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Ein Leben lang Hormontherapie

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    Ein Leben lang Hormontherapie

    Hallo,

    gestern hatte ich Termin bei meinem Uro, PSA ist nach RPE, Bestrahlung und gleichzeitig einsetztender Hormontherapie (Eligard) im nicht nachweisbarkeits Bereich. Zur weiteren Behandlung sagte er mir, das er mit schlechteren Ergebnissen gerechnet hätte und nach seiner Aussage empfielt er mir die weitere Hormontherapie .... bis ans Ende.
    Hier meine Fragen:
    - ist das so "schlau"
    - was bedeutet das für die Lebens-Qualität ( ist ja so schon nicht berauschend)
    - welche Alternativen würde es geben

    Danke für Eure Antworten

    #2
    Hallo,

    ich wüsste keine Alternativen. Im Augenblick bleibt m.E. nur die Hormontherapie, nachdem OP und Bestrahlung schon erfolgt sind.

    Allerdings würde ich bei dem derzeit niedrigen PSA-Wert von 0,04 mit meinem Urologen sprechen, ob nicht ein Unterbrechen der Hormonblockade angezeigt wäre.

    Das Intermittieren verlängert leider nicht die Wirkungszeit der HB, aber es erhöht die Lebensqualität in den Pausen, in dem durch den wiederansteigenden Testosternwert, die Nebenwirungen der Spritze nachlassen (Schwitzen, Libidoverlust, Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit etc.)..

    Die HB setzt man bei steigendendem PSA wieder ein so etwa bei 2 oder 5, manche warten sogar bis 10.

    Wenn die Intermittierung bei niedrigen PSA-Spiegel gemacht werden, gibt es keinen Hinweis darauf, dass sie im Gegensatz zur dauernden HB schadet.

    Gruß

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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      #3
      Intermittierung

      Hallo Kalle oder wie auch immer, den Ausführungen von Hansjörg ist hinzuzufügen, dass durch fortwährende HB die Gefahr der Entstehung eines hormonrefraktären Tumors besteht, was durch eine Unterbrechung bei Beobachtung des PSA-Verlaufes für eine hoffentlich längere Zeitspanne hinausgezögert würde.

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        #4
        Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
        Intermittierung

        Hallo Kalle oder wie auch immer, den Ausführungen von Hansjörg ist hinzuzufügen, dass durch fortwährende HB die Gefahr der Entstehung eines hormonrefraktären Tumors besteht, was durch eine Unterbrechung bei Beobachtung des PSA-Verlaufes für eine hoffentlich längere Zeitspanne hinausgezögert würde.
        Hallo Hutschi,

        leider nein! Die Wirkungszeit der HB und damit das Eintreten des kastrationsrestistenten (hormonrefraktären) PK wird nach allem, was ich bisher gehört habe, nicht verlängert.

        Nur die Lebensqulität wird gesteigert und die Kosten für die Krankenkassen gesenkt!

        Hansjörg Burger

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          #5
          Wann hormonrefraktär?

          Hallo Hansjörg,

          Zitat von Hansjörg
          Nur die Lebensqulität wird gesteigert und die Kosten für die Krankenkassen gesenkt!
          Das ist in der Tat für mich neu. Warum denn dann nach Dr. Bob Leibowitz die Unterbrechung der DHB? Nur um den Testosteronanstieg wieder in Gang zu bringen, was in der Tat die Lebensqualität eines Mannes wieder verbessert? Leider kenne ich einen traurigen Fall eines ehemaligen Geschäftsfreundes aus der Pfalz, der nach 3 Jahren stetigem Implantats eines 3-Monats-LHRH-Analoga total mit Metastasen verkrebst starb. Er hatte ständig einen niedrigen PSA-Wert, während der Tumor munter weiter wucherte. Ich möchte Kalle nicht verunsichern, aber die Hinzunahme eines Antiandrogens wäre sicher auch zu empfehlen. Und warum dann nicht auch noch Proscar oder Avodart?

