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Zur Hormontherapie. Meine Fragen, meine Zweifel, meine Ängste

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    Zur Hormontherapie. Meine Fragen, meine Zweifel, meine Ängste

    Hallo, liebe Freunde der Hormontherapie:-

    Der natürliche Krankheitsverlauf des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms muss in früheren Jahrhunderten ohne die Hormontherapie, ohne wirksame Mittel zur Schmerzbekämpfung sehr qualvoll gewesen sein. So ist uns aus der Literatur das Gebet eines alten englischen Urologen überliefert: „Oh mein Gott, wenn Du mich zu Dir nimmst, bitte nicht über meine Blase!“ Wir müssen daher anerkennen, wie ungemein segensreich die Hormontherapie ist. Dank der Hormontherapie und des in der Regel langsamen Wachsens unseres Krebses können wir uns, im Verhältnis zu anderen Krebserkrankungen, glücklich schätzen. Gott sei Dank, nur Prostatakrebs!

    Die sehr teuren Medikamente werden allerdings oft ohne ausreichende Begründung verschrieben. Wann Hormontherapie, welche Art von Hormontherapie, wie lange Hormontherapie, das bleibt mehr oder weniger dem Ermessen des jeweiligen Arztes, oft nur seinem Bauchgefühl überlassen oder gründet sich auf Richtlinien, die auch nicht erkennen lassen, dass die Autoren wirklich wissen, was bei Hormontherapie im Krebs passiert. Als ich nach einer Drei-Monatsspritze Zoladex unter Proscar einen PSA-Wert von 1,27 erreicht hatte, hat mir einer meiner Urologen gar kein Medikament mehr verordnet, ein anderer hätte mir eine weitere Spritze gegeben, wenn ich sie gewollt hätte. .


    Wer in Deutschland Hormontherapie bekommt, muss sich aber doch fragen: Verlängere ich mit dieser Therapie mein Leben? Oder verdeckt die Therapie nur palliativ den Progress? Schadet die Therapie mir gar? Vordenker wie Patrick Walsh, Stephen B. Strum , Bob Leibowitz sowie die deutschen Cytopathologen Tribukait und Böcking haben jedenfalls andere Vorstellungen davon, wie Hormontherapie wirkt, wie sie eingesetzt werden sollte. Andere Erkenntnisse und andere Vorstellungen als die Urologie, wie sie in Leitlinien festgeschrieben ist..


    Bob Leibowitz, den man fälschlicherweise für den großen Protagonisten der Hormontherapie hält und als solchen auch kritisiert hat, ist sich der Grenzen der Hormontherapie wohl bewusst. Seine Lehre von den antiangiogenen Mitteln und der frühzeitigen Chemotherapie zeigen das.
    Stephen B.Strum kritisiert insbesondere die ausschließliche Anwendung der Hormontherapie bei fortgeschrittenem Krebs mit Metastasen.
    Bei Patrick Walsh fasziniert die weitgehende Übereinstimmung seiner Lehre zur Hormontherapie mit den Erkenntnissen der deutschen Cytopathologen, ohne dass er dieselben kennt, jedenfalls ohne sich auf diese zu beziehen.

    In einem seiner Rundbriefe schreibt Dr. med. Frank Eichhorn, dass man beim Prostatakarzinom von einer Vollremission sprechen könne, wenn unter einer Androgenentzugstherapie innerhalb von drei Monaten ein PSA-Wert (=Nadir) von 0,05ng/ml erreicht sei. Dass anders als beim Hodenkrebs der Prostatakrebs aber zurückkomme.
    Warum wird denn nicht gleich nach dem Zurückkommen des Krebses untersucht, welche Arten von Zellen da zurückkommen? Es kann in dieser Phase der Erkrankung sich doch nur um einen noch kleinen Nukleus von scheinbar unsterblichem Krebs handeln. Und welche Art harter Therapie auch diesen letzten Rest frühzeitig und noch rechtzeitig vernichten könnte, bevor er wieder zu proliferieren beginnt?



    Warum wird in späteren Stadien nicht untersucht, welche strukturellen Veränderungen im Krebs die Hormontherapie bewirkt? Vorher-Nachher-Analysen müssten gemacht werden, generell und in Einzelfällen. Gesetzt den Fall, ein Patient mit Gleason 3+4 macht eine 10-monatige Hormontherapie. Dann lässt man bei intermittierender Therapie den PSA-Wert wieder bis zum Ausgangswert ansteigen. Ist sein Gleason dann wieder nur 3+4 oder hat er sich auf 4+4 oder gar 4+5 verschlechtert, sofern bei Erstdiagnose schon eine drittgrößte Menge von Gleason 5 vorhanden gewesen war?



    Bei Patrick Walsh fasziniert die weitgehende Übereinstimmung seiner Lehre von der Hormontherapie mit den Forschungsergebnissen der Cytopathologen. Diese kommen Patrick Walsh, einem vehementen Verfechter radikaler Therapien, insbesondere der Prostatektomie, zwar gelegen, was den Wahrheitsgehalt seiner Lehre aber nicht in Frage stellen muss.
    Patrick Walsh hält die Hormontherapie nur in zwei Fällen für therapeutisch sinnvoll: Erstens wenn sie adjuvant zur Bestrahlung erfolgt und zweitens als palliatives Mittel zum Zeitpunkt einsetzender Bescherden, d.h. bei Problemen der Blasenentleerung und/oder bei Schmerzen. Alle andere Hormontherapie nennt er ein eye wash, d.h. PSA-Kosmetik, Selbsttäuschung,. Krebs, der durch Hormontherapie nur vorübergehend unter den Radarschirm abfällt aber unerkannt von Arzt und Patient als hormonresistentes Gebilde weiter wächst, schließlich metastasiert und zum Tode führt.



