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Klinikempfehlung Prostatakarzinom/Welch ein Unsinn!

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    #76
    Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
    Liebe Karola-Elke,

    ich hoffe, dass Deine wieder aktive Teilnahme am Forumsgeschehen auch ein Indiz für eine Besserung Deiner Gesundheitssituation ist. Auf jeden Fall wünsche ich Dir letzteres.

    ....

    „Was liefert dagegen die Stanzbiopsie? Der Erst- und der Referenzpathologe streiten, ob ein GS 5 oder 6 vorliegen, und unabhängig von der Zumutung zur Kontrolle regelmäßiger Stanzbiopsien ist die Sensitivität des Gleason Scores viel zu grob. Wenn über dies Verfahren Verschlechterungen festgestellt werden, dann hat schon eine größere Progression des Karzinoms stattgefunden mit dem Ergebnis deutlich schlechterer Erfolgsquoten bei Wahl einer kurativen Therapie.“

    ....
    Gruß Knut.
    Hallo lieber Knut,

    herzlichen Dank für die guten Wünsche und zu Deiner Nachfrage, der ich leider bloß bedingt zustimmen kann, was meinen Gesundheitszustand betrifft. Deshalb möchte ich mich auch möglichst kurz fassen, denn das Tippen und der Wintereinbruch bekommen gerade meiner Schulter, die sich den Sommer über recht zufriedenstellend erholt hat, weniger gut.

    Eigentlich wollte ich keine Diskussion über die DNA-Zytometrie als solche anzetteln, als ich mich nach der Zuverlässigkeit einer FNAB erkundigte. Diese, meine eingangs gestellte Frage, bleibt weiterhin die am wenigsten konkret beantwortete.

    Dennoch gebe ich zu meinem konkreten Beispiel anhand eines Zitats von Dir -
    Damit wird die Sensitivität, die Überlegenheit der Ploidie im Vergleich zur GS-Bestimmung ersichtlich und meine schon öfter vorgetragene plakative Argumentation mit

    „Was liefert dagegen die Stanzbiopsie? Der Erst- und der Referenzpathologe streiten, ob ein GS 5 oder 6 vorliegen, und unabhängig von der Zumutung zur Kontrolle regelmäßiger Stanzbiopsien ist die Sensitivität des Gleason Scores viel zu grob. Wenn über dies Verfahren Verschlechterungen festgestellt werden, dann hat schon eine größere Progression des Karzinoms stattgefunden mit dem Ergebnis deutlich schlechterer Erfolgsquoten bei Wahl einer kurativen Therapie.“

    verständlicher.
    - gerne weiter Auskunft über die bislang bekannten Fakten im Falle des Bekannten.
    Er veranlasste eine Drittbegutachtung seiner Erstbiopsie, die er als in Paraplast gepresste Blöcke ein zweites mal zu Herrn Prof. Helpap sandte, mit der Bitte, im Hinblick auf eine evt. bevorstehende HB gewisse immunhistochemische Marker einzusetzen.

    Ich darf aus dem Bericht des Instituts von Prof. Helpap aus diesem Jahr zitieren:
    Immunhistochemisch kein Nachweis von Chromogranin A und Synaptophysin in den Tumorzellen des 1. Stanzmaterials. Der Androgenrezeptor ist gleichmäßig positiv.
    In der 2. Stanze teilweise lädierte kribiforme Anteile, ohne Nachweis einer endokrinen Differenzierung. Ebenso wurde ein positiver Androgenrezeptor nachgewiesen.
    Kritische Würdigung: Positiver Androgenrezeptor, fehlender Nachweis einer endokrinen Differenzierung.
    Der Gleason des Betroffenen wurde bei Erstbegutachtung nach der Biopsie beim Urologen vor Ort mit 3 + 3 und Grading Grad II bestimmt.
    Die Referenzbegutachtung erbrachte eine Höherstufung bei Prof. Helpap auf 3 + 4, bei gleichbleibendem Grading II Grads, die sich in 2008 wiederholen ließ.

    Insofern nützt dem Patienten nicht nur seine Stanzbiopsie vom Zeitpunkt der Diagnose, sondern es stünde einer HB im Falle eines Rezidivs wohl kaum etwas im Wege?

