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Quellen der Gelassenheit - Echo auf eine rhetorische Frage

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    Quellen der Gelassenheit - Echo auf eine rhetorische Frage

    Zitat Dieter aus Husum:

    Deine Beträge lese ich immer ganz gerne, sie haben so einen gewissen philosophischen Touch.Aber mal ehrlich: Würdest Du auch so locker philosophieren, wenn Deine eigene Erkrankungsgeschichte weniger glücklich abgelaufen wäre und wenn Dein Schöpfer nicht so ausdauernd seine gnädige Hand über Dich gehalten hätte? Bestimmt nicht!


    Hallo Dieter,
    das war Deine rhetorische Frage, die Du dann ja auch selbst beantwortet hast.


    Meine Haltung hat mit Vertrauen zu tun.

    Wie Du es vermutest - mit Gottvertrauen oder Urvertrauen, wie es die Psychologen nennen. C.G. Jung war überzeugt, dass geistiges Wachstum nur begrenzt möglich ist, wenn sich der Mensch nicht spätestens bis zur Lebensmitte mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandergesetzt hat. Die Frage nach dem Sinn des Lebens lässt sich dabei nur schwer ausklammern.


    Mein PK wächst vor sich hin und ich reife mit ihm, beschreibe ich meine Weiter-Entwicklung im Thread „Elf Jahre ... „



    Mentale Arbeit ist m. E. ein unterschätzter Faktor im Krankheitsverlauf.




    Just erfährt die Vermutung, Meditation vermindere die NO-Gas-Produktion in Zellen und hemme so die Progression von Karzinomen, erste experimentelle Bestätigungen.

    Hallo Ullrich :-),
    danke für Deinen Beitrag zu diesem Aspekt.
    Übrigens: Bei meditierenden Mönchen aus Tibet konnte man die Aktivitäten im MRT sichtbar machen.


    Meine Haltung hat mit Vertrauen zu tun.

    Mit Vertrauen zu den Ärzten meiner Wahl. Sie versprachen mir nicht Heilung, sondern etliche Überlebensjahre. Sie schürten aber auch keine Ängste, als die ersten Miktionsprobleme auftraten bzw. die Büchse der Pandora ( mit dem erhöhten aPSA) geöffnet wurde.

    Damals wusste ich nicht, dass es so viele Jahre werden sollten, lautet meine Antwort auf Deine Frage, lieber Dieter.

    Genauso, wie ich es heute nicht weiß, wie wenige Jahre mir noch verbleiben. Und wenn es nur noch Monate wären, würde ich nicht hadern, sondern dankbar auf die letzten 12 Jahre zurückblicken und Dir sowie jedem Mitstreiter, mindestens so viele Überlebensjahre wünschen, sei denn einer hätte die 100 schon erreicht.

    Noch gewichtiger als der Krankheitsverlauf ist, in welchem Lebensjahr uns die PK-Diagnose ereilt. Wir erfahren es zeitnah bei Stefan B.


    Die zahlreichen, schnellen und angemessenen Reaktionen im Forum sind Balsam für seine aufgewühlte Seele.
    Es ist ein Hoffnungsschimmer, dass unsere Matadoren in diesem Thread nicht sofort ihre Degen zückten und die vornehmste Aufgabe des Forums im Blickfeld blieb.


    Besinnliche Adventsgrüsse

    GeorgS
    Zuletzt geändert von GeorgS; 27.12.2008, 14:15. Grund: Link ergänzt
    Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

    #2
    Lieber Georg,

    auch Deinen letzten Beitrag habe ich wieder sehr gerne gelesen und entnehme auch hiervon wieder einiges in meine eigenen Gedanken. Ganz unphilosophisch gesagt ist es halt so, dass wir Krebserkrankten in Bezug auf unsere Erwartungen zukünftiger Lebensjahre eher kleine Brötchen backen. Die meisten rechnen in Jahren (kürzlich durfte ich einen 5-Jahres-Abschnitt feiern), viele rechnen in Vierteljahren, aber viele auch nur noch in Monaten oder gar noch kürzer. An die letzteren denke ich, je länger ich mit unserer Krankheit befasst bin, immer öfter. Du verstehst mich richtig, da bin ich sicher!

