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Wie finde ich die richtige Therapieform

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    #16
    warten oder handeln

    Hallo Joachim,

    in Deine Überlegungen solltest Du den Gedanken einbeziehen, dass es bei manchen Entscheidungen kein Zurück mehr gibt. Das gilt hier leider in beiden Fällen, beim Warten und beim Handeln.
    Ich habe mich in meiner Situation (siehe Profil) zum Handeln entschieden. Alle Ärzte gaben mir den Rat: in Ihrem Alter vertragen Sie die OP (und derzeit die Strahlentherapie) gut. Bisher hatten Sie recht.

    Nach dem Warten kann es zu spät sein, und Du musst überlegen, wie Du mit dem Gedanken "Hätte ich mich damals doch operieren lassen" ggf. leben kannst. Ein metastasierendes PK ist schlechter zu behandeln als der PK im Anfangsstadium, das zeigen viele Beiträge im Forum.

    Manfred

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      #17
      Hallo Joachim,

      schau doch mal unter Veranstaltungen. Am 5 Juli treffen sich
      Protonen Therapie Patienten und laden Interessierte ein um
      Fragen zu beantworten. Ist bestimmt sehr interessant für Dich.
      Ich war 42! als mich in USA behandeln gelassen habe.

      Informiere Dich gut über alle Optionen und rede mit Patienten
      der einzelnen Therapien.

      Grüße Thomas

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        #18
        Was mir zu denken gibt, sind:

        1. Der hohe spezifische PSA-Wert (6,26 ng/ml bei 30 ml Prostatavolumen) von 0,21 ng/ml2,
        2. Der hohe prozentuale Anteil (40%) in der 10ten Stanze und
        3. Das Alter von Joachim (46 Jahre).

        Dennoch wäre nach dem Capra-Score noch Active Surveillance möglich:



        Zumindest sollte nach meiner Meinung die Zeit vorhanden sein, die Meinung eines zweiten Pathologen einzuholen und sich gründlich Gedanken über die beste Therapie zu machen, anstatt überstürzt in eine OP zu gehen.

        Ich wünsche Dir alles Gute!
        Gruß Erwin

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          #19
          Hallo Erwin,
          in der Tabelle CAPRA-Score scheint mir nicht logisch zu sein, dass das Risiko bei einem Alter unter 50 geringer sein sollte als über 50 Jahre.
          Gruß Jürgen

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            #20
            CAPRA-Score

            Zitat von marsjürg Beitrag anzeigen
            ...in der Tabelle CAPRA-Score scheint mir nicht logisch zu sein, dass das Risiko bei einem Alter unter 50 geringer sein sollte als über 50 Jahre.
            Hallo Jürgen,

            ja, ich habe mir auch schon überlegt, ob hier evtl. ein Druckfehler vorliegt, aber vielleicht wird hier auch das OP-Risiko in höherem Lebensalter zugrunde gelegt: "Allzu lange solltest Du jetzt nicht mehr zuwarten, eine OP wird nun Jahr für Jahr schwieriger."

            Hier jedenfalls ist der Aufbau der Tabelle jeweils identisch:



            Hier findet sich noch ein Artikel über den CAPRA-Score:

            Bemerkenswert ist die Aussage am Schluß:
            Cooperberg et al. heben hervor, dass „kein Nomogramm oder Scoring-System die individualisierte ärztliche Entscheidungsfindung in Absprache mit dem Patienten ersetzen kann“. Sie ziehen die Schlussfolgerung: „Wir hoffen, dass sich dieses leistungsstarke und einfache Instrument als wertvolles Werkzeug für die Risikoklassifizierung erweisen wird.“

            Gruß Erwin
            Zuletzt geändert von Gast; 09.06.2009, 10:14. Grund: Titel und letzten Absatz hinzugefügt

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              #21
              Hallo Freunde,
              wenn alle Männer wenigstens ab 45 Jahren ihren PSA messen lassen (wie eigentlich von uns gewünscht) und wenn alle diese Männer mit PK-Befund sich sofort operieren lassen würden (wie hier teilweise vehement vertreten wird), wieviele Männer wären dann ohne Prostata mit 50 Jahren und wieviele mit 60 Jahren? Wieviele von denen impotent und wieviele inkontinent?
              Die Zahlen würden euch erschaudern lassen!
              Gebt Active Surveillance mehr Chancen! Ansonsten doch lieber keine PSA-Messung, denn so hätte die „heimliche“ AS ihre Chance und würde mit Sicherheit weniger Schaden anrichten.
              Grüße Hartmut
              Grüße
              Hartmut

