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    #31
    Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
    Es gibt mittlerweile eine randomisierte Studie, die: ...
    Diese Studie zeigt einen signifikanten Überlebensvorteil nach 10 Jahren von 10% für die Gruppe der primär bestrahlten Patienten.

    Somit kann man evidenzbasiert heute sagen, dass wenn eine Langzeitprognose besteht (Patient nicht zu alt, keine begrenzenden Nebenerkrankungen) die Radiotherapie+Hormontherapie der alleinigen Hormontherapie vorzuziehen ist.
    einverstanden!
    "should be the new standard", heisst es am Ende des Abstracts.
    doch sind wir damit weiter als damals mit der Diskussion der Bolla-Studie? Dass die Strahlentherapie besser wird, wenn man sie mit HB kombiniert, ist seit Bolla bekannt.

    Bloss auch bei dieser Studie ist zu fragen, womit wurde verglichen? (abgesehen davon, wer mir die 31$ gibt, die der fulltext kostet)
    3 Monate "total androgen blockade followed by continuous endocrine treatment using flutamide" ist lächerlich.

    +++++++++++++++++++++

    BACKGROUND: Several studies have shown the efficacy of endocrine therapy in combination with radiotherapy in high-risk prostate cancer. To assess the effect of radiotherapy, we did an open phase III study comparing endocrine therapy with and without local radiotherapy, followed by castration on progression.
    METHODS: This randomised trial included men from 47 centres in Norway, Sweden, and Denmark. Between February, 1996, and December, 2002, 875 patients with locally advanced prostate cancer (T3; 78%; PSA<70; N0; M0) were centrally randomly assigned by computer to endocrine treatment alone (3 months of total androgen blockade followed by continuous endocrine treatment using flutamide; 439 patients), or to the same endocrine treatment combined with radiotherapy (436 patients). The primary endpoint was prostate-cancer-specific survival, and analysis was by intention to treat. This study is registered as an international standard randomised controlled trial, number ISRCTN01534787.
    FINDINGS: After a median follow-up of 7.6 years, 79 men in the endocrine alone group and 37 men in the endocrine plus radiotherapy group had died of prostate cancer. The cumulative incidence at 10 years for prostate-cancer-specific mortality was 23.9% in the endocrine alone group and 11.9% in the endocrine plus radiotherapy group (difference 12.0%, 95% CI 4.9-19.1%), for a relative risk of 0.44 (0.30-0.66). At 10 years, the cumulative incidence for overall mortality was 39.4% in the endocrine alone group and 29.6% in the endocrine plus radiotherapy group (difference 9.8%, 0.8-18.8%), for a relative risk of 0.68 (0.52-0.89). Cumulative incidence at 10 years for PSA recurrence was substantially higher in men in the endocrine-alone group (74.7%vs 25.9%, p<0.0001; HR 0.16; 0.12-0.20). After 5 years, urinary, rectal, and sexual problems were slightly more frequent in the endocrine plus radiotherapy group.
    INTERPRETATION: In patients with locally advanced or high-risk local prostate cancer, addition of local radiotherapy to endocrine treatment halved the 10-year prostate-cancer-specific mortality, and substantially decreased overall mortality with fully acceptable risk of side-effects compared with endocrine treatment alone. In the light of these data, endocrine treatment plus radiotherapy should be the new standard.

    Dies ist eine grundsätzlich falsche Feststellung.
    Krebs ist meist eine systemische Erkrankung - das soll grundsätzlich falsch sein? Vielleicht meinen wir mit "systemisch" nicht dasgleiche.
    Aber natürlich bin ich geradezu begierig darauf, bei mir Realitäts-Blindheit zu erkennen und möchte mir (auch in dieser Hinsicht) helfen lassen ...
    Ich weiss nicht, wo ich beim PK den Unterschied genau machen soll. Klar, wenn Metastasen, dann systemisch. Klar, wenn kleiner verkapselter Anfangskrebs, nur in einer Seite der Prostata, klinisch völlig unauffällig, keine PSA-Dynamik, nicht systemisch. Aber sonst? Zumal das Modell der Metastasierung sich eher in die Richtung verschiebt, dass eine frühe Metastasierung vom Primärtumor angenommen wird.

