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Impotenz und Beziehung

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    #61
    Bei vielen Paaren die zu einer Therapie oder Sexualberatung kommen stellt sich oft bereits in der 1. Sitzung heraus,dass nicht die Sexualität an sich das problematische Beziehungselement ist.
    Jedes gravierendes Ereignis im Leben von Menschen kann Einschnitte mit sich bringen(Verluste,finanzielle Probleme,Krankheiten,sogar oft die Geburt von Kindern,der Tod von Angehörigen oder Freunden,welche ein stabiles Element im Leben dastellten).
    Oft dringen in solchen Situationen in denen Partner besonderst stark gegenseitig gefordert und von einander abhängig sind und sich, auf welche Art auch immer,eingeschränkt oder gar abhängig fühlen ,generelle Diskrepanzen an die Oberfläche.Diese haben erkennbar oft nichts mit dem vermeindlichen Auslöser zu tun.
    Genau wie von Günther beschrieben treiben Gespräche dann bald vom eigentlichen Thema ab und befinden sich nach kurzer Zeit bereits in der globalen Schuldzuweisungs-Phase -"du hast immer-du hast nie- kurz gesagt ich gut du schlecht".
    Hat jetzt einer der Partner Schuldgefühle auf Grund einer Sache die in seiner Person liegt,kann er leicht in eine Ecke gedrängt werden aus der er nicht mehr zu argumentieren getraut was zu einer Art "Beißhemmung" führt(Er wagt es nicht mehr seine Bedüfnisse und seine Vorstellungen offen zu vertreten).Dieser Rückzug führt oft wiederum zu unterschwelligen Agressionen dem Partner gegenüber und schon sind beide in einer neurotischen Situation eingesponnen ohne je das eigentliche Thema berührt zu haben bzw. zu diesem überhaupt durchzudringen.(vielleicht scheuen auch manche bewußt diese Begegnung)
    Wie Hutschi so richtig sagt werden Vorgänge dann weiter allein im Kopf manifestiert und noch weniger ausgesprochen bzw angesprochen.Dabei verwandelt sich manchmal ganz heimlich ein körperliches Problem in ein psychisches (unbewußte Verweigerung beispielsweise auf der einen,endlich einen klaren ansprechbaren Angriff -und Streitpunkt mit Alibifunktion auf der anderen Seite.
    Bei fast allen Sexualberatungen (wenn es sich nicht um ganz spezielles Auseinandertrifften von Neigungen und Vorlieben handelt) sollte meiner Meinung nach zunächst die bis dato gelebte Stabilität und Übereinstimmung der Partnerschaft hinterfragt werden,wie groß die Bereitschaft beider bereits von Anfang an war, aufeinander einzugehen, generel Kompromisse zu finden,zu schließen und zuleben. Dies ist in allen Bereichen eines jeden Zusammenlebens von Menschen ja
    unumgänglich z.B. Rücksicht auf Beruf,auf Kinder,auf Hobbys,auf Wesensmerkmale und Vorlieben bzw. Abneigungen des Partners,finanzieller Art u.v.m. .Haben sich bereits schon lange "ungute" Verhaltensmuster und Unzufriedenheiten eingeschlichen?Welche Erwartunden sind eventuell unabängig von der jetzigen Situation und Struktur erfüllt worden oder "auf der Strecke" gelieben. Ein umfangreicher Problemkreis der jedoch auch durchbrochen werden kann,generell geklärt und zu einer völlig neuen oft wesentlich besseren Beziehung führen kann.
    Ich persönlich würde jedem der daran denkt sich Hilfe zu holen raten erst ein paar Sitzungen allein zu nehmen,in denen er selbst seine Gefühle,Hoffnungen und mögliche Ängste reflektieren und in Worte kleiden kann.Ideal sollte dies auch der Partner tun.Dann haben,glaube ich auch Paarsitzungen bzw. Gesräche den besten Ausgangspunkt.
    Übrigens.ich bevorzuge in der Psychotherapie die Logotherapie nach Frankl ,der davon ausgeht,dass man zu jedem Zeitpunkt seines Lebens egal mit welchen Problemen man zu kämpfen hat sein Leben glücklich gestalten kann.
    liebe Grüße Caroline

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      #62
      Nebenwirkungen

      Mit der regelmäßigen Einnahme von Avodart (1-0-0) begann die sexuelle Spontaneität zu schwinden. Ein Vers des nicht nur von mir geschätzten Mannes brachte es wieder „ins Lot“:

      Öfter fühlt ich schon mit Bangen,
      dass das Feuer ausgegangen.
      Ja, das gibt sich mit der Reife
      Drinnen nicht nur in der Pfeife.
      Was die milde Hand gespendet,
      hat die Übel abgewendet.