    Als Anfang des Jahres 2004 Wil de Jongh, ein in diesem Forum sehr engagierter holländischer Mitstreiter, bei einem PSA-Wert unter 10 unerwartet an seinem Prostatakrebs verstarb, kamen Dr. Frank Eichhorn und der Pathologe Professor Bonkhoff in einem veröffentlichten Briefwechsel zu dem Ergebnis, dass der fatale und unerwartete Ausgang der Erkrankung Wil de Jonghs durch Hormontherapie „induziert“ gewesen sei. Induziert? Was heißt eigentlich „induziert“? Hätte man hier nicht sogleich noch weitere Fragen stellen und nach weitergehenden Antworten forschen müssen?



    Schon früh, sagen die Cytopathologen, entwickele Prostatakrebs sich zu einem gemischt entdifferenzierten Krebs. Durch Hormontherapie, schreibt Tribukait, und glaubt dies nach 14jähtiger Beobachtungszeit herausgefunden zu haben, enthalten stark entdifferenzierte Krebsanteile einen Wachstumsvorteil, bewirken also eine Lebensverkürzung anstatt der mit Hormontherapie beabsichtigten Lebensverlängerung. Wegen der Brisanz dieser Aussage habe ich den englischen Originaltext hier kopiert:
    :
    “As far as a tumor contains a single, hormone-dependent cell population, androgen deprivation will result in excellent clinical response with shrinking of the tumor, release of pain, etc. In a tumor composed of hormone-dependent and –independent parts, androgen deprivation will initially also result in good clinical response, corresponding to the size of the hormone-dependent part of the tumor. Elimination of the hormone-dependent part of the tumor may, however, have the adverse effect, that the hormone-independent part of the tumor, now without competition from its brother, gains advantages in growth conditions.
    Grossly aneuploid, moderately or poorly differentiated tumors are hormone-independent. Androgen deprivation eliminates hormone-dependent parts of the tumor. The result is more rapid progression to disseminated disease and significantly shorter survival of these patients compared to untreated patients.”
    (Tribukait, Nuclear Deoxyribonucleic Acid Determination in Patients with Prostate Carcinomas: Clinical Research and Application, page 74, Basel, 1993)

    Warum setzt die Urologie mit dieser These sich nicht ernsthaft auseinander, versucht es, diese zu widerlegen? Und zwar ernsthaft, nicht durch Behauptungen wie „Die Studien Tribukaits seien alt“ oder „Damals hätte man moderne Hormontherapie noch nicht gekannt“.



    Eine Aussage Tribukaits, die mich sehr betroffen gestimmt und in meinem Fall leider sich auch bestätigt hat, betrifft das sogenannte insignifikante Prostatakarzinom. Er schreibt hierüber in der Symposiums-Zusammenfassung: „Langzeituntersuchungen machen deutlich, dass der Begriff eines klinisch insignifikanten Tumors nur unter Berücksichtigung einer Zeitangabe sinnvoll ist. Patienten mit lokalisierten diploiden Grad 1 Tumoren haben zwar eine 5jährige Tumor-spezifische Überlebenserwartung von mehr als 95%, die jedoch nach 10 Jahren auf 75% abgesunken ist. Wiederholte Biopsien bestätigen eine zeitlich fortlaufende Dedifferenzierung des Tumors“.

    Wenn man diesem „natürlichen“ Dedifferenzierungsprozess nun die These Patrik Walshs gegenüberstellt, der Hormontherapie erst wieder bei einsetzenden Beschwerden für sinnvoll erachtet, dann stellt sich die Frage, welches denn eigentlich der Bodensatz, welches die Krebsquantität ist, aus welcher heraus eine Dedifferenzierung oder Mutation sich entwickeln kann? Könnte man diesen natürlichen Werdegang der Dinge nicht doch beeinflussen, wenn mittels Hormontherapie man dafür sorgt, dass das Krebsvolumen möglichst gering bleibt?

    Hormontherapie light. Bei alternativen oder komplementären Mitteln wie Vitamin E, Selen, Prostasol, Curcumin, Granatapfel-Elixier, OMEGA-3-Fischöl, Resveratrol usw.. stellt sich immer auch die Frage, ob diese Mittel außer einer die Gesundheit allgemein fördernden Wirkung auch eine Prostatakrebs-spezifische Wirkung haben. Mit Granatapfel-Elixier konnte ich tatsächlich einen 6 Monate anhaltenden PSA-Stillstand erreichen, führe dieses Ergebnis aber auf die im Extrakt enthaltenen pflanzlichen Östrogene zurück.
    Auch hier würden Vorher-Nachher-Analysen mehr Klarheit und Schutz vor unseriöser Werbung bringen und falsche Hoffnung in alternative Mittel verhindern.



    Bei Hormontherapie ist mehr Forschung notwendig. Aber wie kann geforscht werden, wenn man nichts in Frage stellt und auch geeignete Methoden hierfür ablehnt? Man muss nur die Stellungnahmen der Gesellschaft für Urologie im Unterforum HAROW-Studie lesen, wie kategorisch Feinnadel-Biopsien abgelehnt werden. Aber mit Stanzbiopsien geht das nicht. Welche Patienten und welche Patientengruppen würden das wohl mitmachen? DNA-Analysen, das geeignete Mittel für ein Therapie-.Monitoring, werden gleichfalls von der Gesellschaft abgelehnt.



    Diese Fragen, Zweifel, Ängste hat natürlich niemand, der sich rechtzeitig operieren oder bestrahlen lässt. Man ist das Problem los, sofern kein Rezidiv sich instellt.
    Das ist richtig. Wenn radikale Therapien das Problem nur ebenso gründlich lösen würden wie eine Blinddarm- oder eine Leistenbruch-Operation und wir mit radikalen Therapien uns nicht auch neue, andere Probleme, auch psychischer Art, einhandeln würden.
    So bleiben mir nach mehr als 7 Jahren guter Lebensqualität als Ergebnis meiner Entscheidung für die DHB nach Leibowitz und trotz meines mit Gleason 2+3 bei der Erstdiagnose festgestellten „insignifikantem Prostatakrebses“ einige Fragen offen, auf die es noch keine Antworten gibt.