    Weitere Details folgen, denn Herr Prof. Helpap wiederum versandte Mitte 2008 auf Wunsch des Patienten diese Blöcke an das Institut von Herrn Prof. Böcking zur weiteren Begutachtung im Rahmen einer DNA-Z. Da ich diese Ergebnisse noch nicht vorliegen habe, bitte ich um etwas Geduld.

    Falls ich Fragen habe, werde ich auf Deine Ausführungen so gut ich kann Bezug nehmen.

    Ich wünsche Dir auch alles Gute und denke, Du befindest Dich in Gelenk-freundlichen Gefilden, wo es nicht gerade stürmt und schneit.

    Liebe Grüsse,

    Carola-Elke
    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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      #77
      Die Bestrahlungszeit:7/03 bis 9/03 mit einem 3D-Linearbeschleuniger und einer Gesamteinheit von 72 Gy durchgeführt ist wohl nicht zutreffend!
      Danke, lieber Hutschi, und es handelte sich tatsächlich um eine 3D-konformale Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger.

      Ein möglichst friedliches Wochenende wünscht allen Beteiligten - hallo Georg S :-)) -

      Carola-Elke

      P.S. an Hutschi: Wo ist Dein Zitat von eben abgeblieben?
      Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

      Kommentar


        #78
        Liebe Carola-Elke,

        Deine eigene Situation hört sich noch nicht befriedigend an, und ich wünsche Dir, dass sich die Tendenz zum Guten des letzten Sommers fortsetzen möge.
        Nun zu der Treffsicherheit der FNAB, die nach Prof. Böcking im Mittel 87 % ist und besser sein soll als die Stanzbiopsie. Dies gilt für den Erstbefund und wenn Krebs diagnostiziert ist, dann werden Folgebiopsien sicherlich eine Treffsicherheit in Richtung 100 % haben, insbesondere wenn im Falle von AS als weitere Maßnahme noch über bildgebende Verfahren die Lage des Befalls bekannt ist. Meiner Meinung nach ist bei Entscheidung für AS die Treffsicherheit der FNAB zur Verlaufskontrolle mit das geringere Risiko.
        Die gesamte Diagnostik beim PK ist mit (größeren) Unsicherheiten behaftet einschließlich der bildgebenden Verfahren wie ich aus eigener Erfahrung mit nachstehendem Bericht zeigen möchte:

        Was macht mein Lymphom?
        Die PET-Cholin-CT Untersuchung hatte, wie schon erläutert, auch noch den Verdacht auf ein indolentes Lymphom gebracht. Die Biopsien wie auch die Lymphknotenentnahme in der rechten Achsel waren negativ. Im Januar 2007 machte ich zur Kontrolle ein weiteres PET-Cholin-CT in Ulm. Die Lage war unverändert. Die Knoten waren weiterhin da, aber hatten sich nicht vergrößert. Ebenso gab es wieder in der rechten Achsel den dunklen Fleck (Lymphknoten), obwohl dieser im Juni entfernt worden war. Die Fachleute Prof. Döhner und Dr. Bommer meinten, da es keinen Nachweis neu aufgetretener Lymphommanifestationen gab, in einem halben Jahr wieder zu kontrollieren.
        Im Sommer machte ich dann meine Protonentherapie in Loma Linda und kam dann im Herbst zu dem Schluss wegen der hohen Strahlenbelastung kein weiteres PET-Cholin-CT sondern nur ein einfaches CT durchzuführen, und zwar der Einfachheit halber machte ich dies in Marbella/Spanien.
        Mein Hausarzt, Dr. Wienand, in Spanien hatte aufgrund seiner früheren Kliniktätigkeit Erfahrungen mit der Auswertung von CTs, und so brachte ich die neuen Aufnahmen zusammen mit der CD über die PET-Cholin-CT Auswertungen vom Januar des Jahres ihm zur Beurteilung. Zu unserem großen Erstaunen konnten wir in den neuen CT-Aufnahmen nicht die großen Lymphknoten im Bauchraum, unter der Achsel und am Hals finden. Herr Dr. Wienand machte dann die Entdeckung, dass dort, wo in den PET-Cholin-CT Aufnahmen die großen Lymphknoten waren in den neuen CT-Aufnahmen eine Häufung/Ansammlung von kleinen bis mittelgroßen Lymphknoten zu verzeichnen war, was nach ihm nichts Außergewöhnliches darstellte. Unsere Schlussfolgerung war, dass es in diesen Häufungszentren von Lymphknoten aus nicht bekannten Gründen zu einer Anreicherung des Tracers Cholin gekommen war und dadurch dann in den Auswertungen der Eindruck von einzelnen großen bis sehr großen Lymphknoten entstanden war. Dies erklärte auch, warum in der PET-Cholin-CT Untersuchung vom Januar in der rechten Achsel ein großer Lymphknoten angezeigt wurde, obwohl einige Monate zuvor dieser entfernt worden war. Nach der Operation hatte mir die Chirurgin erzählt, dass hinter dem entnommenen Knoten noch weitere Lymphknoten vorhanden waren. Diese hatten sich bei der PET-Cholin-CT Untersuchung im Januar wieder mit Cholin angereichert, so dass der Eindruck entstand, dass gar kein Knoten entfernt worden war.
        Da die Untersuchung des entnommenen Lymphknotens sowie auch die Rückenmarkpunktion keinen Hinweis für einen malignen Befall des Lymphsystems brachten und weiter auch in beiden Fällen keine Prostatakrebszellen gefunden wurden, hat sich für mich das Kapitel Lymphom als eine Fehlinterpretation der PET-Cholin-CT Bildgebung erledigt. Dies Verfahren hat mir sehr geholfen zu der richtigen Diagnose Prostatakrebs zu kommen, hat mir dann aber im Gegenzug Kummer/Aufregung, eine unnötige Operation sowie unnötige aufwendige Untersuchungen mit hohen Kosten für die Krankenkasse gebracht. Trotz der großen Fortschritte bei den Bildgebungsverfahren in der Medizin werden an meinem Beispiel die Grenzen und auch die Gefahren dieser Systeme sichtbar.

