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Negative Erstbiopsie. Jetzt PCA3?

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    Negative Erstbiopsie. Jetzt PCA3?

    Hallo Mitleidende,
    bin Ende 50, BPH mit 30 ml Prostata, früher (vielleicht jetzt wieder) Prostatitis. Plötzlicher Anstieg PSA von 1,3 auf 4,3 innerhalb eines Jahres. Quotient 11. Daraufhin negative Biopsie mit 10 Zylindern. In einem Zylinder geringe chronische Prostatitis (Apex links, 16 mm) sonst fast überall glanduläre und fibromuskuläre Hyperplasie, auch Basalzellenhyperplasie und geringe glanduläre Atrophie. Nach 8 Monaten jetzt Anstieg PSA auf 5,4 und Quotient 7.

    Meine erste Frage: Ein anderer Arzt hatte mit TRUS im mittleren Drittel linksseitig etwa 0,5 cm von der Kapsel entfernt ein etwa 1 cm breites, leicht inhomogenes Areal mit einem diskreten Tumorsuspitium gefunden. Ist dies ein Bereich, der standardmässig mit einiger Wahrscheinlichkeit bei einer 10 Schuss Biopsie getroffen wird? Könnte das der Bereich mit der chronischen Prostatitis sein?

    2. Frage. Da die Biopsie negativ war und ich keine grosse Lust verspüre auf eine "Sättigungsbiopsie" (wer ist danach satt?), sollte ich es nicht zuerst mit einem PCA3-Test versuchen? Kann mir jemand in Berlin eine Klinik empfehlen, wo ich das ambulant machen lassen könnte?

    Vielen Dank für Eure Hilfe und Anteilnahme.

    #2
    Hallo Paul,
    der PCA3-Test kann die Notwendigkeit einer weiteren Biopsie bestätigen oder auch vermeiden helfen und eigentlich von jedem Urologen abgenommen werden. Nach meiner Kenntnis ist das zur Zeit einzige Labor für die Durchführung, das Labor Limbach in Heidelberg.
    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      PCA

      In diesem PSA Bereich wird statistisch gesehen erst jeder 5. P-krebs durch eine Zweitbiopsie erfasst.

      Biopsieren lassen.



      Zitat von Paul49 Beitrag anzeigen
      Hallo Mitleidende,
      bin Ende 50, BPH mit 30 ml Prostata, früher (vielleicht jetzt wieder) Prostatitis. Plötzlicher Anstieg PSA von 1,3 auf 4,3 innerhalb eines Jahres. Quotient 11. Daraufhin negative Biopsie mit 10 Zylindern. In einem Zylinder geringe chronische Prostatitis (Apex links, 16 mm) sonst fast überall glanduläre und fibromuskuläre Hyperplasie, auch Basalzellenhyperplasie und geringe glanduläre Atrophie. Nach 8 Monaten jetzt Anstieg PSA auf 5,4 und Quotient 7.

      Meine erste Frage: Ein anderer Arzt hatte mit TRUS im mittleren Drittel linksseitig etwa 0,5 cm von der Kapsel entfernt ein etwa 1 cm breites, leicht inhomogenes Areal mit einem diskreten Tumorsuspitium gefunden. Ist dies ein Bereich, der standardmässig mit einiger Wahrscheinlichkeit bei einer 10 Schuss Biopsie getroffen wird? Könnte das der Bereich mit der chronischen Prostatitis sein?

      2. Frage. Da die Biopsie negativ war und ich keine grosse Lust verspüre auf eine "Sättigungsbiopsie" (wer ist danach satt?), sollte ich es nicht zuerst mit einem PCA3-Test versuchen? Kann mir jemand in Berlin eine Klinik empfehlen, wo ich das ambulant machen lassen könnte?

      Vielen Dank für Eure Hilfe und Anteilnahme.

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        #4
        PCA3-Test

        Hallo DrSchlick,
        klingt irgendwie nicht sehr logisch und ermutigend, was Sie schreiben. Trotzdem erstmal vielen Dank für Ihren Rat.

        Wenn die Chance auf Entdeckung des PC bei der Zweitbiopsie nur bei 1:4 steht, warum sollte ich mich dann jetzt wieder biopsieren lassen, wo doch recht wahrscheinlich ist, dass gleich die nächste und übernächste Biopsie angesagt ist.

        Andererseits (ich zitiere frei von der Website www.labor-limbach.de):
        Prof. Dr. med. Bernd Schmitz-Draeger (Fürth) stellt fest: "Setzen wir das Risiko eines Prostatakarzinoms bei Patienten mit einem PSA-Wert zwischen 4,0 und 10,0 ng/ml auf rund 25 %, so hat ein Patient mit einem niedrigen PCA3-Score ein Risiko, das bei etwa 8 % liegt. Das ist zwar keine endgültige Sicherheit, bewirkt jedoch Entspannung bei Arzt und Patient."

        Mein Erkenntnisstand ist jetzt so, dass ich glaube, folgendes verstanden zu haben: Die Spezifität für ein Karzinom liegt bei einem erhöhten PSA-Wert >4 bei <20%, d.h. bei nur jedem 5. wird bei anschliessender Biopsie ein Karzinom gefunden. Ist der PCA3-Wert >35 ist die Spezifität etwa 75%, d.h. in 3 von 4 Fällen findet man dann auch ein Karzinom.

        Das überzeugt mich und ich werde mich morgen bei einem anderen Urologen zum PCA3-Test anmelden. Bin sauer, dass mir bisher niemand gesagt hat, dass es eine Alternative (wenn auch keine 100%tige) zum Löchern gibt.

