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Impotenz und Beziehung

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    #16
    Hallo Anemone,
    Zitat von Anemone Beitrag anzeigen
    Wenn ich hier die Herren der Schöpfung schreiben sehe, wie selbstverständlich der Verzicht auf uneingeschränkte Sexualität doch ist und alles eine Herzenssache, würde ich fast schmunzeln, wenn es nicht so traurig wäre.
    Wo hast du denn das gelesen? Sowohl der Beitrag von Hansjörg Burger als auch mein Beitrag sagen doch etwas Anderes.

    Kein Paar muss wegen Erektionsstörungen allein auf eine befriedigende Sexualität verzichten. Auf der einen Seite gibt es verschiedene Möglichkeiten, trotz ED eine GV-taugliche Erektion zu bekommen, auf der anderen Seite gibt es auch Spielarten der Sexualität, die keine Erektion erfordern und trotzdem für beide Partner zum Höhepunkt führen können. Da kann jedes Paar seinen ganz persönlichen Weg finden: nur mit Medikamenten und Hilfsmitteln, ganz ohne Medikamente und Hilfsmittel oder mal so mal so.

    Mir ist meine Sexualität sehr wichtig. Leider wirken bei mir die PDE-5-Hemmer (Cialis, Levitra und Viagra) nicht. Da ich außerdem eine Abneigung gegen eine Spritze in mein bestes Stück habe, benutze ich eine Vakuumpumpe. Aber manchmal ist uns das zu lästig, dann genießen wir Sex ohne Erektion. Was ich vermisse? Ich sag's mal etwas deftig: Eine "schnelle Nummer" im Aufzug oder auf dem Küchentisch ist nicht mehr drin. Aber frag mich jetzt bitte nicht, wie oft ich früher ... :-). Mit dieser flapsigen Bemerkung möchte ich aber auch nicht so tun, als ob es mir nichts ausmachen würde, dass ich meine natürliche Erektionsfähigkeit verloren habe. Das tut mir auch nach 12 Jahren manchmal noch weh.

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      #17
      Lieber GüntherS

      ich finde die Diskussion jetzt sehr nützlich. Für mich ist voll und ganz die Einstellung von Hansjörg und Dir zu akzeptieren und ich finde sie ausgesprochen hilfreich.

      Ist sie damit automatisch allgemeinverbindlich?

      Als einzige richtige Wahrnehmung auf etwas so Individuelles wie die "persönliche Sexualität"? Auf die eigenen Bedürfnisse, wie ich wo, was, in welcher Form, spüren möchte, Sehnsucht danach habe?
      Hatte der individuelle Mensch gerade in der Sexualität schon mal das wahnsinnige Bedürfnis etwas auszuprobieren, einen besonderen Ort zu wählen, etc... um danach festzustellen, naja, es wäre nicht so schlimm gewesen darauf zu verzichten, oder nicht oft zu haben, oder war heute auch nicht befriedigender etc..? Aber wie war es vorher, dieses brennende Bedürfnis, das immer wieder heimliche Verlangen danach? Weil der Partner nicht richtig wollte - in unserem Falle vielleicht nicht konnte?
      Ich habe Verständnis für diese Wünsche. Auch wenn sie u.U. zu meinem Nachteil wären bzw. auch sind, was ich mir natürlich wiederum nicht wünsche!
      Hier werkeln doch so unterschiedliche Emotionen und Bedürfnisse die ja unser individuelles Wesen ausmachen. Und ich stimme durchaus Anemone zu, warum sollten sich ihre wesensbezogenen Bedürfnisse ändern, weil sich der Mann, schicksalsbedingt, sicher, geändert hat?
      Müssen wir als betroffene Männer nicht auch DAS respektieren. Jeden Tag. Und dürfen nicht denken, UNSERE Situation hat sich geändert, jetzt MÜSSEN sich die Bedürfnisse der Frau auch ändern und wenn es auch nur um eine "warme Penetration" geht und nicht um eine "kühle Kunstoffpenetration"? Kann ich doch erwarten! Ich tue ja mein Bestes! Mit Hend und Schnut....mit oder ohne Hilfsmittel. Orgasmus ist ja garantiert.

