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Knochenmetastasen - was tun?

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    #61
    ALPHARADIN - Radium-223




    Interview mit Dr.Chris Parker (The Royal Marsden Hospital - UK)



    Warum brauchen wir ein neues auf die Knochen gerichtetes Medikament bei fortgeschrittenem Prostatakrebs?

    Dr.Parker:
    Also es gibt definitiv ein Bedarf für ein neues Medikament bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Wenn man die momentan verfügbaren auf die Knochen gerichteten Medikamente wie Bisphosphonate (Zometa®) oder Denosumab (XGEVA®) anschaut, dann haben diese schon Wirkung in Form von Kontrolle der Symptome oder Verzögerung von SREs, aber sie haben keine lebensverlängernde Wirkung! Radium 223 ist das erste auf die Knochen gerichtete Medikament, welches einen Überlebensvorteil bei fortgeschrittenem Prostatakrebs zeigen konnte.

    Welche Patienten sind für die Behandlung mit Radium-223 geeignet?

    Dr.Parker:
    Die ALSYMPCA Studie unterschied sich schon, denke ich, von allen bisher durchgeführten Studien bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Typischerweise sind die Studien immer nach Applikation von Docetaxel (TAXOTERE®) angelegt. Aber die ALSYMPCA Studie stand zwei Gruppen von Patienten offen. Es gab sowohl ein Post-Docetaxel setting, aber auch ein Nicht-Docetaxel setting. Patienten, die noch kein Docetaxel erhalten hatten, und es auch nicht bekommen würden. Ältere Patienten, oder solche die nicht fit genug für eine Docetaxel Therapie waren, eine bisher vernachlässigte Gruppe. Möglicherweise die Mehrzahl der Patienten mit Prostatakrebs, aber zumindest nahe an 50% reichend. Ich nehme nun stark an, dass die Genehmigungsinstanzen das Medikament für beide Gruppen, die Post-Docetaxel Gruppe, aber auch die Nicht-Docetaxel Gruppe zulassen werden. In der klinischen Praxis hoffe ich sehr, dass es dann auch in beiden Stadien eingesetzt wird.

    Wie funktioniert Radium-223?

    Dr.Parker:
    Also der Wirkmechanismus ist aussergewöhnlich einfach. Zuerst lagert es sich an die Knochen an, speziell an die Metastasen, weil es sich wie Kalzium verhält. Es liegt in der gleichen Gruppe von Elementen im Periodensystem wie Kalzium. Der Körper behandelt es wie Kalzium. Wenn man das Mittel durch eine Intravenöse Injektion einbringt, lagert es sich an die Knochen, und speziell die Metastasen an und wird in das Hydroxylapatit (CaOH) eingebunden. Zweitens ist es ein Alpha-Strahler, was den schädigenden Effekt im Knochenmark verursacht, jedoch nur mit einer extrem kurzen Reichweite. Alpha Strahlung verursacht Strahlenschäden, aber nur in sehr kurzer Entfernung, kleiner als 100 Microns (µm). Die Theorie ist nun, dass Tumorzellen, die neben den Kalziumanreicherungen liegen abgetötet werden, das Knochenmark, wenig davon entfernt, aber geschont wird. Soweit die Theorie.

    Benötigen die Patienten wiederholte Verabreichung von Radium-223?

    Dr.Parker:
    Wir wissen momentan nicht den optimalen Zeitplan für die Verabreichung von Radium-223, aber es macht sicher Sinn es wiederholt anzuwenden. Die erste Dosis ist selbstverständlich nicht kurativ. Voraussichtlich würden die Knochenmetastasen danach wieder wachsen. Da macht es schon Sinn, es mehrmals anzuwenden.

    Gibt es Sicherheitsbedenken bei Radium-223?