    Für eine Reihe von Tumoren bringt die systemische Behandlung nichts, wenn primär gut genug bestrahlt oder operiert wird.
    Fortgeschrittene Tumoren profitieren von einer systemischen Behandlung.
    Moment, wenn hier die Chemo gemeint ist: Da sehe ich derzeit auch kein Land.
    Bloss fängt die systemische Behandlung für mich immer mit der Ernährungs-Umstellung an. Oder sogar mit der Sanierung des Schlafplatzes.


    Ich hätte gerne diese Daten gesehen.
    Ich kenn da auch nur Fallgeschichten.



    "Solange die Grundsysteme des Körpers nicht gekippt werden".
    Man kann auch an einer Chemotherapie sterben, falls Sie es nicht wussten.
    Mehrere Male leidvoll in der SHG erlebt.
    Aber auch die Strahlentherapie ist nicht gerade gesund, z.B. fürs Grundgewebe. Und durchs vernarbte, weil verstrahlte Grundgewebe diffundiert es sich nun mal nicht mehr so gut.


    Theoretisch ja. Das Problem ist bloss, dass Sie dabei mit der Hormontherapie die Masse an hormonsensiblen Zellen getötet haben, so dass Sie bei Fortführung dieser Behandlung ohne lokale Therapie quasi einen aggressiveren Tumor ranwachsen lassen. Sie züchten ihn praktisch an.
    Das ist der Grund, warum der Krankheitsfortschritt bei hormonrefraktären Patienten manchmal so rasant ist. Das sind eben keine "einfachen" Tumorzellen mehr. Das sind die richtig bösen Jungs.
    ich weiss ich weiss - aber das eben ist die Androgenresistenz-Debatte.
    Bonkhoffs Artikel, hier, dann seine Folien, die sind leider nicht öffentlich - das ist derzeit aus meiner Sicht die grundlage, inkl. Lit-Verzeichnis.
    Und diese Debatte fängt nicht erst nach etlichen HB-Monaten an, wo man evtl. schon eifrig am "Züchten" ist - nein, bereits im Diagnose-Stadium, wo der Helmut jetzt ja ist, kann man schon Aussagen über den Androgenzreptor usw. machen. man muss diese Diagnostik nur wollen und sich nicht gleich den angeblich evidenten Therapie-Lösungen zuwenden.

    Entweder so oder wenn Sie früh genug das Ding rausschneiden oder kaputtbestrahlen lassen.
    Auch damit bin ich einverstanden.
    Aber die Kombination der beiden Wege kann doch nur so gehen, dass wir die Möglichkeiten jenseits von Stahl und Strahl schrittweise erweitern und zwar von denen, die sich das leisten können.


    Genau... Damit hat er nämlich spätestens nach 1 Monat keine Lust auf Sex und denkt er lebt in der Sahara... :-)
    Das find ich weniger lustig. Die Entscheidung, sich chemisch kastrieren zu lassen, und sei es auch nur vorübergehend, ist schwierig. Die Entscheidung aber in der Alternative Sex oder Leben zu gestalten, ist eine Einengung der Möglichkeiten.

    Grüsse,
    Rudolf

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      #32
      Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
      Hallo Hansjörg !

      Wenn Du so genau weißt, daß wir diese Probleme bekommen, dann sage uns doch mal wann wir sie bekommen werden ?
      Bei mir jedenfalls ist es von Jahr zu Jahr besser geworden.
      Hansjörg, ich glaube nicht, daß Du Dich mit den Brachy-Therapien so gut auskennst, daß Du für uns Bestrahlten, über unserer ED-Probleme, hier im Forum, in dieser pauschalen Form berichten kannst.

      Gruß
      Bernhard A.
      Hallo lieber Bernhard,

      obwohl ich in meinem Leben zweimal bestrahlt worden bin, kann ich tatsächlich aus eigener Erfahrung hinsichtlich der erektilen Dysfunktion nicht viel beitragen, weil die Erektionsfähigkeit schon durch die vorausgegangene OP verloren gegangen war.