    Auch Dir eine besinnliche Adventszeit!
    Dieter

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      #3
      Überzeugende Gelassenheit

      Hallo, lieber Georg, Deine nachdenklich stimmenden Gedankengänge haben bei mir Eindruck hinterlassen.

      Zitat von Georg
      C.G. Jung war überzeugt, dass geistiges Wachstum nur begrenzt möglich ist, wenn sich der Mensch nicht spätestens bis zur Lebensmitte mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandergesetzt hat. Die Frage nach dem Sinn des Lebens lässt sich dabei nur schwer ausklammern.
      Diese Einblendung war Anlass, mich mit C.G.Jung etwas mehr zu befassen: http://www.ruedigersuenner.de/C.G.Jung.html Eine wahre Fundgrube tut sich hier auf. Aber noch viel mehr hat mich in den letzten 24 Stunden das beschäftigt, was sich für uns alle, hier im Forum nachzulesen, an Hiobsbotschaften und auch freudig stimmenden Berichten auftat. Man ist versucht, erneut darüber zu grübeln, ob diese sicher mit Recht vehement immer wieder geforderten Vorsorgeuntersuchungen nicht oftmals erst Probleme heraufbeschwören, die es ohne Kenntnis eines sich daraus ergebenden Befundes nicht gegeben hätte. So mancher Mann hätte nie erfahren, dass er in der Tat ein Prostatakarzinom in sich herum trägt. Bitte, nun nicht gleich mit geballter Energie auf mich eindreschen. Ich habe nur für mich selbst gegrübelt und diese Gedanken fliegen lassen. Das Fatale ist eben, dass auch ich keinerlei Probleme mit allem, was sich da unten im Intimbereich abspielt, hatte. Es ist reine Spekulation, dass ich möglicherweise auch bis heute noch keine irgendwie gearteten Abweichungen hätte hinnehmen müssen, wenn ich nie zum Urologen gegangen wäre.
      Deine Krankheitsgeschichte, lieber Georg, und Deine Gelassenheit, dem Feind in Deinem Körper nicht mit Hass zu begegnen, ist nicht nur vorbildlich, sondern demonstriert eine Art Altersweisheit, die ich mir versuche, auch noch zuzulegen. Immerhin ist es mir aber inzwischen wenigstens gelungen, nicht mehr Tag und Nacht an den zur Zeit wohl nur schlummernden Tumor zu denken. Du aber bist immerhin der lebende Beweis, dass es tatsächlich auch eine ganz andere Art der Tumorbewältigung gibt. Auch ich möchte Dir auf diesem Wege zum Advent und für die Zeit danach meine ganz besonderen Wünsche und Grüße übermitteln. Du hast mir mit Deinem Beitrag sehr viel gegeben. Habe Dank dafür.

      "Daß soviele Menschen so oft fragen, was sie tun müssen, ist ein Zeichen dafür, dass die Reihenfolge des Seins und des Tuns sich umgekehrt hat. Wer weiss, wer und was er ist, der braucht nicht zu fragen, was er tun sollte."
      (Joseph Weizenbaum, deutsch-US-amerikanischer Informatiker)

      Gruß Hutschi

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        #4
        Unsere Denke-unsere Welt


