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    ...und das in meinem Alter !

    Nun bin ich fast 82 Jahre, fühle mich fit, bin gut auf den Beinen und habe bis auch leichte, übliche Altersbeschwerden kaum gesundheitliche Probleme.
    Mitte des Jahres wurde eine Darmspiegelung gemacht und dabei auch die Prostata untersucht. Die Prostata war von altersentsprechender Größe und unauffälliger Konsistenz. Wenige Monate später, bei
    der üblichen Jahresuntersuchung prüfte mein Hausarzt auch den PSA-Wert. Der Wert war positiv und er machte in der örtlichen Klinik sofort einen Termin für eine Biopsie.
    Die Ergebnisse: PSA-Wert 7,53, freies PSA 1,16, freies/gesamt-PSA-Quotient 0,15. Die 12-Stanzen Biopsie ergab ein Adeno-Karzinom der Prostata pT1c-G2, Gleason 6 (3+3). Die Empfehlung der Klinik an den Hausarzt: Antiandrogene Therapie. Nun Empfahl der Hausarzt noch eine MRT-Untersuchung und
    Skelettzintigraphie. Die Ergebnisse zeigten aber keinerlei Ausbreitung des Karzinoms.
    Nun habe ich Mühe der Meinung des Hausarztes zu folgen, daß die Nebenwirkungen kaum spürbar wären. Für etwas beratende Hilfe wäre ich sehr dankbar.

    #2
    Hallo,

    die Daten sind nicht furchterregend. Sie brauchen nicht in eine Panik ausbrechen. Es handelt sich um ein wenig aggressives Prostatakarzinom, bei dem auch eine Active Surveillance Strategie oder Watchfull Waiting in Betracht käme. Dazu müsste man aber noch die Anzahl der befallenen Stanzen und den Prozentanteil des Tumors in den einzelnen Stanzen wissen.

    Bei AS leitet man erst eine Therapie ein, wenn sich der Prostatakrebs verändert und aggressiver wird. Beim WW wartet man ab, bis Beschwerden auftreten.

    Im Patientenratgeber Prostatakarzinom I können Sie mehr darüber erfahren:

    http://www.krebsgesellschaft.de/down...009-pl-pca.pdf

    Den Ratgeber können Sie auch kostenlos beim BPS in Gehrden in gedruckter Form anfordern.

    Alles Gute!

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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      #3
      Hallo,

      sollte ich überhaupt Dein Alter mit relativer Fitness erreichen, würde ich bei diesem Befund erst eine Behandlung anstreben, wenn Beschwerden aufträten. Eine Antiandrogene Therapie würde Dir ein großes Stück Deiner Lebensqualität nehmen. Ob sich durch eine solche Medikation Dein Leben verlängert ist außerdem fraglich. Der Krebs in der Prostata ist bislang sehr langsam gewachsen und wird das voraussichtlich auch die nächsten Jahre tun.

      Solange sich keine Miktionsbeschwerden oder Knochenschmerzen einstellen, würde ich nicht einmal wissen wollen, wie sich der PSA-Wert entwickelt.

      Gruß Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Wie fit sind Sie denn mit 82?
        Haben Sie andere Erkrankungen? Nehmen Sie Medikamente ein?
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          Abwarten ?

          Herzlichen Dank für die Antworten, die sehr treffend meine Sorgen ansprechen. Mir geht es nicht um die
          unbedingte Lebensverlängerung. Meine Ehefrau ist durch Krankheit in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Solange ich meinen derzeitigen guten körperlichen Zustand erhalten kann, können wir unser gemeinsames Leben sehr gut bewältigen. Nun rät der Hausarzt zum sofortigen Beginn der Therapie, mit dem Ziel sofort im Anfangsstadium der Krankheit einzugreifen. Jedoch, wie schon vorhin von Heribert erwähnt, wäre eine Beeinträchtigung der Lebensqualität der Preis. Ich kann mir sehr wenig unter den
          Nebenwirkungen vorstellen. Gerne will ich auch den Gedanken aufgreifen und den Bericht des Pathologen anfordern. Wäre die Zweitmeinung eines speziellen Arztes für Prostatakrebs wichtig, um etwas über die
          Malignität des Karzinoms zu erfahren ? Weiterhin müßte ich die abwartende Entscheidung gegenüber dem langjährigen Hausarzt unserer Familie gut begründen.
          Ich bin körperlich fit und habe keine besonders erwähnenswerten Beschwerden. An Medikamenten nehme ich seit Jahren blutdrucksenkende Medikamente. Eine Entscheidung will ich nicht vor mir her schieben, aber sie soll vernünftig begründet sein. So bin ich für die Hilfen im Forum sehr dankbar.