      Irgendwie scheinst Du mich mißverstanden zu haben. Ich habe ja gerade für die Bestrahlung plädiert, um die Folgen der ED zu vermeiden. Die in einer Ersttherapie bestrahlten, die ich kenne, haben nach der Bestrahlung normalerweise keine ED-Probleme und das betrifft die extern Bestrahlten als auch die Brachy-Therapierten.

      Allerdins ist ja unbestritten, dass die ED nach Bestrahlung als Spätfolge auftreten kann, weil die Erektionsnerven im Strahlengebiet liegen.

      Ich erinnere mich an eine Studie, in der Operierte und Bestrahlte, insbesondere Brachytherapierte hinsichtlich ED befragt wurden. Interessanter weise haben die Bestrahlten, bei denen die ED als Spätfolge eintrat, dieses Ereignis schlechter verkraftet, als die Operierten, bei denen die ED sofort nach der OP eingetreten war.

      Ich selbst leide seit einiger Zeit unter einem Testosteronmangel und der untersuchende Endokrinologe führte die Schädigung der Hoden durch die vor 10 Jahren erfolgte Prostatabestrahlung zurück, was allerdings der Strahlentherapeut verneinte und mehr der ebenfalls 9 Jahre zurückliegenden Hormonblockade die Schuld gibt.

      Das zu Spätfolgen!

      Gruß

      Hansjörg Burger

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        #33
        Hallo Hansjörg !

        Ich habe mich noch noch vor kurzer Zeit mit Dr.Spira vom WPZ in Köln über ED bei den Brachy-Therapien ausgiebig unterhalten. Auch Er bestätigt, daß ED als Spätfolge nach 3-5 Jahren auftreten kann. Er stellt es aber in einem ganz anderem Licht dar wie D.Schmidt: Diese Spätfolgen treten bei Brachy eben nur in ca 20-30 % aller Fälle auf. Von diesen Betroffenen können sich wiederum immer noch ca. die Hälfte mit Cialis etc. helfen. Von D.S. wird es so dargestellt, als ob jeder Bestrahlte nach 3-5 Jahren, ED-Probleme bekommt. Noch einen Umstand sollte man bedenken: Wie Du selber berichtest haben Patienten häufig schon durch die OP die ED-Probleme. Aber wer wurde denn in der Vergangenheit in derutschen Kliniken mit Erst-Mono-Therapie bestrahlt ?(Basis für die zitierten Studien des Herrn Schmidt) Es sind zwei Hauptgruppen: 1) die nicht mehr operiert werden konnten(erhöhte Risikogruppe) 2) wie D.S. empfiehlt: alle die über 65 Jahre sind und bestrahlt werden dürfen ! Aus meiner Sicht spielt Mutter Natur insbesondere in der 2)-Gruppe die Hauptrolle ! (das es einfach aus altersgründen mit knapp 70 Jahren mit der Potenz weniger wird ? Die 1)-Gruppe wird soviel mit Ihrer Krankheit und den Folgen von begleitenden HB´s zu tun haben, das sie fast immer mit zu ED zu kämpfen hatten. Mit solchen Patientengruppen lassen sich keine Vergleiche mit den Patientengruppen ziehen, die mit den neuen Bestrahlungs-Therapien (auch in einem früheren Alter) behandelt wurden.

        Was hälst Du eigentlich von den ständigen Hinweisen des Herrn D.Schmidt, daß im höheren Risikobereich (wenn nicht OP) zu einer Bestrahlung eine 3-jährige HB, dazugehört ! Ich für meinen Teil war schon von 2 x 3-Monatsspritzen dermaßen bedient, daß ich inständig hoffe, niemals mehr eine HB machen zu müssen. Die Empfehlung zu einer durchgehenden 3-jährigen HB halte ich nicht für vertretbar (und ich drücke mich jetzt sehr höflich aus) ;. insbesondere auch nicht aufgrund der auch von Dir genannten anderen gesundheitichen Folgen ! Nach 3 Jahren ist die ED mit 100-prozentiger Sicherheit da. Fast alle mit Brachy bestrahlten Patienten hier im Forum hatten nur max. 13 Monate HB bzw HB3. Sind denn deren Ärzte alle auf dem "falschen Dampfer" ?

