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Ist das schon das Endstadium ?

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    Ist das schon das Endstadium ?

    Hallo

    Lese schon längere Zeit hier mit, und habe mich jetzt angemeldet , weil ich einen Rat bräuchte. Es geht um meinen Schwiegervater, habe seine PK- Historie im Profil eingestellt. Für uns ist das alles sehr überraschend gekommen und wir haben keinerlei Erfahrung , was in der Situation richtig oder falsch ist.

    Nachdem nun die Hormonblockade seit 30.01.09 angelaufen ist, hatten wir eigentlich schon leichte Hoffnung,das sie eventuell anschlägt und er noch 1 oder 2 Jahre einigermassen leben kann. Das wurde uns auch in der Klinik gesagt.

    Diese Hoffnung wurde mir gestern bei der Hausärztin ( die für die weitere Schmerzbehandlung zuständig ist ) genommen.
    Als ich bei ihr anfragte ,was man mit der Ernährung machen könnte ( eventuell zusätzlich Aufbau -trinknahrung ) meinte sie, das könnten wir uns sparen. Er würde sowieso nur noch Wochen, eventuell Monate leben und sie würde uns empfehlen keine grossartige Behandlung mehr vorzunehmen. Schmerztherapie wäre das einzige was noch angebracht wäre.
    Wenn er nichts essen möchte, sollten wir ihn gewähren lassen, das würde seinen Tod beschleunigen und ihm sehr schmerzhafte Monate ersparen.

    wir sind jetzt total verunsichert, es wurde ja noch gar keine Nachkontrolle gemacht, ob die Bestrahlung etwas gebracht hat, ob die Hormonbehandlung anschlägt, wie der PSA Wert zur Zeit ist. Wann wird so etwas gemacht ? Habe davon gehört, man sollte 3 Monate abwarten und dann kontrollieren. Mir ist es unverständlich das es jetzt das Endstadium sein soll . Warum ist dann von der Klinik weiterhin eine 4 wöchige Zometainfusion und Hormonspritze vorgesehen ?

    Wie sind eure Erfahrungen in diesem Stadium ? gibt es noch Hoffnung oder lohnt sich das Kämpfen wirklich nicht mehr ?

    Gruss Angelika

    #2
    Hallo Anglika,
    zunächst möchte ich Deiner Hausärztin bezüglich der Erkrankung Deines Vaters jegliche Qualifikation absprechen. Solche globalen Prognosen ohne das nötige Hintergrundwissen auszusprechen ist so ungeheuerlich, das einem die Worte für eine Bewertung fehlen.
    Natürlich ist die Situation sehr ernst, doch vermag im Moment noch niemand genau vorauszusagen, wie gut oder weniger gut das Ansprechen Deines Vaters auf die Behandlung sein wird.
    Der Hormonentzug kann auch in diesem Stadium die Krankheit für viele viele Monate zum Stillstand bringen, es gibt allerdings keine Garantie dafür.
    Was man Euch in der Klinik gesagt hat, ist auf jeden Fall richtig und auch die erste Behandlung Deines Vaters scheint mir tadellos zu sein.
    Der PSA-Wert sollte in dieser Phase monatlich gemessen werden, um das Ansprechverhalten genau beobachten zu können. Ebenso muß der Testosteronspiegel gemessen werden. (Muß ebenfalls stark abfallen)
    Damit der Vater bei Kräften bleibt, sollte er jetzt das essen, was ihm schmeckt. Informationen zur angepassten Ernährung und Nahrungsergänzungen findest eingangs in der BPS-Startseite unter den allgemeinen Informationen.
    Auch mit spezieller Schmerztherapie haben Hausärzte nichts am Hut. Da gibt es Spezialisten, nach denen Ihr Euch erkundigen müßt.
    Ansonsten auch zu einem guten Urologen gehen.
    Viel Erfolg
    Peter

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      #3
      Ist das schon das Endstadium ?