    Dr.Parker:
    Das Sicherheitsprofil, welches wir durch die ALSYMPCA Studie momentan vorliegen haben, legt nahe, dass Radium-223 ausserordentlich gut vertragen wird. Sehr milde akute Nebenwirkungen, mit leichtem Durchfall, Übelkeit und ganz selten auf das Knochenmark wirkend. Grad 3 oder 4 Thrombocytopenie (Abfall der Blutplättchen) konnten wir in 4% der behandelten Patienten vs. 2% in der Kontrollgruppe beobachtet werden. Vergleichbar die Nebenwirkungen bei Neutropenie, 2% bei Radium-223 vs. 1% bei Placebo, also sehr geringe Nebenwirkung auf das Knochenmark.

    Die Frage wäre nun, was passiert wenn man länger als 6 Monate behandelt. In der ALSYMPCA Studie wurde die Behandlung nach 6 Monaten beendet. Ich denke schon, man kann das fortsetzen, da es ein wirklich sicheres Medikament zu sein scheint. Wenn es Nebenwirkungen geben sollte, denke ich zuerst an Knochenmarkskomplikationen. Irgendwann werden sich diese entwickeln, danke ich.

    Wie einfach ist der Umgang mit Radium-223?

    Dr.Parker:
    Es ist wirklich einfach in der Handhabung, aber man benötigt eine Radiopharmazeutische Zulassung. Es kann nicht von Jedermann verabreicht werden, man muss eine entsprechende Genehmigung durch die Behörden besitzen. Dieses Zulassungsverfahren unterscheidet sich erheblich in den einzelnen Ländern. Man benötigt jemanden mit einer Radiopharmazeutische Zulassung, speziell für Alpha-Strahler. Hat man diese Genehigung erst mal, dann könnte es nicht einfacher sein. Eine einfache Intravenöse Injektion ohne speziellen Strahlenschutz über das einfache selbstverständliche Mass hinaus. Man benötigt keinerlei Abschirmung oder so. Die Alpha Strahlung durch das Radium-223 wird zum Beispiel komplett durch das Glas der Ampulle geblockt. Ein Stück Papier oder ein paar Handschuhe - die Eindringtiefe ist ein Bruchteil eines Millimeters. Die Injektion dauert nicht länger als 5 Minuten und der Patient kann danach sofort heim gehen. Eine ambulante Therapie. Könnte kaum einfacher sein!

    Wie beurteilen sie die Krankheitsentwicklung bei den Patienten unter Radium-223?

    Dr.Parker:
    Eine sehr gute Frage, und wir haben momentan noch keine klare Antwort darauf. Alle bisher gemachten Studien waren ohne begleitende Bildgebung durchgeführt worden. Somit wissen wir nicht, welche direkten Auswirkung die Behandlung von Radium-223 hat.

    Ist das für die Zukunft geplant?

    Dr.Parker:
    Ich hoffe es doch sehr, Bildgebungsstudien zu sehen. Wir haben jetzt ein wichtiges Medikament zu Verfügung gestellt bekommen, wirksam und gut verträglich. Ich denke, das ist eine dringend zu klärende Frage, wie man die Wirksamkeit darstellen kann.

    Was sehen sie für zukünftige Möglichkeiten bei Radium-223?

    Dr.Parker:
    Ich würde sagen, ein Medikament wie Radium-223, verlangt einfach nach Kombinationstherapien, da es so gut verträglich ist. Ich persönlich würde gerne Kombinationsstudien mit Abiraterone (ZYTIGA®) sehen. Hier hätten wir zwei Medikamente, beide mit erwiesener Lebensverlängerung bei Prostatakrebs, beide sehr gut verträglich, aber komplett unterschiedlichen Wirkmechanismen. Diese Kombination müsste doch Wirkung haben?!
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      #62
      Expanded access trial in development for radium-223 chloride (Alpharadin®) in mCRPC