        Vor kurzem hörte ich ein Zitat vom Kirchenvater Augustinus von Hippo:
        Die Welt ist ein Gedanke Gottes.
        Bevor ich das vernahm, hatte ich dazu einen eigenen Reim.
        Das Wissen ist allgegenwärtig und immer da,
        so wie wir Kinder Gottes und Teilhaber sind.
        Wissenschaft ist nur entdecktes Wissen.
        Die Musik braucht den Menschen, wie der Mensch die Musik braucht.
        Sie ist ohne Mensch nicht wahrnehmbar und denkbar.
        Es gibt keine Musik ohne den Menschen. Sie bedingen einander.
        Ein fern bedientes Grammophon in der Wüste erzeugt nur Druckschwankungen
        der Luft und auf dem Mond noch nicht mal das.
        Musik entsteht im Kopf des Menschen.
        Die Welt ist die Wahrnehmung Gottes.
        Die Schöpfung gibt es nicht ohne Gott.
        Ohne die Wahrnehmung Gottes gibt es nur das Nichts
        oder nicht wahrgenommene mathematische Formeln, also auch nichts.
        In meinem Beitrag über Heiler ( 1 )formulierte ich so:
        „Mir geht’s gut und ein gutes Gefühl ohne Angst erfüllt mich. Sollte man sich anfreunden mit seinem Krebs?
        Ist der Krebs lebensunwertes Leben?
        Kennen wir nur für ihn nur die Euthanasie- Schreit er nicht, hilf mir!!
        Neue Paradigmen sind gefragt und Wunder….
        Dass die Psyche im Krankheitsgeschehen nicht eine untergeordnete Rolle spielt, beweisen die Ergebnisse der Psychoonkologie.“
        Die Kraft des Bösen ist das Ergebnis desWiderstandes (Math5/39)
        Daher, ganz richtig ist demnach eine tiefgründige Gelassenheit, gewissermaßen ein Gottvertrauen.
        Wer kann das aber aufbringen, wenn wir neben dem äußeren Erscheinungsbild der körperlich vorhandenen Tumoren, woran wir ständig erinnert sind, noch einen Focus, einen Herd im Kopf und in der Seele haben.
        Bevor ich langweile muss ich einen wichtigen Fernsehbeitrag bei Arte zitieren.( 2 )Vom Freitag voriger Woche 22:30, mit Wiederholungen:
        06.12.2008 um 10:35
        08.12.2008 um 02:00
        Wahrheit! Alles Lüge!
        Wie das Gehirn Wirklichkeit konstruiert
        „Ist die Welt, wie wir sie sehen, tatsächlich Realität oder nur ein Produkt unseres Gehirns? Was wäre, wenn das, was wir erleben, bloß eine individuelle Illusion ist? International renommierte Wissenschaftler machen anhand anschaulicher Beispiele deutlich, wie leicht unsere Wahrnehmung - und damit unsere individuelle Realität - beeinflussbar ist.“
        Zu Anfang wird das innere Kino gezeigt, in dem wir gewissermaßen gebannt sitzen und beobachten, was da abläuft. Das erinnert mich an einen Beitrag aus dem Web ( 3 ).
        Im Arte- Beitrag wird dann auch der den Kennern bekannte „ homunkulus“ im Kopf des Menschen gezeigt und zwar in animierter Form.
        Er hüpft da über den Bildschirm, allerdings sind da Bereiche der hoch aktiven und sensiblen Körperzonen im Übermaß ihrer Bedeutung vergrößert abgebildet.
        Bei uns Tumorerkrankten hätten wir da eine Dominante im Kopf zu verzeichnen, die der Denke und dem Bedenken gerecht werden müsste und bildlich da eine Beule zu vergegenständlichen hätte.
        Neurologen berichten von Untersuchungen Meditierender im MRT, die in der Lage sind andere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Weiterhin bearbeiten sie das Problem der Phantomschmerzen von amputierten Menschen und können sie beeinflussen, indem sie das innerliche Körperbild der Probanten verändern und rekonstruieren.
        Das legt Nahe, auch wir bedürfen der Arbeit an unseren falsch programmierten Körperbild.
        Innerlich leben wir unsere Krankheit und benutzen sie oft zur Selbstdarstellung.
        Das Forum hier ist tatsächlich eine Bühne, wo wir uns öffentlich darstellen. Ja, das geht soweit, dass wir Fachleuten Kompetenz absprechen, Besserwisserei betreiben und möglicherweise auch pranzen mit der „Bewältigung“ unserer Erkrankungen und wenn möglichst mit Aufklebern, wie sie LKW-Fahrer gern sich anhängen.
        Wir müssen ehrlich sein und mutig zur Umstellung.
        Im SWR/BW- Fernsehen trat unlängst wieder ein spontan geheilter Krebspatient auf, der in der Hufelanfklinik Bad Mergentheim behandelt wurde. Der Ansatz ist der:
        Alle erfahren eine grundlegende Veränderung der inneren Einstellung. Ja, sie bestätigen den Eindruck, dass die Bewältigung der Erkranktheit eine inneren Reifeprozess eingeleitet hat, der sonst nicht erreicht worden wäre.
        Ich gebe zu, alles was hier geschrieben wurde, kann verletzen und es resultiert eben aus meiner Sicht nach Außen und Innen. Aber wir wollen uns doch gerne helfen.
        Ich bin nicht ich!
        Ich bin jener,
        der an meine Seite geht, ohne dass ich ihn erblicke,
        den ich oft besuche,
        und den ich oft vergesse.
        JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
        der sanftmütig verzeiht wenn ich hasse,
        der umherschweift, wo ich nicht bin,
        der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.
        (Juan Ramon Jimenez)