          Kommentar


            #6
            Hallo,

            Sie sollten zwischen einer "Zweitmeinung" zur Therapieentscheidung, die immer sinnvoll ist, und einer "Zweitbefundung" des Biopsates (der Stanzen) durch einen Pathologen unterscheiden.

            Eine Zweitbefundung durch einen Pathologen ist meines Erachtens bei Ihrem unkritischen Befund überflüssig. Sie haben ein niedriges Risiko.

            Dagegen ist eine Zweitmeinung (aber keine Dritt- und Viertmeinung!) für die Therapieentscheidung immer sinnvoll. Zur Zweitmeinung würde ich an ein Prostatakarzinomzentrum oder an eine urologische Universitätsklinik gehen.

            Hier finden Sie die zertifizierten Prostatakarzinomzentren:

            http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...te,120895.html


            Hier finden Sie alle urologischen Kliniken in Deutschland:

            http://urologie.der-klinikfuehrer.de/

            Übrigens brauchen Sie Ihrem Hausarzt gegenüber keine spezielle Begründung für Ihre Therapieentscheidung ausführen.

            Die neue S3-Leitlinie betont ausdrücklich, dass die Patientenpräferenz für die Therapiewahl ausschlaggebend ist:

            Folgende Faktoren sind bei der Entscheidung für eine
            nichtkurativ intendierte Therapiestrategie ausschlaggebend
            und sind vom behandelnden Arzt zu beachten:
            • Patientenpräferenz;
            • eingeschränkte Lebenserwartung durch Alter oder
            Komorbiditäten;
            • Erkrankung mit hohem Progressionsrisiko.

            Noch ein weiteres Statement aus den S3-Leitlinien:

            Watchful Waiting“ statt kurativer Behandlung sollte bei
            Patienten erörtert werden, die eine Lebenserwartung unter 10
            Jahren haben.


            Eine gute Entscheidung wünscht

            Hansjörg Burger

            Kommentar


              #7
              Hallo "Maxball" !

              Frag doch mal Deinen Hausarzt, ob er noch PSA-Werte aus vergangenen Jahren, bei Dir gemessen hat ? Weiter würde ich den PSA-Wert z.B. in zweimonatlichen Abständen messen, um die Anstiegsgeschwindigkeit zu ermitteln. Eine Prostataentzündung sollte ebenfalls ausgeschlossen sein. (14 Tage Antibiotika) Erst nach diesen 3 Schritten kann man Dir erst seriöse Empfehlungen für dem Umgang mit dem PK geben.
              Auf keinen Fall ohne diese Kenntnisse mit einer HB anfangen.

              Gruß
              Bernhard A.

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                #8
                Hallo Maxball,
                ein Gespräch mit einem versierten Urologen ist sicher sinnvoll! Vermutlich wird er keine OP und auch keine sonstigen massiven Massnahmen empfehlen.
                Einem fitten 82-jährigen wird bei einem so niedrigem Wert wahrscheinlich nicht mehr das ärtzlich Mögliche sondern nur noch das ärztlich Sinnvolle also AS bzw. WW
                empfehlen. Die jetzt vorhandene gute Lebensqualität soll doch erhalten bleiben !!!
                Alles Gute, keine Panik !
                Gruss Sagi

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Maxball,
                  bzgl. der Nebenwirkung kommt es natürlich darauf an welche Form der Hormonnebandlung gewählt wird. Es gibt verschiedene
                  Formen in einfache Worten :
                  1. kann das "andocken" des Testeron( männliches Hormon ) unterbunden werden, dabei bleibt die Testeronproduktion
                  erhalten, sind also keine Nebenwirkungen die durch Testeronabsenkung zustande kommen vorhanden.

                  2. kann das Umwandel von Testeron zu Dihydroteseron, was eigentich von Krebszellen verarbeitet wird, unterbinden, auch
                  hier käme es nicht zur Testeronabsenkung und den daraus resultierenden Nebenwirkungen.

                  3. die Unterbindung der Testeronproduktion in den Hoden, das hat natürlich dann die entsp. Nebenwirkungen.