    Reinardo











    #2
    Hallo Reinardo,

    Deine Ausführungen haben mich einerseits sehr berührt, andererseits machen sie mich wütend. Wütend deshalb, weil man als Hochrisiko-Betroffener im tiefen Nebel herumstochert. Genau die von Dir geschilderte Problematik treibt mich auch um.

    Allerdings bin ich erst seit 12/2009 Betroffener, aber gleich knüppeldick. Mein Uro sagt, in meinem Stadium gibt es keine Alternative zur Hormonblockade. Aber was passiert mit dem neuroendokrinen Tumoranteil? Erst muss ich durch den Nadir, aber dann treten die Probleme doch nur verstärkt zu Tage. Und wie schnell wird das sein?

    Aufgrund Deiner Aufarbeitung des Themas hangele ich mich noch intensiver durch die Literatur, aber ich finde immer nur Fragezeichen und leider keine Antworten. Ich werde weiter suchen und weiter kämpfen.

    Es wünscht Dir Kraft und alles Gute

    MalteR

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      #3
      Hallo MalteR,

      als Hochrisiko-Betroffener den Fokus auf die NE-Entartung zu setzen ist falsch. Die Möglichkeit zu ignorieren, ist natürlich genauso falsch. Es hat sich nun mal gezeigt, dass besonders bei den Betroffenen, die mit sehr hohen PSA-Werten zu kämpfen haben, die Hormonblockade das Zellwachstum am stärksten unterbindet. Ob dadurch Krebsstammzellen wandlungsfähiger werden oder ihre weitere Mutation zwangsläufig entsteht ist nicht erwiesen.

      "Die These, die Harmlosen machen Platz für die Aggressiven ist eben nur eine These und durch nichts bewiesen."

      Leider bringt Dich diese Erkenntnis genauso wenig weiter, wie die Standard-Leitlinien. Also bist Du weiter gezwungen Dich nach Methoden und Ärzten umzuschauen, die auch außerhalb der S3-Leitlinien Therapieansätze aufzeigen.

      Für diesen Kampf wünsche ich Dir alles Gute
      Herzliche Grüße
      Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Reinhard, Malte, Heribert,
        Ihr macht Euch Gedanken über ein Thema, was scheinbar widerspruchslos als Therapieoption immer wieder verordnet wird. Manchmal mit leider wenig Erfolg. Auch der gute 'ZUFUS' macht sich da momentan Gedanken darüber, lest das mal durch.

        Angst machen da natürlich die von Reihard hier zitierten Studien von Tribukait



        Die Lebenserwartung mit ADT war geringer wie die ohne - erschreckend! Aber nun mal langsam, damals war ADT immer eine dauerhafte Blockade! Diese hat, wie uns Dr. Myers nochmal bestätigte, mehr Herz- Kreislaufversagen verursacht wie die Krankheit selbst Opfer gefordert hat. Heute praktizieren wir allgemein intermittierende ADT und schützen Knochen und Herz während der Hormonblockade.

        Grundsätzlich ist natürlich immer zu fragen: WANN beginne ich mit der HB/ADT? Hier zwei Beispiele in Zusammenhang mit einer DNA Ploidenverschiebung:





        Es kann also gut laufen, d.h. aus einem diploidem Zellverband mit erhöhter S-Phase (bei 4c) entwickelt sich ein fast rein diploider, nur durch HB/ADT! Der "frühzeitige" Einsatz der HB hat sich gelohnt!

        Es kann auch schlecht laufen. Bei ähnlicher Ausgangslage entwickelt sich ein aneuploider Tumor - schlechte Prognose! Der frühzeitige Einsatz von ergänzenden therapeutischen Massnahmen wäre wohl indiziert.

        Der PSA scheint dabei immer auch ein geeigneter Marker zur Erkennung der Wirksamkeit der Therapie zu sein. Die Frage ist, ob das IMMER so ist, man sich darauf verlasen kann? Ich werde als Therapiekontrolle jedenfalls bei Gelegenheit wieder eine Ploidenbestimmung durchführen lassen.

        So, jetzt sind wir so schlau wie zuvor, aber auf höherem Niveau - toll! Oder wie ich neulich in HW Forum gelesen habe:

        I can’t decide if knowledge is power, or ignorance is bliss …

        Andi

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          #5
          Hormontherapie

          Hallo Andy,

          Nur nachstehendes zu den Beiträgen:

          Die Betroffenen klammern sich an den Strohhalm Hormontherapie. Sie hoffen, dass die Therapie anschlägt, und einige Jahre damit gut weiterleben können. Mir geht es nun mal auch so. Es gibt auch Studien, die belegen, dass diese Therapie das Leben verlängern kann. Wenn Ihr alles so genau recherchiert habt, sollte dies bekannt sein, außerdem liegt jeder Fall anders.

          Wenn aber nun so ein Schwachsinn wie hier geschrieben wird, verunsichert man die Betroffenen, und Ängste und Depressionen kommen nicht selten hoch. Mich wundert es eigentlich nicht mehr, dass sich Betroffene hier im Forum nicht mehr melden und um Rat fragen. Mit solchen Horrorgeschichten, die meistens wissenschaftlich gar nicht belegt sind, vertreibt man jeden Interessenten.

          Übrigens sollte man als Krebskranker positiv denken und nicht nur das schlechte schreiben. Dieses Forum ist auch dazu da, Betroffenen Mut zu machen.

          Nichts für Ungut, aber das mußte mal gesagt werden.

          Viele Grüße

          Gerhard
          Gerhard

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            #6
            Hallo Gerhard,

            Deine Auffassung mag für Betroffene hilfreich sein, die sich mit dem, was die Schulmedizin nach den S3-Leitlinien zu bieten hat, zufrieden geben. Besonders für die Hochriesiko-Betroffenen ist es aber empfehlenswert sich frühzeitig mit der Situation auseinander zu setzen, sollten die Standard-Therapien nicht mehr greifen.

