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Mein Vater hat Prostatakrebs

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    Mein Vater hat Prostatakrebs

    Hallo ihr Lieben,

    mein Vater hat am Dienstag die Diagnose Prostatakrebs erhalten und um weitere Informationen im Internet zu bekommen, bin ich auf dieses Forum gestoßen, welches mir wirklich schon viele Informationen geben konnte.
    Dennoch würde ich euch gerne den Befund mitteilen und hoffe das mir jemand etwas dazu schreiben kann. Also:

    Mikroskopischer Befund
    1. auf Stufenschnitten drei Prostatastanzzylinder mit drei bis 20 mm großen Herden eines epithelialen Tumors, der sich in englumigen Drüsen und fusionierten Drüsen im Prostatagewebe ausbreitet.
    2. auf Stufenschnitten drei Prostatastanzzylinder mit drei weiteren bis 20 mm großen Tumorherden.
    3. auf Stufenschnitten ein Prostatastanzzylinder mit einem weiteren 6 mm großen Tumorherd.
    4. auf Stufenschnitten ein Prostatastanzzylinder mit einem weiteren 4 mm großen Tumorher.

    Pathologisch-Anatomische Diagnose
    1. bis 4. acht Prostatastanzzylinder von rechts, links, zentral links und zentral rechts mit 8 bis 20 mm großen Herden eines mäßig differenzierten Adenocarcinoms der Prostata (G2 nach WHO), kombinierter Gleason Score 7a (3+4/60+40 %).

    Ich hoffe sehr das ich einige Antworten bekommen kann von euch und würde mich total freuen.

    P.S. Gestern ist ein Knochen Scan gemacht worden, der war zum Glück ohne Befund. Am Montag kommt dann noch das CT.

    LG Daniela

    #2
    Mein Vater hat Prostatakrebs

    Hallo, grüß Dich Daniela,

    Du solltest noch den PSA Verlauf und das Alter deines Vaters noch angeben!
    Bitte seid nicht so aufgeregt über den festgestellten Krebs, so gefährlich ist er nicht bei einem...
    von Sonnenschein27: (G2 nach WHO), kombinierter Gleason Score 7a (3+4/60+40 %).
    Bis dann und alles Gute
    Helmut
    Zuletzt geändert von Gast; 07.08.2009, 19:11. Grund: Fehlerkorrektur

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      #3
      Hallo Helmut,

      vielen Dank für den Hinweis. Mein Vater ist 59 Jahre alt. Zu Anfang wurde ein PSA-Wert von 18 gemessen (nennt man das so?). Daraufhin wurde er dann erst mal mit Antibiotika behandelt um diesen zu senken, bei 10 ist der Wert dann stehen geblieben, woraufhin man dann die Gewbeproben entnommen hat.

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        #4
        Hallo Sonnenschein27
        Laut dem Pathologischen Befund scheint es sich um einem doch schon recht großen Tumor zu handeln, welches das hohe PSA erklärt.
        Zum Glück ist (siehe Helmut.2 ) der Gleason mit 3+4 günstig, sodass man von einer Organ begrenzten Erkrankung ausgehen kann.
        Den Tastbefund des Urologen welcher wesentlich zur Stadieneinteilung beiträgt solltest du hier noch mitteilen.
        Gruß Joachim
        Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
        http://prostata.lima-city.de/
        oder auf:
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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          #5
          DNA-Zytometrie

          Hallo Sonnenschein27,
          hast du schon an eine DNA-Zytometrie gedacht, um die Aggressivität des Karzinoms festzustellen? Dazu können die bereits vorhandenen Biopsate verwendet werden; es ist keine neue Biopsie notwendig. Näheres dazu findest du unter der folgenden Web-URL; besonders der zweite Beitrag von Wolfgang gibt einige Hinweise:

          Alles Gute von
          Ruggero

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            #6
            Hallo,

            vielen Dank schon mal für die Antworten. Ist wirklich ein tolles Forum.