        Gruesse und gute Besserung für alle aus Berlin.

        -----------------------------------
        DrSchlick:
        In diesem PSA Bereich wird statistisch gesehen erst jeder 5. P-krebs durch eine Zweitbiopsie erfasst.

        Biopsieren lassen.

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          #5
          Hallo Paul, es gibt noch eine Variante zur ungezielten Sättigungsbiopsie.
          Das wäre als Kompromiss die gezielte Biopsie in das verdächtige Areal.

          Wenn du dir im Onmeda-Forum mal die langjährige Story von Helmut51 zu Gemüte führst, hast du ein Extrembeispiel für jahrelanges Krebswachstum und ebensolanges Nichtsfinden.

          Es begann mit PSA 4 und als dann bei PSA34 was gefunden wurde und er sein Heil im Messer suchte, war die kurative OP nur noch ein Wunschtraum.

          Mir wäre sowas nicht passiert.

          Gruss Ludwig
          Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

          https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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            #6
            PCA3-Test Spezifität

            Danke Ludwig für Deinen Hinweis. Leider scheint es aber so zu sein, dass in vielen Fällen die TRUS (Ultraschall) kein klares Bild gibt, so jedenfalls in meinem Fall. Der eine sieht gar nichts (oder sagt es nicht), der andere glaubt da was zu sehen.

            Noch einen Nachtrag zur Spezifität. Beim PSA-Test ist die Spezifität <20%, also sogar nur bei jedem 5. wird bei der anschliessenden Biopsie was gefunden (wie DrSchlick geschrieben hat). Siehe hierzu:
            This quicktime video clip features the interview with urology's nobel laureate Dr. Charles B. Huggins (1901-1997) as he tells how he became a urologist.

            Nicht bei jedem 4. wie ich angegeben habe.
            -----

            LudwigS:
            Hallo Paul, es gibt noch eine Variante zur ungezielten Sättigungsbiopsie.
            Das wäre als Kompromiss die gezielte Biopsie in das verdächtige Areal.

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              #7
              Wie wär's denn, Paul, wenn du einen anderen Pathologen mal draufschauen lässt.

              Gruss Ludwig
              Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

              https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                #8
                Hallo Paul,

                ich hatte zwei negative Stanzbiopsien und bin dann über eine weitere PET-Choli-CT geführte Biopsie zu meiner positiven Diagnose gekommen. Darüber habe ich einen Erfahrungsbericht- mein erster Bericht im Forum- gemacht.



                Vielleicht ist das auch etwas für Dich.

                Gruß Knut.

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                  Hallo Paul,

                  ich hatte zwei negative Stanzbiopsien und bin dann über eine weitere PET-Choli-CT geführte Biopsie zu meiner positiven Diagnose gekommen. Darüber habe ich einen Erfahrungsbericht- mein erster Bericht im Forum- gemacht.



                  Vielleicht ist das auch etwas für Dich.

                  Gruß Knut.
                  Danke Knut. Habe Deine Geschichte gelesen und werde die PET-Choli-CT geführte Biopsie als Möglichkeit im Hinterkopf behalten. Zum Glück sind meine PSA-Werte ja noch nicht so hoch und meine Geschichte dauert erst etwa 1 Jahr. Hoffe der PCA3-Test bringt etwas mehr Klarheit.

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                    #10
                    PCA3-Test Studien, geführte Biopsien, Entscheidungshilfe Biopsie

                    Liebe Forumsgemeinde,
                    möchte kurz weiter über mich berichten und auch darüber, welche Erkenntnisse ich in der Zwischenzeit gewonnen habe, die auch für andere in einer ähnlichen Situation hilfreich sein könnten.

                    Mein PCA3-Test (Progensa von der Fa. Gen-Probe aus San Diego USA, ausgeführt in der Uni-Klinik Tübingen) ergab einen Score von 15. Das ist ein zum Glück stinknormaler Wert und bringt mir in der Tat etwas Entspannung.

                    Man stellt sich natürlich die Frage, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für den Krebs denn jetzt noch. Das beste und neueste, was ich zur Beantwortung dieser Frage im Web gefunden habe, ist das Poster über die Untersuchung an 199 Männern, die mindestens eine negative Biopsie hinter sich hatten:

                    Danach liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Wiederholungsbiopsie mit positivem Ergebnis bei einem PCA3-Score <35 bei 16%.

                    Eine Übersicht über die Ergebnisse weiterer Studien zum Thema PCA3 findet man unter:

                    Leider scheint das nicht der neueste Stand zu sein. Vielleicht hat da jemand noch bessere Informationen.

                    Dann bin ich auf das Angebot der Charite in Berlin gestossen, eine PET oder MRT geführte Biopsie durchzuführen. Mehr dazu findet man u. a. hier:

                    Übrigens sehr schöne Beispielbilder. Da kann sich jeder selbst einen Reim darauf machen, was die Spezialisten da sehen können.

                    Wer vor der Frage steht, zum ersten Mal eine Biopsie machen zu lassen oder besser (noch) nicht, dem möchte ich folgendes Programm empfehlen, das von folgender Webseite aufgerufen wird:

                    Dabei wird anhand von 5 Kriterien: Alter, P.Grösse, ges.PSA, freies PSA, digitaler Befund, eine Empfehlung für oder gegen eine Biopsie ausgesprochen.

                    In der Hoffnung, die Diskussion in dem von mir sehr geschätzten Forum etwas bereichert zu haben, Grüsse aus Berlin
                    Paul49

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