            Nach meinem Verständnis gehört dazu nicht nur die Thesen der sog. PCa-Gurus zu diskutieren, sondern die biochemischen Vorgänge der Entartungsphasen zu ergründen um das, was die PCa-Gurus wie Strum, Meyers etc. geschrieben haben zu verstehen. Dann können solche Thesen, jenseits der schulmedizinischen Lehre gewinn bringen.

            Dazu gehört auch, die Einbeziehung komplimentärmedizinischer Erkenntnissen um dort die Spreu vom Weizen zu trennen und Scharlatanerie auffliegen zu lassen.

            Herzliche Grüße
            Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              Hallo Gerhard

              Ich kann nicht erkennen, was an dem Beitrag von Andi09 schwachsinnig sein soll. Es wird doch nachvollziehbar aufgezeigt wie sich die Ploidie entwickeln kann, aber nicht muss. Und das ist doch gerade der Ansatz, darüber nachzudenken.

              Über solche Beiträge wie von Reinardo und Andi09 freue ich mich sehr. Denn sie bieten mir die Möglichkeit – gerade als Schwerbetroffener – mich weiter zu bilden und noch wichtiger, evtl. Behandlungsoptionen zu entwickeln. Halbgötter in Weiss kann ich nicht akzeptieren!

              Wer sich auf die S-3 Richtlinie verlässt, ist verlassen genug, denn das bedeutet einen Wissensrückstand von ca. 2-3 Jahren.

              Auch ich hoffe darauf, dass die DHB möglichst lange wirkt, aber was dann?? Das Prinzip Hoffnung ist zwar gut, aber das kann nicht alles sein.

              MalteR

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                #8
                Malte,
                so wie Dich treiben auch mich die Gedanken an das Danach um. Was, wenn die HB nicht mehr funktioniert? Was kann ich unternehmen um diese Phase möglichst lange herauszuzögern? Ich hoffe ab 2011 in die ADT Pause gehen zu können, und da ist dieses Thema schon präsent.

                Folgendes Bild veranschaulicht die verschiedenen Signalwege des "hormonunabhängigen" PCAs (evt. unvollständig):



                1. Hypersensitiver Signalweg
                Ist noch relativ leicht zu bekämpfen (HB2 -> HB3 -> HB4 -> Ketoconazol/Östrogene, Abiraterone (schätze ab Mitte 2011 verfügbar), Herabsetzen der AR Empfindlichkeit durch z.B. Silymarin, Dostinex,...

                2. Promiscuous Signalweg
                Bindet mit anderen Liganden. Schon schwieriger zu bekämpfen. Einsetzbar hier evt. MDV3100 (nicht vor 2012)?

                3. Outlaw Signalweg
                Durch Genmutationen werden andere Signalwege möglich. Ich kenne kein Verfahren das durch z.B. einen Kinase-Hemmer zu blocken, da es einfach zu viele Mutationen gibt. Es wird noch sehr lange dauern, bis wir hier Fortschritte machen.

                4. Bypass Signalweg
                BCL-2 wird durch Taxotere gehemmt.

                5. Stammzellen Wiederansiedelung
                Keine Ahnung was man dagen tun kann. Doxycyclin?

                "Glücklicherweise" dauern die Mutationszeiten vom hypersensitiven Signalweg zu den weiter fortgeschrittenen Wegen meist recht lange. Das spiegelt sich ja auch im späten Ansprechen des neuen Testosteron Blockers ABIRATERONE wider. Ein globaler Ansatz besteht durch die Immuntherapie. Wir haben ja momentan schon Provenge verfügbar und da wird noch mehr kommen. Unterstützt werden diese Mittel durch den CTLA-4-Antikörper "IPILIMUMAB", welcher wohl Mitte 2011 zugelassen
                sein wird (für Melanom - PCA wäre Off-Label) oder "low-dose Cytoxan". Das dieser Ansatz viel Potential hat, zeigt z.B. folgendes Beispiel mit Leukine, Celebrex usw.:



                Hoffe auf Ergänzungen aus dem geneigten Kollegenkreis!

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                  #9
                  Hallo Andi. Leider verstehe ich manches nicht, was Du geschrieben hast. Das gesprochene Wort mit der Moeglichkeit, Fragen zu stellen, waere dem Schriftlichen da wohl ueberlegen. Handelt es sich bei den DNA-Diagrammen um DEINE Entwicklung oder ein und derselben Person oder von verschiedenen Personen? Al-Abadi schildert im Symposium-Papier auch Faelle von Rueckentwicklung (Linksverschiebung), allerdings nicht nach Hormontherapie sondern nach Wechsel von Chemotherapeutika.
                  Ich kann auch nicht verstehen, wie es unter Hormontherapie zu einer Linksverschiebung, was Du als positive Entwicklung bezeichnest, kommen kann. Nach meinem Verstaendnis reduziert Hormontherapie in allen Erkrankungsstadien zwar das Krebsvolumen (= sinkende PSA-Werte, Wegfall von Beschwerden), aber immer nur um Krebsanteile, die geringer malignant sind und, da sie ja hormonsensitiv sind, nicht zum Tode fuehren.
                  Zum Tode fuehren Krebsanteile, die nicht hormonsensitiv sind und entweder kein PSA abgeben, was sie nicht erkennbar und gefaehrlich macht, oder noch PSA abgeben. So erklaeren sich Faelle, wo Patienten mit niedrigen PSA-Werten sterben.
                  Schoen waere es, wie Gerhard schreibt, wenn das alles Schwachsinn waere, worueber wir uns Gedanken machen. Aber leider zeigen mir die Krankheitsverlaeufe der Austherapierten immer wieder, dass wir uns doch rechtzeitig Gedanken machen muessen. Als Schlussfolgerung aus der Theorie habe ich mich entschieden, keine irgendwie geartete Hormontherapie zu machen (ausser bei Beschwerden), weil ich glaube, meine Lage damit nur zu verschlechtern, ganz abgesehen von der durch Hormontherapie bedingten Beeintraechtigung der Lebensqualitaet und der Langzeitrisiken fuer das Knochensystem. Ich verlasse mich da auf die Aussagen von Bob Leibowitz, Patrick Walsh und Tribukait. Bob Leibowitz spricht sich in seinem letzten vom BPS verteilten Video sowohl gegen die fortlaufende wie auch intermittierende Hormontherapie aus. Wenn seine DHB nicht greift, versucht er es mit antiangiogenen Mitteln bzw. kombiniert eine weitere befristete Hormontheraipie immer mit einer fruehzeitigen, leichten Chemotherapie. Letzteres macht auch Sinn, weil das Wirkungsspektrum von Taxotere groesser und andersgeartet ist als bei Hormontherapie. Nach Taxotere muesste sich eine Linksverschiebung im DNA-Histogramm ergeben.
                  In den Costa Blanca News las ich heute, dass in Italien die Pharma-Firmen verpflichtet sind, 5% ihres Reingewinns fuer Zwecke der unabhaengigen Forschung, z.B. an Universitaeten, abzufuehren. Das koennte auch in Deutschland dazu fuehren, dass weniger Profit-orientiert und mehr Patienten-orientiert geforscht wuerde. Mit Operations- und Bestrahlungstechniken hat man ja einen kaum noch zu ueberbietenden Standard erreicht. Die Erforschung der Entwicklung unseres Prostatakrebses wird jedoch vernachlaessigt, klinisch verwertbare Erkenntnisse der Cytopathologen werden ignoriert, weil sie stoeren, wo man sich doch mit der Hormontherapie gut eingerichtet und mit Herausgabe von Leitlinien abgeschottet hat. Was ich bei der urologischen Elite vermisse, sind die Leidenschaft, etwas genau wissen zu wollen und die Bereitschaft, etwas an den systemischen Therapien zu veraendern.
                  Gruss, Reinardo

