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    ... nach der OP - Wie gehts jetzt weiter?

    Hallo,

    mein Freund wurde letzte Woche operiert und die Prostata nervenschonend entfernt. Alles andere war soweit ok und der Krebs hatte noch nicht gestreut.

    Wir haben immer nur bis zur OP gedacht und gehofft, das erstmal gut zu überstehen. Jetzt kommen halt viele Gedanken über die Zukunft.

    Ich möchte einfach realistisch wissen, was jetzt auf uns zukommt, weil ich da keine wirklichen Vorstellungen habe. Wie lange wird es dauern, bis er wieder halbwegs fit ist?

    Er soll einige Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt eine REHA machen. Was passiert da genau?

    Wie verhält es sich mit dem Thema Inkontinenz und was kann man tun, um dem schnellstmöglich vorzubeugen? Habt ihr ein paar Tipps?

    Außerdem das unvermeindliche Thema: SEX ). Habe in einigen Beiträgen schon gelesen, dass dies anfangs keine so unkomplizierte und romantische Angelegenheit sein wird wie früher. Aber es ist, wie es ist. Habe nur das Gefühl, dass er die große Angst hat, dass es garnicht mehr funktionieren wird. Möchte ihm gern diese Angst nehmen, weil es ihn sonst zu sehr belastet. Wie sind da Eure Erfahrungen? Wie lange dauert es bis man erwarten kann, dass sich wieder was tut? Was kann ich als Partnerin tun, um ihn da zu unterstützen?

    Ich möchte ihm einfach den Druck nehmen und etwas Gelassenheit geben.
    Denn nur so wirds glaube ich wieder.

    Bin für jeden Rat dankbar!
    Allen Betroffenen hier im Forum wünsch ich ALLES GUTE und SCHNELLE HEILUNG!

    Liebe Grüße

    Sandra Rettinger

    #2
    Mehr Informationen

    Hallo, Sandra, um hilfreiche Ratschläge geben zu können, wäre es erforderlich, etwas mehr über den Tumor Deines Freundes zu erfahren. Bitte, stelle alle Befundberichte hier ein, dann kommen auch umgehend weitere Informationen.

    Gruß Hutschi

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      #3
      Hallo Sandra,

      Männer ohne Prostata haben fortan einen trockenen Orgasmus. Häufig wird berichtet dass der Orgasmus ähnlich oder intensiver als vor der OP erlebt wird. Bei mir ist es so.

      Was die Erektion anbelangt reicht das Spektrum von Impotenz bis zu den Möglichkeiten die vor der OP bestanden. Das muss wohl abgewartet werden.

      Die Libido (Lust und Begehren) wird genau so sein wie vor der OP. Es sei den es geht einem psychisch nicht so gut- Mann fühlt sich nicht mehr als ganzer Mann. Und da sind wir Männer bekanntlich ja sehr empfindlich.

      Eine gute Bekannte deren Mann nach der OP inpotent ist erzählte neulich: " wir machen es so wie ganz am Anfang unserer Beziehung -Petting-ist doch auch nicht schlecht."

      Mit der Inkontinenz verhält es sich ähnlich. Mache sind nach 10 Tagen dicht, d.h. können ihre Blase 100% kontrollieren, andere brauchen längere Zeit dazu. Ich war nachdem der Katheder gezogen wurde komplett inkontinent. Das war Stress. Nun bin ich aber ganz zufrieden und so gut wie dicht.

      Um dicht zu werden kann ich Dir einen Buchtipp in Sachen Beckenbodentraining geben, die beschriebenen Übungen sind leicht zu machen und schon nach ein paar Tagen war eine Besserung eingetreten:

      Benita Cantieni: Tiger Feeling. Das sinnliche Beckenboden-Training für sie und ihn.
      Süd-West Verlag.

      Wegen meiner Inkontinenz habe ich eine Reha gemacht. Vier Wochen in Bad Wildungen. Was mir sehr geholfen hat war das Beckenbodentraining. Aber wie gesagt ich war 100% undicht, wie bei einem Säugling (keine Angst-das sind Ausnahmefälle)
      Dann gabs noch Massage, Bäder Wassertreten. Nach vier Wochen war ich dann froh als es wieder nach Hause ging.

      Und Du fragst wann Mann wieder fit ist?
      Das dürfte individuell unterschiedlich sein. Mein Uro meinte mal so von einem Jahr auszugehen. Also physisch und psychisch wieder im Gleichgewicht zu sein. Und das kam hin.

      Sandra, vielleicht sind das ja ein paar Erfahrungen die Euch etwas helfen.