      Es ist bewundernswert, gut und ehrenwert, wenn es so ist. Selbstverständlich ist es nicht. Auch wenn es mir wehtut.

      Grüsse
      Rainer

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        #18
        Hallo Rainer,

        [U]
        Zitat von [/U
        wenn es auch nur um eine "warme Penetration" geht und nicht um eine "kühle Kunstoffpenetration"? Kann ich doch erwarten!
        Ich muss mich nochmals zu Wort melden. Falls Du mit "kühler Kunstoffpenetration" das hydraulische Penisimplantat meinst, bist Du auf einem Irrweg.

        Das Penisimplantat ist nicht zu verwechseln mit einem Dildo oder Vibrator.

        Ich habe die Aussage einer betroffenen Frau, die mir bestätigt, dass sie nicht spürt, dass Ihr Mann künstliche Schwellkörper eingesetzt bekommen hat. Nach Aussage der betroffenen Partnerin fühlt es sich für sie ganz "natürlich" an.

        Im Übrigen wundert mich die weitverbreitete Abneigung gegen Hilfsmittel zur Behandlung der ED. Bei jeder Behinderung akzeptieren wir Hilfen wie Rollstuhl, Krücken, Brillen, Hörgeräte etc. .

        Warum soll ein "sexuell Behinderter" nicht auch zu Hilfsmitteln greifen?

        Gruß

        Hansjörg Burger

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          #19
          Hallo Hansjörg,
          nein ich meinte nicht das Penisimplantat, sondern Vibratoren oder Dildos.

          Ich stimme Dir zu, was die Einstellung zu Hilfsmittel betrifft. Millionen sexuell nicht beeinträchtigte Menschen nutzen Hiilfsmittel, um den Spassfaktor zu erhöhen. Klar, zusätzlich.

          Die Akzeptanz im sexuellen Bereich ist ja immer noch, wahrscheinlich wird es auch noch länger so bleiben, mit Tabus belegt. Beim Kaffeeklatsch wird ausführlich über jede Pille berichtet, die sie nehmen müssen, gegen Bluthochdruck, Schildrüse-, Magen- was auch immer für Beschwerden. Die Erwähnung der blauen Pille wird totgeschwiegen, ist peinlich, dabei wird sie auch nur bei einer Fehlfunktion des Körpers eingesetzt, wie andere Tabletten bei Sodbrennen.
          Vielen Frauen ist das Gespräch über dieses Handicap ihres Mannes sogar peinlich, so peinlich wie es mein Sohn empfand, wenn ich ihn zur Schule fuhr. Es ist ihnen aber nicht peinlich öffentlich über seine Hüfte zu lamentieren, dass er nicht mehr so gut laufen kann.

          Trotzdem versuche ich BEIDE Seiten zu verstehen und als Individuen zu nehmen und in meinen Gedanken BEIDE und ihre Bedürfnisse zu respektieren.
          Umfragen nennen doch immer wieder die sexuelle Unzufriedenheit bei beiden Geschlechtern unter gesunden! Partnern, was Häufigkeit, Initative, Praktiken, etc betrifft. Warum sollten sich dann betroffene Partner so leicht ihre Bedürfnisse synchronisieren können, wenn es gesunde oft nicht können? Verzichten, Hinnehmen, Einschränken,...... das müssen auch sexuell Gesunde Partner. Aber auch da immer wieder mit unterdrückten Bedürfnissen und damit einhergehend mit Frust und Enttäuschung. Auch hier kommt es dann auf die Höhe der Hürde an, denke ich. Ändert aber nichts an der wirklichen Gefühlswelt, auch wenn sie nicht ausgesprochen wird oder gar versucht wird, harmonisch zu gestalten. Es wird vielleicht auch oft gelingen, bleibt nicht zumindest zeitweise Frust?