      Hallo Angelika, nein, jetzt geht der Kampf erst richtig los. Es gibt Männer mit weit höheren PSA-Werten und ebenfalls total metastasierten Knochen, die nach anfänglicher hoffnungsloser Situation noch viele Jahre, ein allerdings im Bewegungsablauf eingeschränktes Leben führen konnten. Die Appetitlosigkeit mag durch Zometa verursacht sein. Man sollte Bondronat als Ersatz in Erwägung ziehen, weil die Nebenwirkungen geringer sind. Es wurde am 30. Januar 2009 das Implantat Enantone gesetzt und schon am 9.3.2009 auf Zoladex gewechselt, obwohl die Wirkung von Enantone sicher noch nicht abgeklungen war? Ich würde mich auf ein Anti-Androgen beschränken, um den Testosteronwert nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Ferner würde ich dann Avodart ergänzen. Das ist sicher Ansichtssache. Es handelt sich auch um meine ganz perönliche Meinung. Falls bei Casodex der erwartete Erfolg ausbleibt, würde ich auf Flutamid umstellen. Ich wünsche Dir und Deinem Vater ein gutes Gelingen. Ich bin im übrigen sogar davon überzeugt, dass Ihr noch gemeinsam viele auch schöne Tage und Jahre erleben werdet.

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        #4
        Hallo Angelika,

        zu kämpfen lohnt sich immer. Unter
        http://www.prostatakrebse.de/informationen/html/the_dhb.html#Wil 061002
        findest Du einen Bericht aus dem Jahr 2002 über einen britischen Patienten mit damals ganz ähnlicher Ausgangslage. Sein Skelettszintigramm sah aus wie "wie ein Weihnachtsbaum". Wie es ihm heute, mehr als sechs Jahre später, geht, wissen wir natürlich nicht. Es sind aber Behandlungserfolge noch möglich, sie sind nur leider nicht garantiert, und möglicherweise war dieser Patient noch in einer besseren körperlichen Verfassung als Dein Schwiegervater.
        Warum von Enantone auf Zoladex gewechselt wurde, ist in der Tat nicht klar. Ist der Testosteronspiegel nicht in den Kastrationsbereich von < 0,2 ng/ml bzw. < 0,69 nmol/l gesunken, wurde er überhaupt vor Beginn der Behandlung gemessen? Enantone wird oft als das wirksamste LHRH-Analogon betrachtet.

        Dem Rat, von Zometa auf Bondronat zu wechseln, kann ich mich nicht anschließen. Zometa ist das potenteste Bisphosphonat, d. h. dasjenige mit der stärksten Wirkung. Nach den ersten zwei, drei Infusionen gibt es dabei keine Nebenwirkungen mehr. Die eventuelle Nebenwirkung der Kiefernekrose stellt sich, wenn überhaupt, erst nach längerer Verabreichung (> 1 1/2 Jahre) ein. Derzeit geht es aber um die bestmögliche therapeutische Wirkung. Ich würde auch nicht von Casodex (150 mg!) auf Flutamid wechseln. Casodex bzw. die Bicalutamid-Generika sind wirksamer und besser verträglich als Flutamid. Einem ohnehin körperlich geschwächten Mann würde ich nicht mit Flutamid kommen (ich kenne beide aus eigener Erfahrung).

        Von der Bestrahlung solltet Ihr Euch nicht allzuviel erhoffen. Es können gar nicht alle befallenen Wirbelkörper bestrahlt werden, die erforderliche Strahlendosis wäre viel zu hoch. Es ging wohl nur um die am schwersten befallenen WK.

        Wenn Schmerztherapie notwendig werden sollte, dann solltet Ihr Euch an Spezialisten wenden. Unter http://www.dgpalliativmedizin.de/ => Adressen findet Ihr Adressen von ambulanten und stationären Schmerztherapeuten in Eurer Nähe.

        Alles Gute!

        Ralf
        Zuletzt geändert von RalfDm; 12.03.2009, 14:43.

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          #5
          Eine Strahlentherapie wäre in den betroffenen Wirbelkörpern zu erwägen, wo der Tumor in den Spinalkanal einbricht und eine Stenosierung verursacht. Bei weiterem Tumorwachstum dort könnte es zu einem Querschnittssyndrom kommen.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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            #6
            Hallo,

            hier wäre durch gezielte Bestrahlung einiges zu erreichen. Wie schon Herr Schmidt als Experte ausführte.

            Meine Bedenken nun sind, ob die eingeleitete AHB mit einer weiteren Strahlentherapie korrespondiert oder auch nicht. Dieses wird ja immer noch sehr kontrovers diskutiert.

            In diesem Zusammenhang wäre auch einmal die Frage zu klären, wie sich Zometa&Co. während einer Bestrahlung auswirken.

            Vielleicht könnte Herr Schmidt hierzu seine Erfahrungungen mitteilen.