      Albert Einstein mit 70 Jahren an die Bibliothekarin Hanna Fontowa, seine späte Liebe * 14.03.1879 - + 18.04.1955

      heißsommerliche Grüsse

      GeorgS
      Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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        #63
        Anemone: Respekt !!!

        Hallo zusammen!

        Meinen herzlichen Dank an Anemone, die mir aus dem Herzen spricht:
        Es ist NICHTS wie es war und das ist Fakt!
        Und es ist eine Frage der bewussten Entscheidung, die Liebe weiter zu leben.
        Und es fehlt einiges, das vorher sehr pricklend war.
        Und JAWOHL!!! das will ich auch benennen dürfen und nicht so tun müssen, als sei alles wie immer, ja sogar noch sooo viel besser, weil wir ja einen Berg gemeinsam bezwungen haben.

        Meinen Partner habe ich 14 Tage vor seiner 2. Biopsie kennengelernt, weitere 5 Monate danach die Diagnose PK.

        Vielleicht denkt man gerne bei PK, dass die Paare schon 30 Jahre zusammen sind...und da mag es doch wohl selbstverständlich sein, dass man da zueinander steht.

        NICHTS ist selbstverständlich und Menschen und ihre Lebensgeschichten sind so unterschiedlich wie die Muscheln am Strand.

        Ich würde es begrüßen, wenn nicht Hühner über die Mäusajagd dozierten, sondern vielleicht lieber mal die Katze zu Rate zögen.

        In diesem Sinne

        herzlichst
        Sabine.

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          #64
          ... Monate später..

          Hallo,

          nachdem ich vor Monaten das Thema angestoßen habe und es immer noch aktuell ist, es wird auch aktuell bleiben, eine Info:
          Ich habe mir zwischenzeitlich vor 3 Wochen ein Schwellkörperimplantat in der Uniklinik Freiburg implantieren lassen.
          Es war ein Schritt der mich viel Mut kostete, den ich allerdings bisher nicht bereue. In 3 Wochen ist das Implantat dann eingewachsen.
          We will see!

          Wer Interesse hat, kann bei mir Nachfragen, ich gebe gerne Auskunft.

          Grüsse aus dem Bergischen Land
          SunTzu

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            #65
            an Sabine...

            ..Sabine, ich hatte meine Partnerin 4 Wochen vor der Biopsie, also 5 Wochen vor der Diagnose kennen gelernt. 6 Monate nachdem meine ExEhefrau nach 30 Ehejahren ausgezogen war.

            Das Schicksal kann knüppelhart sein. Aber der Spaß geht weiter und das meine ich auch tatsächlich so. Naja, manchmal kann ich auch ein bisschen zynisch sein.

            Liebe Grüsse
            SunTzu

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              #66
              ...an SunTzu

              ...ja, das Schicksal...
              Darüber sollte mein Beitrag nicht klagen wollen, aber einige Antworten auf dein ebenso sensibel wie geradlinig angestoßenes Thema erschienen mir sehr selbstgefällig und schlichtweg schöngeredet aus einer mir ziemlich befremdlichen männlichen Perspektive, die sich teils ebenso pauschal wie falsch über das Innenleben "der Frauen" (ist das eine bestimmte Sorte von Menschen, deren Einzelexemplare allesamt gleich funktionieren???) auslässt.
              Allein das war, was mich in die Tasten hauen ließ.
              Dir und deiner Partnerin alle guten Wünsche!!!