          "Man kann niemand überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt"
          (Francois Truffaut)

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            #6
            Die bislang durchfgeführten Studien sind mit fortlaufender Hormontherapie lebenslänglich durchgeführt worden.
            Allerdings weiss man seit einiger Zeit, dass eine intermittierende Hormontherapie möglich und in der Effektivität nicht schlechter ist.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
              Wann hormonrefraktär?

              Leider kenne ich einen traurigen Fall eines ehemaligen Geschäftsfreundes aus der Pfalz, der nach 3 Jahren stetigem Implantats eines 3-Monats-LHRH-Analoga total mit Metastasen verkrebst starb. Er hatte ständig einen niedrigen PSA-Wert, während der Tumor munter weiter wucherte.
              Hallo Hutschi,

              bei Deinem Bekannten hat sich unter der Hormonblockade wahrscheinlich ein "neuroendokriner" Prostatakrebs gebildet, der sich dadurch auszeichnet, dass er so gut wie kein PSA produziert und dazu noch sehr aggressiv ist.

              Das gleiche Schicksal hat unser unvergessener Wil de Jongh erlitten, der unter langjähriger HB sich mit seinem niedrigen PSA-Wert sicher fühlte und die Ironie des Schicksals, "er kannte sich wie kein Zweiter in der Hormonbehandlung aus".

              Deshalb empfiehlt beispielsweise Dr. Strum unter langjähriger HB die neurodendokrinen Marker CGA, NSE, CEA zu messen.

              Damit jetzt aber nicht alle unter einer Hormonblockade in Panik verfallen, der neuroendokrine Prostatakrebs ist glücklicherweise sehr selten und wird als kleinzelliger Krebs mit Chemotherapien wie beim Lungenkrebs behandelt.

              Gruß

              Hansjörg Burger
              Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                #8
                Warum denn dann nach Dr. Bob Leibowitz die Unterbrechung der DHB?
                Die DHB (Triple nach Leibowitz) wird nach 13 Monaten nicht unterbrochen, sondern beendigt. Begründung: Nach dieser Zeit soll die angestrebte Apoptose (Zelltod - Wikipedia) erreicht sein und der Patient soll danach unter weiterer Einnahme eines 5AR-Hemmers ein stabiles PSA-Plateau haben.

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                  #9
                  Zitat von Dieter aus Husum
                  Die DHB (Triple nach Leibowitz) wird nach 13 Monaten nicht unterbrochen, sondern beendigt. Begründung: Nach dieser Zeit soll die angestrebte Apoptose (Zelltod - Wikipedia) erreicht sein und der Patient soll danach unter weiterer Einnahme eines 5AR-Hemmers ein stabiles PSA-Plateau haben.
                  Vielen Dank für die Richtigstellung.
                  Zitat von Daniel
                  Die bislang durchfgeführten Studien sind mit fortlaufender Hormontherapie lebenslänglich durchgeführt worden.
                  Allerdings weiss man seit einiger Zeit, dass eine intermittierende Hormontherapie möglich und in der Effektivität nicht schlechter ist.
                  Das bedeutet doch aber auch im Klartext, dass die Unterbrechung einer Hormonblockade mit einem LHRH-Analoga sinnvoll sein könnte, um zwischenzeitlich die Lebensqualität zu erhöhen, wozu ja auch der Wiederanstieg des Testosteronspiegels beitragen würde.

                  "Man braucht den Rat anderer nicht zu befolgen, damit sie sich gut fühlen. Es genügt, sie um Rat zu fragen."
                  Laurence J. Peter


                  .

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                    #10
                    Das bedeutet doch aber auch im Klartext, dass die Unterbrechung einer Hormonblockade mit einem LHRH-Analoga sinnvoll sein könnte, um zwischenzeitlich die Lebensqualität zu erhöhen, wozu ja auch der Wiederanstieg des Testosteronspiegels beitragen würde.
                    Korrekt. Das hat auch schon Hansjörg richtig bemerkt:

                    Zitat von HBurger
                    Nur die Lebensqulität wird gesteigert und die Kosten für die Krankenkassen gesenkt!
                    Man vermutet aber auch in Fachkreisen, dass möglicherweise das Eintreten der Hormontaubheit verzögert wird.