                  Kommentar


                    #10
                    Zum Risiko der Hormontherapie


                    Liebe Mitstreiter,

                    Mehr oder weniger zufällig treffe ich auf die interessanten Ausführungen zum Thema Hormontherapie. Hierzu erhielt ich vor kurzem von dem Dr.Jacobs Institut für komplementäre Medizin eine Veröffentlichung zum Thema des Risikos der Hormontherapie, die ich den Betroffenen nicht vorenthalten möchte. Mir ist nicht bekannt, daß dieses Thema hier schon einmal angesprochen wurde

                    Freundliche Grüße

                    HWLporta
                    __________________________________________________ _______________________________________________

                    Zitat:

                    Hormonentzugstherapie erhöht deutlich das Risiko für Diabetes, koronare Herzkrankheit und plötzlichen Herztod


                    Die Hormonentzugstherapie ist zweifellos eine hocheffektive und sehr wichtige Therapie des nicht mehr lokalisierten Prostatakarzinoms. Seit Huggins und Hodges im Jahre 1941 ist jedoch keine abschließende Beurteilung in Bezug auf eine Lebensverlängerung möglich. Zwar kann sie palliativ die Symptomatik der Erkrankung und ihres Fortschreitens mildern, jedoch gibt es bis heute keinen schlüssigen Beweis, dass sie das Leben verlängern kann, wie auch die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie darlegen. Liegt dieses Paradox an den nicht unerheblichen Nebenwirkungen der Hormonblockade?


                    Kann man durch sinnvolle Maßnahmen (Sport, pflanzenreiche Ernährung und Granatapfel-Polyphenole) das Nebenwirkungsprofil und damit die letztliche Wirkung der Hormonblockade verbessern?


                    Immer mehr große Studien liefern eindeutige Hinweise, dass der Androgenentzug das Risiko, an Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken und an plötzlichen Herztod zu sterben, deutlich steigert. So ergab zum Beispiel eine Untersuchung an 73.196 Männern unter Androgenentzug mit GnRH-Agonisten eine Steigerung des Diabetesrisikos um 44 %, des Risikos für koronare Herzkrankheit um 16 %, für Herzinfarkt und plötzlichen Herztod um je 16 %. Eine hochaktuelle Studie mit 37.443 Prostatakrebspatienten, die 2010 im Journal des National Cancer Instituts publiziert wurde, zeigt: Die Behandlung mit GnRH-Agonisten erhöht (verglichen mit den nicht mit Androngeentzug behandelten Patienten) das Risiko für Diabetes um 28 %, für koronare Herzkrankheit um 19 %, für Herzinfarkt um 28 % und plötzlichen Herztod um 35 % sowie für Schlaganfall um 22 %. Die Orchiektomie ging einher mit einem 40 % höheren Risiko für koronare Herzkrankheit und einem 111 % höheren Risiko für Herzinfarkt (verglichen mit Prostatakrebspatienten, die keine Hormonblockade und Hodenentfernung hatten).

                    Insbesondere unter Hormonentzugstherapie können die heilsamen Wirkungen von Granatapfelwirkstoffen auf das Herz-Kreislauf-System und eine diabetische Stoffwechsellage hilfreich sein.

                    Positive Nebenwirkungen auf Herz und Gefäße aus klinischen Studien


                    · Signifikante Verbesserung der Herzmuskeldurchblutung bei KHK-Patienten, Halbierung der Angina-Pectoris-Anfälle in einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie
                    · Reduktion von arteriosklerotischen Gefäßablagerungen und Bluthochdruck
                    bei Patienten mit Karotis-Stenose

                    · Verlangsamte Progredienz der Karotis-Intima-Dicke-Zunahme bei Patienten mit erhöhten Triglyzerid- und Cholesterinwerten in einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie
                    · Gefäßschützende, antiatherogene und cholesterinsenkende Wirkung bei Diabetikern (ohne Einfluss auf HbA1c und Blutzucker)
                    · Verbesserte Erektion bei Patienten mit erektiler Dysfunktion

                    Granatapfelpolyphenole bewirken weder eine Heilung von Prostatakrebs noch ersetzen sie eine notwendige kurative Behandlung. Sie können aber das Fortschreiten verzögern, Standard-Therapien wirkungsvoll ergänzen und in ihrem Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil verbessern.


