Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Berechtigte Sorge oder doch eher Panik?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Hallo Bernard,
    meinem Mann sprichst Du mit dieser Art der Therapie aus tiefstem Herzen.Da muss ich wirklich schmunzeln. Ganz seine Vorstellung! Aber leider wüsste ich genau, dass er nicht jeden Morgen zur Therapie fahren würde. Er würde es bei Büro und Arbeit belassen.Wegen des Wohlbefinden - keine Bedenken! Ich war auch 2 x zur Kur. Wirklich therapiert wurde ich nicht. Hier mal eine Massage, da mal was anderes.Aber wenn das Kontinenztraining wirklich was bringt, soll er die Chance ergreifen.
    Liebe Grüße

    Kommentar


      #62
      Hallo Anemone,

      ein weiteres Mosaiksteinchen der ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Vorgehensweisen möchte ich auch beisteuern. Bei mir wars anfangs ähnlich wie bei bernhard: OP, rasch wieder leidlich fit, nach 6 Wochen im vollen Berufseinsatz, Sport wieder nach 7 Wochen. Den ersten Volkslauf nach 3 Monaten und auf die AHB bewusst verzichtet: War ja jung (45) und das Beckenbodentraining habe ich ambulant und recht intensiv gemacht, es wurde rasch besser und nach 8 Wochen war ich vollständig kontinent - also kein AHB-Bedarf.

      Mich haben dann nach 9 Monaten die anfänglich verdrängten Gefühle eingeholt und ich habe mir psychoonkologische Hilfe geholt (was gut war) und dann eine Reha "nachgeschoben", was mir aber persönlich nichts brachte. Nach drei Monaten psychoonkolog. Gesprächen war ich mit mir, der Krankheit und meiner Umwelt deutlich besser im reinen.

      Mein Fazit: Für das reine (In)Kontinenztraining ist eine AHB bei einem jüngeren Menschen nicht unbedingt nötig, für die psychische Aufarbeitung ist es je nach Typ halt unterschiedlich - der eine braucht hier früher Hilfe, der andere später und vielleicht mancher auch gar keine (wobei Männer hier, glaube ich zumindest, stärker zum verdrängen und bagatellisieren neigen..;-) ).

      Liebe Grüße
      vom Mike
      Mehr zu meinen Werten und dem bisherigen Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=217

      Kommentar


        #63
        Begutachtung des Tumors liegt vor.

        Hallo zusammen,
        heute haben wir uns sehr gefreut, was im Zusammenhang mit dieser Krankheit sicher nicht häufig ist. Der Befundbericht wurde uns heute erläutert. Ich habe jetzt das Profil erstellt und die Ergebnisse dort niedergeschrieben. Es sieht einfach alles sehr gut aus und ich hoffe, dass wir mit dem Thema Prostatakrebs erst einmal "durch" sind. Der Katheter wurde auch heute gezogen. Von dem,was man bis jetzt sagen kann, alles super! Abwarten, was die nächsten Tage bringen.
        Mein Mann hat körperlich alles sehr gut überstanden, gute Wundverheilung kaum Schmerzen. Ich bin froh, dass alles so gelaufen ist. Habe mir , wie bereits erwähnt, viele wertvolle Info's hier geholt und wurde dadurch in diesem Bereich "sprachfähig". Wenn es nach dem Urologen gegangen wäre, hätten wir im Dezember den einfachen PSA Test gemacht. Wäre dieser nicht sonderlich gestiegen, wäre mein Mann definitiv noch mindestens sechs Monate bis zum nächsten PSA Test mit seinem Tumor(natürlich unwissend) rumgelaufen. Und wenn ich mir den Befund anschaue, bin ich froh, dass es ein Forum gegeben hat, in dem ich mir wichtige Info's für unseren Weg geholt habe. Ich weiß zwar, dass das Pca langsam wächst, aber kann mir jemand sagen, wie es in einem halben Jahr ausgesehen hätte?! Glück im Unglück sage ich heute dazu.
        Jetzt haben wir uns für eine REHA in Bad Wildungen angemeldet. Mit mir zusammen will mein Mann die Maßnahme antreten. Und wenn es für ihn nichts ist - nun ja - es ist kein Gefängnis und freiwillig und dann geht es eben wieder nach Hause.
        Ich werde weiter berichten.
        Liebe Grüße

        Kommentar


          #64
          Gelungener Jahresabschluß

          Hallo, Anemone, es ist immer angenehm für Betroffene, solche Erfolgsmeldungen lesen zu können. Ich und sicher alle regelmäßigen Forumsbenutzer wünschen Euch einen weiteren guten Ablauf in der REHA und ein gesundes Neues Jahr.

          "Geistreich sein heißt sich leicht verständlich zu machen, ohne deutlich zu werden"
          (Jean Anouilh)

          Gruß Hutschi

          Kommentar


            #65
            Wo liegen die Nervenbündel die für die Erektion ...