        Ein anderes Thema !
        Auch mein Testosteronspiegel lag schon vor der Behandlung 2005, nahe bei 2 ng/ml. Nach der HB kletterte der Wert auf kapp 4 ng/ml. Jetzt tendiert er, langsam fallend wieder gegen 2 ng/ml.
        Diese Werte (die eigentich zwischen 5-7 ng/ml liegen könnten) sind mir viel zu niedrig ! Wie ist bei Dir die Testosteron-Ergänzung von Außen geplant ? Bist Du bei einem Spezialisten der diese Therapie begleitet ? Bei meinen guten PSA-Werten hätte ich auch den Mut, meine Test.-Wert, gezielt von Außen, auf den o.g. Wert zu bringen. Gibt es Ärzte, die so eine Therapie begleiten ?
        Ich habe mir DHEA besorgt ! Bei Einnahme kann ich in allen Belangen eine sofortige Besserung empfinden. Ohne ärztliche Begleitung habe ich jedoch nicht den Mut, diese Mittel regelmäßig einzusetzen. Aber ich kann jetzt beurteilen, wieviel besser man sich fühlt, wenn der Test.-Spiegel höher ist !

        Gruß
        Bernhard A.

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          #34
          3-jährige HB,...
          Hallo Bernhard, lese relativ fleißig mit. , aber das ist mir entgangen. Kannst Du mal ein paar Links geben auf die Beiträge? Danke.

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            #35
            Hallo Dieter !

            Noch gestern in diesem Thread ! Hat hinter mir einen Beitrag eingestellt.
            Grundsätzlich rät Er im erhöhten Risikobereich bei Äußerer Bestrahlung zu einer ergänzenden 3-jährigen HB. Für mich nicht nachvollziehbar. Wie bei allen Seinen Emfpehlungen: Die Nebenwirkungen des Patienten sind nicht wichtig ! Wie heißt es so schön im Sprichwort: "OP gelungen - Patient tot!"

            Gruß
            Bernhard A.

            Kommentar


              #36
              Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
              Hallo Dieter !

              Noch gestern in diesem Thread ! Hat hinter mir einen Beitrag eingestellt.
              Grundsätzlich rät Er im erhöhten Risikobereich bei Äußerer Bestrahlung zu einer ergänzenden 3-jährigen HB. Für mich nicht nachvollziehbar. Wie bei allen Seinen Emfpehlungen: Die Nebenwirkungen des Patienten sind nicht wichtig ! Wie heißt es so schön im Sprichwort: "OP gelungen - Patient tot!"

              Gruß
              Bernhard A.
              Hallo Bernhard, gestern hat Daniel Schmidt zu Bestrahlungsnachwirkungen folgendes geschrieben:

              Zitat von Daniel Schmidt
              In der Regel treten solche Nebenwirkungen 3-5 Jahre nach Strahlentherapie auf.
              Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass in den letzten Jahren mehr Patienten eine Hormontherapie parallel zur Strahlentherapie erhalten und dass die Dauer dieser ebenfalls zugenommen hat, so dass einige Patientne jetzt 3 Jahre Hormonbehandlung erhalten. Insofern kann eine Strahlentherapie auch aufgrund der damit verbundenen Hormontherapie auch kurzfristig zu Erektionsstärungen führen.
              Daraus eine Empfehlung oder sogar eine grundsätzliche Empfehlung abzuleiten ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.

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                #37
                Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                einverstanden!
                "should be the new standard", heisst es am Ende des Abstracts.
                doch sind wir damit weiter als damals mit der Diskussion der Bolla-Studie? Dass die Strahlentherapie besser wird, wenn man sie mit HB kombiniert, ist seit Bolla bekannt.
                Sie verwechseln hier etwas:
                Die Bolla Studie hat Strahlentherapie alleine versus Strahlentherapie+Hormontherapie verglichen.
                Die skandinavische Studie, die ich hier erwähnt habe, hat Hormontherapie versus Hormontherapie+Strahlentherapie verglichen.
                Diese Studie ist die erste und einzige, die dies gezeigt hat.

