Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Reichel-Studie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Zitat von Dieter aus Husum Beitrag anzeigen
    Der Beitrag wurde von einem der Wichtig-Herren gelöscht, warum auch immer.
    Leidest Du eventuell an Paranoia? Von Dir wurde kein Beitrag gelöscht.

    Ralf

    Kommentar


      #62
      Dann wurde der Beitrag wohl von mir versehentlich nicht angeklickt zum "Antworten". Entschuldigung, war schon spät, kann passieren. Wenn man keine Infos bekommt zu Löschungen ist man natürlich verunsichert.

      Kommentar


        #63
        Hallo ihr Lieben,

        das Befinden meines Vaters wird immer schlechter, wir wissen leider nicht, ob er es schafft sich nochmal zu "berappelen", aber er ißt weiterhin nicht wirklich. Er hat es geschafft sich zu duschen, aber das rasieren ging gar nicht - zu schwach. Er hat radikal an Gewicht verloren, ist teilweise aggressiv meiner Mutter und mir gegenüber.

        Er spricht davon, Montag wieder arbeiten zu gehen. Wenn ich ihn auf eine Pflegestufe anspreche, dann sagt er, dass er keine Pflegestufe beantragen kann, wenn er doch zur Arbeit geht. Sein Handy klingelt ständig bzgl. der Arbeit, aber das interessiert ihn dann wiederum nicht. Das ist alles so kontrovers.

        Heute habe ich den Arzt bzgl. der Blutwerte gesprochen: Da stimmt irgendwas nicht mir den roten Blutkörperchen, die Leberwerte sind nicht ganz in Ordnung und ein Knochenwert sieht nicht gerade positiv aus. Der Nierenwert ist ganz okay.

        Mein Vater sagt, die Schmerzen wäre zu ertragen, er muss sich nur ein paar Tage ausruhen. Er beschwert sich darüber, dass er nachts mit Leuten spricht, die nicht da sind, versucht Zigaretten zu drehen und diese dann im Bett sucht, irgendwelche Schrauben bearbeitet usw.

        Er nimmt momentan nur das Tilidin, ich habe mittlerweile ein Opiat besorgt, aber wenn er schon auf das Tilidin so abfährt, dann weiß ich nicht in welches Nirvana ihn das Opiat schießt.

        Die Astronautenkost kommt ihm hinten so wieder raus, aber man sieht, dass er sich zwischendurch bemüht etwas zu essen.

        Diese Phase ist momentan sehr schwierig, wir wissen nicht wie wir uns verhalten sollen. Mir scheint, das ist das Ende, aber wenn man mit ihm redet, kann man aber auch wieder glauben, dass er es evtl. nochmal schaffen könnte.

        Wir können nur abwarten und es versuchen so erträglich wie möglich zu machen.

        Grüße von der Front

        Dine

        Kommentar


          #64
          Hallo Dine!

          Tilidin steht im Verdacht antriebssteigernd und aggressiv-machend zu sein. Insofern lässt sich das Verhalten deines Vaters erklären.

          Siehe auch: http://www.tagesspiegel.de/politik/d...art122,2462120

          Gruß
          Günter
          "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
          Johann Wolfgang von Goethe

          Meine Geschichte unter myProstate

          Kommentar


            #65
            Hallo Dine,

            ein Bekannter litt unter Tilidin ebenfalls unter Halluzinationen, kommt jedoch mit einer stark reduzierten Dosis jetzt ganz gut zurecht. Ob sie für Deinen Vater genügen würde, kann ich allerdings nicht beurteilen. Morphin führt nach den im folgenden Link beschriebenen Nebenwirkungen nur bei Überdosierung zu Halluzinationen. Vielleicht würde es bei Deinem Vater auch nicht so starke Stimmungsschwankungen hevorrufen wie das Tilidin.



            Ich wünsche Euch viel Kraft,
            Andreas

            Kommentar


              #66
              Vielen lieben Dank für die Antworten!!

              Stellt Euch vor, mein Vater hat sich heute tatsächlich zur Arbeit geschleppt. Meine Mutter hat ihn gebracht und gegen Mittag wieder abgeholt. Morgen möchte er selber zur Arbeit fahren, aber das kann niemand verantworten. Er kann sich kaum auf den Beinen halten. Meine Mutter wird ihn wieder bringen, aber darauf hat er wütend reagiert. Wir vermuten, dass er irgendwelche Termine wahrnehmen möchte. Es sieht so aus als erkennt er den Ernst der Lage nicht. Das Problem ist einfach, dass er selbstständig ist und finanziell viel auf dem Spiel steht, da er mit seinem kompletten Privatvermögen haftet, das Haus meiner Eltern würde dann unter den Hammer kommen und damit wäre es noch nicht getan.... Das ist wahrscheinlich das, was ihn antreibt, er möchte meiner Mutter nicht in die totale Armut schicken. Also muss er weiter machen und irgendwann einfach umkippen. Was soll ich dazu noch sagen?