      Wir haben von einem unserer Kontakte gehört, dass Bayer Healthcare (vermutlich in Kombination mit ihrem Geschäftspartner, Algeta) einen erweiterten Studien-Zugang (Compassionate Use) mit injizierbaren Strahlentherapie, Radium-223-Chlorid (Alpharadin®) bei Männern mit fortgeschrittenem, Kastration-resistentem Prostatakrebs (mCRPC) vorbereitet. Die vollständigen Einzelheiten dieser Studie sind auf der ClinicalTrials.gov Website nachzulesen. Es gibt (noch) keine Veröffentlichung von Zentren, in denen Patienten in diese Studie aufgenommen werden können. Allerdings steht eine E-Mail-Adresse zur Verfügung, durch die Patienten, die mit Einschluss in diese Studie interessiert sind, mit dem Versuchs-Manager von Bayer Healthcare in Kontakt treten könnten.

      Wenn Sie daran interessiert sind, mehr über diese Studie zu erfahren, empfehlen wir Ihnen, dass Sie eine E-Mail schreiben, um in Kontakt mit Bayer Healthcare zu kommen. Die E-Mail könnte etwa folgendermassen aussehen:

      Betreff: Inquiry about Alpharadin trial for metastatic, castration-resistant prostate cancer

      Text: Please send me more information about the expanded access trial of radium-223 chloride (Alpharadin) for men with metastatic CRPC. I am particularly interested in being able to confirm my eligibility for this study and centers where I may be able to be treated. I live in [Stadt, Bundesland, Germany]. I can be contacted by e-mail at [eigene e-mail Adresse] or by telephone at [+49-0xxxx-xxxxxx].
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        #63
        Hallo Andi,

        hab erneut Dank für Deine immer wieder aktuellen Einblendungen. Natürlich kann man an der Anzahl der Hits, also der Zählsumme, wie oft ein Thread angeklickt wurde, ermessen, wie hoch das jeweilige Interesse daran ist; das wahre Sichdamitbeschäftigen kommt jedoch nicht zum Ausdruck. Sei aber versichert, dass die, die das aufgerufen haben, tatsächlich etwas zusätzlich zu dem erfahren wollten, was sie in bescheidenem Umfang schon wußten. Bitte, bleibe also am Ball; viele Forumsbenutzer und auch ich lesen sehr aufmerksam Deine zumeist sogar gleich in die deutsche Sprache übersetzten Beiträge.

        "Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen - aber nicht die Schürfrechte"
        (Jean Paul Getty)

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          #64
          Hallo:-

          Über das Projekt Radium-223 kann ich wieder mal nur herzhaft lachen! Allerdings mit Wut im Bauch. Wer bezahlt den Dr. Parker eigentlich und woher kommt das viele Geld für diese bisher doch recht unergiebigen Versuche? Unergiebig für die Gemeinde der schwer an Prostatakrebs Erkrankten, ergiebig hingegen offenbar für das Lockermachen von Forschungsgeldern.
          Welch eine Dreistigkeit seitens Dr. Parker, ein Projekt anzupreisen, von dem man, wie im Interview zugegeben, man weder die Wirkungsweise kennt (". . . das ist die Theorie"), noch den optimalen Zeitpunkt der Verabreichung, noch den Zeitraum der Verabreichung, noch die Krankheitsentwicklung, auch keine Bildgebung ist da, noch weiss man, wie es wirken würde oder besser wirken könnte in Kombination mit Abiraterone und/oder Denosumab.

          Lieber Lowroad und Harald. Merkt Ihr denn nicht, dass Ihr von Dr. Parker auf die Schippe genommen werdet? R a d i u m 2 2 3 i s t h e i s s e L u f t !! Mehr nicht. Nach 12 Monaten, wenn die Gelder geflossen sind, redet davon keiner mehr.