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          #5
          Psyche

          Hallo an alle,ich bin "nur"eine betoffene Frau-Ihr habt Eure Ärzte,werdet betreut,beraten und die ganze schlimme Zeit begleitet!Was ist mit Euren Partnern,haben die auch Hilfe???Ich fühle mich sehr allein gelassen-keine Unterstützung-einzige Informationen,sind die von meinem Mann.Nicht sehr hilfreich.Wo und wie kann ich auch Hilfe bekommen???Danke für Anwort.
          P.S.Mein Vater,84Jahre,ist zur gleichen Zeit an Darmkrebs,im Endstadium,erkrankt.Alles ein bischen viel,aber wie gesagt,würde ich mir etwas Unterstützung wünschen-wo kann ich diese finden????
          Danke
          Monika

          Kommentar


            #6
            Psyche

            Hallo, Grüß Dich Monika,
            haben die auch Hilfe???Ich fühle mich sehr allein gelassen-keine Unterstützung-einzige Informationen,sind die von meinem Mann.Nicht sehr hilfreich.Wo und wie kann ich auch Hilfe bekommen???
            Versuche es doch mal bei KIT Krebsinformationsdienst! Ich weiß, es machen sich viele Lebenspartner sehr große Sorgen um den Kranken aber wie soll ich es Dir erklären bin ja selbst betroffener!

            Ich kann Dir nur sagen, daß meine Frau doch manchmal betroffen, überrascht, nicht versteht und doch macht Sie sich Gedanken -so auch mein 39 jähriger Sohn- auch wenn ich die chronische Krankheit PCa = Prostatakarzinom schon über 10 Jahre habe!

            Liebe Grüße
            Helmut
            Zuletzt geändert von Gast; 09.12.2008, 23:09. Grund: Korrektur

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              #7
              Hilfe

              Liebe Monika,

              hast Du schon einmal versucht, Deinen Vater zum Arzt zu begleiten und dich gleichzeitig mit ihm über die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen (Was wurde getan? Warum? Wie ist das Resultat? Kann, sollte es unbegriedigend sein, etwas anderes unternommen werden?) informieren lassen? Dein Mann hat auch das Recht, alle Berichte in Fotokopie zu bekommen, die ihr dann zusammen studieren könnt. Solltet ihr mit den Fachausdrücken nicht zu Rande kommen: Im Forum werden sie euch erklärt.

              Es gibt Männer, die eine Begleitung nicht wünschen. Gute Ärzte sind dann bereit, die nächsten Angehörigen trotzdem zu informieren; hast Du eine Vollmacht Dines Mannes, dann müssen sie es tun.

              Alles Gute wünscht euch

              Jürg
              Zuletzt geändert von jürgvw; 18.01.2009, 22:40. Grund: Tippfehler korrigiert
              Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                #8
                Hinwendung wohin ?

                Lieber Werner, leider ist dieser von Georg begonnene und von Dir fortgeführte Thread ausgerechnet an dieser Stelle unterbrochen worden:

                Ich bin nicht ich!
                Ich bin jener,
                der an meine Seite geht, ohne dass ich ihn erblicke,
                den ich oft besuche,
                und den ich oft vergesse.
                JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
                der sanftmütig verzeiht wenn ich hasse,
                der umherschweift, wo ich nicht bin,
                der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.
                (Juan Ramon Jimenez)