                  Oft werden die einzelnen Medikamente die zu den einzelen Methoden kombiniert das wäre dann eine 3 fach Hormoblockade
                  Ich gehe davon aus, dass Dein Arzt Dir die unter 1 aufgeführte Methode vorschlagen wird, die Medikamente hier zu sind
                  sind Flutamid oder Casodex. Ich würde mir den Wirkungsmechanismus erklären lassen. Sofern es Nr.1 ist würde ich das wagen.
                  Ich selbst habe vor meiner OP ein paar Wochen Flutamid genommen, das war unproblematsich.



                  Alles alles Gute
                  Wolfgang

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                    #10
                    Hallo Maxball,
                    ich würde, wie dir bereits empfohlen wurde, Abwarten und erst bei Beschwerden ein Antiandrogen nehmen, aber intermittierend. Da dürften die Nebenwirkungen erträglich sein. Weniger gut wäre eine Androgenentzugsspritze. Es wird wahrscheinlich noch lange dauern, bis Beschwerden auftreten, wenn überhaupt, und dann mit dem Antiandrogen wirst du noch viele Jahre bei bester Lebensqualität verbringen können. Laß dich nicht kirre machen durch den Krebsbefund.
                    Alles Gute
                    Hartmut
                    Grüße
                    Hartmut

                    Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                      #11
                      Hallo
                      Zitat von Maxball Beitrag anzeigen
                      Mir geht es nicht um die unbedingte Lebensverlängerung.
                      Der Tumor wächst sicher schon seit vielen Jahren in Deiner Prostata und er wird aller Voraussicht nach das Wachstumstempo nicht beschleunigen. Insofern hast Du sehr gute Chancen nicht an diesem Tumor sondern mit ihm zu sterben.
                      Zitat von Maxball
                      Meine Ehefrau ist durch Krankheit in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Solange ich meinen derzeitigen guten körperlichen Zustand erhalten kann, können wir unser gemeinsames Leben sehr gut bewältigen.
                      Egal welche Art der Hormonblockade eingeleitet würde, käme eine Änderung Deiner Lebensqualität auf Dich zu!
                      Zitat von Maxball
                      Nun rät der Hausarzt zum sofortigen Beginn der Therapie, mit dem Ziel sofort im Anfangsstadium der Krankheit einzugreifen.
                      Nach den S3-Leitlinien, die Hansjörg Burger Dir zitiert hat, käme selbst bei einem 60-Jährigen Active Surveillance infrage, wenn nur wenige Stanzen betroffen sind. Deshalb seine Nachfrage nach den, aus dem Pathologiebericht hervorgehende Anzahl und prozentualem Anteil der tumorösen Stanzen. Deshalb ist es sinnvoll, den vollständigen Bericht des Pathologen zur Hand zu haben.

                      Wäre ich in gleicher Lage, käme für mich zum jetzigen Zeitpunkt keine Therapie infrage.

                      Gruß Heribert

                      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                      myProstate.eu
                      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                      (Luciano de Crescenzo)

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                        #12
                        Ich würde das Ganze abwarten.
                        Sie haben sehr gute Aussichten mit diesem Tumor, aber nicht an diesem Tumor zu sterben und von Letzterem nie was zu verspüren.
                        Wann das sein wird, weiss kein Mensch, ich hoffe es dauert noch lange!
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #13
                          Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
                          Laß dich nicht kirre machen durch den Krebsbefund.
                          da bin ich der gleichen Meinung , in dem Alter würde ich es ganz ganz gelassen angehen ... erfreue dich deiner Lebensqualität und laß dich nicht durch Ärzte verrückt machen, die wollen sich oft nur selber beweisen .. grüße von mir

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                            #14
                            Ein Schritt nach vorne !

                            Herzlichen Dank für die vielen guten Ratschläge die ich hier im Forum erhalten habe.
                            So bin ich tatsächlich knapp an einer Hormontherapie vorbei gekommen. In Verbindung mit den
                            vorgegebenen Argumenten schaltete der Arzt nun doch auf "Aktive Überwachung" um. Mit einer
                            zweiten PSA-Bestimmung, die erstaunlicherweise auch noch einen deutlich geringeren Wert gegenüber
                            der Erstmessung zeigte, ist die Linie nun auch in seinem Sinne vorgegeben.
                            So habe ich die Hoffnung, daß der Krebs müde ist und noch einige Zeit ruht !
                            Danke !
                            Maxball

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