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                      #11
                      Hallo alle Miteinander,

                      ein ganz wichtiger Aspekt ist doch auch, dass durch die Intermittierung neuroendokrin gewordene Tumorzellen sich wieder rückführen lassen. Hierzu ist es natürlich unabdingbar, dass man die Tumormarker zu deuten weiß und die Erkenntnisse von CGA dann auch umsetzt.

                      Freundliche Grüsse
                      Hans-J.
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        #12
                        Zitat von Dieter aus Husum
                        Man vermutet aber auch in Fachkreisen, dass möglicherweise das Eintreten der Hormontaubheit verzögert wird.
                        Genau das hatte ich angedeutet.

                        Zitat von Hutschi
                        dass durch fortwährende HB die Gefahr der Entstehung eines hormonrefraktären Tumors besteht, was durch eine Unterbrechung bei Beobachtung des PSA-Verlaufes für eine hoffentlich längere Zeitspanne hinausgezögert würde.
                        Vielen Dank, Dieter, für die Bestätigung.

                        "Die Wahrheit liegt meist am Rand, nicht in der Mitte"
                        (Heny Miller)

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                          #13
                          Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                          ein ganz wichtiger Aspekt ist doch auch, dass durch die Intermittierung neuroendokrin gewordene Tumorzellen sich wieder rückführen lassen. Hierzu ist es natürlich unabdingbar, dass man die Tumormarker zu deuten weiß und die Erkenntnisse von CGA dann auch umsetzt.
                          Und was sagt Prof. Bonckhoff dazu ?
                          Zitat: ...Ein weiterer Zelltyp des Differzierungskompartimentes sind die neuroendocrinen (NE) Zellen, die disseminiert im Prostataepithel vorkommen. Sie sind terminal differenzierte, extrem langlebige Zellen, die nicht mehr profilieren, und eine Reihe von neuroendocrinen Wachstumsfaktoren produzieren. Den NE Zellen fehlt der Androgenrezeptor; sie werden deshalb nicht von zirkulierenden Androgenen beeinflusst. Der NE Phänotyp taucht in der Regel erst wieder in den gering differenzierten Prostatakarzinomen sowie im hormonrefraktären Tumorstadium aud und schützt diese Tumorzellen vor dem programmierten Zelltod.

                          Ich finde das Ganze übrigen eher müßig. Wer sich die Intermitierung leisten kann und es nicht tut, hat selbst schuld. Es soll aber Leute geben, bei den nach Absetzen der LHRH Analoga und/oder Antiandrogene der PSA Wert rasant nach oben schnellt. Diese Leute haben nicht die Wahl der Intermittierung und sind Kandidaten für eine ununterbrochene Anwendung der HB.

                          Jürgen S

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                            #14
                            Hallo,

                            erstmal vielen Dank für die intressante Diskusion.
                            Beim Gespräch über intermittieren oder nicht, hat mich mein Uro genau mit den von Euch zusammengetragen Problemen (außer dem Neuroendokrienen, was heißt das eigendlich ?)
                            konfrontiert. Was auch gut ist. Ich glaube das es auch eine Kopfsache ist PSA = 0 "alles wird gut" und steigt der PSA wieder
                            bedeutet es doch das da noch Tumor in mir steckt und wie ich das weckstecke weiß ich noch nicht :-(
                            Die einfache HB geht ja erst seit 08/09, ab wann könnte ich mit der Unterbrechung den anfangen ?

                            Gruß Kalle

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                              #15
                              Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                              Hallo alle Miteinander,

                              ein ganz wichtiger Aspekt ist doch auch, dass durch die Intermittierung neuroendokrin gewordene Tumorzellen sich wieder rückführen lassen. Hierzu ist es natürlich unabdingbar, dass man die Tumormarker zu deuten weiß und die Erkenntnisse von CGA dann auch umsetzt.

                              Freundliche Grüsse
                              Hans-J.
                              Hallo,

                              das würde mich doch sehr interessieren, wie man eine neuroendokrine Differenzierung zurückführen kann?

                              Gruß

                              Hansjörg Burger

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