                Es gab der Gründe viele, warum ich mich schon als junger Mensch ein wenig von der christlichen Religion abgewandt habe und mir dafür aber irgendwann Ersatz suchen musste. So blieb es nicht aus, dass ich mich sehr intensiv mit dem Buddhismus zu beschäftigen begann. Und es gab dann auch nach all den schlimmen Ereignissen während des Krieges und der selbst mit erlebten Zerstörung meiner Heimatstadt Hamburg später im Leben noch genug Anlass, sich in Krisenstimmungen irgendwo Trost suchen zu müssen. Es war mehr ein Zufall, dass ich ausgerechnet in einem Antiquariat auf Hermann Hesses "Siddharta" stieß. Diese feinfühlige Beschreibung all dessen, was auf dem langen Weg zu einem erfüllten Leben passieren kann, hat mir oftmals beim Lesen ganz bestimmter Abläufe, wie der Schilderung der fast symbolischen Gespräche mit dem nachts ruhig dahin fließenden Wasserlauf, geholfen, meine Gemütsstimmung wieder in die Waage zu bringen. Diese buddhistische Einstellung, dass etwas, was einmal passiert ist, auch nicht durch Wehklagen wieder rückgängig gemacht werden kann, hat mir letztlich auch geholfen, relativ gut mit der damaligen Diagnose Krebs fertig zu werden.

                Siehe auch hier

                "Wissenschaft ohne Religion ist lahm - Religion ohne Wissenschaft blind"
                (Albert Einstein)

                Gruß Hutschi

                Kommentar


                  #9
                  Wem Hermann Hesses "Siddharta" geläufig ist, der sollte auch "Narziss und Goldmund" gelesen haben. Falls nicht, sollte es kein Nachteil sein, dieses nachzuholen.

                  Kommentar


                    #10
                    Einfach nur danke

                    Habe eben nachgeschaut und dieses auch sehr schöne Werk steht hier noch ungelesen bei den Büchern, die meine Frau mit in die Ehe gebracht hat. Ich werde es in den Weihnachtsurlaub zum Lesen mitnehmen. Siehe auch hier

                    "Was die Kirche nicht verhindern kann, das segnet sie"
                    (Kurt Tucholsky)

                    Gruß Hutschi

                    Kommentar


                      #11
                      Ex oriente lux

                      GeorgS, Aus dem Osten kommt das Licht. Das ist die Antwort.
                      Wo stand der Weihnachtsstern? Eine weihnachtliche Antwort.
                      Allen die dagegen anrennen, sind dem Untergang geweiht. Die Engländer haben im Kampf gegen Indien das Weltreich verloren.
                      In Afghanistan begann Am 6. Januar 1842 unter Major-General William George Keith Elphinstone mit insgesamt 17.000 Menschen im Tross der Rückzug der Engländer .
                      Vier Tage später waren noch ca. 2300 Menschen am Leben. Bei den letzten Verhandlungen wurde Elphinstone als Geisel festgehalten. Die Überlebenden versuchten nun, nach Dschalalabad durchzubrechen. Dies gelang lediglich dem britischen Militärarzt Dr. Brydon und einer Handvoll indischer Soldaten.
                      Was ist uns Deutschen widerfahren beim Ritt gen Osten? Wird sich das wiederholen?
                      Nicht im Gefolge waren wir bei den Römern gegen Jerusalem. Aber wer zog später in Rom ein, und hat da noch Heimstatt.
                      Der Irak-Feldzug wird ein neues Zeitalter einleiten, wie jeder das jetzt schon spürt und das Wetterleuchten wird uns von unseren Träumen und Illusionen befreien. Dieser Stern ist im Sinkflug.

                      Wir kommen so langsam zu unseren Wurzeln.

                      Ich bin in Dessau auf gewachsen. In Indien gibt es in jeder Stadt eine Straße, die nach dem Dessauer Max Müller benannt ist. Kaum in England heimisch geworden, begann er, wichtige indische Texte ins Deutsche zu übersetzen: die Fabelsammlung Hitopadeśa (1844), Kalidūsas Meghadūta (1847), sowie auf Englisch den Rig-Veda (6 Bde, 1849-1873).
                      Der von Dir, Hutschi, erwähnte H.Hesse (HH), hat im Steppenwolf das „Tat twam asi“ zitiert.