            Hallo zusammen,
            kann mir bitte jemand sagen, wie die Nervenbündel, die für die Erektion erforderlich sind, an der Prostata verlaufen? Ich kann das auf den Aufzeichnungen nicht genau erkennen. Liegen die seitlich der Prostatalappen,(also an der rechten und linken Seite) vor oder hinter der Prostata?
            Vielen Dank und herzliche Grüße

            Kommentar


              #66
              Hallo Anemone,

              das ist in einer Abbildung aus diesem Buch sehr schön dargestellt. Ich habe mir erlaubt, es einzuscannen. Du kannst die Abbildung abrufen unter http://www.prostatakrebse.de/informa...%20buendel.jpg.
              Nach Untersuchungen des Papstes aller RPE-Chirurgen und "Erfinders" der nerverhaltenden RPE, Dr. Patrick Walsh, verläuft das NVB in einem Abstand zwischen 3,2 und 9,5 mm hinter der Prostata. Auf einem Urologenkongress in Frankfurt vor einigen Jahren wurde berichtet, dass man seitlich der Prostata ebenfalls Nervenbündel entdeckt hat, die bis dato unbeachtet geblieben waren und darum bei einer RPE häufig bis regelmäßig geschädigt worden sein müssen. Der Zweck dieser Nerven ist unbekannt.
              Hier habe ich seinerzeit über diesen Kongress berichtet. Auszug:

              "Im Jahre 1982 beschrieb der amerikanische Urologe Dr. Patrick C. Walsh (Johns Hopkins Medical Institutions, Baltimore, Maryland, USA) die zwei neurovaskulären (= Nerven und Blutgefäße enthaltenden) Bündel, die seitlich an der Rückseite der Prostata ("dorsolateral") verlaufen und die Schwellkörper des Penis versorgen. Dr. Walsh zeigte, dass dieses Bündel nicht durch die Prostata, sondern mit einem durchschnittlichen Abstand von 4 mm hinter ihr verlaufen und bei geschickter Operationstechnik – die er beschrieb – zumindest teilweise geschont und damit dem Patienten mit etwas Glück eine Restpotenz erhalten werden können. Dr. Walsh gilt seitdem als der Papst der Prostata-Operateure weltweit, seine damaligen Erkenntnisse als "in Stein gemeißelt", wie es ein Redner ausdrückte.

              Jetzt – also fast ein Vierteljahrhundert später – hat man an der Universitätsklinik Tübingen die Sache anhand entnommener Prostatae (Mehrzahl von Prostata) neu untersucht und ist zu einer überraschenden Erkenntnis gekommen:
              In 2/3 der betrachteten Fälle konnte man Dr. Walsh bestätigen, aber bei einem Drittel der Fälle fand man zusätzlich an der Vorderseite des Organs (kleinere) seitliche ("ventral-laterale") Gefäß-Nerven-Bündel, die anscheinend bisher unbeachtet geblieben sind und die demzufolge bei unzähligen Prostatektomien mit abgeräumt wurden. Ihr Vorhandensein ist unabhängig vom Prostatavolumen. Die Funktion dieser Nerven konnte bei der Untersuchung nicht geklärt werden; eine nicht auszuschließende Möglichkeit könnte z.B. sein, dass über sie der Blasenschließmuskel gesteuert wird (dies ist aber eine Spekulation!). Ein Operateur, der auch diese neurovaskulären Bündel schonen will, hat es deutlich noch schwerer als bisher, denn nicht nur Durchtrennen, sondern auch Dehnen beim Entnehmen der freigelegten Prostata kann diese Nerven schädigen."

              Ralf
              Zuletzt geändert von RalfDm; 21.12.2008, 11:59.

              Kommentar


                #67
                Hallo Anemone,
                eine übersichtliche Darstellung findest Du auf der folgenden Seite.
                Dort erkennst Du auch, dass das Hauptband zwischen Enddarm und Prostata, also hinter der Prostata verläuft. Abzweigungen verlaufen auch an beiden hinteren Seiten der Kapsel.
                Beim Herauslösen der Kapsel gelingt diese Schonung nicht immer, weil durch Schneiden und Hitze die neurovaskulären Bündel bei noch so sorgfältiger Vorgehensweise verletzt werden.

                Einen schönen 4. Advent
                Heribert

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

                Kommentar


                  #68
                  Der größte Tumor lag dorsal

                  vielen Dank für Eure schnelle Antwort.
                  Leider wäre mir eine andere Lage als dorsal lieber gewesen.
                  Mein Mann liest sich jeden Tag den Befundbericht mehrfach durch. Die erste Erleichterung der "guten Diagnose" weicht jetzt zweifelnden Fragen. Und mir scheint, die sind nicht unbegründet. Könnt Ihr ihm/mir nochmals zu folgendem Thema bitte weiterhelfen
                  Folgender Fakt: Biopsie ergab rechts Befall Apexprobe, also wurde rechts der Nerv entfernt. Links aber sitzt dorsal der größte (1,5cm) Tumor. Auf dieser Seite wurde der Nerv erhalten. Hat das was bei dem Ergebnis(s. Profil) zu sagen. Ich meine damit, ob durch die Größe und Lage des Tumors der Nerv befallen sein könnte, auch wenn alle Ränder, Kapsel etc frei von Krebszellen waren.
                  Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich kann meinem Mann da einfach nicht weiterhelfen.
                  Liebe Grüße