            Freundliche Grüße
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #7
              Liebe Angelika,
              was die Hausärztin sagt, ist schlichtweg Blödsinn. Schau mal auf mein Profil - mein Vater hatte vor fast zwei Jahren viel höhere PSA-Werte (Ausgangs-PSA 783), auch disseminierte Knochenmetastasen und einen Gleason von 4+5=9, Lymphknotenmetastasen und Infiltration der Harnblase. Er ist 76 und es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er fährt Auto, geht einkaufen, Besorgungen erledigen, schafft zwei Etagen Treppensteigen, braucht allerdings für längere Strecken einen Stock.

              Es gibt noch viele Möglichkeiten! Lasst euch bloß nicht den Mut nehmen. Das Leben bleibt lebenswert und es gibt noch etliche Möglichkeiten.

              Gruß, Melanie

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                #8
                Habe wieder Hoffnung

                Hallo

                danke für eure Antworten. Haben mir doch sehr geholfen. Ich konnte es einfach nicht so hinnehmen was die Ärztin sagte, jetzt weis ich wieder ,das es sich lohnt zu kämpfen.
                Falls noch jemand mitliest, eine Frage hätte ich noch : Wie ich das bei euch so lese, bekommt ihr regelmässig Casodex, mein Schwiegervater hat es nur in der Klinik eine Woche lang bekommen, dann bekam er die Enantone Spritze und das casodex wurde abgesetzt . Ist das richtig ? Enantone war übrigens nur ein 4 Wochen Depot, deshalb wurde vor ein paar Tagen Zoladex gegeben.
                Werde mich jetzt um einen guten Urologen umschauen, habe nur das Problem ,das von der Klinik angeraten wurde, mein Schwiegervater solle die nächsten 4 Wochen das Bett nicht verlassen, wegen der angegriffenen Wirbelsäule, so müsste der Urologe ins Haus kommen.
                Strahlentherapie ist vorläufig nicht vorgesehen, nur wenn eventuell neue neurologische Symptome auftreten sollten. Die erste Bestrahlung hatte gut angeschlagen, er war danach fast schmerzfrei

                Gruss Angelika

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                  #9
                  Liebe Angelika,

                  ich stimme Tochter75 voll und ganz zu, das ist zwar eine Frechheit ohne gleichen eurer Hausärtzin (um es mal platt auszudrücken), aber es lohnt sich überhaupt nicht, daran noch Energie zu verschwenden. Die solltet ihr meiner Meinung nach sofort wechseln!

                  Es wird noch einige Hochs und Tiefs und vor allem viele Meinungen und Ratschläge geben, aber Dein Schwiegervater hat zwar keine garantierten aber trotzdem faire Chancen noch lange zu leben. Um so wichtiger ist es neben der eigentlichen Therapie sich von Anfang an auch um die Lebensqualität von ihm und auf die Haupttherapie unterstützende Maßnahmen zu kümmern. Wenn Du magst, schau mal in das Buch "Krebs ganzheitlich behandeln" von Prof. Beust rein. Das hätte ich mir anfangs gewünscht, als ich von all diesen "Alternativen" zwar gehört und gelesen habe, diese aber nicht einzuordnen oder gar zu bewerten wußte...es ist kritisch und praktisch. Wie gesagt, dabei aber nie die Haupt-Therapie außer Acht lassen...

                  Alles Gute für Euch!

                  Marcel

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                    #10
                    Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                    Hallo,

                    hier wäre durch gezielte Bestrahlung einiges zu erreichen. Wie schon Herr Schmidt als Experte ausführte.

                    Meine Bedenken nun sind, ob die eingeleitete AHB mit einer weiteren Strahlentherapie korrespondiert oder auch nicht. Dieses wird ja immer noch sehr kontrovers diskutiert.

                    In diesem Zusammenhang wäre auch einmal die Frage zu klären, wie sich Zometa&Co. während einer Bestrahlung auswirken.

                    Vielleicht könnte Herr Schmidt hierzu seine Erfahrungungen mitteilen.


                    Freundliche Grüße
                    Hans-J.