            Um auf JoScho´s Beitrag zu antworten: Der Tastbefund und der Ultraschall vom Urologen, war jeweils ohne Befund. Der Urologe sage zu meinem Vater das er selbst nicht mit diesem Ergebnis der Biopsie gerechnet hätte.
            Um auf ruggero1´s Beitrag zu antworten: Ist es denn Hilfreich für die weitere Behandlung zu wissen wie aggressiv das Karzinom ist? Also, macht es letztendlich einen Unterschied wenn man das weiß?
            Der Urologe selbst rät zu einer Operation falls das CT auch ohne Befund sein sollte. Er sagte das man dadurch eben dann den Krebs komplett aus dem Körper hat. Die andere Alternative wäre eine Hormontherapie (wie gesagt alles davon ausgegangen, dass CT und Knochen Scan ohne Befund ist) bei welcher ein erneuter Krebs wahrscheinlicher wäre.

            LG Daniela

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              #7
              Hallo Sonnenschein27
              Nach deinem Letzten Beitrag ist sehr wahrscheinlich von einem Organ begrenztem Stadium auszugehen.
              In diesem Fall halte ich die OP für den besten Weg.
              Auch eine Bestrahlung hätte denselben Erfolg, wobei ich selbst im Alter unter 60 für eine OP tendieren würde.
              Die sieht auch ein hier im Forum tätiger Strahlentherapeut so.
              Hormontherapie kommt erst im fortgeschrittenen Stadium in Betracht wenn es sich um keine Organbegrenzte Erkrankung mehr handelt.
              Nebenwirkungen können alle Therapien haben wobei bei der Bestrahlung diese oft erst später auftreten.
              Die DNA-Zytometrie macht meines Erachtens erst Sinn wen man sich für eine Hormontherapie entscheidet.
              Gruß Joachim
              Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
              http://prostata.lima-city.de/
              oder auf:
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                #8
                Hallo Daniela,

                die Mitteilung der Diagnose ist immer deprimierend. Gut, dass Du trotzdem versuchst, hilfreiche Informationen zu erlangen. Du hast übrigens eine sehr kluge Frage an ruggero gestellt.

                Ich empfehle Dir, Kontakt mit einer SHG in Deiner Nähe aufzunehmen. Die Rufnummern findest Du hier. Dann kannst Du noch den Blauen Ratgeber Nr. 17 durchlesen, da steht z.B. drin, dass es für Deinen Vater noch mehr Möglichkeiten gibt als die vom Urologen genannten.

                Grundsätzlich meine ich, dass Dein Vater noch gut behandelbar ist. Es ist zwar keine Bilderbuch-Früherkennung mit Haustierkrebs, sondern im mittleren Risikobereich und auf jeden Fall nicht zu spät. Aber Handlungsbedarf ist da, jedoch mit guten Aussichten auf Erfolg!

                Alles Gute!

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                  #9
                  An JoScho: Ja, der Arzt meinte auch aufgrund seines Alters und aufgrund dessen das er ansonsten kerngesund ist, sei es seiner Meinung, was die Zukunft angeht die empfehlenswerteste Lösung. Das man danach natürlich auch Einschrenkungen hat ist klar. Dennoch ist der Arzt denke ich eine gute Wahl gewesen, er hat meine Eltern sehr beruhigen können, sie gut aufgeklärt und er drängt sie auch zu nichts.

                  An Dieter aus Husum: Vielen Dank auch für Deine Antwort und den Link. Ich denke auch das die Heilungschancen recht gut sind, der Arzt sagte auch das er auf keine Fall Angst haben müsste das er jetzt sein Testament machen muss. Dennoch ist es natürlich immer ein Schock. Das wahnsinnige ist halt noch das die Schwester meines Vaters vor fünf Wochen ebenfalls eine Krebsdiagnose erhalten hat. Da denkt man im Ersten Moment schon dass das Alles nicht wahr sein kann.

                  Hauptsache der Kopf wird erst mal nicht in den Sand gesteckt. Dieses Forum hilft jedenfalls sehr gut dabei.

                  LG

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                    #10
                    Zitat von Sonnenschein27 Beitrag anzeigen
                    Hallo Helmut,

                    vielen Dank für den Hinweis. Mein Vater ist 59 Jahre alt. Zu Anfang wurde ein PSA-Wert von 18 gemessen (nennt man das so?). Daraufhin wurde er dann erst mal mit Antibiotika behandelt um diesen zu senken, bei 10 ist der Wert dann stehen geblieben, woraufhin man dann die Gewbeproben entnommen hat.
                    Liebe Daniela,

                    im Allgemeinen hat die Behandlung mit Antibiotika nicht in erster Linie zum Ziel, PSA zu senken, sondern zu ermitteln, ob eine Prostataentzündung vorliege; eine solche erhöht nämlich die PSA Werte. Der PSA-Rückgang könnte so interpretiert werden, dass neben PK auch noch eine Entzündung für die Bewertung der PSA-Messung eine Rolle spielt.