          An schulmedizinischen Mitteln zur Verhinderung von Knochenmetastasen stehen Bisphosphonate und Denosumab zur Verfügung. Die Knochen hält man gesund, indem man sich weigert, unbegrenzt Hormontherapie zu machen. Knochen stärkt man durch Belastung, also Bewegung und leichtes Krafttraining. Metastasen verhindert man oder begrenzt das Wachstum durch gesunde Ernährung, Vitamin D, durch Stärkung (nicht Schwächung) des Immunsystems, das Krebszellen bekämpft.

          Ich finde es abwegig und verdächtig, dass das ganze Forschungsbemühen sich auf Medikamente konzentriert für Krankheitszustände, wo ohnehin (abgesehen von Galgenfristen) nichts mehr zu retten ist, die Krankheitsphasen, in denen noch viel möglich ist, aber vernachlässigt. So beginnt das Interesse der Industrie und der die Richtung weisenden Ärzte erst beim kastrationsresistenten Prostatakrebs. Wäre ich Geldgeber, würde ich in den kommenden 30 Jahren nur Projekte fördern, die nach Wegen forschen, dass es dahin erst gar nicht kommt.

          Gruß, Reinardo

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            #65
            Hallo Reinardo,

            der folgende Link spricht da doch eine etwas andere Sprache:

            Bone metastases occur in many patients with different forms of solid malignant tumors, particularly in advanced stages of prostate and breast cancer, and are commonly associated with increased morbidity and mortality. The resulting bone pain interferes with quality of life and thus requires effectiv …


            Und PubMed halte ich für eine einigermassen vertrauenswürdige Quelle.

            Jürg
            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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              #66
              Hallo Jürg.

              Danke für Deinen Hinweis, den ich mir durchgelesen habe. Aber auch Pubmed ist angewiesen auf Berichte, die ihnen von renommierten Wissenschaftlern und Institutionen zugeleitet werden zum Zwecke der Veröffentlichung. Das ist da nicht anders als bei deutschen Fachzeitschriften.
              Nun verfolge ich das Geschehen schon mehr als 10 Jahre, seit meiner Erstdiagnose im Jahre 2001. Schon damals konnte man in der Fachliteratur reißerische Berichte über neue Medikamente lesen. Ich erinnere nur an den Wirbel um die Antiangiogenese und die dendritischen Zellen. Damals schrieb Christian Ligensa in seinen Beiträgen, dass einer der Gründe, weshalb er sich für die DHB und gegen eine radikale Therapie entschieden habe, das Warten und Hoffen auf neue Medikamente sei. Und was ist daraus geworden? Unsummen an Forschungsgeldern und Spendengeldern sind verbrannt worden, hüben und drüben, aber die Rolle all dieser neuen Medikamente ist eine periphere geblieben. Ich habe das Vertrauen verloren, hinterfrage daher die Motive solcher Veröffentlichungen.

              Gruß, Reinardo

              Kommentar


                #67
                Lieber Reinhard,

                ganz so schwarz solltest Du das aber doch nicht sehen. Dieses Interview habe ich an anderer Stelle eingeblendet.

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                  #68
                  Lieber Harald.

                  Dann lies doch mal den Kommentar von Wolfgang in der Plauderecke über Krebsforschung durch, wo Du Dich ebenfalls beteiligt hast.

                  Hier ein Zitat:

                  "Somit bleibe ich bei meiner Meinung, dass die offizielle schulmedizinische Krebstherapie seit 150 Jahren stark erfolglos ist. Auch die letzten Jahrzehnte habe keinen wesentlichen Fortschritt gebracht. Mein, bereits gelegentlich erwähnter Nachbar -der Zellforscher an der Charité- wollte mir zwar bei einem Gespräch vor zwei Tagen etwas anderes "einreden", konnte mich aber nicht überzeugen, weil der Milliardenaufwand im Verhältnis zu kleinen Fortschritten, sowie eine HPV-Impfung nicht ausreichend sind, um mich von der Effektivität der Krebs-Forschungs-Industrie zu überzeugen. Mein Nachbar wies noch auf den in der Wissenschaft stark verbreiteten Drang zu Daten-Fälschungen, auch groben, hin. Schließlich gäbe es einen enormen Verdrängungswettbewerb und jeder müsse seine Familie ernähren." (Wolfgang aus Berlin)