                  Kommentar


                    #69
                    Liebe Anemone,
                    wenn im postoperativen pathologischen Befund keine Aussage über eine Nervenscheiden- oder Lymphinvasion getroffen wurde, ist der Tumor vollständig entfernt worden. Wenn zudem bei einer tiefergehenden Untersuchung der Prostata mittels DNA-Zytometrie bei Prof Böcking oder mittels ChrA bei Prof Bonkhoff keine aggressiven Zellfaktoren gefunden werden, ist von 'fast' 100% davon auszugehen, dass der Tumor noch nicht gestreut hat.
                    Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht!
                    Feiert in aller Ruhe und mit frohem Herzen Weihnachten und sucht bitte nicht nach einem Unhold wo keiner ist.
                    Herzliche Grüße
                    Heribert

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

                    Kommentar


                      #70
                      Vielen Dank für Deine Antwort.
                      Du hast es genau richtig ausgedrückt. Mein Mann sucht und sucht. Der hat immer noch so großes Mißtrauen, Angst oder was es auch sonst noch ist. Glaube mir, ich bin längst an einem Punkt angekommen, dass man einfach sagen muss, es reicht jetzt. Ergebnis gut - Schluss. Wenn noch was nachkommt, dann muss man dann eben weitersehen. Ich bin so froh, dass wir in die Reha fahren, damit er dort vielleicht auch Hilfe für seine Ängste bekommt. Es sucht die Garantie! Mit seinen Fragen, die ich an Euch weiterleite, versuche ich an das Thema sachlich ranzugehen, damit er versteht, dass man keine Garantie bekommt, aber eine gute, in seinem Falle beruhigende Info. Ich pendel ständig zwischen Verständnis und auch ein wenig Enttäuschung. Es gibt soviele, die ein schlechteres Ergebnis nach der OP haben und müssen auch damit klar kommen. Für ihn ist es bis jetzt- natürlich immer im Bewusstsein es ist Krebs- doch ganz gut gelaufen. Er ordnet es leider nicht so ein.
                      Um so mehr danke ich für Deine /Eure Hilfe. Ich wäre sehr ratlos, wenn ich ihm nichts sagen könnte. Gott sei Dank gibt er sich beruhigt, wenn ich ihm zu seinem Problem etwas sagen kann.
                      In diesem Sinne wünsche ich Euch allen schöne Weihnachtstage
                      Liebe Grüße

                      Kommentar


                        #71
                        Hallo Anemone,

                        du siehst das alles sehr richtig und ich hoffe das sich dies im Laufe der nächsten Zeit auch bei deinem Mann so in das Bewusstsein einfügen wird.

                        Er hat jetzt erst einmal das Schlimmste hinter sich und sollten sich doch
                        irgendwann irgendwelche Nachwirkungen ergeben, so hat er noch alle Möglichen "Pfeile im Köcher" sprich er hat noch alle therapeutischen Ansätze zur Verfügung um die Krankheit dann bekämpfen zu können.
                        Er soll und ich hoffe das wird ihm Bewusst jetzt sein Leben leben und nicht vom Krebs diktieren lassen. Wenn sich dann doch einmal eine andere Situation ergeben sollte die weitere Maßnahmen erfordern, dann muß man DANN gezielt darauf eingehen.
                        Aber es ist müssig jetzt darüber zu mutmaßen und sich davon sein Leben versauen zu lassen.
                        Ich wünsche euch alles Gute und eine frohe Weihnacht und ich hoffe, das dein Mann, wenn ihn der "Alltagsstress" wieder hat auch den Kopf frei bekommt und nicht immer an das Thema Krebs und was kann noch sein
                        denken muß !

                        LG

                        Kommentar


                          #72
                          Inkontinenz "Gott sei Dank" kein Thema

                          Hallo zusammen,
                          wollte kurz vom weiteren Verlauf des Genesungsprozesses meines Mannes schreiben.
                          Erfreulicherweise wurde in der Reha bei meinem Mann eine völlige Kontinenz festgestellt. Der PSA Wert ist auch bereits bis auf 0,05 gesunken. Er ist schmerzfrei und in guter körperlicher Verfassung. Was will man mehr!
                          Er berichtete mir sehr beeindruckt, dass tatsächlich die meisten Patienten in der Reha nach der OP inkontinenz seien. Eigentlich ein Punkt, bei dem die Ärzte uns erzählt haben, das wäre nicht mehr so ein Problem. Und die Betroffenen sprachen wohl nicht nur über ein paar Tropfen, die bei ihnen abgingen. Aber fast alle sprachen bereits nach 14 Tagen Reha über gute Fortschritte in diesem Punkt.
                          So, bis dahin
                          Alles Gute für das Jahr 2009, vor allem Gesundheit.
                          Anemone

                          Kommentar


                            #73
                            Glückwunsch Anemone, auch Deinem Mann, und weiterhin Toi toi toi!

                            Dieter

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X