          Grüsse
          Rainer

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            #20
            Hallo Rainer,

            Zitat von SunTzu Beitrag anzeigen
            ich finde die Diskussion jetzt sehr nützlich. Für mich ist voll und ganz die Einstellung von Hansjörg und Dir zu akzeptieren und ich finde sie ausgesprochen hilfreich.
            Ist sie damit automatisch allgemeinverbindlich?
            Nöö, natürlich ist meine Einstellung nicht allgemeinverbindlich. Das habe ich auch nicht gesagt. Aber jetzt sage ich trotzdem mal etwas (fast) Allgemeinverbindliches :-):

            Es gibt wohl kaum eine lang anhaltende Beziehung, in der die sexuellen Bedürfnisse beider Partner identisch sind oder bleiben. Ich glaube, dass eine sexuelle Beziehung über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg nur dann lebendig bleiben kann, wenn sich die Beiden auch gelegentlich mal über ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse austauschen und daraus etwas machen. Trotzdem werden sich natürlich die Bedürfnisse nie ganz decken und das muss ja auch nicht schlecht sein.

            Eine ED kann ein Anstoß dazu sein, so einen Austausch endlich mal (wieder) anzupacken.

            Zum Thema "Belebung der Sexualität" habe ich übrigens kürzlich ein anregendes Buch gelesen, das ich nur empfehlen kann:
            Ulrich Clement: Guter Sex trotz Liebe - Wege aus der verkehrsberuhigten Zone, Ullstein Taschenbuch.

            Zitat von SunTzu Beitrag anzeigen
            Und ich stimme durchaus Anemone zu, warum sollten sich ihre wesensbezogenen Bedürfnisse ändern, weil sich der Mann, schicksalsbedingt, sicher, geändert hat?
            Müssen wir als betroffene Männer nicht auch DAS respektieren. Jeden Tag. Und dürfen nicht denken, UNSERE Situation hat sich geändert, jetzt MÜSSEN sich die Bedürfnisse der Frau auch ändern und wenn es auch nur um eine "warme Penetration" geht und nicht um eine "kühle Kunstoffpenetration"? Kann ich doch erwarten! Ich tue ja mein Bestes!
            Das verstehe ich nicht. Auf welche "wesensbezogene Bedürfnisse" muss denn die Partnerin eines Mannes mit ED verzichten? An was hast du da gedacht? Mir fällt dazu absolut nichts ein.

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              #21
              Hallo Günther,
              ich darf Dir einmal als Frau schreiben, auf was man als Frau bei einer ED des Mannes verzichten muss. Da wäre die Spontanität, mit der man(n) Sex haben kann. Das Erlebnis der "echten" Erregung beim Mann, die für einen selbst auch ein schönes Gefühl ist. Schließlich spielt sich ja auch etwas im Kopf ab. Ohne Tabletten, Ohne Pumpe etc. Es geht doch nicht nur um einen Höhepunkt, den man irgendwie schon hinbekommt. Wenn man seinen Mann am Tag zwischendurch mal in den Arm genommen hat, dieser spürbar darauf reagiert hat, dieses wiederum dann eigene Bedürfnisse weckte .....
              Das ist doch komplett anders. Natürlich wählen wir all' die Wege, die Erfüllung versprechen. Klappt auch! Aber der Rahmen ist doch anders. Heute plant man nach Viagra Tagen etc.. Ich bin froh, dass mein Mann mich gut versteht und wir wenigstens offen darüber sprechen können, was mir fehlt. Ich hätte ein tatsächliches Problem, wenn mein Mann mir erzählen würde, auf was ich denn schon verzichten müsste.
              Mein Mann selbst sagte neulich zu mir, dass der Anblick der sichtbaren Erregung mir sicherlich fehlen würde. Dann sag ich deutlich ja, tut es. Dann witzeln wir darüber und weiter geht's.
              Der Verzicht ist nicht an Fakten festzumachen. Nach dem Motto: Früher täglich Sex, heute auch noch, gut ist.
              Aber ich frage mich wirklich, ob das etwas mit ausblenden zu tun hat, wenn man sagt, worauf die Frau denn verzichten muss.
              Ich verzichte aus Liebe und stelle mich auf die neue Situation ein und mein Mann ist sich der Situation bewusst. Und das wichtigste für mich ist tatsächlich, dass er mich versteht und anerkennt. Das hat etwas mit Respekt zu tun und Achtung meiner Person/Bedürfnisse. Mein Mann weiß ganz genau, dass ich wie eine Eins zu ihm stehe, und wir uns nichts vorheucheln müssen.
              Liebe Grüße
              Anemone