                Bloss auch bei dieser Studie ist zu fragen, womit wurde verglichen? (abgesehen davon, wer mir die 31$ gibt, die der fulltext kostet)
                3 Monate "total androgen blockade followed by continuous endocrine treatment using flutamide" ist lächerlich.
                Sagt wer?
                Es gibt keinen randomisierten Vergleicht der bislang die Überlegenheit einer kombinierten dauerhaften Hormontherapie über eine einfache Hormontherapie beweist. Darüber hinaus war auch die Strahlentherapie nicht optimal. 70 Gy gelten nicht mehr als adäquat.

                Aber sonst? Zumal das Modell der Metastasierung sich eher in die Richtung verschiebt, dass eine frühe Metastasierung vom Primärtumor angenommen wird.
                Und?
                Nur weil das Risiko für die Metastasierung hoch sein kann, sollen wir alle lokale Therapien vergessen und uns nur der systemischen Behandlung widmen?

                Bloss fängt die systemische Behandlung für mich immer mit der Ernährungs-Umstellung an. Oder sogar mit der Sanierung des Schlafplatzes.
                Feng Shui darf man hier auch nicht vergessen, es verhindert Knochenmetastasen...


                Das find ich weniger lustig. Die Entscheidung, sich chemisch kastrieren zu lassen, und sei es auch nur vorübergehend, ist schwierig. Die Entscheidung aber in der Alternative Sex oder Leben zu gestalten, ist eine Einengung der Möglichkeiten.
                Bloss, man kann auch mit Strahlentherapie oder OP alleine oft auch überleben...
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #38
                  Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
                  Allerdins ist ja unbestritten, dass die ED nach Bestrahlung als Spätfolge auftreten kann, weil die Erektionsnerven im Strahlengebiet liegen.
                  Die Nervenschäden sind nur ein Teil des Problems.
                  Eine weitere Auswirkung der Strahlentherapie ist die Fibrose an der Basis des Schwellkörpers. Die Endothelzellen der Gefässe gehen kaputt, so dass eine entsprechende Erweiterung der Gefässe nicht so gut klappt. Das ist der Grund auch, warum Cialis & Co bei nur bestrahlten Patienten besser als bei nur operierten Patienten wirken. Cialis & Co erweitern die Gefässe, so dass eine Erektion möglich wird.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
                    Ich habe mich noch noch vor kurzer Zeit mit Dr.Spira vom WPZ in Köln über ED bei den Brachy-Therapien ausgiebig unterhalten. Auch Er bestätigt, daß ED als Spätfolge nach 3-5 Jahren auftreten kann. Er stellt es aber in einem ganz anderem Licht dar wie D.Schmidt: Diese Spätfolgen treten bei Brachy eben nur in ca 20-30 % aller Fälle auf. Von diesen Betroffenen können sich wiederum immer noch ca. die Hälfte mit Cialis etc. helfen. Von D.S. wird es so dargestellt, als ob jeder Bestrahlte nach 3-5 Jahren, ED-Probleme bekommt.

                    Ich sprach über externe Bestrahlung, nicht über Brachytherapie. Dazwischen gibt es einige Abweichung. Der Grund dafür liegt auch darin, dass durch die Brachytherapie die Basis des Schwellkörpers weniger belastet wird, als bei der externen Bestrahlung. Dafür ist bei der Brachytherapie die Dosis an den Nerven etwas höher als bei der externen Bestrahlung.
                    Dies ist der Grund warum nach der alleinigen Brachytherapie weniger Erektionsstörungen auftreten können, aber diese sich nicht so gut mit Cialis & Co wie bei der externen Bestrahlung behandeln lassen.