        Herzliche Grüße noch aus dem sonnigen, frühlingshaften Andalusien, da wir später für eine Woche ins winterliche Deutschland fliegen.
        Knut.
        Zuletzt geändert von knut.krueger; 22.11.2008, 09:53. Grund: Verbesserung

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          #79
          Hallo Knut,
          "Treffsicherheit der FNAB bei bekannter Tumorlage geht in Richtung 100%" Wie erklärst Du Dir, daß z.B. bei Schorschel trotz bekannter Lage und der gezielten Suche
          keine Tumorzellen gefunden wurden und welche Schlüsse ziehts Du aus diesem Befund?
          Gruß Jürgen

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            #80
            Hallo Jürgen,

            „Hat er, oder hat er nicht?“ Diese Frage hat schon Dieter sehr beschäftigt, und um der Argumentslage des Threadverfasser zu folgen: Schorschel hat mehr getan, als nur ein paar Birnen zu essen, nämlich als Therapie hat er die AHIT gemacht. Weiter hat bei Schorschel das MRT wohl eher zur Verwirrung als zur Klärung der Situation geführt. Schorschel, Hutschi und ich, da wir alle eine Therapie gemacht haben, taugen nicht zur Bewertung, ob die FNAB bei AS als Verlaufskontrolle geeignet ist.

            Gruß Knut.

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              #81
              Irrtum meinerseits

              Liebe Carola-Elke,

              Zitat:
              Die Bestrahlungszeit:7/03 bis 9/03 mit einem 3D-Linearbeschleuniger und einer Gesamteinheit von 72 Gy durchgeführt ist wohl nicht zutreffend!

              Zitat von Carola-Elke
              Danke, lieber Hutschi, und es handelte sich tatsächlich um eine 3D-konformale Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger.
              es war meine irrtümliche Auslegung, nämlich vom 7.3. bis 9.3.. Nachdem ich das noch gestern selbst bemerkt hatte, habe ich dieses Postscriptum wieder gelöscht. Diese seit längerer Zeit übernommene Schreibweise, nämlich erst den Monat und dann das Jahr, irritiert mich immer wieder. Ist einfach immer noch gewöhnungsbedürftig, zumindest für die keine Geschäftskorrespondenz mehr schreibenden Menschen.