              Wir vermuten, dass er momentan ganz gut mit dem Tilidin auskommt, wir wissen allerdings nicht, ob er heute morgen noch weitere Medikamente gegen die Schmerzen genommen hat. Keine Ahnung, ob er noch halluziniert. Deshalb würde ich jetzt ungerne wechseln wollen, mein Vater sträubt sich auch gegen Opiate, er glaubt, dass er dann ganz wegtritt und das für ihn das Ende ist.

              Soweit so gut. Ich habe mir dann gedacht, wenn er es zur Arbeit schafft, dann wird er es wohl auch zum Radiologen schaffen. Am Mittwoch haben wir sehr früh morgens einen Termin, danach bringe ich die Aufnahmen zum Strahlentherapeuten.

              Das ist der letzte Versuch und evtl. haben wir ja Glück und wir können die Schmerzen weiter eindämmen.

              Schöner wäre es allerdings noch, wenn er wieder vernünftig essen würde und wieder zu Kräften kommt. Er ist 1,92 m groß und wiegt nur noch 83 kg. Sein Anblick in den Spiegel läßt ihn erst dann nachdenklich werden und verstehen, was die Krankheit mit seinem Körper macht.

              Wenn ich es mal zurück verfolge, dann muss ich bemerken, dass mein Vater schon seid ca. 1 Jahr nicht mehr richtig essen kann. Im Sommer als wir gegrillt haben, hat er den Geruch schon nicht mehr aushalten können. Sehr erschreckend wie die Krankheit sich langsam über den Körper schleicht. Wie wird er sterben? Wird er verhungern? Ich habe gehört und schon selbst gesehen wie Krebspatienten verhungern. Wieso ist das so? Wieso fällt ihm auf einmal das Essen so schwer?

              Liebe Grüße
              Dine

              Kommentar


                #67
                zur Info...

                Wir haben es tatsächlich geschafft neue CT-Aufnahmen zu machen, um der Sache mit den Rückenschmerzen auf den Grund zu gehen. Nach Rücksprache mit dem Strahlentherapeuten, hat sich ergeben, dass die Schmerzen eigentlich nicht von der LWS kommen können, da er dort keine Veränderung, d.h. keine Verschlechterung, erkennen kann. Und wage Vermutungen lehnt er ab und rät zur Chemotherapie, weil auch die Leber dunkle Stellen aufweist und der Radiologe vermutet, dass sich hier mittlerweile Metastasen befinden.

                Ich habe mit meinem Vater darüber gesprochen und er möchte eine Chemotherapie. Er bevorzugt eine stationäre Behandlung bzgl. des schlechten Allgemeinzustandes und der "Nierengeschichte". Also habe ich ihn im Krankenhaus angemeldet und bereits für den 22.12. einen Termin gemacht.

                Weihnachten wird dann jetzt nicht gemütlich zu Hause gefeiert, sondern am Krankenbett gesessen. Das spielt alles aber keine Rolle, wenn er das alles gut verpackt und es ihm dadurch besser geht. Zum Glück befinden sich dort sehr gute Schmerztherapeuten sowie Psycho-Onkologen.

                So, das war der neuste Stand.

                Drückt die Daumen, dass alles gut geht.

                Dine

                Kommentar


                  #68
                  das Ende

                  Hallo,

                  der Hausarzt hat die Blutwerte entnommen. Zur Chemo ist es nicht gekommen, da die Werte von Blut und Niere nicht gut waren und wir ihn wieder ins Krankenhaus einliefern mussten. Da liegt er jetzt schon seid drei Wochen, nach zweimaligen Schienenwechsel stabilisieren sich die Werte langsam, sodass er in zwei Tagen entlassen werden kann.

                  Der Arzt war erst noch zuversichtlich hinsichtlich der Chemotherapie, aber nach unserem heutigen Gespräch emphielt er sie jetzt jedoch nicht mehr. Sie würde ihm jetzt wahrscheinlich doch keine Lebensqualität mehr geben, wie er zuerst sagte. Er sagte, dass ihm sein Bauchgefühl sagt, dass es sich eher um Wochen anstatt von Monaten handelt und er auch eher in Richtung Hopiz tendiert, da die Werte meines Vaters immer wieder abrutschen würden und wir ein ständiges hin- und herpendeln zwischen zu Hause und Krankenhaus mitmachen müssten. Das wäre für meinen Vater auch nur Quälerei.