      Alles Gute

      Bernhard

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        #4
        Eigene Erfahrungen

        Hallo, Bernhard, obwohl erst knapp eine Woche im Forum aktiv und selbst noch von gewissen Zweifeln wegen evtl. erforderlicher, weiterer Therapie geplagt, berichtest Du in erfreulicher Harmonie, was einen gerade ektomierten Mann möglicherweise erwarten könnte. Da ich über keine ähnlichen Erfahrungen verfüge, hielt ich es zunächst für angebracht, noch etwas mehr über den Krankheitsverlauf von Sandras Freund wissen zu müssen. Sandra wird dafür Verständnis haben, damit dann auch weitere fachkundige Voraussagen über evtl. noch zu beachtende Details hier kund getan werden können.

        "Bescheidenheit ist der Anfang aller Vernunft"
        (Ludwig Anzengruber)

        Gruß Hutschi

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          #5
          nach der OP,wie geht es weiter

          Hallo,
          mein Mann wurde am 10.11.08 "nervschonend"nach standart operiert,er ist zur Zeit in der Reha.Er ist aus dem Krankenhaus,nach 12Tagen,fasst trocken endlassen worden-wenn er plötzlich aufstand,tröppelte es aber das Wasserlassen(Strahlunterbrechung)und auch den Harndrang zusteuern klappt gut.Den rest wird hoffentlich in der Reha geregelt.Wie alt seid ihr??Mein Mann ist 56&ich 52Jahre!Wie es mit dem Sex weiter geht???Keine Ahnung-er wollte nach 14Tagen Petting,Kuscheln ect.doch ich hatte angst,vor dem Bauchschnitt,ihm wehzutun,aber auch den kleinen Mann anzufassen.Jetzt habe ich aber gelesen,das der Penis nach ca.4Wochen wieder gereizt werden muss,damit die Schwellkörper nicht verkümmern.Wir müssen stark sein und alles auf uns zukommen lassen.Was ich schlimm finde-Mann wird danach von vielen Ärzten nachbetreut,wir aber sind ganz alleine mit unseren Sorgen,Nöten und Fragen!Melde dich bitte,vielleicht kann man ja ERfahrungen austauschen.
          L.G.
          Monikamai

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            #6
            Hallo Sandretti,
            zunächst einmal alles Gute für die nächste Zeit. In den kommenden Wochen werden wichtige Weichen gestellt werden. Die entscheidenden Fragen werden sein:

            - ist dein Freund gleich nach dem Ziehen des Katheters kontinent? Braucht er eine AHB oder geht es ohne?

            - geht der PSA-Wert innerst 8 Wochen unter die Nachweisgrenze zurück?

            Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, werden sich die nächsten Wochen und Monate gestalten. Ist er nicht gleich kontinent, empfiehlt sich eine AHB, wo entspechend behandelt und geübt wird.

            Geht der PSA_Wert nicht wie gewünscht zurück, sind weitere Behandlungen wie etwa Bestrahlung oder Hormontherapie nötig.

            Verläuft es wunschgemäß und ist dein Freund auch sonst gesund und fit, wird schon nach wenigen Wochen, bei mir waren es etwa 6, (fast) alles wieder wie zuvor sein können, wenn man es denn will. Dann werden sich auch die ersten Erfahrungen in punkto Erektion machen lassen.

            Du siehst, man kann nicht allgemein auf deine Fragen antworten. Es verläuft bei jedem etwas anders. Leider gibt es Fälle, bei denen die OP der Beginn eines langen Leidensweges war, bei den meisten jedoch sind die Nebenwirkungen vorübergehend. Lediglich Impotenz scheint bei gut der Hälfte ein größeres Problem darzustellen, zumindets ist das mein Eindruck beim Lesen des Forums.
            Ich gehöre zu den Glücklichen, die bereits in der ersten Nacht nach Katheterentfernung zu 100% kontinent waren und blieben und auch keine Erektionsprobleme haben. Riesenglück und ein hervoragender Operateur.
            Leider haben nicht alle dieses Glück gehabt.
            Mein Tipp: Lies viele Profile und Historien sowie die einschlägigen Threads, da siehst du wie andere mit den Problemen umgehen. Für konkrete Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

            Ich wünsche euch alles Gute
            Wassermann
            Die Prostata, des Mannes Drüse,
            Dient den Spermien als Düse.
            Doch will der Tumor sie zerfressen,
            Liegt's im eigenen Ermessen,
            Ob du lässt sie dir entfernen
            Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
            Gehörst du zu den richtig Schlauen,
            Die den Doktoren sehr misstrauen,
            Bewahrst du dir deinen Hùmor.
            Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
            Doch:
            Egal ob Raubtier oder Haus-
            tier,
            so leicht kriegst du das nicht raus
            hier.
            Somit komm ich zu dem Schluss:
            Der Krebs macht einigen Verdruss.