                    Um den durch die Hormonblockade verursachten Stoffwechselstörungen entgegenzuwirken, sind auch regelmäßige Bewegung, Sport, gemüse- und obstreiche Vollwertkost wichtig!

                    Langzeitergebnisse der Pantuck-Studie mit Prostatakrebs-Patienten mit PSA-Rezidiv sind vielversprechend:

                    PSA-Verdopplungszeit von 15 auf 60 Monate verlängert

                    Bei Patienten, die bis Ende 2008 im Median 56 Monate an der Studie teilgenommen haben, verlängerte sich unter Granatapfelsaft die PSA-Verdopplungszeit auf durchschnittlich 60 Monate (5 Jahre). Der PSA slope fiel dabei im Median um 60 %. Nach Aussage des Sprechers der American Urological Association, Dr. Christopher Amling, legt die Studie nahe, dass Granatapfelsaft nach erfolgloser Behandlung wirksam die Progression von Prostatakrebs verlangsamen könne. „Diese Ergebnisse und andere laufende Forschungen dürften eines Tages zeigen, dass Granatapfelsaft auch ein wirksames Mittel zur Vorbeugung von Prostatakrebs sei.“

                    Granatapfelpolyphenole beeinflussen das Krebsgeschehen auch im hormonrefraktären Stadium günstig (in vivo, in vitro):

                    - Granatapfelpolyphenole drosseln die Expression des in diesem Stadium häufig überexprimierten Androgenrezeptors.
                    - Granatapfelpolyphenole verringern die Bildung von Androgensynthese-Enzymen in hormonrefraktären Krebszellen.
                    - Granatapfelpolyphenole senken intrazelluläre Cholesterinspiegel und damit den Ausgangsstoff für die gesteigerte Androgen-Biosynthese.
                    - Fermentierte Granatapfelpolyphenole hemmen das Krebswachstum von hormonrefraktären PC-3-Prostatakarzinomen in vivo und wirken in vitro bei hormonrefraktären PC-3- und DU145-Prostatakarzinomzellen antiproliferativ und antiinvasiv.
                    - Die antiinflammatorische Wirkung der Granatapfelpolyphenole (Hemmung von NF-kappaB, COX-2, TNF-alpha und Metalloproteasen) ist in diesem Stadium besonders wichtig.

                    Dass Granatapfelpolyphenole das androgen-unabhängige Prostatakrebswachstum mittels eines NF-kappaB-abhängigen Mechanismus in vitro und in vivo hemmen und den Übergang in die Hormonrefraktarität verlangsamen, wurde in einer in-vivo-Studie (Rettig et al., 2008) nachgewiesen.

                    Aufgrund der Eigenschaft von Granatapfelpolyphenolen, die Expression des Androgenrezeptors und Androgen-synthetisierender Enzyme herabzuregulieren, bei Proteinkinasen eine Phosphorylierungshemmung und in Krebszellen die Apoptose insbesondere über eine NF-kappaB-Aktivierungshemmung zu fördern, könnte eine Kombination mit der Hormonablation sehr interessante Synergie-Effekte bewirken und die Bildung von Resistenzen verzögern. Dies muss sich noch in der klinischen Praxis bewähren.

                    Effektiv Knochenmetastasen vorbeugen

                    Bei Patienten unter Hormontherapie ist der Knochenabbau deutlich erhöht, wodurch die Metastasierung der Knochen begünstigt wird. Zur Prävention werden oft hohe Dosen Calciumcarbonat empfohlen, um dem Knochenabbau entgegenzuwirken.

                    Zu viel Calcium steigert deutlich das Risiko für
                    aggressiven Prostatakrebs und Herzinfarkt


                    Calciumcarbonat-Supplemente erhöhen aber offenbar das Risiko eines Herzinfarktes, wie eine vor kurzem veröffentlichte große Übersichtsstudie zeigt. Demnach steigern Calcium-Präparate das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent und verursachen damit mehr Herzinfarkte als sie Knochenbrüche verhindern. Sehr negativ ist ferner, dass eine hohe Calciumzufuhr (über 2 g/Tag) das Risiko eines aggressiven Prostatakarzinoms um etwa 250 % erhöht. Zudem schädigt es auf Dauer die Darmflora durch eine Milieuveränderung (Alkalisierung).
                    Vor allem fleischreiche Kost und die Alkalisierung des Dickdarms tragen zu einer erhöhten Ammoniak- und Toxinbelastung des Darms und der Leber bei, wodurch das Fatigue-Syndrom der Krebskranken verursacht oder verstärkt werden kann.

                    Pflanzenreiche basische Ernährung und Kaliumcitrat im Zusammenspiel mit Calcium- und Magnesiumcitrat sind die richtige Alternative


                    Um die Knochen zu stärken, ist eine pflanzen- beziehungsweise basenreiche Kost besonders wichtig. So führt unsere (vor allem durch Fleisch) oft säurereiche Kost selbst bei sonst gesunden Personen zu einer Übersäuerung, welche im Alter mit abnehmender Nierenfunktion noch zunimmt. Wenn sich die Pufferreserven des Körpers erschöpft haben, werden die Mineralstoffdepots in den Knochen angegriffen. All das gilt in besonderer Weise für den fortgeschrittenen Prostatakrebs, wo die Milchsäureproduktion des Tumors den Organismus zusätzlich belastet. Das saure Milieu beschleunigt den Knochenabbau und verhindert, dass das körpereigene Immunsystem beziehungsweise die Chemo- oder Strahlentherapie den Tumor angreifen können. Zudem setzt der Körper in einem sauren Milieu vermehrt entzündungsfördernde Substanzen frei, welche den Knochenabbau beschleunigen und ein proentzündliches, tumorfreundliches Milieu schaffen.