                      „Darum ist dieses dein Leben, das du lebst, auch nicht ein Stück nur des Weltgeschehens, sondern in einem bestimmten Sinn das ganze. Nur ist dieses Ganze nicht so beschaffen, dass es sich mit einem Blick überschauen lässt. - Das ist es bekanntlich, was die Brahmanen ausdrücken mit der heiligen, mystischen und doch eigentlich so einfachen und klaren Formel Tat twam asi (das bist du)“.
                      Erwin Schrödinger, Physik und Transzendenz

                      „Eines der verblüffendsten Resultate verschiedenster transpersonaler Erfahrungen ist auch das spontane Auftreten und die Entwicklung einer tiefen humanitären und ökologischen Anteilnahme sowie des Bedürfnisses, dem Gemeinwohl zu dienen. Dieses Phänomen beruht darauf, dass wir nahezu bis in unsere Zellen hinein ein Bewusstsein davon haben, dass die Grenzen im Universum willkürlich sind und jede und jeder von uns mit dem gesamten Lebensnetz identisch ist“.
                      Stanislav Grof, Impossible - Wenn Unglaubliches passiert

                      Die Indische Freiheitsbewegung hat neben dem Kämpfer Ghandi eine wesentlich Kraft aus dem Integralen Yoga bezogen. Der wichtigste Vertreter Sri Aurobindo fordert in seinem Yoga ein Tätigsein für den Ishvara, den Herrn der Schöpfung, in der Welt. Ein sich völliges Zurückziehen aus dem Weltgeschehen, wird von ihm nur als eine vorübergehende Möglichkeit angesehen. Seine Vorstellungen von Tätigsein ähneln jenen Krishnas in der Bhagavadgita. Die Tat soll erfolgen ohne Anhaften an den Erfolg und in vollkommener Gelassenheit. Dabei soll die Tat nicht als Befriedigung des Ichs erfolgen, sondern als Gabe für den Herrn der Welt dargebracht werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen nach Aurobindo die Kräfte des Egos überwunden werden und der Wille des Menschen nach und nach mit dem Willen der göttlichen Shakti in Einklang kommen. In einer letzten Stufe sollen die Handlungen des Sadhak ganz und gar den göttlichen Willen ausdrücken
                      Während meiner Ausbildung waren wir gezwungen „einen Meter“ Klassische Philosophie tief greifend zu studieren, dergestalt, das wir in der Lage waren, auf Zitat der Klassiker Antworten zu geben. Ich habe das Studium nur so bewältigen können, insbesondere den Empiriokritizismus, in dem ich kritisch gelesen habe und daher fast jedem Materialisten Paroli bieten konnte. Das war dann später verbunden mit Aufnahme der Asanas im Leipziger e.V- Yoga Darjana- und Meditativen Übungen bis zur Beschäftigung in der Literatur mit Zen und praktischen Einführungen. Der Übergang dann in die klassische, moderne Philosophie gelingt dann an ehesten mit den Büchern von - Jordan, Pascual: Titel: Verdrängung und Komplementarität, Stromverlag Hamburg 1951
                      In diesem Buch vertritt Jordan den Standpunkt. Die Psychologie ( Neurologie) sollte die Mutter der Erkenntnis, der Wissenschaft, werden.
                      In der Arte-Sendung werden ganz neue Wege aufgezeigt zur Bewältigung von Krankheiten.
                      Leider ist die angekündigte Wiederholung der Arte- Sendung nicht erfolgt.
                      GeorgS „Und so sehe ich meinen PK nicht mehr nur als Feind, sondern zunehmend auch als Weggefährten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ähnlich, wie Clemens Kuby: „Symptome sind letztlich nur Hinweisschilder. ... Wir können zwar gewisse Symptome beseitigen, aber die Seele wird neue Symptome produzieren, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen, solange diese nicht erfüllt sind.“ www.clemenskuby.de => Visionen.“
                      Das halte ich für ganz wesentlich und empfinde auch so.
                      Und unsere Bedürfnisse beginnen mit den Bedrängnissen unserer Zeit.
                      An meine Leser, unser Mitteilungsbedürfnis sei uns Alten verziehen. Es ist eine genetische Veranlagung aus alten Zeiten der heranwachsenden Generation Wissen und Erfahrung zu übermitteln, obwohl heute daran kein Mangel mehr ist.
                      In Zürich fand ich an einer Häuserwand folgendes.
                      Die Realität lügt, denn
                      Die Realität ist nicht realistisch.
                      Es gibt nur eine Realität,
                      die EWIGKEIT.
                      Eugéne Ionesco
                      Einen fröhlich leuchtenden Adventsstern
                      wünscht
                      Werner





