Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Verdoppelungszeit der Prostata-CA-Zellen ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Verdoppelungszeit der Prostata-CA-Zellen ?

    Hallo!
    Wer weiß etwas, weiß wos steht oder weiß jemanden ders weiß, wie groß in Tagen die Verdoppelungs zei von Prostata-Krebszellen ist. Ich kenne nur (obs stimmt ?) die
    120 Tage vom Brustkrebs. Also, die durchschnittliche Zeit in Tagen, wie sich eine Prostatakrebszelle durch Teilung verdoppelt hat (also Ruhezeit und die eigentliche Teilungszeit von ca. einem Tag zusammen) und zwar von:
    ---Hormonabhängigen Zellen und
    ---Hormonunabhängigen Zellen.

    Viele Grüße!
    Dietrich.W aus Neustadt/W.

    #2
    Lieber Dietrich.W.,
    Vielleicht weißt Du nicht, dass beim Prostatakrebs Verdoppelungszeiten von wenigen Wochen oder gar Tagen bis zu 12 oder 15 und mehr Jahren vorkommen können. Verdoppelungszeiten insbesondere dynamische Anstiegswerte können ein wichtiger diagnostischer Beitrag sein, aber längst nicht immer sind. Schließlich gibt es PSA-Werte aufgrund gutartiger Vergrößerung (Daumenpeilwert: Größe der Prostata in ccm mal 0,066, also eher im einstelligen Bereich) aber es können auch hohe PSA-Werte ohne Krebs auftreten, die allein von Prostatitis, auch chronischer, herrühren (leider keine wissenschaftlichen quantitativen Angaben, noch nicht mal Schätzdaten). Und dann gibt es auch noch hochaggressive Prostatakarzinomerkrankungen, bei denen wenig bis gar kein PSA mehr gemessen werden kann. Das alles sind jedoch nicht "Normalfälle" aber gerade PSA-Werte im unteren Bereich sind sehr kritisch zu betrachten. Wie die meisten andere diagnostischen Maßnahmen auch darf man niemals Einzelangaben oder -werte allein betrachten, sondern immer nur im Konzert mit anderen, möglichst unabhängig voneinander bestehenden Hinweisen. Man muß wohl die PCa-Diagnose als ein Puzzel betrachten, in das passende Teile gesucht, eingebracht und zusammengeführt werden. Daraus kann sich dann schon mal ein Gesamtbild ergeben, das jedoch in vielen Fällen hinsichtlich einer optimalen Therapie immer noch diskussionsbedürftig ist. Das gilt besonders für den nicht so aggressiven, und daher etwas unklareren Krebsstatus, der möglicherweise über "Active Surveillance" ein- und abgefangen werden kann oder ohne Risiko bis zum Zeitpunkt der Notwendigkeit eines Eingreifens in aller Ruhe unter Kontrolle gehalten und beobachtet werden kann.
    Nach neueren Erkenntnissen beträgt der übliche Entstehungsgang eines Prostatakrebses von ersten Zellveränderungen über "klinisch erkennbar" bis zur tödlichen Erkrankung etwa 35 Jahre. D.h. viele, viele Männer haben heute schon befallene Zellen, ohne es zu wissen. Macht nichts! Wer alt genug wird, bekommt ihn ganz sicher sowieso (um 100% aller Männer ab ca. 85), nur 3% von allen Männern mit Prostatakrebs sterben dran. Weshalb dann ca. 12000 Tote im Jahr? Antwort: Weil es so fürchterlich viele Männer mit Prostatakrebs gibt.

    Man kann viele Jahre unbeeinträchtigter Lebensqualität gewinnen, wenn man die mentale Stärke hat, auch mit befallenen Zellen zu leben, also den schwach ausgeprägten Krebs nur zu ertragen, nichts dagegen zu tun und mit Gelassenheit zu beobachten und erst dann - und zwar immer noch rechtzeitig - einzugreifen, wenn es angezeigt ist . Eigentlich so, wie man es mit der eigenen Gesundheit oder Krankheit bis hin zum Schnupfen und Grippe ebenfalls tut oder tun sollte.
    Ich wünsche Dir und allen Betroffenen ein ganz langes Leben, dann eben mit dem Prostatakrebs.
    Grüße
    Christian
    Christian (L)

    Kommentar


      #3
      Nicht an - sondern mit

      Lieber Christian, man sagt so schön: "Dein Wort in Gottes Ohr". Deine beruhigenden Erläuterungen werde ich mir in ihrer Geschlossenheit abspeichern, um bei ähnlichen besorgten Anfragen sofort eine wirklich handfeste Antwort zur Verfügung zu haben. Die einfachste Lösung ist natürlich, Deinen obigen Beitrag zu verlinken, was mit der Forums-Software ja sehr leicht möglich ist. Sicher werden sich nun Stimmen erheben, die Dir möglichweise vorwerfen werden, das Tumorgeschehen zu verharmlosen. Es immer allen von ihrer jeweiligen Therapie überzeugten Forumsbenutzern recht zu machen, wird ohnehin nie gelingen. Deshalb werden Deine vereinfachenden Darstellungen letztlich doch dazu beitragen, dass sich der eine oder andere Neubetroffene zunächst zwar nicht in den Ohrensessel beruhigt zurücklehnen sollte, aber sein Nervenkostüm nicht all zu sehr in Anspruch genommen wird. Es ist gut, dass Du Dich hier mal wieder eingeschaltet hast, nachdem der Beitrag von Dietrich, wohl wegen Sonntagsruhe, etwas länger, als sonst üblich, unbeantwortet blieb.

      "Am Anfang gehören alle Gedanken der Liebe. Später gehört dann alle Liebe den Gedanken"
      (Einstein)

      Kommentar


        #4
        Zitat von cligensa Beitrag anzeigen
        Wer alt genug wird, bekommt ihn ganz sicher sowieso (um 100% aller Männer ab ca. 85), nur 3% von allen Männern mit Prostatakrebs sterben dran.
        Stimmt nicht ganz, lieber Christian. 3 % aller Männer sterben an Prostatakrebs, und 20 % der Männer mit Prostatakrebs (jährlich ca. 11.800 bei ca. 58.000 Neudiagnostizierten) sterben an ihm.

        Gruß,

        Ralf

        Kommentar

        Lädt...
        X