                    Calcium ist für die Knochengesundheit wichtig. Das gleiche trifft auch für Magnesium zu. Doch während Calcium oft überdosiert ist, nehmen nur wenige Menschen Magnesium-Präparate zu sich. Eine Langzeitfolge von Magnesiummangel sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen – vor allem, wenn dem Körper gleichzeitig zu viel Calcium zugeführt wird. Calcium-Präparate müssen demnach mit ausgewogenen Mengen Magnesium abgestimmt sein. Bei Osteoporose ist die Zufuhr von Magnesium genauso wichtig wie die Einnahme von Calcium, denn der Magnesiumgehalt ist im Knochen ebenso stark reduziert. Auch nimmt bei Magnesium-Mangel die Serum-Konzentration von Vitamin D ab. Mit anderen Worten: Wir brauchen Calcium, aber nicht zu viel und nicht einseitig. Für Kaliumcitrat ist in mehreren klinischen Studien nachgewiesen, dass es den Calciumverlust über die Nieren und den Abbau aus den Knochen verhindert. Dank Kaliumcitrat bleibt Calcium im Knochen und kommt nicht ins Blut, wo es das Tumorwachstum fördern würde. Calcium- und Magnesiumcitrate werden generell wesentlich besser aufgenommen als Carbonate.


                    Die Knochen können daher durch die Einnahme eines geeigneten Citrat-Basenpulvers (z. B. Dr. Jacob’s Basenpulver) gestärkt werden. Es sollte das Knochenmineral Calcium in einem ausgewogenen Verhältnis mit Magnesium stehen und zudem viel Kalium und möglichst wenig Natrium enthalten, denn auch Natrium verstärkt den Knochenabbau.

                    Das Fortschreiten der Osteoporose wird insbesondere von einer Entzündungsaktivierung des Knochens vorangetrieben. Hier steht nun der Receptor activator of nuclear factor kappaB ligand (RANKL) im Mittelpunkt der Forschung. Er gilt als Hauptschuldiger für die Osteoklastenaktivierung und damit den verstärkten Knochenabbau. Übrigens führt Rauchen zu einer NFkappaB-Aktivierung, was wahrscheinlich der Grund für den deutlich verstärkten Knochenabbau bei Rauchern ist. Neue Behandlungsansätze zum Knochenschutz (Denosumab) setzen daher an der Entzündungs-modulation an. Hier könnten möglicherweise Granatapfelpolyphenole (als potente NFkappaB-Hemmer) eine interessante, nebenwirkungsfreie und natürliche Alternative sein.
                    Sehr wichtig für die Gesunderhaltung des Knochens sind auch regelmäßige Bewegung und Nicht-Rauchen, im Sommer viel Morgensonne zu tanken (Vitamin-D-Bildung) und im Winter Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Weil die Rolle von Vitamin D beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom umstritten ist, sollte hier eine höher dosierte Einnahme unter PSA-Kontrolle erfolgen. Bei einem aggressiven Prostatakarzinom kann auch schon vor der Diagnose von Metastasen die Gabe von Bisphosphonaten (zuvor unbedingt Zahn- und Kiefercheck beim Zahnarzt!) sinnvoll sein.

                    Fazit:
                    Wer in sinnvoller Weise auf einen ausgeglichenen Säuren-Basen-Haushalt in seiner Ernährung achtet, ggf. die Knochen durch Kalium, Calcium- und Magnesiumcitrat stärkt, sich regelmäßig möglichst in frischer Luft bewegt und auf das Rauchen verzichtet, hält die Knochen gesund und ist damit weniger anfällig für Metastasen.

                    Hinweis:
                    Zu allen hier geäußerten medizinischen Thesen können internationale fachwissenschaftliche Literaturbelege eingesehen werden unter www.drjacobsinstitut.de.

                    Zitatende

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                      #11
                      Zur Hormontherapie. Meine Fragen, meine Zweifel, meine Ängste

                      Zitat von HWLPORTA Beitrag anzeigen
                      Mehr oder weniger zufällig treffe ich auf die interessanten Ausführungen zum Thema Hormontherapie. Hierzu erhielt ich vor kurzem von dem Dr.Jacobs Institut für komplementäre Medizin eine Veröffentlichung zum Thema des Risikos der Hormontherapie, die ich den Betroffenen nicht vorenthalten möchte. Mir ist nicht bekannt, daß dieses Thema hier schon einmal angesprochen wurde
                      Freundliche Grüße
                      HWLporta
                      Lieber HWLporta,
                      den Hinweis gab ich hier schon: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...handlung/page5
                      Bitte, Deine Beiträge nicht direkt vom Word ins Forum zu übertragen, denn es ist zu schlecht zu zitieren!
                      Herzliche Grüsse
                      Helmut

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                        #12
                        Reinardo,
                        wir sind ja oft mit unserer Meinung eng beieinander, aber halt nicht immer. Du würdest ADT sehr restriktiv einsetzen, da Du darin keinen lebenszeitverlängernden Effekt siehst. Bestätigt wird Deine Meinung durch die Daten von Tribukait, die allerdings schon ziemlich angestaubt sind (siehe oben)! Meine Meinung dagegen ist die, dass eine frühzeitige ADT die Lebenszeit verlängert, zumindest statistisch!



                        Dazu noch dieses und dieses.

                        Weiterhin habe ich auch einen Fall gezeigt, der durch ADT eine Verbesserung der DNA Ploide erfahren hat. Das dürfte es deiner Meinung nach nicht geben! Ich bin meinungsmässig eng bei Dr. Myers: 'PSA so niedrig wie möglich, dauerhaft!'

                        Wenn sich innerhalb der ADT ein PSA NADIR von 0,05ng/ml einstellt ist das positiv. Was könnte Chemo hier noch verbessern? In denke auch im zweiten, dritten oder x-ten ADT Zyklus ist das gültig. Chemo könnte ich mir vorstellen, wenn diese 0,05ng/ml deutlich verfehlt werden, oder sich NE Zellanteile zeigen. Anders als hier schon propagiert, würde ich nicht auf Lebermetastasen warten, sondern früh intervenieren.