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              #7
              Moinsen

              Hallo Sandretti

              schau dir mal mein Profil an,ev nimmt das etwas die Angst.LG Charly
              Nimm das Leben nicht so hart.... Du kommst eh nicht lebend raus....

              Kommentar


                #8
                Lieben Dank!!!

                Hallo,

                vielen Dank für Eure vielen und sehr hilfreichen Antworten.

                Das der Heilungsverlauf abhängig ist von sehr, sehr vielen Faktoren und je nach Mann sehr unterschiedlich verläuft, konnte ich mir fast denken. Aber ich dachte, dass man vielleicht aus Euren Erfahrungen ein Spektrum dessen bilden kann, was einen so erwartet. Deswegen haben mir Eure Antworten schon mal sehr geholfen.

                Auf eine Phase der Inkontinenz habe ich mich schon gedanklich eingestellt. Habe mir mal angeschaut, wie die OP verläuft. Da ist es kein Wunder, dass Mann nicht sofort kontinent ist. Werde es einfach mit Humor nehmen und es als vorübergehend betrachten. Hoffe, mein Freund sieht das genauso. Das Buch werde ich bestellen. Dann können wir ja gemeinsam trainieren. Mir kann ein bisschen Beckenbodentraining auch nicht schaden

                Was den Sex betrifft, da spielt die Zeit für mich eigentlich keine Rolle. Ich war mal nach großer Enttäuschung zwei Jahre Single und bin da auch nicht die Wände hoch gegangen . Nur weiß ich, dass es ihn sehr belasten würde, wenns nicht mehr klappt. Er war vor der OP ein ganzer Kerl und jederzeit kampfbereit und es würde ihn hart treffen, wenns dann nicht mehr so wäre. Aber davon gehe ich erstmal nicht aus. Er ist trotz seines etwas fortgeschrittenen Alters in hervorragender physischer Verfassung und war vor der OP ein wahnsinnig guter Liebhaber. Sowohl quantitativ als auch qualitativ.

                Wir werden uns da wieder langsam rantasten und mal schauen, wie es läuft.

                Hatte nur Bedenken, dass er nach der OP gar keine Lust mehr hat oder nicht mehr orgasmusfähig ist. Möchte nicht, dass er nur meinetwegen mit mir schläft und dabei nichts empfindet. Das war aber wie ich jetzt gelernt habe falsch.

                Na, mal schauen. Erstmal muss er sich gut vor der OP erholen und nach Hause kommen. Darauf freu ich mich schon sehr!

                Also liebe Grüße an alle & einen schönen 2. Advent!

                Sandra

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                  #9
                  Auch für mich gut zu lesen

                  Liebe Sandra,
                  hab gerade deine Frage und Antworten gelesen, ich bin in der fast gleichen Situation, nur bei uns herrscht noch etwas Hoffnung denn die Biopsieergebnisse liegen erst am Mittwoch vor.
                  Ich selbst bin 43 mein Mann 50, er hängt sehr durch, nachdem er Probleme mit dem Lesen hat, mach ich mich hier schlau.
                  Diese ganzen Antworten, find ich auch sehr hilfreich.
                  Ich weiss nicht was auf dich zukommt und mich zukommt. Aber ich hoffe wir schaffen es mit der Kraft der Liebe.
                  Gern kannst mich auch privat anschreiben.
                  vlg
                  Susanne

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                    #10
                    Zitat von sandretti Beitrag anzeigen
                    Hallo,
                    Hatte nur Bedenken, dass er nach der OP gar keine Lust mehr hat oder nicht mehr orgasmusfähig ist
                    Hallo Sandra,

                    beide Befürchtungen sind unbegründet.

                    Die Lust (Libido) wird durch das männliche Geschlechtshormon Testosteron erzeugt und seine Hoden, die das Testosteron produzieren, sind ja wohl bei der Prostata-Operation nicht tangiert worden.

                    Die Orgasmusfähigkeit hängt auch mit dem Testosteronspiegel des Mannes zusammen und steht in keiner Verbindung zur fehlenden Erektionsfähigkeit (erektile Dysfunktion) nach einer Prostata-Operation.

                    Die Orgasmusnverven werden bei der OP ebenfalls nicht geschädigt, weil sie einen anderen Verlauf als die Erektionsnerven nehmen, die direkt neben oder sogar am Rande durch die Prostata verlaufen und deswegen bei der OP leicht verletzt oder geschädigt werden können.


