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Bei wem ist schon einmal ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden?

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    Bei wem ist schon einmal ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden?

    Vor einigen Tagen rief mich eine betroffene Ehefrau an. Ihr Mann hatte bei einem PSA-Wert von 86 ng/ml eine RP mit Lymphadenektomie. Man fand von PK befallene Lymphknoten, und in einem weiteren Lymphknoten ein Plattenepithelkarzinom. Ich habe ja in den letzten fast neun Jahren schon einiges gehört und gelesen, aber von einem Plattenepithelkarzinom im Zusammenhang mit Prostatakrebs noch nichts. In den nunmehr fast 39.000 Beiträgen dieses Forums wurde es nie erwähnt.
    Bei http://www.urologielehrbuch.de/prostatakarzinom_02.html heißt es:

    "Plattenepithelkarzinom der Prostata: seltenes Karzinom der Prostata mit reiner squamöser oder häufiger gemischter adenosquamöser Differenzierung. Schlechte Prognose, mittlere Überlebenszeit 24 Monate. Typisch sind osteolytische Knochenmetastasen, eine normale PSA-Konzentration und eine wirkungslose Hormontherapie.
    Differentialdiagnostisch wichtig und auch häufiger ist die plattenepitheliale Umwandlung des Prostatakarzinoms unter Hormontherapie."

    Der letzte Satz ist einerseits beunruhigend, andererseits kommt eine Hormontherapie eines Prostatakarzinoms nun nicht gerade selten vor, aber ein Plattenepithelkarzinom schon.

    Hat jemand davon schon einmal gehört, und wer kann etwas zu Therapiemöglichkeiten sagen?

    Ralf

    #2
    Bei wem ist schon einmal ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden?

    Hallo, grüß Dich Ralf-Rainer,
    Schau mal auf dieser Website

    Tumoren im fortgeschrittenen Stadium (Lymphknotenbefall und/oder Metastasen in anderen Organen) können neben der Operation mit systemischer, also im ganzen Körper wirkender Chemotherapie sowie Immuntherapie (Interferon-alpha) behandelt werden. Plattenepithelkarzinome der Haut sprechen in der Regel zunächst gut auf eine Chemotherapie an, neigen allerdings sehr häufig zu Rückfällen, so dass eine Heilung zumeist nicht möglich ist.



    Rufe Heute meinen Schwager an, der erhielt -meine ich- auch Interferon gegen seinen Schwarzen Hautkrebs und wurde in Basel behandelt. Werde dann hier wieder berichten!

    Es ist zum Mäusemelken, was man nicht alles unter einen Hut bekommen kann! Sorry, dieser Mann tut mir sehr Leid
    Gruß, Helmut

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      #3
      Bei wem ist schon einmal ein Plattenepithelkarzinom diagnostiziert worden?

      Hallo, Ralf-Rainer,

      habe Dir eine Email zukommen lassen! Es können selbstverständlich auch andere hier weiter helfen, wenn Erfahrung oder Tipps gegeben werden können!

      Alles Gute, Helmut
      Zuletzt geändert von Gast; 15.08.2009, 11:23. Grund: Zusatz

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        #4
        Moment mal...

        Wer sagt denn, das der Lymphknotenbefall mit Plattenepithelkarzinomzellen zwangweise vom ProstataCa kommt?

        So wie ich Ralfs Formulierung liegt ein normales Prostatakarzinom mit befallenen Lymphknoten vor. Also Adenokarzinom.
        Danebern gibt es einen weiteren Lymphknoten mit Plattenepithelkarzinomzellen.

        Man kann Läuse und Flöhe haben.

        Es ist gut möglich, dass die Plattenepithelkarzinomzellen in dem Lymphknoten von einem anderen, bislang nicht entdeckten Tumor stammen.
        Typische Plattenepithelkarzinome finden sich z.B. in Haut, HNO-Bereich, Speiseröhre, Lungen, Enddarm.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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          #5
          Hallo Daniel Schmidt,
          Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
          Man kann Läuse und Flöhe haben.
          Schon klar!
          Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
          Es ist gut möglich, dass die Plattenepithelkarzinomzellen in dem Lymphknoten von einem anderen, bislang nicht entdeckten Tumor stammen.
          Das eben ist das Problem. So wie ich die Anruferin verstanden habe, gehen die behandelnden Ärzte davon aus, dass auch das Plattenepithelkarzinom aus der Prostata stammt, was ja nach dem Zitat aus dem Urologielehrbuch vorkommen kann, wenn auch sehr selten. Daher meine Frage, ob jemand schon einmal davon gehört hat.

          Ralf

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            #6
            Inzwischen liegt mir der pathologische Befund vor. Hier ein Auszug:

            "Diagnose:
            Prostatovesikulektomiepräparat mit einem ausgedehnten, beide Prostatalappen subtotal einnehmenden, wenig differenzierten azinären Adenocarcinom der Prostata mit teils muzinöser (< 10 %), teils siegelringzelliger (< 5 %) Differenzierung (Malignitätsgrad G3 in Kollision mit einem gering verhornenden, mäßig differenzierten Plattenepithelcarcinom in der periurethralen/basalen Prostataregion, hier unter dem Bild eines adeno-squamösen Prostatacarcinoms mit Lymph-, Blutgefäß- und Perineuralscheideniafiltration, Kapseldurchbruch, Ausdehnung bis in circumferentielle Weichgewebsresektionsränder, Samenblaseninfiltration bds., Ausdehnung in die Ductus deferentes, die Ductus deferens-Resektionsränder, den apikalen und den basalen Resektionsrand.