              Zum Thema Ploidie-Befund oder DNA-Zytometrie von Stanzbiopsaten wäre erneut anzumerken, dass auch eine DNA-Ploidie nur das als Befund hergeben kann, was aus den Stanzbiopsaten zur Verfügung steht. Wenn da nichts ist, kann auch mit dieser Methode nichts diagnostiziert werden. Ansonsten gilt weiterhin, dass die Beurteilung aus Stanzbiopsaten durch einen Pathologen immer nur eine subjektive Bewertung sein kann, die daher sehr oft auch eine Zweitbeurteilung erforderlich macht. Das ist für die Ploidie-Bestimmung nicht erforderlich, weil die Bewertung der gefundenen Tumorzellen völlig automatisch der Komputer übernimmt. Es ist also immer eine völlig objektive und neutrale Bewertung ohne jede irdendwie geartete
              Beeinflussung.

              P.S.: Welches Zitat soll fehlen oder wo?

              "Die Kirche sagt, Du sollst Deinen Nachbarn lieben. Ich bin überzeugt, dass sie meinen Nachbarn nicht kennt"
              (Sir Peter Ustinow)

              Gruß Hutschi

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                #82
                Zitat von marsjürg Beitrag anzeigen
                Hallo Knut,
                "Treffsicherheit der FNAB bei bekannter Tumorlage geht in Richtung 100%" Wie erklärst Du Dir, daß z.B. bei Schorschel trotz bekannter Lage und der gezielten Suche
                keine Tumorzellen gefunden wurden und welche Schlüsse ziehts Du aus diesem Befund?
                Gruß Jürgen
                Hallo Jürgen,

                ich bin, wie ich glaube, ein eher unfaires Beispiel für eine Bewertung der Zuverlässigkeit der FNAB. Mein Tumor ist angeblich sehr klein, und es scheint ein glücklicher Zufall gewesen zu sein, dass er damals bei der Biopsie überhaupt getroffen wurde. Ein zweiter Zufall, d.h. auch bei der FNAB wieder ein Treffer, war schon recht unwahrscheinlich.

                "...in Richtung 100%..." heißt eben nicht "100%", und ich war wohl eine der Ausnahmen.

                Welche Schlüsse ich aus diesem Befund ziehe? Wie schon mehrfach geschrieben, schließe ich daraus nicht, dass mein Krebs weg ist. Ich schließe vielmehr daraus, dass er sich nicht signifikant ausgedehnt haben dürfte, denn sonst wäre wohl er getroffen worden.

                So sehe ich das Ganze...

                Herzliche Grüße

                Schorschel

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                  #83
                  Zitat von Schorschel Beitrag anzeigen
                  ...

                  ich bin, wie ich glaube, ein eher unfaires Beispiel für eine Bewertung der Zuverlässigkeit der FNAB. Mein Tumor ist angeblich sehr klein, und es scheint ein glücklicher Zufall gewesen zu sein, dass er damals bei der Biopsie überhaupt getroffen wurde. Ein zweiter Zufall, d.h. auch bei der FNAB wieder ein Treffer, war schon recht unwahrscheinlich.
                  ...
                  Schorschel
                  Lieber Schorschel,

                  ich wollte mit Sicherheit keinesfalls unfair sein, als ich Dein Beispiel ins Gespräch brachte, aber recht schlüssig erscheint mir diese Begründung auch nicht zu sein. Wenn man sich vorstellt, dass zunehmend immer jüngere Männer mit niedrigem PSA-Wert, in einem Frühstadium also früherkannt, eine ähnliche Konstellation wie Deine erwarten dürfen (kleiner Tumorherd, günstige Ploidie, sofern biopsiert wurde, etc.) und sich für AS ohne weitere Therapie entscheiden würden, dann aber noch Trefferfehler bei den folgenden FNABen in Kauf zu nehmen hätten?

                  Alles Gute weiterhin, herzliche Grüsse,

                  Carola-Elke
                  Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                    #84
                    Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                    Irrtum meinerseits

                    Liebe Carola-Elke,

                    Zitat:
                    Die Bestrahlungszeit:7/03 bis 9/03 mit einem 3D-Linearbeschleuniger und einer Gesamteinheit von 72 Gy durchgeführt ist wohl nicht zutreffend!

                    ....
                    P.S.: Welches Zitat soll fehlen oder wo?