              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                #22
                Hallo Hartmut,

                vielleicht hast Du meinen Thread auch verfolgt (ich müßte schon längst mal einige Werte in mein Profil eintragen, sorry):


                Dort (in Beitrag #15) liest Du, dass ich schon längst hätte operiert werden sollen. Ebenfalls findest Du dort die Zweitbefundung meiner Biopsie. Wenn ich mit diesen (derzeit bekannten, das kann sich noch ändern!) Werten in das Sloan-Kettering Vorhersage-Tool gehe ( http://www.mskcc.org/mskcc/html/10088.cfm ), erhalte ich eine Wahrscheinlichkeit von 57%, dass es sich bei mir um einen "indolent cancer" handelt, der mir (hoffentlich) keine Probleme bereiten wird.

                Ja, es wird wohl teilweise massiv übertherapiert. Allerdings sollte man schon wissen, was "läuft", und v.a., ob und wie es sich verändert. Insofern möchte ich Deinem Satz "Ansonsten doch lieber keine PSA-Messung, denn so hätte die „heimliche“ AS ihre Chance und würde mit Sicherheit weniger Schaden anrichten." nicht zustimmen.

                Gruß Erwin

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                  #23
                  Hallo Erwin,

                  Ja, es wird wohl teilweise massiv übertherapiert. Allerdings sollte man schon wissen, was "läuft", und v.a., ob und wie es sich verändert.
                  Genau darum geht es. Aus meiner Sicht kann man mit relativ "unkritischen" Ausgangswerten durchaus einige Monate die Entwicklung verfolgen ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Es kommt darauf an, die Dynamik zu erkennen, und nicht gleich nach der ersten Diagnose sich auf den OP-Tisch zerren zu lassen.

                  Meinem Satz,
                  "Ansonsten doch lieber keine PSA-Messung, denn so hätte die „heimliche“ AS ihre Chance und würde mit Sicherheit weniger Schaden anrichten."
                  stimme ich so isoliert gesehen selbst nicht zu, denn ich bin unbedingt für PSA-Messung. Er bezog sich auf die Szenerie, wo alle ihren PSA messen lassen und bei Befund der sofortigen OP-Empfehlung nachkommen.
                  Dir alles Gute!

                  Gruß Hartmut
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #24
                    OP??!!

                    Hallo Joachim,
                    bei mir wurde der PK im Feb. 2008 festgestellt. Ich war damals kurz vor meinem 45. Geburtstag. Die Ausgangssituation war ähnlich wie bei dir (Gleason 3+3; 2 von 24 Stanzen befallen). Ich habe mich hier im Forum und anderen Medien ausführlich informiert und dann (gemeinsam mit meiner Frau) die Entscheidung für eine radikale OP getroffen, die dann auch Mitte März 2008 durchgeführt wurde.

                    Ich habe diese Entscheidung bis heute nicht bereut. Ich denke in unserem Alter gibt es keine Alternative. Bei PK im Anfangsstadium ist die Chance auf nerverhaltende OP sehr groß. Für mich war das zwar auch wichtig; wichtiger war mir jedoch, den Krebs loszuwerden, auch auf die Gefahr hin, dass die Potenz nicht voll wieder zurück kommt.

                    Ich hatte Glück und einen guten Operateur. Meine anfänglichen kleineren Nebenwirkungen sind inszwischen vollständig verschwunden.

                    Schau dir mein Profil an. Gerne gebe ich dir weitere Infos in einer privaten Nachricht.

                    Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung.

                    Viele Grüße aus dem Hessenland

                    Winfried

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                      #25
                      Hallo Erwin,
                      mit den weiteren Tabellen kann man einen Druckfehler wohl ausschließen und Du hast vermutlich recht mit dem OP-Risiko, obwohl ja die Tabelle eigentlich eine Einschätzung dafür geben soll, ob eine AS möglich ist.
                      Gruß Jürgen

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