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                        #12
                        Unendlich - endlich

                        Lieber Werner, nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft begann mein Adoptivvater damit, ein riesiges Teleskop zu bauen. Ich durfte und musste - während die Nachbarjungs dem Fußball nachjagten - dabei tüchtig mithelfen. Mehrfach löcherte ich mit Fragen, was ist denn eigentlich hinter diesem Ballon oder der sich ständig weiter ausdehnenden Gasblase, in dem sich das ganze Universum befinden soll?. Und das ganze muss doch auch wieder irgendwo drin sein. Worin befindet sich denn das wiederum? Viele große Geister sind an der Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen gescheitert oder wurden am Ende in Heilanstalten oder besser Irrenanstalten eingeliefert. Was ist unendlich und wie stellt sich endlich dar? Man muss wohl so etwas wie einen Glauben an ein höheres Wesen bemühen, um nicht auch zumindest Kopfweh beim Grübeln zu bekommen. Mir ist es vorhin nach einigem Suchen gelungen, einen für uns alle und für gewisse Gemütslagen hilfreichen Bericht über einen Traum wieder auszugraben. Es ist eine sehr nachdenklich stimmende Dichtung.

                        "Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen"
                        (Thomas Stearns Eliot)

                        Gruß Hutschi

                        Kommentar


                          #13
                          Kein Respekt

                          Lieber Werner, anlässlich einer Reise durch Indien besuchte ich auch die Grabstätte von Mahatma Gandhi. Touristen begegnen diesem Ort mit ehrfurchtsvollem Schweigen. Leider hat die einheimische Bevölkerung wenig Sinn für eine solche Heldenverehrung. Nach so langer Zeit liest sich dies fast wie aus einer längst vergangenen Epoche.

                          Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg"
                          (Mahatma Gandhi)

                          Gruß Hutschi

                          Kommentar


                            #14
                            Versöhne dich mit dem Leben

                            Vorweg:

                            @ Dank an Ralf und die anderen von der schnellen Truppe

                            @ Hutschi

                            Danke, für den Link zu dem, mir bis dato nicht bekannten, Aufsatz über C.G. Jung; außergewöhnlich solide recherchiert.


                            *********************


                            Weiter im Thread „in verständlicher Sprache“:

                            Allerlei Aussagen zu unserem Untermieter:

                            - den Feind mit allen Mitteln bekämpfen ...
                            - mit den stärksten zur Verfügung stehenden Waffen zuschlagen ...
                            - durch Visualisierung (nach Carl Simonton) mit den Krebszellen eine Art Krieg führen ...
                            -
                            Dies ist eine Sichtweise.

                            Die andere (nicht die bessere!) spiegelt sich in diesen Aussagen:

                            - dem Feind in Deinem Körper nicht mit Hass zu begegnen ...
                            - vielleicht ist es diese konsequente Ablehnung unserer entarteten Zellen, deren permanente Bekämpfung mit allen möglichen Mitteln, welche diese immer aggressiver werden lassen
                            - es gibt Menschen, die sagen: „Mein lieber Krebs ...“

                            Die Diagnose Krebs versetzt Betroffene nicht selten in Panik. Die Vorstellung, der Tumor werde uns gewissermaßen von innen auffressen, lähmt uns oder mobilisiert unseren Kampfgeist.

                            Wenn wir uns bewusst machen, das Krebszellen körpereigene Zellen mit einer „Kommunikationsstörung“ zu anderen Zellen sind, beeinflusst der Perspektivwechsel unsere Wahrnehmung und unser Denken. Wenn ein Sippenmitglied uns ans Leder will, nehmen wir es nicht hin, wehren uns, aber erschlagen ihn nur im Ausnahmefall sofort mit einem Hammer.