                    "Die Kirche sagt, Du sollst Deinen Nachbarn lieben. Ich bin überzeugt, dass sie meinen Nachbarn nicht kennt"
                    (Sir Peter Ustinow)

                    Gruß Hutschi
                    Lieber Hutschi,

                    das von Dir oben erwähnte Zitat (ich habe mich wohl auch falsch ausgedrückt) - das Du nun selbst klargestellt hast. Ich hatte es, bevor es in Deinem Beitrag von Dir später entfernt wurde, bereits erfasst.

                    Herzlichen Dank für die weiteren Ratschäge von Dir.

                    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

                    Carola-Elke
                    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                      #85
                      Hallo lieber Knut, lieber Hutschi und alle weiteren Experten,
                      die sich für geeignet halten, anhand der von mir über den Bekannten bisher und nun in Ergänzung vorgestellten Befunde, ihre geschätzte Meinung zu äußern.

                      Heute liegen mir endlich die Auswertungen des Instituts von Herrn Prof. Böcking über die ihm von Herrn Prof. Helpap überlassenen Stanzmaterialien aus dem Biopsat beider Prostatalappen des Betroffenen, der sich vor 5 Jahren einer externen Bestrahlung unterzogen hat, in graphisch verwertbarer Form vor.

                      Ich veröffentliche sowohl die beiden Grafiken als auch die jeweiligen Interpretationen aus dem Institut im Original und mit Einwilligung meines Bekannten.









                      Zugegeben, meine schwerpunktmäßige Thematik war bisher die histochemisch-pathologische.
                      Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Fachleute auf zyto-pathologischem Gebiet in Ergänzung dazu ihre Meinung wiedergeben könnten.

                      Meine Fragen wären zunächst, welcher Grad der Malignität oder Aggressivität des Tumors aus den DNA-Zytobefunden herauszulesen ist, und ob die Radiotherapie bei derartigem Verteilungsmuster als geeignet anzusehen war, bzw. ob sie u.U. kontraindiziert gewesen ist?

                      Desweiteren wüsste ich gerne, ob eine Hormontherapie zu einer raschen Hormontaubheit führen könnte, oder ob bei weiterem PSA Anstieg und lokalisiertem Rezidiv in der Prostata eine verordnete HB kontraindiziert wäre, oder ob sogar schon zu Beginn der Behandlung 2003 eine kombinierte HB/Radiotherapie angezeigt gewesen wäre?
                      Wenn eine HB in Frage käme, welche Variante wäre die beste und warum?

                      Meine letzte Frage ist eine eher akademische, nämlich ob der durch den Referenzpathologen Prof. Helpap zweimal bestätigte Gleason-Score 3 + 4 = 7, Grading II auf einer theoretischen Scala mit den Befunden aus der DNA-Z Analyse korrespondiert bzw. eine Äquivalenz ersichtlich ist.

                      Da sich inzwischen herausgestellt hat, dass es über die zur Verfügung stehenden bildgebenden Verfahren sowohl Befürworter als auch Skeptiker unter Euch gibt, bitte ich um weitere Ratschläge und würde selbst evt. empfehlen, dass bei weiterem PSA-Anstieg zunächst eine FNAB ein guter Einstieg in die dann doch notwendig erscheinende diagnostische Abklärung wäre.
                      Wenn die FNAB von einem versierten Arzt vorgenommen werden würde, käme sie m. E. in Betracht. Leider liegen mir keine Adressen von Praxen aus Deutschland vor - ausgenommen Berlin und Düsseldorf. Daher würde ich bitten, mir über die private Mailoption weitere Ärzte aus Deutschland namentlich zu nennen, die in der FNAB versiert und Euch ein Begriff sind.

                      Besten Dank!

                      Schöne Grüsse,

                      Carola-Elke
                      Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                        #86
                        Gute Nachrichten

                        Liebe Carola-Elke, das sind ja ganz erfreuliche Nachrichten. Mit peridiploid und Proliferationsfraktionen (Wachstumsgeschwindigkeit)
                        von 7% + 3.7% liegt Dein Bekannter sogar unter meinen Werten. Hier ein Auszug aus meinem Bericht in der Plauderecke mit der Überschrift "Rückblick - Bilanz":