              Grüße von
              Sabine

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                #67
                ..nachdenklich

                Hallo Sabine,

                war mein Beitrag wirklich so selbstgefällig? Mag sein, aber in einer Phase, in der nichts mehr ist wie es war, äussern sich Emotionen vielleicht durchaus selbstgefällig, unüberlegt, aber auch zornig.
                Sorry, ich will niemanden damit verletzen, trotzdem stehe ich dazu.
                Gradlinig, ja, stimmt. Ich habe in unzähligen Gesprächen soviel Drumrumgerede erlebt, wie ich es selbst nicht praktizieren will. Mann und Frau müssen Frust beim Namen nennen und nicht schönreden. Das habe ich auch bei meiner Partnerin erlebt. Das Verständnis mir gegenüber war die eine Seite, ehrlich gemeint und auch demonstriert, der Frust auf der anderen Seite war der stille, heimliche, unausgesprochene Frust. Das Verständnis war rational, der Frust heimlich emotional. Wer sich davon freisprechen kann verdient meinen Respekt, verständlich ist er für mich trotzdem nur schwer, weil natürliche Bedürfnisse nur schwer durch rationale Verständnisse ersetzt werden können.
                Die Beziehung endete nach 12 Monaten, wie sooft aus "anderen Gründen" als der praktizierte Sex, weil sexueller Frust als Grund dem Anderen gegenüber zu persönlich wäre, kann er doch nichts dafür, das Schicksal......, zu weh tun würde. Es kommt im Laufe derZeit schon ein "Ersatzgrund", nicht zu leugnen, offensichtlich, aber jeder kann daran fühlen, an dem rücksichstvoll unausgesprochen Grund.

                Ist es falsch, es so deutlich, so hart, zu benennen? Hart, aber fair, auch wenn es weh tut.

                Es war einer der wichtigsten Gründe, warum ich mich zu einem SKI entschloss, obwohl ich es selbst erst einmal z.T. bezahlen muss, weil die Beihilfe des Bundes es ablehnt zu bezahlen. Grund: Sex ist Lifestyle, kein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Und - ED ist keine behandlungsbedürftige Erkrankung, auch auch nach einer RPE nicht. Und da wäre ich wieder, bei der unverblümten Sprache, die durch Emotionen genährt wird.

                Liebe Grüsse
                Rainer

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                  #68
                  Nach langer Probezeit

                  Hallo,
                  ich habe mich lange nicht zu diesem Thema geäußert, weil ich auch der Zeit einfach mal eine Chance geben wollte.
                  Ich habe damals das Thema sehr eindeutig beurteilt, was bei den überwiegend männlichen Teilnehmern des Forums sicherlich nicht gut ankam.
                  Nach ziemlich genau einem Jahr erlaube ich mir, meine damalige Einstellung zu bestätigen.
                  Nichts ist im Sexleben annähernd so, wie es war. Mit viel Liebe zum Partner kann man mit diesem Thema sicherlich umgehen und alles akzeptieren. Muss man ja auch irgendwie. Aber ich vermisse alles das, was nicht mehr ist. Das Recht nehme ich mir als Frau heraus. Und mein Mann fühlt sich auch nicht mehr so "vollwertig". Wir wissen uns natürlich miteinander zu beschäftigen, aber wir sind weder zu blöd noch unehrlich zueinander. Es ist nicht annähernd so schön wie früher.

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                    #69
                    Anemone, du spricht mir aus der Seele!

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                      #70
                      Na und?

                      Aber Ihr lebt doch noch; oder ?

                      "Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung"
                      (Anatole France

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                        #71
                        manche ANTWORTEN erschienen mir selbstgefällig...

                        @ SunTzu:
                        NEIN, Rainer, deine Anstöße empfand ich ebenso sensibel wie geradlinig. Einige (nicht alle!!!) Antworten anderer Menschen weckten bei mir den Eindruck der Selbstgefälligkeit. Lies noch mal...das habe ich nur etwas verschachtelt ausgedrückt, meinte aber nicht dich mit meiner Kritik...SORRY!!!
                        "Andere Gründe"... kann ich gut nachvollziehen, denn das veränderte Leben verändert auch Menschen...den Mann wie auch die Frau. Ich würde solche Gründe nicht mal wirklich als vorgeschoben bezeichenen, sondern als Resultat einer (unglücklichen) Entwicklung betrachten.
                        Deinen nächsten Schritt finde ich mutig und folgerichtig und hoffe, dass mein Mann ebenso handeln würde, falls sich keine anderweitige Besserung einstellen würde. Im Bedarfsfalle kommen wir gerne noch auf deine Erfahrung zurück, falls du uns teilhaben lassen würdest.

                        @ Anemone:
                        Ja, ich kann mich nur wiederholen: SO ist es!!!

                        Liebe Grüße und alle guten Wünsche

                        Sabine

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