                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #40
                      Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
                      Hallo Hansjörg !
                      Was hälst Du eigentlich von den ständigen Hinweisen des Herrn D.Schmidt, daß im höheren Risikobereich (wenn nicht OP) zu einer Bestrahlung eine 3-jährige HB, dazugehört ! Ich für meinen Teil war schon von 2 x 3-Monatsspritzen dermaßen bedient, daß ich inständig hoffe, niemals mehr eine HB machen zu müssen. Die Empfehlung zu einer durchgehenden 3-jährigen HB halte ich nicht für vertretbar (und ich drücke mich jetzt sehr höflich aus) ;. insbesondere auch nicht aufgrund der auch von Dir genannten anderen gesundheitichen Folgen ! Nach 3 Jahren ist die ED mit 100-prozentiger Sicherheit da. Fast alle mit Brachy bestrahlten Patienten hier im Forum hatten nur max. 13 Monate HB bzw HB3. Sind denn deren Ärzte alle auf dem "falschen Dampfer" ?
                      Die Studien, die eine längerfristige Hormontherapie als Schlussfolgerung empfehlen sind recht neu.

                      Die erste Studie ist die RTOG 9202.
                      Das letzte und ausschlaggebende Follow up wurde 2008 publiziert.
                      LTAD as delivered in this study for the treatment of locally advanced prostate cancer is superior to STAD for all end points except survival. A survival advantage for LTAD + RT in the treatment of locally advanced tumors with a Gleason score of 8 to 10 suggests that this should be the standard of tr &#8230;

                      Diese Studie untersuchte den Stellenwert einer 3jährigen Hormontherapie im Vergleich zu einer 6monatigen Hormontherapie parallel zur Bestrahlung.
                      In der Studie waren Patienten mit verschiedenen Tumorstadien eingeschlossen.
                      Für die Gesamtgruppe zeigte sich ein Vorteil hinsichtlich lokaler Kontrolle, PSA-rezidivfreien Überleben, krankheitsspezifischem Überleben und metastasenfreien Überleben durch die 3jährige Behandlung. Ein Gesamtüberlebensvorteil zeigte sich durch die 3jährige Hormontherapie nicht.
                      Allerdings zeigte sich in einer Subgruppenanalyse bei Patienten mit Gleason Score 8-10 ein Überlebensvorteil durch die längerfristige Hormontherapie.
                      Nach 10 Jahren waren jeweils 45% und 32% der Patienten mit 3 Jahre und 6 Jahre Hormontherapie entsprechend am Leben.



                      Die zweite Studie ist die EORTC 22961.
                      Die Studie wurde erst in 2009 publiziert.
                      The combination of radiotherapy plus 6 months of androgen suppression provides inferior survival as compared with radiotherapy plus 3 years of androgen suppression in the treatment of locally advanced prostate cancer. (ClinicalTrials.gov number, NCT00003026.)

                      Diese Studie untersuchte den Stellenwert einer 3jährigen Hormontherapie im Vergleich zu einer 6monatigen Hormontherapie parallel zur Bestrahlung.
                      In der Studie waren Patienten mit Tumoren >cT2b eingeschlossen.
                      Hier zeigte sich in der ersten Auswertung nach 5 Jahren ein Gesamtüberlebensvorteil für die ganze Gruppe von 4,2%.
                      Klar ist 4,2% recht wenig, allerdings geht es auch um eine Auswertung erst nach 5 Jahren. Es ist zu erwarten, dass nach 10 Jahren ein grösserer Unterschied zu sehen ist.
                      In der RTOG 9202-Studie ging die Schere auch erst nach 4 Jahren deutlich auseinander.
                      Interessant ist hier anzumerken, dass die EORTC 22961-Studie auch eine sehr schöne Erhebung der Nebenwirkungen und der Lebensqualität durchführte. Hierbei zeigten sich ganz klar Nebenwirkungen durhc die längerfristige Hormontherapie (Hitzewallungen, Desinteresse an Sex, Schlafstörungen). In der Auswertung der Lebensqualität allerdings zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen.




                      Auf der Basis dieser zwei recht neu publizierten Studien, kann man heutzutage bei Patienten mit Tumoren >cT2b eine 3 jährige Hormontherapie vorsichtig empfehlen, wenn sie die Nebenwirkungen in Kauf nahmen möchten.
                      Bei Patienten mit Gleason Score 8-10 empfehle ich die 3 jährige Hormontherapie auf alle Fälle.