                        Zitat von Hutschi
                        Im Juli 2007 ließ ich meine 3 Stanzbiopsate vom Oktober 2001 vom Pathologen des Klinikums Ludwigshafen an Prof. Dr. A. Böcking zur Bestimmung der DNA-Ploidie übermitteln. Das Ergebnis war DNA-peridiploid (Typ A nach Tribukait) mit einer allerdings gering erhöhten Wachstumsfraktion von 10%. Daraus könnte man schließen, das der Tumor schon seinerzeit strahlenempfindlich war. Die Zellen mit DNA-Gehalt von 2c dürften auf den Hormonentzug mit Wachstumsstopp reagiert haben. Der bisherige 6-jährige Verlauf passt gut zu dem prognostisch relativ günstigen DNA-Verteilungsmuster. Inzwischen konnte im März dieses Jahres nach einer FNAB (Feinnadelaspirationsbiopsie) eine tumorzellenfreie Prostata auf Grund einer erneuten DNA-Ploidie-Befundung ermittelt werden. Da die PSA-Werte sich nach der IMRT auf Werte zwischen 0.39 und 0.36 ng/ml stabilisiert haben, könnte man zunächst von einer hoffentlich längeren rezidivfreien Zeit ausgehen.
                        Sowohl eine Hormontherapie als auch eine Bestrahlung wären bei dieser Konstellation Erfolg versprechend. Anlässlich einer gestrigen Veranstaltung im Stadthaus in Mannheim zum Thema Krebs, stellte ich den dort auf dem Podium anwesenden Medizinern während der Diskussionsrunde die Frage, ob bei einer Bestrahlung eine begleitende Hormontherapie anzuraten wäre oder ob es nicht besser wäre, das zu unterlassen, weil Tumorzellen dann am besten in ihrer DNA geschädigt würden, wenn sie sich in der Teilungsphase befinden würden. Die Antwort war sehr eindeutig und widerspricht sogar in gewisser Weise den Auslegungen von Prof. Böcking, nämlich während der Bestrahlung keine zusätzliche Hormonbehandlung durchzuführen, und lautete, dass ein an Prostatakrebs erkrankter Mann auf Grund von vorhandenen Studien mit der kombinierten Therapie - also Radiatio + HB - ein längeres Überleben zu erwarten hat. Prof. Wenz, der diese Antwort formulierte, wird mir am 27.11.2008 bei meinem Besuch im Klinikum noch einmal die Studien-Quelle, ich meine Pollack verstanden zu haben, zur Kenntnis bringen.

                        "Das Alibi ist wie der Kredit; wenn man beide nicht braucht, hat man sie"
                        (Sir Peter Ustinow)

                        Gruß Hutschi

                        Kommentar


                          #87
                          Ergänzung

                          Liebe Carola-Elke, vor Begeisterung über die Auswertung per DNA-Zytometrie habe ich 3 Fragen von Dir doch glatt vergessen, zu beantworten. Die Helpap-Befundung korrespondiert mit der DNA-Ploidie. Als HB käme sogar die DHB in Betracht. Man sollte aber auch die nicht geringen Nebenwirkungen auch hinsichtlich der Einbuße von Testosteron durch ein Implantat wie Zoladex als LHRH-Analoga bedenken. Ich würde mich persönlich dann eher für nur Casodex, und zwar dann 150 mg pro Tag und Avodart für die Minimierung der Dihydrotestosteron-Produktion entscheiden. Eine FNAB käme doch zur Zeit wohl kaum noch in Frage. Es sei denn, Dein Bekannter möchte, wie die in Lütjensee gewesenen FNAB-Fans, den aktuellen Status wissen wollen, um damit auch eine bisherige Verlaufskontrolle zu haben. Hierfür käme Dr. Bliemeister in Lütjensee bei Hamburg in Frage.

                          "Die Kindheit ist jene herrliche Zeit, in der man dem Bruder zum Geburtstag die Masern geschenkt hat"
                          (Sir Peter Ustinow)

                          Gruß Hutschi

                          Kommentar


                            #88
                            Liebe Carola-Elke

                            Eine weitere Adresse für eine evtl. durchzuführende FNAB ist im Klinikum Coburg, nicht so sehr weit weg von heimatlichen Gefilden, bei Prof Strohmaier mit anschließender DNA-Zytometrie bei Prof. Gschwendtner möglich.