                    Mit Phantasie und Zärtlichkeit steht einem erfüllten Sexualleben auch ohne Erektion nichts im Wege. Und überdies gibt es diverse Hilfsmittel (Tabeletten, Spritzen, Vakuumpumpen und Penisimplantate), um eine Erektion auch nach einer Prostata-OP wieder herzustellen.

                    Herzliche Grüße

                    Hansjörg Burger
                    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

                    PS: Betroffene, bei denen nach einer OP mit einer Folgetherapie durch eine Hormonblockade das Testosteron unterdrückt wird, verlieren im Normalfall die Orgasmusfähigkeit.

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                      #11
                      ... gut siehts aus!

                      Hallo,

                      war gerade wieder im Krankenhaus. Sieht erstmal ganz gut aus. Der Katheter ist seit gestern raus und er fühlt sich auch wieder ganz gut. Die Inkontinenz hält sich in Grenzen. Er meint, er hätte sogar schon etwas Kontrolle drüber.

                      Habe grad einen kleinen Anflug von Optimismus . Mal schauen, obs so bleibt.

                      Der erste Reha-Termin war auch schon. Beckenbodengymnastik. Die Anleitung dazu habe ich mir gestern abend mal durchgelesen. Zitat: Spannen sie die Schließmuskeln mal zu 10% und dann zu 30% an. Fand ich eher lustig. Wie soll man denn wissen, was 10 oder 30% sind? Aber gut, ist halt sehr wichtig und muss gemacht werden.

                      Morgen kommt er raus. Freu mich schon riesig drauf!

                      Liebe Grüße an alle

                      Sandra

                      PS:
                      Für die Frauen hier im Forum: ich fände es auch wichtig, wenn man sich austauscht, denn so wirklich viele Informationen bekommt man ja nicht. Vielleicht kann man sich da gegenseitig unterstützen?

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                        #12
                        Angehörigenforum

                        Zitat von sandretti Beitrag anzeigen
                        Für die Frauen hier im Forum: ich fände es auch wichtig, wenn man sich austauscht, denn so wirklich viele Informationen bekommt man ja nicht. Vielleicht kann man sich da gegenseitig unterstützen?
                        Hallo Sandra,

                        genau für diesen Zweck wurde die Rubrik "Angehörigenforum" geschaffen.

                        Ralf

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                          #13
                          Hallo Sandra,
                          mein Mann (56jahre)hatte am 10.11.seine OP,er ist jetzt in der Reha und es gehr ihm ganz ok.Er braucht Nachts keine Vorlagen mehr und Tagsüber auch nur noch die kleinsten.Solange er sich auf den Schliessmuskel kontroliert,ist alles unterkontrolle,nur alleine klappt es noch nicht,so das immer ein paar Tropfen(6ml)in die Vorlage gehen.Aber das wird bestimmt noch besser.Wie alles andere weiter geht muss man abwarten.Ob wirklich nervschonend gearbeitet wurde,kann man ja jetzt auch nicht beurteilen.Was mich fertig macht,man bekommt als Angehöhrige keine Hilfe oder Unterstützung.Oder hast du Hilfe von den Ärzten????
                          L.G.
                          Monika

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                            #14
                            Zitat von monikamai Beitrag anzeigen
                            ...Was mich fertig macht,man bekommt als Angehöhrige keine Hilfe oder Unterstützung....
                            Hallo Monika!

                            Ruf' einfach mal bei Deiner Krankenkasse an. Die haben eine Liste mit Psychologen/Psychotherapeuten, die auf begleitende Gesprächstherapie im Zusammenhang mit malignen Erkrankungen spezialisiert sind. Solche Gespräche zahlt die Kasse.

                            Alles Gute und viele Grüße

                            Schorschel

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                              #15
                              ... zu wenig Info

                              Zitat:
                              Zitat von monikamai
                              ...Was mich fertig macht,man bekommt als Angehöhrige keine Hilfe oder Unterstützung....

                              ... kann ich nachvollziehen. Denke aber nicht, dass man als Angehörige dann zur Therapie sollte. Es reicht glaube ich durchaus, wenn man sich versucht, so gut wie möglich zu informieren.

                              Viele Informationen bekommt man eben nicht von den Ärzten. Da stimme ich zu. Liegt vielleicht daran, dass die wichtigen Gespräche nur mit den direkt Betroffenen, also den Männern, geführt werden.

                              Muss jetzt zum Abendessen

                              Schönen Abend!

                              Sandra

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