            Stellungnahme:
            Unter der Annahme einer Infiltration des Harnblasenhalses (vgl. H 21397/09, Nachresektat Harnblasenhals) ergibt sich eine pT4-Situation. Inwieweit es sich hier tatsächlich um den seltenen Fall eines echten adenosquamösen Carcinoms der Prostata handelt oder um einen Kollisionstumor eines wenig differenzierten acinären Prostatacarcinoms mit einem Plattenepithelcarcinom (z.B. der Harnblase) läßt sich an dem vorliegenden Material nicht beurteilen. Typischerweise handelt es sich bei adeno-squamösen Prostalacarcmomen um aggressive Tumoren, die in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert werden, wobei bekannt ist, daß die plattenepitheliale Komponente vorwiegend von der periurethralen Region ausgeht, wie im vorliegenden Fall.

            Tumorklassifikation unter der Annahme eines primären adenosquamösen Prostatacarcinoms ...:
            pT4, L1, V1, Pn1, pN1 (1/14), R1. Gleason-Score: 4+5=9 Gleason-Grading: Malignitätsgrad Grading nach WHO: Malignitätsgrad G3."

            Nichts Genaues über den Ursprung weiß man also nicht.

            Ralf

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              #7
              Hallo Ralf,

              man könnte Böcking DNA und Bonkoff ansprechen, die haben da evtl. die größte Erfahrung.

              Gruß Konrad

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                #8
                Meine Vermutung ist, dass es sich hier um zwei ineinander wachsende Tumoren handelt. Beide scheinen recht aggressiv zu wachsen. Aktuell würde ich mir allerdings mehr Sorgen um den plattenepithelialen Tumor machen, der aus der Blase wächst und wohl schon eine Lymphknotenmetastase gesetzt hat.

                Als nächste Massnahme würde ich ein gutes Staging, inklusive CT-Thorax vorschlagen.
                Ich gehe davon aus, dass die Blase nicht entfernt wurde.
                In diesem Fall würde man jetzt eine Strahlentherapie des gesamten Beckens, in Kombination mit einer platinhaltigen Chemotherapie vornehmen. Das wäre die Standardbehandlung bei einem Blasenkarzinom mit Lymphknotenmetastase und würde gleichzeitig auch das R1-operierte fortgeschrittene Prostatakarzinom behandeln.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                  man könnte Böcking DNA und Bonkoff ansprechen, die haben da evtl. die größte Erfahrung.
                  Hallo Konrad,

                  und wozu soll das gut sein? Die beiden Herren können aus dem einen befallenen Lymphknoten auch nicht herauslesen, wo der Muttertumor sitzt, und auf Kaffeesatzleserei werden sie sich nicht einlassen.

                  Ralf

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                    #10
                    Hallo Daniel Schmidt,

                    danke für die Einschätzung. Ich werde sie weiterleiten. Allerdings scheint sich der derzeit behandelnde Arzt nicht sonderlich für diesen (Kassen-) Patienten zu engagieren. Es ist, wie so oft bei aggressiven, fortgeschrittenen Karzinomen, zum Kotzen.

                    Ralf

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                      #11
                      Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                      Hallo Daniel Schmidt,

                      danke für die Einschätzung. Ich werde sie weiterleiten. Allerdings scheint sich der derzeit behandelnde Arzt nicht sonderlich für diesen (Kassen-) Patienten zu engagieren. Es ist, wie so oft bei aggressiven, fortgeschrittenen Karzinomen, zum Kotzen.

                      Ralf

                      Hallo, Ralf, da muss ich Dir leider 100%ig zustimmen. so etwas macht traurig.
                      Christine

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                        #12
                        Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                        Hallo Daniel Schmidt,
                        danke für die Einschätzung. Ich werde sie weiterleiten. Allerdings scheint sich der derzeit behandelnde Arzt nicht sonderlich für diesen (Kassen-) Patienten zu engagieren. Es ist, wie so oft bei aggressiven, fortgeschrittenen Karzinomen, zum Kotzen.
                        Unterlagen sammeln und ab zu einem Onkologen und zu einem Strahlentherapeuten.

                        Jeder Patient hat ein Recht darauf, seine Akte zu kriegen und Kopien von den Unterlagen zu machen.

                        Man muss leider oft selber am Ball bleiben.
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #13
                          Ich habe der Dame eine - auch mit der Behandlung von PK - erfahrene Onkologin empfohlen. Der Patient erhält aktuell eine ADT1 und eine externe Bestrahlung der Prostataloge wegen R1-Situation. Von weiterem Vorgehen bezüglich des Plattenepithelkarzinoms scheint nicht die Rede zu sein, weder diagnostisch noch therapeutisch. Auch deswegen die Empfehlung, die Onkologin zu konsultieren. Ich denke, dass sie das nicht einfach so im Raum stehen lassen wird.
                          An der Blase des Patienten wurde nichts gemacht.

                          Ralf

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                            #14
                            Hallo,
                            bei meiner Schwester wurde das Plattenepithelkarzinom diagnostiziert. Bei ihr war es im Rahmen einer Darmkrebserkrankung diagnostiziert. Bestrahlung das "kein Gras" mehr an der Stelle wächst und Chemo wurde vorgenommen. Seltene Krebsform, die angeblich eher bei ganz alten Menschen auftreten soll. (Schwester war bei Erkrankung 42 Jahre).
                            Alles Gute
                            Anemone

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