                        Wie meinst Du denn mit "antiangiogenen Mitteln" (oder antiinflammatorischen Mitteln) die Ploide zu beeindrucken? Vielleicht kannst Du akzeptieren, dass diese "Selektionstherie" von Dir nur ein Erklärungsversuch ist. Bonkhoff und Andere erklären die Entartung eher als unabhängigen Prozess, ich neige dazu dem zu folgen. Reduzierung der Tumormasse wäre hier ein therapeutisches Ziel! Möglicherweise ist es auch eine Kombination aus beiden Ansätzen?

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                          #13
                          HWL,
                          danke für Deinen Beitrag. Gerne würde ich Dich etwas ermutigen das alles noch etwas kompakter zu formulieren. Auch wenn so wichtige Hinweise wie "...Hemmung von NF-kappaB, COX-2, TNF-alpha und Metalloproteasen..." mit einem direktem Link zu den Quellen versehen würden, müsste ich nicht stundenlang in den Dr.Jacobs Seiten suchen gehen.

                          Andi

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                            #14
                            Reinardo,
                            als Ergänzung möchte ich Dir noch eine kleine Studie vorstellen, die untersucht hat, ob bei ADT als Ersttherapie in metastasierten Situationen, die parallele Gabe einer Chemotherapie das Überleben verbessert.



                            Kaum ein Unterschied! Dahingegen war das PSA NADIR prognostisch wichtig:

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                              #15
                              Hallo alle Miteinander,

                              bedauerlicherweise sind meine Quellen in der Tiefe etwas eingeschränkt, jedoch möchte ich zum Thema AHT, Ploidie, Kastrationsrestistenz einiges anmerken.

                              HWL Porta hat sehr schön einiges beigetragen, es ist mir als Betroffener und mündiger Patient selbstverständlich, dass sich beim großen Blutbild die Mineralien im Referenzbereich befinden und entsprechend die Zufuhr so gefahren wird. Das setze ich einfach voraus.

                              In der Ausführung - bei Metastasen - ist die Dürftigkeit der Ausführung ( Dr. Jakobs ) unübersehbar.
                              Dieses komplexe Gebiet ist aber auch in der Forschung ein Stiefkind. ( Ausnahme sehr neue Forschungen ohne Studien )

                              Im Bezug der AHT ( Dedifferenzierung ) wird noch immer viel zu viel über die entsprechenden Marker gesprochen, aber nicht umgesetzt.
                              Bedauerlicherweise sind es gerade die Urologen, die an althergebrachtem festhalten wollen und sowohl die Marker nicht bestimmen, als auch entsprechend die Blutwerte nicht berücksichtigen wollen/müssen.

                              Daher ergibt sich dann ja auch kein Handlungsbedarf als Konsequenz.

                              Die Grundfrage ist für SCHWERBETROFFENE:

                              Wieviel will ich für mich wissen für die weitere Therapie, stellen womöglich weiterführende Erkenntnisse eine psychische Belastung dar?
                              Somit sind in diesem Forum Betroffene anwesend, die diese Diskussion mehr verunsichert als Erkenntnisse bringt.
                              Eine weiter Frage stellt sich dann automatisch: Inwieweit will ich mündig werden.

                              Und nun zurück zum Thema:

                              Die Medizin kann zur Zeit nur helfen indem sie die Auswirkungen bekämpft. Heilen kann sie nicht. Das wurde schon sehr oft ausgeführt.

                              Heribert möchte schon lange an die biologischen Abläufe der Tumorzellen anknüpfen und viele andere im Hintergrund auch, mich eingeschlossen. Aus meiner Sicht sollte gebündelt in der Forschung vorgegangen werden für den Übergang - mit weniger Profitgebahren der Chemiegiganten - ( siehe Reinardo ) warum sollte nicht ein bestimmter Obulus direkt in Forschung einfließen?

                              Die These des Androgenentzugs ( Huggins ) scheint zunehmend ins Wanken zu geraten, soll man neueren Forschungsergebnissen glauben schenken. Was nun? Selbst die Urologenschaft ist verunsichert ( Berger et al ) und mahnt die Kollegen zum Umdenken.

                              In Anbetracht der heutigen Situation für einen Schwerbetroffenen keine leichte Situation, vielleicht auch nicht für den offenen Onkologen/Urologen. Wenn durch längere AHT ein hypersensitiver AR Mechanismus induziert wird, mit den nun bekannten Eigenheiten an den Tumorzellen, sollte es doch das Ziel der Forschung sein, nicht durch weitere chemische Manipulationen diesen zurückzudrängen, Rezeptoren zu besetzen, sondern die Kraftwerke ( Mitochondrien ) wieder in Gang zu bringen, damit der natürliche Abwehrmechanismus ( Apoptose ) wieder in Gang kommt.

                              Andi, alle Statistiken über die Wirkungswirksamkeit einzelner Interaktionen sind auf ein bestimmtes Zeitfenster angelegt indem diese wirken.
                              Ob die Antwort in der Pipeline ( Rückführung des hypersensiblen AR- Mech. in einem sensiblen AR Mech. ) die richtige ist, wird sich noch herausstellen müssen, wenn das Medikament ( MDV 3100 oder Abiterone ) zugelassen und auf dem Markt ist.

                              Eine Hoffnung, die vielen ein Lebenszeitfenster eröffnet, mit der Hoffnung, dass es wirkt.

                              Vielleicht ist jedoch der Schlüssel in folgem Text zu lesen.

                              [Der von Hans-J. hier eingestellte Text ist urheberrechtlich geschützt und wurde deshalb von der Administration gelöscht. Er ist nachzulesen unter http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B...Scontent.html]


                              Freundliche Grüsse
                              Hans-J.




                              Zuletzt geändert von RalfDm; 29.09.2010, 10:05.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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