                  Das stimmt 100%ig überein mit meinen Beobachtungen und meinen Schlussfolgerungen daraus. Die ganze Krebsforschung in Deutschland könnte man schadenfrei einstellen und die frei werdenden Gelder besser nach Griechenland überweisen. Da "rettet" man wenigstens etwas damit.

                  Gruss, Reinardo

                  Kommentar


                    #69
                    Lieber Reinhard,

                    ich gebe mich bei so viel Pessimismus geschlagen, und mir fällt dazu nur noch das folgende Zitat ein.

                    Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr. Gute Worte sind nicht überzeugend, überzeugende Worte sind nicht gut"
                    (Laotse)

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                      #70
                      Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                      Lieber Harald.

                      Dann lies doch mal den Kommentar von Wolfgang in der Plauderecke über Krebsforschung durch, wo Du Dich ebenfalls beteiligt hast.

                      Hier ein Zitat:

                      "Somit bleibe ich bei meiner Meinung, dass die offizielle schulmedizinische Krebstherapie seit 150 Jahren stark erfolglos ist. Auch die letzten Jahrzehnte habe keinen wesentlichen Fortschritt gebracht. Mein, bereits gelegentlich erwähnter Nachbar -der Zellforscher an der Charité- wollte mir zwar bei einem Gespräch vor zwei Tagen etwas anderes "einreden", konnte mich aber nicht überzeugen, weil der Milliardenaufwand im Verhältnis zu kleinen Fortschritten, sowie eine HPV-Impfung nicht ausreichend sind, um mich von der Effektivität der Krebs-Forschungs-Industrie zu überzeugen. Mein Nachbar wies noch auf den in der Wissenschaft stark verbreiteten Drang zu Daten-Fälschungen, auch groben, hin. Schließlich gäbe es einen enormen Verdrängungswettbewerb und jeder müsse seine Familie ernähren." (Wolfgang aus Berlin)

                      Das stimmt 100%ig überein mit meinen Beobachtungen und meinen Schlussfolgerungen daraus. Die ganze Krebsforschung in Deutschland könnte man schadenfrei einstellen und die frei werdenden Gelder besser nach Griechenland überweisen. Da "rettet" man wenigstens etwas damit.

                      Gruss, Reinardo

                      Wie bewertet man bei solch einem Pessimismuss denn die Therapien mit Taxanen, Antikörpern, Tyrosinkinaseinhibitoren ----------- beispielsweise bei der Therapie der chronisch myeloische Leukämie mit Präparaten wie Glivec ??? Oder der Ansatz, dass bei frühzeitiger Einnahme z. b. bei bestimmten Verhalten des PSA Wertes ein Einsatz von Denosumab die ossäre Metastasierung deutlich herauszögern kann ?

                      Sorry, aber wer behauptet, dass die "offizielle schulmedizinische Krebstherapie seit 150 Jahren stark erfolglos ist" hat schlichtweg keine Ahnung und sollte sich zunächst mit der Krebstherapie beispielsweise vor Einführung der Bisphosphonate beschäftigen z.b. den damaligen Frakturraten oder gar Rückenmarkskompressionen durch ossäre Metastasierungen.

                      Trotzdem alles Gute

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                        #71
                        ich bleibe optimistisch

                        Hallo Sham69,

                        Mann oder Frau ohne Namen und Profil, die Betrachtung von Fortschritt ist natürlich relativ.

                        Die erste Dampflokomotive fuhr 1804, am 20. Juli 1969 war die erste Mondlandung und heute werden die ersten Quanten-Computer geplant. Bereits Eingeborene im Urwald haben Schädeldecken geöffnet und Gehirnoperationen durchgeführt. Mein Anspruch in Bezug auf Fortschritt ist eben ein spezieller.