                      In der Onkologie ist die Abwägung zwischen Erfolg und Nebenwirkungen immer eine vorsichtige Abwägung. Viele Patienten sind aber bereit mehr Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, wenn dadurch die Aussichte auf Heilung verbessert werden.
                      Beispiel Brustkrebs:
                      4 Monate Chemotherapie sind eine Standardbehandlung, die viele Frauen nach OP und Bestrahlung bei Brustkrebs hinter sich bringen. Der Gewinn an Gesamtüberleben ist meistens 4-5% nach 10 Jahren.
                      Haarausfall, Durchfall, schlechte Blutwerte (mit allen möglichen Infektionen als Gefahr), Ausfall der Fingernägel, Nieren- und Leberprobleme, Müdigkeit, usw sind möglich und oft sichere Nebenwirkungen. Trotzdem nimmt die Mehrheit der Frauen die Chemotherapie in Anspruch.
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                      Kommentar


                        #41
                        3-jährige Hormonblockade

                        Hallo Daniel, ich gehe mal davon aus, dass es sich bei einer so langen ununterbrochenen, also nicht intermittierenden Hormonblockade allenfalls um eine Mono-HB mit einem Antiandrogen + evtl. 5-alpha-Reduktasehemmer handelte. Mit einem LHRH-Analoga kontinuierlich über 3 Jahre hätte ich so meine Bedenken, ob sich nicht dann die Hoden beleidigt weigern, wieder Testosteron zu produzieren. Schon wegen meiner 15-monatigen 3-fachen Hormonblockade dauerte es schon nervig lange, bis das Testosteron wieder anfing ganz langsam zu steigen. Ich kenne einen Patienten, der in Mannheim Prostatektomiert wurde und schon seit 6 Jahren fortwährend 150 mg Casodex täglich schluckt, um sein PSA immer bei einem Wert um die 2 ng/ml zu halten, und das auf ausdrückliche Empfehlung vom behandelnden Professor, nachdem das PSA nach Ektomie nie unter 1 ng/ml fiel.

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                          #42
                          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                          3-jährige Hormonblockade
                          Hallo Daniel, ich gehe mal davon aus, dass es sich bei einer so langen ununterbrochenen, also nicht intermittierenden Hormonblockade allenfalls um eine Mono-HB mit einem Antiandrogen + evtl. 5-alpha-Reduktasehemmer handelte.
                          Nein.
                          Da diese Studien in den 90er Jahren konzipiert wurden, liefen sit mit kontinuierlichen Hormontherapie.
                          In der RTOG 9202 kriegten die Patienten Goserelin+Flutamid über 4 Monate bis Ende der Bestrahlung und dann weiter Goserelin alleine über 2 Jahre.
                          Ich muss mich hier korrigieren: Die Gesamtbehandlungszeit mit Hormontherapie in der RTOG 9202 waren nur 28 Monate.
                          Flutamid kennt jeder, gibt's mittlerweile als Generikum. Goserelin ist Zoladex.
                          In der EORTC 22961 kriegten die Patienten ein LHRH-Analogon + Flutamid/Bicalutamid über 6 Monate und wechselten dann auf das LHRH-Analogon alleine für weitere 2,5 Jahre.

                          Ganz klar, kann die lange Dauer der antihormonellen Therapie einen Einfluss auf die Testosteron-Produktion haben. Herr Bolla (der Erstautor des Paper der EORTC-Studie) fasste es so zusammen:
                          "Es bringt nichts, wenn Sie Sex haben können, aber dafür tot sind."
                          Dieses Argument hört sich sehr arrogant an und ich finde auch, dass man es anders hätte formulieren können. Allerdings darf man hier nicht vergessen, dass man mit einer verlängerter Hormontherapie tatsächlich Patienten das Leben retten kann. Insofern denke ich, dass es einer Diskussion mit dem Patienten bedarf, der es dann gemeinsam mit seinem Arzt enscheiden kann.
                          Ich habe diese Woche einen Patienten mit einer high-risk Tumor (cT3a, GS8, PSA initial 23) zur ersten Nachsorge gesehen, nachdem er mit der Bestrahlung fertig war. Er hat bereits 9 Monate Hormontherapie hinter sich und wir diskutierten miteinander ob er die Hormontherapie weitermachen soll oder nicht. Er ist bereits über 70 und meint, dass Sex kein Thema für ihn mehr sei. Die Hitzewallungen sind aber schon heftig. Nach Besprechung der Daten entschied er sich letztendlich zur Fortführung der Behandlung über 3 Jahre. Bei diesem Patienten holen wir 13% mehr Überleben nach 10 Jahren raus, mit einer längeren Hormontherapie.