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                #22
                Auch das Heucheln muss erlaubt sein

                Hallo Anemone, Deinen Bericht habe ich mit offenem Mund, also Begeisterung gelesen. Unlängst stand in einem in erster Linie für Frauen vorgesehenen Magazin (ich glaube es war "Cosmopolitan"), dass es auch ohne Orgasmus gehen sollte oder kann. Rein physiologisch wären die Frauen im Vorteil. Ihre Orgasmusfähigkeit ist theoretisch unbegrenzt, sie können immer und viele Male hintereinander. Theoretisch, wie gesagt. Tatsächlich leiden nicht wenige Frauen darunter, noch nie den sexuellen Höhepunkt erlebt zu haben. Nur 15 Prozent der Frauen kämem relativ problemlos zum Orgasmus, berichtet eine Sexualwissenschaftlerin. 74 Prozent müssten der Lust regelmäßig mit Sextoys oder Masturbation auf die Sprünge helfen. Die Anwesenheit des Mannes scheint also nicht besonders hilfreich zu sein. Für die Wissenschaftlerin ist es gerade der weibliche Wunsch, dem Partner das Gefühl zu geben, dass man sexuell befriedigt ist, der den Orgasmus für Frauen so schwierig macht. Die Sexologin rät, den Orgasmus gewissermaßen zu entmythisieren. Es ginge ganz gut auch ohne den finalen Kick. Das wiederum entspanne den Mann - und damit auch die Partnerin. Am Ende kämen beide doch ans Ziel.
                Ich meine, dass es wohl manchmal auch angebracht sein könnte, wenn die Frau gerade dem in seiner sexuellen Fähigkeit eingeschränkten Mann hin und wieder einen Orgasmus vortäuscht. Auch das könnte man unter Liebe einordnen.

                "Ich glaube, man kann sich in jedem Alter ändern, aber es ist viel besser, es jetzt zu tun"
                (Rita Mae Brown, amerikanische Schriftstellerin)

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                  #23
                  Hallo Hutschi,

                  Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                  Ich meine, dass es wohl manchmal auch angebracht sein könnte, wenn die Frau gerade dem in seiner sexuellen Fähigkeit eingeschränkten Mann hin und wieder einen Orgasmus vortäuscht. Auch das könnte man unter Liebe einordnen.
                  hast du das wirklich ernst gemeint? Der Gedanke, dass mir meine Frau aus Rücksicht einen Orgasmus vorspielen würde, ist für mich furchtbar. Das wäre für mich kein Liebesbeweis sondern eher das Gegenteil. Wenn es mir (öfter) nicht gelingt, sie zum Orgasmus zu bringen, dann erwarte ich, dass sie mir (bei Gelegenheit) sagt, was ihr fehlt. Damit meine ich jetzt nicht nur technische Tipps sondern natürlich auch, was ihr atmosphärisch fehlt.

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                    #24
                    Hallo Anemone,
                    danke für deine offene und ehrliche Schilderung deiner Situation. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe ja selbst auch gesagt, dass mir die Spontanität fehlt, auch wenn das eigentlich bei mir mehr eine theoretische Sache ist. Aber unerfüllbare Vorstellungen und Gedanken können ja auch belastend sein.

                    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es in einer schon länger bestehenden Beziehung zwangsläufig und auch ohne ED sexuelle Wünsche und Bedürfnisse gibt, die mit dem Partner nicht gelebt werden können. Wie ein Paar mit solchen Interessenkonflikten umgeht, sagt sehr viel über die Beziehung aus. Ich finde es z.B. toll, dass du deinem Mann ehrlich sagst, was dir fehlt und nicht als falscher Rücksichtnahme so tust, als würde dir die neue Situation nichts ausmachen.