                    Dann schlage ich Dir vor, Dich beim KISP umzusehen und dort die Artikel unter dem Randtitel "Erster Rat" zu studieren. Sie vermitteln Dir gut verständliche Informationen, die geeignet sind, Ängste zu vermindern.

                    Liebe Grüsse

                    Jürg
                    Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                      #11
                      Hallo Jürg,

                      es gab wohl zu Anfang auch eine Entzündung, durch diese hatte mein Vater Probleme beim Urinieren und ist deswegen erst zum Urologen. Diese Problematik konnte dann durch das Antibiotika behandelt werden und der PSA Wert blieb dann aber nachedem er als erstes bei 18 war, bei 10 stehen und dann kamen halt die weiteren Medikamente und zuletzt dann die Biopsie wo der Krebs dann festgestellt wurde.

                      Auf KIPS habe ich mich auch schon informiert, auf diese Seite bin ich auch durch dieses Forum gestoßen. Tolle Seite und sehr hilfreich.

                      Ich werde euch jedenfalls auf dem laufenden halten wie es weiter geht.

                      Vielen Dank für die tollen Antworten und lG

                      Kommentar


                        #12
                        Aktueller Stand:

                        Mein Vater hatte heute den Termin für´s CT. Das CT hat man aufgrund dessen, dass der Knochen Scan ohne Befund war, gar nicht mehr gemacht, ist wohl laut dem Arzt in der Uni Klinik bei einem Knochen Scan ohne Befund nicht notwendig. Mein Vater hatte mit dem Arzt dann noch ein sehr intensives Gespräch welches ihn wohl auch noch mal sehr beruhigt hat.
                        Ja, nun fehlen nur noch die Untersuchungen der Blase und der Niere. Diese wird der Urloge machen wenn er aus dem Urlaub wieder da ist (hat auch super gepasst das der gerade jetzt Urlaub hat) und dann wird endgültig entschieden wie er behandelt wird.

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                          #13
                          DNA-Zytometrie + Nebenwirkungen von OP, Bestrahlung

                          Hallo Sonnenschein27,
                          du bist dir sicherlich im Klaren darüber, dass Operation oder Bestrahlung eines Prostatakarzinoms oft nicht ohne teilweise schwer wiegende Nebenwirkungen vor sich gehen. Wenn also eine DNA-Zytometrie (durchaus auch verbunden mit anderen Markern) zeigt, dass eine solche Behandlung jetzt nicht erforderlich ist, warum sie dann durchführen und die damit einhergehenden Risiken auf sich nehmen? Obendrein ist es ja nicht so, dass die Gleichung: "Krebs festgestellt - Krebs operiert - geheilt" immer zutrifft, sonst würde ich das hier gar nicht schreiben.
                          Ich räume aber auch ein, dass ich etwas Bedenken habe, weil dein Vater "erst" 59 Jahre alt ist, denn da wächst das Karzinom vielfach noch schneller als im fortgeschrittenen Alter, wobei auch hier wieder die Regel gilt: Keine Regel ohne Ausnahme - bei mir zum Beispiel tut sich schon länger gar nichts mehr, obwohl die ersten Krebsanzeichen schon auftraten, als ich gerade 60 war. Aber jeder Krebs ist anders.
                          Es gibt hier im Forum oft und gern Streit darüber, welche Therapie denn nun angemessen ist. Zur Aktiven Überwachung des Karzinoms - ohne (zunächst) Operation oder Bestrahlung - gehört natürlich auch eine entsprechende persönliche Einstellung, und wer mit seinem "Untermieter" nicht leben kann, der soll sich eben operieren lassen.
                          Soviel erst mal zu den Oberflächenthesen. Ich bewege mich aber, wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, im Augenblick auf einem ganz anderen Pfad. Da kommen wir allerdings in die Theorie-Diskussion, und die wird dir in deinem speziellen Fall vermutlich nicht viel sagen.
                          Diese Theorie (die durch gewisse empirische Kennzeichen untermauert wird, aber eben noch der umfassenden Bestätigung bedarf) besagt, dass (auf Krebs bezogene) Zellveränderungen nicht die Folge von Krebs sind, sondern die Ursache. Wenn das zutreffen sollte, so wäre eine DNA-Zytometrie das Mittel der Wahl, um festzustellen, ob eine Operation angebracht ist oder nicht. Allerdings will ich nicht verschweigen, dass da natürlich das Problem der Zellentnahme besteht: Jede Biopsie, also auch die Feinnadelbiopsie, die sicherlich viel mehr Zellen zur Untersuchung bereit stellt, ohne indessen mit solch großen Risiken behaftet zu sein wie eine normale Biopsie, ist nur so genau wie das von ihr entnommene Zellmaterial.
                          Interessant - aber für die Behandlung des Karzinoms im Moment zumindest noch völlig unerheblich - ist die Frage, wie es denn zu Krebs kommt: Die Begründung für diese Zellveränderungen, die zu Krebs führen, könnte sein: Krebszellen sind ein Zeichen der Evolution - die Natur (um es mal so allgemein zu formulieren) experimentiert sozusagen mit anderen Formen. Das würde dann auch erklären, warum die Krebsforschung zwar immer neue Erkenntnisse verzeichnet, aber Krebs trotzdem wenig an seiner Gefährlichkeit verliert. Die Medizin behandelt, so gesehen, die Folgen, aber nicht die Ursache von Krebs - wobei dann sofort die Frage im Raum steht, wie sie das denn eigentlich machen soll.
                          Ich bin Optimist, ich denke, ich werde noch erleben, wie sich die ersten Erfolge auf diesem neuen Weg zeigen werden. Vielleicht kann ich ja bis dahin noch meine Prostata behalten und mich dann gegebenenfalls ganz anders behandeln lassen.
                          Ruggero

