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    Übertherapiediskussion

    Hallo Mitstreiter,
    in einem heute veröffentlichten Artikel der Rheinischen Post ist folgendes nachzulesen:

    Behandlung von Brustkrebs oft unnötig
    VON WOLFRAM GOERTZ - zuletzt aktualisiert: 10.07.2009 - 07:45 (RP)
    Urologen haben sich eine defensive Haltung beim Prostata-Karzinom älterer Männer längst angewöhnt. Jetzt müssen auch Frauenärzte überprüfen, ob wirklich jede Frau operiert werden muss, bei der ein bösartiger Tumor in der Brust gefunden wird.

    Wenn man diesen Äußerungen glauben mag, stellt sich die Frage der Übertherapie beim Prostatakarzinom nicht. Oder soll die auf breiter Ebene eingeleitete Diskussion zu diesem Thema von den wirklichen Problemen ablenken?

    Gruß, Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    #2
    Casus Knacktus

    Lieber Heribert, wenn man das liest:

    Im Vorwort hieß es, manche Wissenschaftler rechneten sogar damit, dass für einen abgewendeten Krebstod bei einer Patientin zehn Frauen umsonst behandelt würden. Brustkrebs ist in Deutschland und Europa die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken 57.000 Frauen jährlich daran; im Schnitt sind sie 63 Jahre alt. 17.500 Frauen pro Jahr sterben daran

    fängt man unwillkürlich an zu grübeln, vor allem, wenn man es auf das Prostatakarzinom überträgt. Es fällt wirklich schwer, zu akzeptieren, dass für die dem möglichen Tod vielleicht noch gerade davon gekommenen Kranken, viele andere möglicherweise lebenslängliche Einbußen hinnehmen sollen, die unter Umständen hätten vermieden werden können.

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      #3
      Brustkrebs hat eine völlig andere Dynamik als Prostatakrebs.
      Metastasen treten dort häufiger und früher auf.
      Man sollte mit solchen Äusserungen sehr vorsichtig sein.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

      Kommentar


        #4
        Hallo Daniel
        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        Man sollte mit solchen Äusserungen sehr vorsichtig sein.
        Ich nehme an, dass hiermit die dänischen Wissenschaftler gemeint sind.
        Denn was in dem Artikel geschrieben steht, trägt nach der Diskussion über Sinn und Unsinn des PSA-Testes zur Früherkennung des Prostatakarzinoms noch mehr zur Verwirrung bei. Wir Betroffene sind doch mit solchen Veröffentlichungen aufgefordert, jede Diagnostik- und erst recht jede Therapieempfehlung unserer Ärzte zu hinterfragen. Dabei hilft Deine Erklärung nur wenig, dass Brustkrebs eine ganz andere Dynamik als Prostatakrebs entwickelt.
        Welchen evidenten Studien sollen wir denn glauben? Was soll ich denn unserem Sohn, Jahrgang 1970, sagen? Ab wann und welche Früherkennungsuntersuchungen er von seinem Arzt fordern soll bei seinem familiären Hintergrund?

        Gruß, Heribert

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        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          Wie sich doch alles ähnelt

          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
          Casus Knacktus

          Lieber Heribert, wenn man das liest:

          Im Vorwort hieß es, manche Wissenschaftler rechneten sogar damit, dass für einen abgewendeten Krebstod bei einer Patientin zehn Frauen umsonst behandelt würden. Brustkrebs ist in Deutschland und Europa die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken 57.000 Frauen jährlich daran; im Schnitt sind sie 63 Jahre alt. 17.500 Frauen pro Jahr sterben daran

          fängt man unwillkürlich an zu grübeln, vor allem, wenn man es auf das Prostatakarzinom überträgt. Es fällt wirklich schwer, zu akzeptieren, dass für die dem möglichen Tod vielleicht noch gerade davon gekommenen Kranken, viele andere möglicherweise lebenslängliche Einbußen hinnehmen sollen, die unter Umständen hätten vermieden werden können.
          Ja, Harald,

          bei Prostatakrebs sind es 47 Männer auf einen verhinderten Sterbefall, die unnötigerweise behandelt werden (müssen?). (http://www.aerzteblatt.de/nachrichte...m_PSA-Test.htm)

          Aber, das haben wir hier schon mal diskutiert: http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=4583.

          Über Brustkrebs gibt es aktuellen Artikel, in dem davon ausgegangen wird, dass 30 % der Operationen fehlerhaft ausgeführt werden. Dieser Meinung ist Thomas Cerny, Präsident der Schweizer Krebsliga und Chefarzt am Klinikum St. Gallen. Nachzulesen hier: http://www.morgenpost.de/wissen-und-...hlamperei.html

          Zitat:"Cerny: Es gibt zwei kritische Punkte: Erstens wird die Therapie oft nicht richtig eingefädelt. Zweitens die Operation. Beim Brustkrebs kommt es neben der vollständigen Entfernung des Tumors vor allem darauf an, vorher durch Gewebeproben festzustellen, wie bösartig der Tumor ist. Und zweitens, ob das Tumorwachstum tatsächlich noch lokal begrenzt ist. Danach richtet sich die gesamte weitere Therapie. Aber in vielen Fällen wird sofort operiert, und danach erst fällt es dem Arzt irgendwann ein, dass er Gewebe-Proben und Tumor-Bilder ja vielleicht von Spezialisten beurteilen lassen sollte. Für so etwas kenne ich nur ein Wort: ungenügend. "

          Irgendwie kommt mir die kritisierte Vorgehensweise bekannt vor.

          Grüße an alle

          Wolfgang
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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