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    Partin Tabellen

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    Nach einem PSA Wert von 4,2 und einem Anstieg in einem Jahr um 0,75 wurde bei mir eine Biopsie durchgeführt.
    Vor zwei Wochen wurde mir ein positiver histologischer Befund nach dieser Prostatabiopsie übergeben
    Von 12 Stanzzylindern wurde in einem ein Adenokarzinom gefunden im Stadium G2a entsprechend einem Gleason Score von 6 (3+3)
    Wie im Internet Forum oft erwähnt meinte der mir seit Jahrzehnten bestens vertraute Urologe eine Bestrahlung(Brachy hat er nicht extra erwähnt) sei nicht zu empfehlen weil man nicht nachoperieren kann und wies mich in eine Klinik zur Prostatektomie ein.
    Der Empfehlung von www.prostata.de folgend bin ich gerade dabei mich über Alternativen zu der üblichen radikalen Prostatektomie zu informieren.
    FRAGE:
    Die Partin Tabelle und auch der Rechner den Prof Barentsz Holland und auch die nannte ( www.prostatecalcullator.org ) geben für die statistische. Wahrscheinlichkeit von Kapseldurchbruch 40 bis 50 %für meinen Fall an, aber nur 2% Samenblasenbefall und 1 bis 3% für positive Lymphknoten. Wo steckt der Krebs bei den dazwischen liegenden 35 bis 45 % Was kann „Kapseldurchbruch heißen. Bei uns in Österreich (Innsbruck, Wien)scheint bei Werten wie ich sie habe, vor einer Prostatektomie keine MRT oder C11-Cholin-PET/CT gemacht zu werden. zu um das zu klären. Wenn ich Pech habe wird also unnötig operiert ?
    Wie war das bei Euch?
    Mit freundlichen Grüßen
    Ludwig Ernstbrunner

    #2
    Hallo Ludwig,

    "Kapseldurchbruch" heißt, dass der Prostatakrebs durch die Prostatakapsel durchgebrochen ist und droht in die benachbarten Organe wie Blase oder Darm einzuwachsen.

    Wird oft verwechselt mit "Organbegrenzung", die aussagt, ob der Prostatakrebs bereits aus dem Organ ausgetreten ist und Metastasen gestreut hat.
    Auch ein PK, der noch brav sich in der Prostata verbirgt, kann bereits über die Lymph- oder Blutbahnen Metastasen in den Körper abgesetzt haben.

    Zwar ist ein "Kapseldurchbruch" ein Hinweis auf ein fortgeschrittenes lokales Stadium; aber immer noch durch eine OP beherrschbar und damit auch heilbar.

    Aber die Partin-Tabellen sind rein statistische Aussagen und leider für den Einzelfall nicht immer zutreffend.

    Wenn Krebs gefunden wurde in der Biopsie, kann man nicht von einer "unnötigen" OP sprechen. Höchstens darüber nachdenken, ob man für andere Therapien oder eine Active Surveillance Strategie in Frage kommt.

    Eine Alternative scheint für Dich auch Active Surveillance zu sein. Da wartet man ab, bis eine Therapie unumgänglich ist, um bis dahin die Nebenwirkungen beispielsweise einer OP oder Bestrahlung zu vermeiden.

    Die Ausgangsparameter für AS sind lt. den neuesten deutschen S3-Leitlinien:

    1. Ausgangs-PSA kleiner 10
    2. Gleason Score kleiner 7
    3. Tumorstadium: T1c oder T2a
    4. Anzahl befallener Stanzen < 3
    5. Anteil Tumor in befallener Stanze = < 50%

    Für eine AS benötigt man jedoch gute Nerven, da man mit dem Tumor im Körper leben muss.

    Alles Gute und eine gute Therapieentscheidung!

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

    Kommentar


      #3
      Partin Tabellen

      Hallo Hansjörg.
      Du hast mir mit Deiner Erklärung mehr geholfen als gestern die Zweitmeinung einer Urologin.
      Es scheint wirklich so zu sein dass die Ärtzte im Druck des übervollen Wartezimmers sich mit diesen, aber so wichtigen Dingen, nicht beschäftigen.
      Besten Dank
      Ludwig

      Kommentar


        #4
        Sie haben einen sehr low risk Tumor.
        Insofern ist weitere Diagnostik nicht zwingend notwendig. Ich würde auch kein PET-CT, MRT, usw verlangen.
        Eine kapselüberschreitendes Wachstum kann zwar fokal vorliegen, ein grösseres Wachstum allerdings ist extrem unwahrscheinlich aufgrund aller Ihrer Parameter (Gleason Score, PSA, Stanzenbefall).

        Bei einer Operation kann man in Ihrem Fall sogar auf die Lymphknotenenntfernung verzichten, da das Befallsrisiko sehr gering ist.


        Wir bereits erwähnt gibt es in dieser Situation verschiedene Therapieansätze.
        Active Surveillance ist eine Option, um das zu verantworten müsste man noch Ihr Alter, sowie relevante Nebenerkrankungen wissen.

        Darüber hinaus bieten sowohl die OP als auch die Bestrahlung (perkutan oder interstitiell) vermutlich gleiche Erfolgsaussichten bei dem vorliegendem Tumorstadium.