                            Gibt es gibt Faktoren, die eine Heilung fördern oder dazu beitragen, dass die Krebskrankheit sehr langsam verläuft?

                            Von den sog. Spontanremissionen, die als „austherapiert“ entlassen und dann alleine oder mit dem Hausarzt nach eigenen Therapiewegen suchten, lernen wir, dass die spätere Tumorrückbildung nicht das Ergebnis vorangegangener Krebstherapien ist.

                            Die innere Einstellung und Verhaltensänderungen, nicht nur bei der Ernährung, sind bedeutsame Faktoren:

                            - die Krankheit ohne Schuldzuweisungen akzeptieren,
                            - sie nicht als Strafe interpretieren, sondern sie als
                            - Aufforderung zum Innehalten deuten, um z.B. der Sinnfrage nachzuspüren
                            - Selbstverantwortung für den weiteren Therapieweg übernehmen
                            - Visualisierungstechniken bevorzugen, bei denen sich die Patienten IMMER in der Zukunft gesund sahen

                            Gelegentlich kippte die Werteskala - was oben war, wurde unwichtig, scheinbar Nachrangiges rückte auf.

                            Die Krebserkrankung - ein Teil meines Lebens?
                            OK, das kann ich nachvollziehen. Meinen Krebs lieben? Da sträuben sich mir die Haare.

                            Ein meditativer Text*) über die Abgründe des Lebens hat mich angerührt:

                            „Manchmal kann das Leben zu den Menschen grauenhaft sein. Arthur Miller schreibt in einem seiner Theaterstücke: `Ich träumte, mein Leben war ein Kind von mir. Aber es war verunstaltet, und ich lief weg. Aber es kroch immer wieder auf meinen Schoß. Es zog an meinen Kleidern. Bis ich dachte: Wenn ich es küssen kann, kann ich vielleicht schlafen. Und ich beugte meinen Kopf über das entstellte Gesicht – es war grauenhaft ... aber ich küsste es.´

                            Ja, ich glaube, dass Du letzten Endes dein Leben in deine Arme nehmen musst, dein Leben, so wie es ist ...

                            Versöhne dich mit dem Leben"

                            wünscht uns allen zum Weihnachtsfest

                            GeorgS

                            ____________________________________________

                            *) Vergiss die Freude nicht, Herder 1982, von Phil Bosmans, dem Leiter einer überkonfessionellen Bewegung in Antwerpen. Seine Telefonberatung wird bis zu sechshundertmal am Tag angerufen. Nach einen schweren Verkehrsunfall im Dezember 1994 sind seine rechten Gliedmaßen gelähmt.
                            Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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                              #15
                              Zweifel an Zusammenhang mit Psyche

                              Hallo, Georg, hallo Werner, der Zusammenhang zwischen Psyche und Krebs bleibt fraglich. Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten gibt es bislang keine überzeugenden Hinweise darauf, dass Symptome wie Angst, Trauer oder Stress den Ausbruch bösartiger Tumorerkrankungen fördern können. Trotz intensiver Untersuchungen lasse sich dies bisher ebenso wenig bestätigen wie das Vorhandensein einer so genannten Krebspersönlichkeit, sagt der Psychosomatik-Experte Hans-Christian Deter von der Berliner Charitè. Viele Krebspatienten suchten verzweifelt nach einem Grund für ihre Erkrankung, zum Beispiel unterdrückte Konflikte oder andauernde Überforderung, sagt der Professor: "Ob tatsächlich psychische Faktoren Krebs auslösen oder zumindest begünstigen können, dafür gibt es keinen echten Beleg."So konnten laut Deter Studien letztlich auch keinen gesicherten Zusammenhang zwischen einer Depression und dem Krebsrisiko nachweisen - "auch wenn Einzelfälle immer wieder das Gegenteil zu beweisen scheinen und das Immun- oder Hormonsystem prinzipiell durch psychische Faktoren beeinflussbar ist." Auch eine Krebspersönlichkeit, die ein besonders hohes Erkrankungsrisiko hat, gibt es laut Deter nicht.

                              "Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke"
                              (Charles Aznavour)

                              Gruß Hutschi

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