                    Hormone oder Zometa vertragen sich mit Bestrahlung problemlos.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #11
                      Hallo Angelika,
                      meinem Vater haben sie im Krankenhaus 2007 auch eingeredet, es wäre hochgradige Frakturgefahr und er durfte sich eine Woche lang nicht mal im Bett aufrecht hinsetzen! Und dann stellte sich heraus, dass der Arzt, der das Röntgenbild befundet hatte, kein Facharzt war und sich einfach nur unsicher war, aber es hat sage und schreibe 1 ganze Woche gedauert, obwohl ich jeden Tag da war und Druck gemacht habe, bis endlich mal ein Unfallchirurg auf das Röntgenbild guckte und sagte, alles in Ordnung. Dieser Befund wurde später bei Kontrollszintigrafien immer wieder bestätigt, trotz starker Metastasen unter Zometagabe keine Frakturgefahr. Ich nehme mal an, dass dies bei euch nicht der Fall ist, sondern dass die Befunde stimmen und die Bettruhe sinnvoll ist, aber eine zweite Meinung, falls noch nicht geschehen, ist durchaus sinnvoll. Man kann sich übrigens auch Rollstühle in orthopädischen Fachgeschäften leihen, muss sie sich nicht gleich verordnen lassen.

                      Habt ihr schon einen Schwerbehindertenausweis und Merkzeichen aG beantragt? Das ist insofern wichtig, als dass die Krankenkasse dann die Taxikosten zum Arzt übernimmt. Nur mit Merkzeichen G machen sie das nicht.

                      Gruß, Melanie

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                        #12
                        Hallo Angelika, vorab bitte hier lesen. In Deinem letzten Beitrag erwähnst Du, dass Dein Schwiegervater Casodex nur kurzzeitig, wohl um das Flare-up-Phänomen, was durch das LHRH-Analoga ausgelöst wird, zu verhindern, eingenommen hat. Casodex besetzt die Rezeptoren, so dass der Tumor im Wachstum behindert wird. Zoladex bremst die Testosteronproduktion durch die Hoden. Dem Körper wird also hierdurch das wichtigste männliche Hormon entzogen, so dass es zu Schwächeanfällen kommen kann. Es ist bekannt, dass andererseits Testosteron für den Tumor als Nahrungsquelle dient. In letzter Zeit waren sich die Wissenschaftler nicht immer einig, ob das tatsächlich immer zutrifft. Wie schon weiter oben von mir erläutert, würde ich mich auch auf Casodex 150 mg täglich beschränken. Es kann allerdings zu einer Gynäkomastie (Brustanschwellung) kommen, die etwas schmerzhaft ist, aber durch Medikamente gemildert werden kann. Zusätzlich würde ich Avodart nehmen, das die Dihydrotestosteronproduktion hemmt, welches für die Metastasenbildung mit verantwortlich ist. Es sollte auch unbedingt darauf geachtet werden, dass die Zometa-Infusion sehr langsam abläuft. Darauf solltet ihr bestehen, auch wenn der Arzt auf Hektik macht. Ich drücke Deinem Schwiegervater die Daumen für eine erfolgreiche Strategie.

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                          #13
                          Hallo Angelika,

                          auch ich kann zur Beruhigung beitragen, ich bin im 5. Ptostatakrebsjahr, mit vergleichbarer Metsasierung. Auch mir wurde nur eine recht kurze Lebenserwartung vorausgesagt. Auch das ist ein Grund meiner "Einstellung" zur Ärzteschaft.
                          Über Therapien für uns weit fortgeschtittene PCaler habe ich meine eigenen Vorstellung, daher möchte ich gar nicht viel dazu sagen.

                          Viel Erfolg, Konrad

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                            #14
                            Jetzt doch Gehirnmetastasen ?

                            Hallo

                            Mein Schwiegervater wurde gestern in eine Klinik für Psychatrie und Neurologie eingeliefert , weil er zunehmend verwirrter und unruhiger wurde. Auch bei Nacht kam er nicht zur Ruhe. Morgen wird erstmal ein MRT gemacht , weil der Verdacht auf Gehirnmetastasen besteht .

                            Kennt jemand von euch Fälle wo der Prostatakrebs trotz Hormonbehandlung weiter metasiert hat bis ins Gehirn ? Und vor allem nach so kurzer Zeit ?

                            Wie ist das mit den Metastasen unter Hormonbehandlung oder Bestrahlung ? Werden die zum Stillstand gebracht oder gibt es auch die Möglichkeit das sie sich verkleinern ?

                            Gruss Angelika

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Angelika,

                              meines Wissens ist eine Metastasierung von PK ins Gehirn äußerst selten; in der medizinischen Literatur soll nur von ganz wenigen Fällen weltweit berichtet worden sein.

                              Unter Hormonbehandlung gibt es durchaus die Möglichkeit, dass sich Metastasen verkleinern. Wie das mit etwaigen Gehirnmetastasen ist, kann wohl mangels Erfahrung niemand sagen. Um Metastasen per Bestrahlung zu verkleinern, müssen sie gezielt bestrahlt werden.

                              Ralf

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