorglich eine Vergleichstabelle der Mayo-Klinik zur Stanz- bzw. FNAB mit einfließen, die nach meiner Einschätzung auf sehr schwachen Füssen stand, zumindest was die Bewertung der Vor- und Nachteile beider Biopsie-Verfahren betraf. Es war bei dem sehr allgemein gehaltenen und leicht verständlichen Vortrag von Prof. Marx klar herauszuhören, dass man von der Pathologie keinerlei Hilfe bezüglich FNAB oder überhaupt auch der zusätzlichen Befundung einer Stanzbiopsie durch DNA-Zytometrie erwarten darf, weil man einfach auch von Urologenseite hierzu wohl kaum noch jemals einen entsprechenden Auftrag bekäme. Es lief letztendlich immer bei allen Gegenargumenten auf eine absolute Verteidigung der Stanzbiopsie selbst für WW oder AS hinaus.
    Prof. Ströbel war meinen Einlassungen gegenüber etwas aufgeschlossener
    und versprach, eine von mir an seinen Chef Prof. Marx gerichtete Mail, die ich als Mitglied des AK verfasst hatte, zu beantworten. Ich bin ansonsten gespannt, wie Prof. Marx sich im Juli bei seinem mit einem Fragezeichen versehenen Vortrag im DKFZ in Anwesenheit der internationalen Wissenschaftler-Elite zu den strittigen Fragen erklären will.

    "Du musst nach oben schaun, zu sehn, wieviel noch Stufen des Bess'ren übrig sind, wozu bist du berufen. Du musst nach unten schaun, um auch zu sehn zufrieden, wieviel dir Bessres schon als anderen beschieden" (Friedrich Rückert)

    Gruß Hutschi

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      #3
      Hallo Hutschi. Daran kannst Du doch erkennen, dass die Stellungnahmen und Reaktionen nicht sachlich fundiert sind. Mit der DNA-Analyse und den Feinnadel-Aspirationsbiopsien kommt auf die Urologenschaft etwas zu, was sie ablehnen werden wie der Teufel das Weihwasser. Mich überrascht das nicht. Ich habe vor Jahren schon einmal miterlebt, mit welch formalistischen und hahnebüchenen Argumenten die dreifache Hormonblockade von Bob Leibowitz heruntergemacht wurde. Damals mussten Patienten ihre Urologen von der Überlegenheit dieser Variante der Hormontherapie überzeugen, und es entstand langsam mit Unterstützung durch eine damals effektive zentrale Patientenvertretung ein zwar grobes, aber immerhin ein Netzwerk von aufgeschlossenen Urologen, welche die Therapie wohlwollend begleiteten. Ein Beispiel hierfür findet sich in dem vor Monaten ausgestrahlten ARTE-Film, der hier im Forum auch diskutiert wurde.
      Aufgrund der Beobachtungen, die ich damals gemacht habe, halte ich es für aussichtslos, durch Überzeugungsarbeit bei Urologen oder von ihnen abhängiger Pathologen die dicken Mauern des echten oder gewollten Unverständnisses zu brechen.
      Da ist zunächst einmal das Kompetenzgefälle. Als "medizinische Laien" werden wir gar nicht ernst genommen, da können wir die besten Argumente haben.
      Es müsste doch jedem SHG-Leiter, der zu Kongressen eingeladen wird, klar werden, dass man ihn als Patientenvertreter vielleicht etwas sagen lässt, aber zum Nutzen von Patienten er nichts dort wird bewirken können. Er sitzt am unteren Ende des Tisches oder am Katzentisch.
      Warte nur ab den Bericht (wenn es einen gibt) der Patientenvertreter Paul Enders, Hanns-Jörg Fiebrandt und Jens Peter Zacharias von der S3-Leitlinienkonferenz bzw. die Veröffentlichung der Beschlüsse. Die drei sind zwar dabei, werden aber nichts, absolut gar nichts bewirken und, ausser mit einem VIP-Gefühl, mit nichts herauskommen. Das kann ja auch gar nicht anders sein, denn wenn man in eine Konferenz ohne einen Katalog mit Forderungen hinein geht, kommt man ebenso wieder heraus.

      Du siehst, dass ich mit sehr pessimistischer Einstellung das Problem der Durchsetzung Patienten-orientierter Diagnostik und Therapien sehe.
      Ich glaube, dass Fortschritte nur zu machen sind über Aufklärung und Mobilisierung der Patienten, auch öffentlichkeitswirksam in den Medien. Wenn immer mehr Patienten sich der von der Urologie angebotenen rabiaten und gefährlichen Diagnostik verweigern und nicht adäquate Therapien ablehnen, dann werden erst einige und danach die Mehrzahl der Urologen sich umstellen und auf die Patienten sich einstellen. Auf die Nachfrage folgt dann auch das Angebot.

      Die ablehnende Haltung von Professor Alexander Marx zu DNA und FNAB sollte uns daher nicht sonderlich bekümmern.

      Gruss, Reinardo

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        #4
        Keine Antwort ist auch eine Antwort

        Hallo, lieber Reinhard, für den guten Ruf eines Pathologischen Instituts wäre es sicher angebracht gewesen, einer korrekten Anfrage wenigstens eine halbwegs plausible Antwort zu spendieren. Um aber ehrlich zu sein, hatte ich das entsprechend diesem Beitrag von mir:



        auch kaum noch erwartet. Eine weitere wahrlich beschämende Situation im alltäglichen Geschehen bzw. dem Ablauf zwischen Patienten - Urologen - Pathologen. Man ist fast geneigt, das Buch zuzuklappen, obwohl für viele der uns nachfolgenden Krebskranken eine Verbesserung eigentlich zwingend notwendig wäre. Von dieser Lobby haben an Prostatakrebs erkrankte Menschen leider auch in Zukunft nur das zu erwarten, was schon immer so gemacht wurde.

        "Ja, ich bin ein Träumer....denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung bevor die Welt erwacht"
        (Oscar Wilde)

        Gruß Hutsch

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