                        Ob Bisphosphonate, die nach 3 bis 5 Jahren Anwendung die Knochen spröde machen und Frakturraten erhöhen, so ein großartiger Fortschritt sind, oder eher eine gute Einnahmequelle, sei dahingestellt. Das werden weitere Untersuchungen zeigen.

                        Ein keinesfalls frustrierter, optimistischer, aber realistischer Mensch.

                        Gruß
                        Wolfgang


                        P.S.:

                        Auf dem Kongress zur Biotechnologie hat die Moderatorin, eine Wissenschaftsjournalistin, die letzte Diskussionsrunde gefragt, wann denn damit zu rechnen sei, dass Krebs wie eine chronische Krankheit, beispielsweise wie ein Diabetes, behandelt werden könne. Darauf hin hat einer der Forscher gesagt, das gibt es schon, das wäre der Prostatakrebs.

                        Da dachte ich so vor mich hin, dass ich das seit Jahren im Forum so oder ähnlich schreibe und sich viele Mitglieder des Forums auch so behandeln lassen. Es gibt also doch gute Aussicht auf Ableben mit Prostatakrebs. Und um diese Chance zu verbessern, schreibe ich seit Jahren, dass man sich nach einer RPE eben lieber nicht als geheilt betrachten sollte, und etwas für das Chronisch-Bleiben des Krebses tun sollte.

                        Wenn ich das richtig sehe, war der BPS mal als kämpferische Ergänzung zur offiziellen Urologie gegründet worden, was am Eintreten für die dreifache Hormonblockade -ob aus heutiger Sicht falsch oder richtig- zu erkennen ist. Heute ist der BPS ein integraler Teil der Mainstream-Schulmedizin und Richtlinienverkünder. Dem entsprechen auch die meisten Beiträge im Forum. Insofern kann man von Glück reden, dass Selbstzensur und Zensur sich noch in Grenzen halten und es Beiträge mit abweichenden Meinungen gibt, die sicher mehr zur Meinungsbildung beitragen als Ja-Sagerei.
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                          #72
                          Zitat von Wolfgang aus Berlin Beitrag anzeigen
                          P.S.:

                          Wenn ich das richtig sehe, war der BPS mal als kämpferische Ergänzung zur offiziellen Urologie gegründet worden, was am Eintreten für die dreifache Hormonblockade -ob aus heutiger Sicht falsch oder richtig- zu erkennen ist. Heute ist der BPS ein integraler Teil der Mainstream-Schulmedizin und Richtlinienverkünder.
                          Hallo Wolfgang,

                          schau Dir mal z. B. meine Historie bei MyProstate an und frage Dich, ob sie den Richtlinien der Schulmedizin entspreche.

                          Gruss

                          Jürg
                          Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

                          Kommentar


                            #73
                            Zitat Wolfgang:

                            "Wenn ich das richtig sehe, war der BPS mal als kämpferische Ergänzung zur offiziellen Urologie gegründet worden, was am Eintreten für die dreifache Hormonblockade -ob aus heutiger Sicht falsch oder richtig- zu erkennen ist. Heute ist der BPS ein integraler Teil der Mainstream-Schulmedizin und Richtlinienverkünder. Dem entsprechen auch die meisten Beiträge im Forum. Insofern kann man von Glück reden, dass Selbstzensur und Zensur sich noch in Grenzen halten und es Beiträge mit abweichenden Meinungen gibt, die sicher mehr zur Meinungsbildung beitragen als Ja-Sagerei."