                          Ich kenne einen Patienten, der in Mannheim Prostatektomiert wurde und schon seit 6 Jahren fortwährend 150 mg Casodex täglich schluckt, um sein PSA immer bei einem Wert um die 2 ng/ml zu halten, und das auf ausdrückliche Empfehlung vom behandelnden Professor, nachdem das PSA nach Ektomie nie unter 1 ng/ml fiel.
                          Dieser Patient wurde vermutlich entweder nicht gut genug lokal operiert, also breitflächig R1/R2 oder hat bereits Metastasen.
                          Der Strahlentherapeut.

                          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                            #43
                            Hallo !

                            An Dieter: "Ich glaube Du brauchst keine Links mehr zu Daniel Schmidt´s Meinung zur 3-järigen HB ?"

                            Zur 3-jährigen HB: Ich habe mich in den letzten beiden Jahren viel mit Testosteronmangel beschäftigt. Bei fehlendem Test. werden Männer für viele Krankheiten anfälliger - insbesondere Herzkrankheiten und Knochenschwund. Durch die Zerstörung der Hoden wird nicht nur die vorgenannte Anfälligkeiten für Krankheiten hervorgerufen. Ebenfalls wird das sexuelle Interesse plattgemacht. Weiter ist es schlimm, daß auch das psychische Wohlbefinden arg unter einer solchen dauerhaften Absenkung des Test.-Spiegel leidet.

                            Meine persönliche Meinung:
                            3-jährige HB = Körperverletzung

                            Gruß
                            Bernhard A.

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                              #44
                              Einblendung

                              Wenn auch hier allgemein bekannt, nur noch einmal zur Erinnerung diese Darstellung.

                              "Wandelbarkeit ist die große Tugend der Frau. Wer eine echte Frau hat, braucht keinen Harem"
                              (Gilbert Keith Chesterton)

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                                #45
                                Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
                                Hallo !
                                Zur 3-jährigen HB: Ich habe mich in den letzten beiden Jahren viel mit Testosteronmangel beschäftigt. Bei fehlendem Test. werden Männer für viele Krankheiten anfälliger - insbesondere Herzkrankheiten und Knochenschwund.
                                Einer der sekundären Endpunkte der RTOG 9202 war auch die Rate an Herzproblemen je nach Dauer der Hormontherapie. Nach 10 Jahren fand sich kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
                                Das heisst, theoretisch kann Hormontherapie kardiale Erkrankungen begünstigen, in der Praxis zeigt sich allerdings kein Unterschied zwischen 6 Monaten und 2,5 Jahren Hormontherapie.
                                Zum Knochenschwung gibt es bereits Daten zur prophylaktischen Biphosphonattherapie, um sowohl Knochenmetastasen zu hemmen als auch dem Knochenschweung entgegenzuwirken bei ProstataCa Patienten.

                                In der Brustkrebstherapie übrigens wird auch Hormontherapie den Frauen gegeben, die auch Knochenschwung und Herzprobleme verursachen kann. Die Dauer der Behandlung beim Brustkrebs ist 5 Jahren. Eine Hormontherapie über diesen Zeitraum wird praktisch jeder Frau empfohlen, die positive Hormonrezeptoren hat, unabhängig vom Tumorstadium. Nun scheint es so zu sein, dass wir in der Prostatakrebstherapie uns in eine ähnliche Richtung bewegen. Länger andauernde Hormontherapie und auch beim Intermediärstadium.
                                Der Strahlentherapeut.

                                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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