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                            #14
                            Hallo ruggero1,

                            dein Beitrag bringt mich schon zum Nachdenken. Habe hier auch schon über die Möglichkeit des aktiven Beobachtens gelesen und auch in deinem Verlauf gelesen das du das ja scheinbar über einen sehr langen Zeitraum gemacht hast. Ist dies denn eine Möglichkeit die grunsätzlich von Ärzten geraten wird wenn es im Möglichen Bereich liegt oder ist das grundsätzlich erst mal nicht der Fall? Ich würde immer erst mal denken, dass wenn ein Eingriff oder eine Behandlung nicht geraten wird, wenn sie nicht unbedingt sein muss. Das ist natürlich erstmal eine sehr naive Einstellung, aber das liegt natürlich auch daran das mein Erfahrungswert in der Hinsicht natürlich gleich null ist. Irgendwie finde ich es (und ich denke meinem Vater geht es da genauso) beängstigend das diese Tumorherde da sind und das Gefühl irgendwas dagegen zu tun beruhigender. Das auch das keine Garantie ist, ist natürlich klar. Ist wirklich sehr schwierig, wahrscheinlich muss man wirklich den Weg gehen den man für sich selbst am Besten vertreten kann, bzw. der einem am sichersten ist (schwer zu beschreiben). Ich weiß nur das der Urologe sagte das die Herde mittelmäßig schnell wachsend sind. Ob dann die Möglichkeit des aktiven beobachten besteht oder nicht, weiß ich natürlich nicht, angesprochen wurde es jedenfalls definitv nicht vom Arzt.

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                              #15
                              Genau !!

                              Hallo Sonnenschein 27,
                              ich stimme dir völlig zu; und wie geht mann mit der Unsicherheit nun um? Die Entscheidung bleibt da jedem einzelnen selbst überlassen, und auch ein Arzt wird nur das empfehlen, was er als sicherste Möglichkeit sieht - wobei ein Chirurg wohl eher die Operation empfiehlt und ein Strahlentherapeut die Strahlentherapie... :-))
                              Vielleicht kann dir Wolfgang aus Berlin etwas mehr sagen; der ist sogar noch etwas jünger als ich und macht auch schon länger Active Surveillance. Es gibt auch noch andere Leute im Forum, die diese Therapie verfolgen; vielleicht melden sie sich ja.
                              Alles Gute für dich und deinen Dad; ihr habt keine leichte Entscheidung vor euch!
                              Ruggero

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