Hallo alle miteinander,
ich habe mich diesem Forum angeschlossen, da ich mit meinem Prostatakarzinom in ein Stadium gekommen bin, wo ich mir Gedanken machen muss und wo ich gern auf Erfahrungen anderer Betroffener zurückgreife.
Hier kurz mein Krankheitsverlauf:
Schon bei meiner 1. PSA-Messung vor 15 Jahren hat mich mein Internist darauf aufmerksam gemacht, dass der Wert mit 2,3 ng/ml für mein Alter (damals 50 Jahre) zu hoch sei. Der Wert stieg langsam aber stetig und als er 7 Jahre später bei 6 ng/ml angekommen war, wurde eine Biopsie durchgeführt. Von 8 Stanzen waren 6 positiv und so entschloss ich mich auf Anraten der Ärzte zu einer Prostatektomie. Leider erwies sich, dass eine der Samenblasen befallen war und so stieg der PSA-Wert ziemlich schnell nach der Operation wieder an. Anfangs war er unterhalb der Nachweisgrenze (< 0.01 ng/ml), nach 4 Jahren lag er bei 0,2 ng/ml. Ich ließ damals die Prostataloge bestrahlen, aber ohne Erfolg. Heute, insgesamt 7 Jahren nach der OP, bin ich bei 1,1 ng/ml angekommen.
Mein Urologe meint, dass ich mich darauf einstellen muss, mich in nächster Zeit mit einer Hormonblockade behandeln zu lassen. Mein Problem liegt aber in meiner familiären Situation. 2 Monate nach meiner OP schenkte uns unsere Tochter ein Enkelkind. Da sie noch sehr jung war (16 Jahre), übernahmen meine Frau und ich die Erziehung des Mädchens. Wir sind die Bezugspersonen und meine Tochter fühlt sich auch heute nicht verantwortlich für ihr Kind, obwohl das Verhältnis zwischen den beiden einigermaßen gut ist. Der Brutpflegeinstinkt meiner Frau ist auch nicht sehr ausgeprägt. Sie geht anderen Interessen nach, so dass ich über längere Zeiträume ein alleinerziehender Opa bin.
Ich komme mit der Situation zur Zeit gut zurecht. Nicht zuletzt hilft eine solche Aufgabe bei der Bewältigung der eigenen Probleme. Aber die Erziehung eines Kindes erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld, konsequentes Verhalten und Durchsetzungsfähigkeit. Meine Angst ist, dass unter einer Hormonbehandlung, die ja letzten Endes eine Kastration darstellt, gewissen Persönlichkeitsveränderungen stattfinden, so dass ich meiner Aufgabe nicht mehr voll gerecht werden kann. Mich würde also interessieren, ob sich eine solche Behandlung auf die Persönlichkeitsstruktur auswirkt, ob der Verlust der Libido auch zum Verlust anderer Eigenschaften führt, wie z.B. die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Ziele geradlinig und konsequent zu verfolgen.
Im Augenblick tendiere ich dazu, eine Hormontherapie noch aufzuschieben. Es ist ja sowie umstritten, bei welchem PSA-Wert der Einstieg in eine Hormonblockade sinnvoll ist. Auch sagte mir mein Urologe, dass eine solche Therapie die Überlebenszeit nicht unbedingt erhöht, jedoch vor Komplikationen wie Knochenmetastasen schützt, jedenfalls solange der Krebs nicht hormonrefraktär ist. Ich glaube deshalb noch etwas warten zu können.
Ich wäre sehr interessiert, Eure Meinung zu dieser Problematik zu erfahren.
Viele Grüße
Peter
ich habe mich diesem Forum angeschlossen, da ich mit meinem Prostatakarzinom in ein Stadium gekommen bin, wo ich mir Gedanken machen muss und wo ich gern auf Erfahrungen anderer Betroffener zurückgreife.
Hier kurz mein Krankheitsverlauf:
Schon bei meiner 1. PSA-Messung vor 15 Jahren hat mich mein Internist darauf aufmerksam gemacht, dass der Wert mit 2,3 ng/ml für mein Alter (damals 50 Jahre) zu hoch sei. Der Wert stieg langsam aber stetig und als er 7 Jahre später bei 6 ng/ml angekommen war, wurde eine Biopsie durchgeführt. Von 8 Stanzen waren 6 positiv und so entschloss ich mich auf Anraten der Ärzte zu einer Prostatektomie. Leider erwies sich, dass eine der Samenblasen befallen war und so stieg der PSA-Wert ziemlich schnell nach der Operation wieder an. Anfangs war er unterhalb der Nachweisgrenze (< 0.01 ng/ml), nach 4 Jahren lag er bei 0,2 ng/ml. Ich ließ damals die Prostataloge bestrahlen, aber ohne Erfolg. Heute, insgesamt 7 Jahren nach der OP, bin ich bei 1,1 ng/ml angekommen.
Mein Urologe meint, dass ich mich darauf einstellen muss, mich in nächster Zeit mit einer Hormonblockade behandeln zu lassen. Mein Problem liegt aber in meiner familiären Situation. 2 Monate nach meiner OP schenkte uns unsere Tochter ein Enkelkind. Da sie noch sehr jung war (16 Jahre), übernahmen meine Frau und ich die Erziehung des Mädchens. Wir sind die Bezugspersonen und meine Tochter fühlt sich auch heute nicht verantwortlich für ihr Kind, obwohl das Verhältnis zwischen den beiden einigermaßen gut ist. Der Brutpflegeinstinkt meiner Frau ist auch nicht sehr ausgeprägt. Sie geht anderen Interessen nach, so dass ich über längere Zeiträume ein alleinerziehender Opa bin.
Ich komme mit der Situation zur Zeit gut zurecht. Nicht zuletzt hilft eine solche Aufgabe bei der Bewältigung der eigenen Probleme. Aber die Erziehung eines Kindes erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld, konsequentes Verhalten und Durchsetzungsfähigkeit. Meine Angst ist, dass unter einer Hormonbehandlung, die ja letzten Endes eine Kastration darstellt, gewissen Persönlichkeitsveränderungen stattfinden, so dass ich meiner Aufgabe nicht mehr voll gerecht werden kann. Mich würde also interessieren, ob sich eine solche Behandlung auf die Persönlichkeitsstruktur auswirkt, ob der Verlust der Libido auch zum Verlust anderer Eigenschaften führt, wie z.B. die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Ziele geradlinig und konsequent zu verfolgen.
Im Augenblick tendiere ich dazu, eine Hormontherapie noch aufzuschieben. Es ist ja sowie umstritten, bei welchem PSA-Wert der Einstieg in eine Hormonblockade sinnvoll ist. Auch sagte mir mein Urologe, dass eine solche Therapie die Überlebenszeit nicht unbedingt erhöht, jedoch vor Komplikationen wie Knochenmetastasen schützt, jedenfalls solange der Krebs nicht hormonrefraktär ist. Ich glaube deshalb noch etwas warten zu können.
Ich wäre sehr interessiert, Eure Meinung zu dieser Problematik zu erfahren.
Viele Grüße
Peter
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