        Das Argument des Urologen, dass man nach Bestrahlung nicht mehr gut operieren kann, ist weitgehend korrekt.
        Allerdings darf man nicht verschweigen, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv in Ihrem Fall nach korrekt durchgeführter Strahlentherapie sehr gering sein sollte.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          Hallo Herr Ernstbrunner,
          haben Sie auch schon an eine DNA-Zytometrie gedacht, um die Ploidie bzw. die Gefährlichkeit Ihres Karzinoms festzustellen? Dazu ist keine Biopsie nötig; Sie können sie problemlos von Ihren Biopsaten machen lassen.
          Freundliche Grüße von
          Ruggero

          Kommentar


            #6
            Hallo Ludwig,

            leider ist Deinem Eingangsposting nicht zu entnehmen, wieviel mm dieser einen positiven Stanze betroffen sind, auch über Dein Alter finde ich nichts. Eventuell wärst Du auch für "Active Surveillance" (oder in höherem Alter sogar für "Watchful Waitung") geeignet (siehe auch die Beiträge meiner Vorredner).

            Du hast mir heute (26.08.) in meinem Thread geschrieben "Habe ähnliche Werte, möchte mich heute für OP entscheiden..." Dein Eingangsposting hier ist vom 14.08., also gerade mal zwölf Tage alt. Zwei Wochen zuvor (also vor ca. vier Wochen) wurde Dir der "positive histologische Befund ... übergeben".

            Ich hoffe, Du hast ausreichend Informationen für Deine Entscheidung gesammelt und überstürzt da nicht etwas bei einem Gleason-Score von 3+3, vermutlich also einem "Haustierkrebs". Bedenke: Prostatakrebs ist mit der am langsamsten wachsende Krebs überhaupt (von wenigen "Raubtierkrebsen" abgesehen), die meisten 80jährigen haben einen, sterben aber nicht an, sondern mit ihrem Krebs.

            Wie gesagt, Dein Alter und der prozentuale Anteil der betroffenen Stanze wären für eine weitere Beurteilung hilfreich.

            Ich wünsche Dir jedenfalls eine glückliche Entscheidung!
            Gruß Erwin

            Kommentar


              #7
              Therapieentscheidung

              Hallo Ulmees,
              Ich bin 66 Jahre alt.Bei der einen Stanze weiß ich zwar nicht die mm des Befalls, aber im Histologischen Befund steht :"...findet sich in einem Stanzzylinder ein aus nur ganz wenigen neoplastischen Drüsen bestehendes Microareal eines Adenokarzinoms...." Ich denke ich werde so rasch als möglich zur Prostatektomie schreiten, denn besser wird der Krebs nicht weden.Mittlerweile habe ich gelernt dass alle Voruntersuchungen zur Feststellung von Metastasen wie MRT, USPIO (noch nicht zugelassen) usw.in meinem Fall zu ungenau sind und deshalb kaum gemacht werden. Die histologische Untersuchung während der OP soll die beste Treffsicherheit haben,obwohl ich einen Fall in meinem Freundeskreis kenne wo der Krebs 6 Jahre nach OP sich wieder gemeldet hat -jetzt exterene Bestrahlung.Aber Garantie einer Heilung gibt es halt nicht.
              Alles Gute

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                #8
                Hallo Ludwig,

                Zitat von Ludwig Ernstbrunner Beitrag anzeigen

                Die Partin Tabelle und auch der Rechner den Prof Barentsz Holland und auch die nannte (
                www.prostatecalcullator.org ) geben für die statistische. Wahrscheinlichkeit von Kapseldurchbruch 40 bis 50 %für meinen Fall an...
                Ich weiß nicht, wie Du auf diese hohe Wahrscheinlichkeit für einen Kapseldurchbruck kommst, könnte es mir aber so denken:

                In dem von Dir vermutlich benutzten Rechner ( www.prostatecalculator.org , mit einem "l" geschrieben) heißt die Eingabeaufforderung für das zweite Feld: "Select Clinical Stage (T stage)".

                Solltest Du dort "T2a" angegeben haben, weil in Deinem histologischen Befund "im Stadium G2a" steht, wäre dies falsch gewesen. Lies mal hier nach unter II.2.1, II.2.2 und II.4.1.:


                Als "Clinical Stage" mußt Du in dem Rechner (und auch in den Partin-Tabellen etc.) gemäß Deiner Schilderung "T1c" eingeben, was so viel heißt wie "Tumor durch Nadelbiopsie identifiziert (z.B. weil ein erhöhter PSA-Serumspiegel vorlag)". Und dann kommt auch eine viel geringere Wahrscheinlichkeit für einen Kapseldurchbruch heraus.

                Wie schon Hansjörg Burger und Daniel Schmidt geschrieben haben, kommt für Dich als Therapie-Option auch "Active Surveillance" (Aktive Überwachung) in Frage, und sowieso, nachdem Du nun genauer ausgeführt hast:
                "...findet sich in einem Stanzzylinder..." (Anm.: vonzwölf!) "...ein aus nur ganz wenigen neoplastischen Drüsen bestehendes Microareal eines Adenokarzinoms....".

                Lies dazu bitte auch einmal diesen Artikel im Deutschen Ärzteblatt vom 29. Mai diesen Jahres, und beachte auch die aufgeführten Therapie-Risiken:
                http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...=heft&id=64819 , oder als PDF-Datei: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=64819 .

                Zitat von Ludwig Ernstbrunner Beitrag anzeigen

                Wenn ich Pech habe wird also unnötig operiert ?

                Auf jeden Fall würde ich mich zuerst gründlich informieren, evtl auch eine Zweitmeinung einholen (Urologie und/oder Pathologie), bevor ich hier einen so schwerwiegenden Schritt einer OP unternehmen würde. Zeit genug müßtest Du angesichts Deines vermutlichen Frühstadiums dafür.haben.

                Ich wünsche Dir die richtige Therapie-Entscheidung!
                Gruß Erwin

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