                            Aber wie von Hutschi bereits gesagt, ist eine erneute Biopsie und DNA-Zytometrie nur sinnvoll wenn ein zwingender Grund vorliegt, den aktuellen Status kennen zu müssen. Eine ursprüngliche Proliferationsfraktion von 7% deutet auf eine sehr geringe Wachstumsgeschwindigkeit hin, die sich aber, nach m.M. in den vergangenen Jahren verändert haben könnte. Ergo würde bei Veränderung auch eine angepasste Hormon- wie Strahlentherapie Sinn machen.

                            Es stellt sich aber nach wie vor die Frage aus welchem Areal soll ein Punktat gewonnen werden? Oder handelt es sich nicht um den Bekannten der sich 2003 einer RPE unterzog?

                            Herzliche Grüße
                            Heribert

                            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                            myProstate.eu
                            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                            (Luciano de Crescenzo)

                            Kommentar


                              #89
                              Schorschels FNAB

                              Hallo Schorschel,
                              leider geht's in diesem thread etwas im Zickzack, denn ich möchte nochmal auf Deine FNAB in Lütjensee zurückkommen. Dazu habe ich ein paar Fragen, weil mich das bislang hierzu Gesagte nicht so recht überzeugt.
                              1. Hatte Dr. Bliemeister tatsächlich eine "Vorlage", aus der die Lokalisation des Tumors hervorging?
                              2. Hatte er nach dieser Vorlage tatsächlich biopsiert?
                              3. Konnte er dies überhaupt, wenn er nicht mit Ultraschallsteuerung, sondern "freihändig" biopsierte?
                              Ich würde eher hier die Unzulänglichkeiten sehen, warum Dein Tumor nicht erwischt wurde.
                              Grüße
                              Hartmut
                              Grüße
                              Hartmut

                              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                                #90
                                Richtigstellung

                                Lieber Hartmut, nach unserem persönlichen Kennenlernen in Stuttgart sind erst ein paar Wochen vergangen. Was ist da inzwischen alles schon passiert! Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Rad sich immer schneller dreht. Ich habe zunächst bewusst darauf verzichtet, auf diesen Beitrag von Dir zu reagieren: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...2&postcount=69
                                Heute möchte ich das nachholen, weil Du inzwischen erneut in ähnlicher Form, den nicht optimalen Ablauf der FNAB in Lütjensee als möglich erachtest. Schorschel möge mir verzeihen, wenn ich also indirekt die an ihn gerichteten Fragen mit beantworte. Prof. Böcking hat ausdrücklich auf Nachfrage darauf hingewiesen, dass in der Hand eines erfahrenen die FNAB ausführenden Arztes auf eine Ultraschall-Begleitung verzichtet werden kann. Natürlich gab es für keinen der Teilnehmer unseres Lütjensee-Abenteuers irgendwelche Vorlagen, wie Du es nennst. Darauf wird mit einiger Sicherheit auch bei den meisten per Stanze gewonnenen Biopsien nicht geachtet worden sein, so dass die Re-Biopsien per Stanze meist auch nur neue Areale in der Prostata treffen. Der Chef der Urologie in einer Klinik in Speyer erläuterte mir sogar ganz stolz, dass er seine mit 16 Stanzen ablaufende Biopsie ausschließlich mit der Nadel direkt am Finger geführt durchführe. Von dieser Methode, die wohl häufiger praktiziert wird, gibt es natürlich auch keine verlässlichen Daten für eine Wiederholung. Dr. Bliemeister hat also ganz klar mit jeweils 3 oder auch mal 4 Einstichen nach der hinlänglich beschriebenen Saugmethode versucht, Gewebeanteile zu erwischen, die bei den bestrahlten Teilnehmern lediglich mehr flüssige Anteile ergaben. Die Gründe hierfür sind in den hier im Forum zu findenden Berichten erläutert. Lieber Hartmut, die Ergebnisse von Lütjensee stellen für mich immer noch das Optimum dar, was anhand der dort biopsierten Teilnehmer mit ihren unterschiedlichen Vorgeschichten zu bekommen war, wobei selbstverständlich auch für Schorschel die Möglichkeit bestand, rein zufällig gerade in solchen Arealen in Lütjensee biopsiert worden zu sein, wo keine Tumorzellen vorhanden waren.

                                "Wenn man schon mal der Gefangene seines eigenen Geistes ist, muss man ihn sich doch wenigstens ordentlich einrichten"
                                (Sir Peter Ustinow)

                                Gruß Hutschi

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