                            Hallo Wofgang:-

                            In der Tat war auch ich entsetzt, als ich das BPS-Magazin 2/2008 gelesen hatte und habe gegen die Entwicklung protestiert. Schon vorher hatte ich mich über die Berufung eines "Wissenschaftlichen Beirats" gewundert. Das schien mir wie wenn die Gewerkschaft VERDI sich einen Unternehmerbeirat zulegt, um nichts falsch zu machen. Aber wir müssen auch akzeptieren, dass die Mehrheit der Mitglieder einen strikten Gegenkurs nicht unterstützt und in der Zusammenarbeit und im Einvernehmen mit den Urologischen Gesellschaften die größere Chance sieht, Verbesserungen in Diagnostik und Therapie zu erwirken. Einige der Leibowitz`schen Elemente seiner Therapie sind ja auch übernommen worden. So ist die Maximale Hormonblockade von meinungsbildenden Privatärzten als wirkungsvollste Art von Hormontherapie anerkannt. Die "leichte" Chemotherapie kann gewählt werden. Für eine DHB finden sich Urologen, die diese unterstützen. Es ist eine größere Bereitschaft zum Offensein für Neues in der Urologie zu erkennen. Also warte bitte mal ab, was sich zu unseren Lebzeiten noch tut.

                            Gruß Reinardo

                            Kommentar


                              #74
                              Was doch alles aus einer einzigen Computertastatur entfleucht, sinniges...

                              Zitat von Reinardo
                              und in der Zusammenarbeit und im Einvernehmen mit den Urologischen Gesellschaften die größere Chance sieht, Verbesserungen in Diagnostik und Therapie zu erwirken
                              ...und unsinniges mit Chancen für Dillingers Zitatenschatz:

                              Zitat von Reinardo
                              Schon vorher hatte ich mich über die Berufung eines "Wissenschaftlichen Beirats" gewundert. Das schien mir wie wenn die Gewerkschaft VERDI sich einen Unternehmerbeirat zulegt, um nichts falsch zu machen
                              Zitat von Reinardo
                              Einige der Leibowitz`schen Elemente seiner Therapie sind ja auch übernommen worden. So ist die Maximale Hormonblockade von meinungsbildenden Privatärzten als wirkungsvollste Art von Hormontherapie anerkannt
                              Unter "Maximaler Hormontherapie" versteht die sogenannte "Schulmedizin", in diesem Fall die deutsche Urologie, eine Kombi-ADT bestehend aus der "Depot-Spritze" und "Tabletten" (Antiandrogen). Die Dosierung des Antiandrogens "Bicalutamid" beträgt 50 mg pro Tag in der Kombination. Diese Maximale Hormontherapie kennt man seit 1995, sie ist keineswegs eine Errungenschaft von Leibowitz und sie wird nicht nur von "meinungsbildenden Privatärzten" als wirkungsvolle Hormontherapie anerkannt.

                              Kommentar


                                #75
                                Hallo Felix:-

                                Deine Feststellung zu "maximal" ist betreffend die Definition des Begriffs in der Leitlinie zutreffend, aber ich meinte mit "maximal" das Leibowitz'sche Protokoll: die Depot-Spritze, als Antiandrogen Biculamid 150 (!) mg und ein Finasterid z.B. Proscar. Also maximal im Sinne von "mehr geht nicht".

                                In Steven B. Strum, A Primer on Prostate Cancer", dem wichtigsten Referenzbuch der meinungsbildenden deutschen Privatärzte, lese ich auf Seite 136: "ADT3 uses three agents: an LHRH agonist, an anti-androgen and finasterid (Proscar). ADT3 is the approach I have most commonly employed after 18 years of experience in treating and counseling thousands of men with PC."
                                Entsprechende Empfehlungen deutscher Privatärzte kann ich nachliefern, falls Du dies wünscht.

                                Lieber Felix. Ich vermute, Du hast Dir vorgenommen, Dich auf mich einzuschiessen. Da möchte ich Dich warnen. An meinem Bücherschrank heften schon eine ganze Reihe Trophäen!?

                                Gruß, Reinardo

                                Kommentar

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