                  Heute habe ich mich mit dem Hospiz-Verein in Verbindung gesetzt und morgen treffen sich meine Mutter und ich mit der Frau vom Telefon.

                  Der Arzt im Krankenhaus hat meinem Vater nun auch sanft versucht klar zu machen, dass sie nichts mehr für ihn tun können. Als mein Mann heute bei ihm war, haben die beiden zusammen nur geweint.

                  Wir hoffen, dass er das verstanden hat und evtl. los lassen kann, das ist so schwer einzuschätzen und ich merke wie auch ich langsam an meine Grenzen stoße. Heute verlief kaum ein Gespräch ohne Tränen.

                  Man kann sich eben ein Leben ohne seinen Vater sehr schlecht vorstellen, ein Vater, der immer da war, der für alles gesorgt hat, ein Vater der der Macher war, der wirklich alles wußte und sich für alles interessiert hat, ein Allround-Talent in allen Dingen und trotzdem einfühlsam mit einem großen Herzen. Unser ganzes Haus wird uns an ihn erinnern, das alles hier ist komplett sein Werk. Unvorstellbar so einen guten Menschen zu verlieren. Das ist so schwer....

                  Kommentar


                    #69
                    Eingeschlafen

                    Hallo zusammen,

                    mein Vater ist gestern morgen um ca. 3:30 Uhr in Ruhe zu Hause eingeschlafen. Wir sind froh, dass es nicht allzu lang gedauert hat, so dass es kein langer Leidensweg war.

                    Ich möchte mich an dieser Stelle dafür bedanken, dass es dieses Forum gibt. Angefangen von der ersten Panikbewältigung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bis hin zu wertvollen Tipps und Informationen sowie mitfühlenden Worten.

                    Liebe Grüße

                    *Nadine*

                    Kommentar


                      #70
                      FASSUNGSLOS

                      Liebe Nadine, unendlich traurig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der lange Kampf um das Leben Deines Vaters nun doch gegen einen übermächtigen Feind verloren wurde. Mein herzliches Beileid gilt Dir und der ganzen Familie. Möge euch der Himmel genügend Kraft verleihen, um über diesen schmerzlichen Verlust hinwegzukommen.


                      "Menschen, die man liebt, sind wie Sterne, sie können funkeln und leuchten noch lange nach ihrem Erlöschen"
                      (Antoine de Saint-Exupèry)

                      Kommentar


                        #71
                        Liebe Nadine,

                        ich möchte mein Beileid aussprechen und wünsche Dir viel Kraft.

                        Alles Liebe
                        Andrea

                        Kommentar


                          #72
                          Fassungslos

                          *nadine*

                          Ich habe in 2009 4 liebe Menschen verloren.
                          Viel Schmerz.
                          Alle Kraft, die wir noch haben, bringen wir in dich ein.
                          Es geht weiter, sie würden es sich auch wünschen.
                          Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

                          Frank


                          Informationen und Wissen reduzieren
                          Glück und Panik
                          vor der Therapieentscheidung


                          Kommentar


                            #73
                            Liebe Dine, es tut weh, zu lesen, dass wieder ein Kampf verloren wurde, ich möchte Dir, Deiner Mutter, Eurer Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen, und wünsche viel Kraft für die nächste Zeit.
                            Vielleicht hilft Euch der Gedanke, dass er zu Hause in seiner gewohnten Umgebung eingeschlafen ist, und Du alles getan hast, was möglich war.
                            Christine

                            Kommentar


                              #74
                              Liebe Dine,
                              auch wenn es im Augenblick nicht so empfunden wird, Dein Bemühen und das Deiner Familie, Deinem Vater im Kampf gegen diesen unfairen Gegner zu helfen, hat sich trotz des verlorenen Kampfes gelohnt. Dein Vater hat zu jeder Zeit gewusst, dass er nicht alleine ist und ihr habt diesem Sturm des Lebens getrotzt, was auch für die Zukunft stark macht. In der Erinnerung wird er Euch alles zurück geben, was ihr ihm in den vielen Wochen seiner Krankheit gegeben habt. Nehmt jetzt die Trauer an und seit versichert, dass auch wir an Euch denken.

                              Für Deinen Vater einen letzten Gruß
                              Heribert

                              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                              myProstate.eu
                              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                              (Luciano de Crescenzo)

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X