                    Dein Beitrag von gestern klingt allerdings anders, als das was du heute gesagt hast:
                    Zitat von Anemone Beitrag anzeigen
                    Und denoch, es ist da, das Gefühl, der Wunsch und die Phantasie, mal wieder den GV richtig ausführen zu können. wissen zu wollen, wie fühlt sich das eigentlich noch an.
                    Das hat sich für mich so angehört, als würdest du sagen, dass es mit einem Partner mit ED keinen richtigen GV gibt. Und das kann ich nicht nachvollziehen.

                    Übrigens ist geplanter Sex für mich nicht automatisch gleichbedeutend mit weniger gutem Sex. Natürlich hat spontaner Sex einen großen Reit. Aber es kann auch sehr befriedigend sein, wenn man des Sex plant und dabei auch für die passende Atmosphäre sorgt.

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                      #25
                      Liebe Anemone,

                      beeindruckend.

                      alles Gute und Gruß

                      Wolfgang

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                        #26
                        Sicher gibt es Leute, die weder vor der OP noch nach der OP wissen, was guter Sex ist und immer schon nur geplant haben. Planen kann man bei Kinderwunsch.Sonst macht das keinen Sinn.
                        UND, ich kenne keinen bei dem nach der OP Sex wie früher war !



                        Zitat von GüntherS Beitrag anzeigen
                        Hallo Anemone,


                        Das hat sich für mich so angehört, als würdest du sagen, dass es mit einem Partner mit ED keinen richtigen GV gibt. Und das kann ich nicht nachvoll-ziehen.


                        Übrigens ist geplanter Sex für mich nicht automatisch gleichbedeutend mit weniger gutem Sex. Natürlich hat spontaner Sex einen großen Reit. Aber es kann auch sehr befriedigend sein, wenn man des Sex plant und dabei auch für die passende Atmosphäre sorgt.
                        DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
                        Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

                        Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
                        Konrad

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                          #27
                          Hallo Günther,

                          Zitat von Günther
                          Der Gedanke, dass mir meine Frau aus Rücksicht einen Orgasmus vorspielen würde, ist für mich furchtbar.
                          wenn Du die Aussage der Sexologin berücksichtigen würdest, müsste Dir klar sein, dass Du sicher schon häufiger, ohne es gemerkt zu haben, eine solche Situation erlebt hast. Es sei denn, Du hast in Deinem Leben nur mit dieser einen Frau Erfahrungen gesammelt, und die Dir bestimmt auf Rückfrage auch versichern würde, Dir niemals einen Orgasmus vorgespielt zu haben. Manchmal hilft sogar ein wenig Egoismus, um mit so einem Ablauf wieder seinen Seelenfrieden zu finden. Der gemeinsame, also zum gleichen Zeitpunkt erlebte Höhepunkt stellt sicher das Optimum des Erreichbaren dar, dürfte aber in vielen Partnerschaften eher die Ausnahme sein, und dann erst recht heisst es, dem noch nicht zum Orgasmus gekommenen Mann oder der Frau noch dabei behilflich zu sein. Dir wird das sicher so oder so gelingen.

                          "Es ist besser, ein Problem zu erörtern, ohne es zu entscheiden, als es zu entscheiden, ohne es erörtert zu haben"
                          (Joseph Joubert, französischer Moralist)

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                            #28
                            Wenn wir alle mal ehrlich sind müssen wir doch sagen:der Verzicht und die Anpassung liegen auf beiden Seiten und muß von beiden gemeinsam getragen umd gemeinsam bewältigt werden und wird wohl von beiden Partnern gleich (schwer) gefühlt.
                            liebe Grüße Caroline

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                              #29
                              Anerkennen, was ist ...

                              Anemone, (gr.) das Windröschen,

                              hat uns Mannsbildern mit einer Reflexions-Windböe bewusst gemacht, welch ein beglückendes Geschenk der Liebesakt*) sein kann, wenn er nicht höhepunktfixiert ist, sondern möglichst viele Aspekte menschlichen Erlebens einbezieht. Danke.

                              Meine Frau empfindet ähnlich und versteht Dein „ ...Gefühl ... und die Phantasie, ... wissen zu wollen, wie fühlt sich das eigentlich noch an...“. Es ist ein archetypisches Gefühl der Menschwerdung – und die zwei, Mann und Frau, werden eins sein - ein Gefühl, das in unserer hektischen, konsumorientierten Welt zuweilen deformiert wird. Die Liebesvereinigung*) empfindet meine Frau nicht als Penetration*)

                              Erektile Dysfunktion ist ein Teilverlust an Lebensfreude. Schönfärberei, Beschwichtigung und Verdrängung sind nicht hilfreich.

                              Echte Gefühle wahrnehmen, zulassen und sich austauschen -

                              „Mein Mann selbst sagte neulich zu mir, dass der Anblick der sichtbaren Erregung mir sicherlich fehlen würde. Dann sag ich deutlich ja, tut es. Dann witzeln wir darüber und weiter geht's.“
                              oder wie es Günther nach der flapsigen Bemerkung anklingen lässt (#16):
                              „ ...möchte ich aber auch nicht so tun, als ob es mir nichts ausmachen würde, dass ich meine natürliche Erektionsfähigkeit verloren habe. Das tut mir auch nach 12 Jahren manchmal noch weh.“

                              - helfen den Verzicht und die Anpassung gemeinsam zu tragen und gemeinsam zu bewältigen, wie caroline es so treffend erfühlt hat (# 28).

                              Hallo Anemone,
                              wie ich dem Profil entnehme, ist Dein Mann einseitig nerverhaltend operiert und die ED sei dann kein Dauerproblem. Möge es kein leeres Versprechen sein, wünscht Euch von Herzen


                              GeorgS


                              --------------------------------------------
                              *) Die Fachbegriffe GV oder Penetration (= Eindringung, Durchdringung, Durchsetzung)
                              mag ich in dem o.a. Zusammenhang nicht benutzen.
                              Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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                                #30
                                Zitat von SunTzu Beitrag anzeigen
                                Hallo,
                                jetzt, nachdem fast 18 Monate seit meiner RP vorbei sind, mache ich mir immer mehr Gedanken zu meiner Beziehung.
                                Im Gespräch mit der Partnerin eines anderen Betroffenen wurde mir deutlich, wie "blank die Seele" einer Frau liegen kann, weil das Sexleben nicht mehr so ist, wie es war. Sie berichtete mir von einer anderen "betroffenen Partnerin", die sie kennt, die sich nach ein paar Monaten einen Liebhaber sucht und den auch parallel, nur für den Sex wohl beibehält.

                                Jetzt einmal eine direkte Frage, auch wenn sie sehr persönlich sein sollte:

                                Gibt es häufiger Trennungen oder permamente (Sex)-Beziehungen von Partnerinnen der "Betroffenen"? Ich denke da, ohne unseren älteren Männern die Bedeutung und die Notwendigkeit eines guten Sexuallebens in Frage stellen zu wollen, im Gegenteil, an die unter 60jährigen. Denn ich könnte mir Vorstellen, dass die Bereitschaft einer Partnerin mit 50 sich deswegen zu trennen größer sein wird, als mit 65+.

                                Heikles Thema, denke ich, aber sicher manchmal harte Realität.
                                Hallo SunTzu,

                                Also wenn mein Partner an deiner Stelle wäre ich würde ihn nicht verlassen, nur weil unser Sexleben blockiert ist! Ich würde zwar erwarten das er andere "Aufmerksamkeiten" macht. Stell dir vor wie es in deinem Teenagerzeit war, und deine Freundin noch Jungfrau war und wollte noch warten, oder ist dir das nie passiert? Das ist jetzt dieselbe Situation nur umgekehrt. Sprich mit ihr, frag sie was sie möchte.

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