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Strahlen-Resistenz bzw. Strahlen-Sensibilisierung

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    Zitat: Daniel Schmidt
    Neuroendokrine Tumoren lassen sich prinzipiell mit Strahlentherapie behandeln.

    Eine "Strahlenresistenz" kann mit der Applikation der erforderlichen Dosis überwunden werden.
    64-74 Gy reichen völlig aus um neuroendokrin differenzierte Prostatakarzinomzellen zu vernichten.

    Jetzt wenn bei der Rezidivbestrahlung ca. 70 gy auf das sichtbare Rezidiv entfallen ok, jedoch die Lymphabflußwege nur mit 50 Gy bestrahlt werden, dort NE Krebzellen sitzen könnte daß das "problem sein wenn dann nach einer gewissen Zeit in diesem Bereich wieder Rezidive bzw. Lymphknotenbefall auftritt ?

    Ich habe das jetzt schon öfter in meinem Umfeld gesehen

    Gleason 8-9 ...OP anschließend Bestrahlung , und dann nach einer gewissen Zeit Lymphknoten Befall im bestrahlten Gebiet oder der Umgebung( 50 Gy) .

    Danke für Anworten,

    Gruß klausi

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      Eine weitere Ergänzung zum Thema Strahlentherapie und Biomarker:

      Definitive RT
      BIOMARKER PROGNOSTIC PREDICTIVE REFERENCE
      p53 DNA DM, PFS1, CSM2 & OS1 CSM2 [62-64]
      DNA Ploidy OS1 OS1 [86]
      COX-2 BF2, DM2 BF2 [96]
      Protein Kinase A BF, LF & DM BF2, LF2, CSM2 & DM2 [102, 103]
      BCL-2/BAX PFS2 & BF BF [113, 114, 159]
      p16 LF1, DM & CSM1 [118, 119]
      Ki-67 BF2, DM, CSM & OS2 [64, 129, 130]
      VEGF/HIF-1 alpha BF3 [160]
      MDM2 DM2 [64, 138]
      Survivin CSM1 & OS1 [153]

      Salvage RT
      p21 BF [173]
      Ki-67 BF [187]
      E-cadherin BF [186]
      B7-H3 BF [197]
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------
      [1]: Tran & Kollegen, Tissue Biomarkers for Prostate Cancer Radiation Therapy
      Who'll survive and who will die?
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        HDR-Brachy + EBRT: Higher disease control and survival with lower toxicity

        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        Ein HDR-Brachytherapieboost über die "übliche" Bestrahlungsdosis von 74-78 Gy ist ein experimentelles Verfahren und mit potentiellen Nebenwirkungen verbunden...
        et voila:

        Dose escalation with high-dose-3D-conformal (HD-3D-CRT) or low-dose 3D-conformal radiotherapy PLUS HDR brachytherapy (LD-3D-CRT+HDR-B) for intermediate- or high-risk prostate cancer: Higher disease control and survival with lower toxicity.

        Hintergrund:
        berichtet wird über frühe und späte Toxizität und dem biochemischem Ergebnis aus einer prospektiven Serie von 445 Patienten mit klinisch lokalisiertem Prostatakarzinom mittlerem oder hohem Risiko, die entweder mit High-Dose 3D-CRT oder Low-Dose 3D-CRT + HDR-Brachy behandelt wurden.

        Methoden:
        Zwischen 12/1999 und 10/2005 wurden 445 Patienten mit PSA>10ng/ml, Gleason-Score >6 und/oder T2b-T3 N0 M0 Prostatakarzinom in die Studie aufgenommen. Patienten wurden prospektiv einer der beiden Behandlungsgruppen zugeordnet:

        A: 223 Pateinten, 76 Gy High-Dose 3D-CRT in 38 Fraktionen je 2Gy
        B: 222 Patienten, 46 Gy Low-Dose 3D-CRT + 16Gy HDR-Brachy in 23+2 Fraktionen je 2Gy/8Gy

        Begrenzung der maximalen rektalen Dosis auf 85% der verschriebenen Dosis. Beide Gruppen waren gut ausgewogen unter Berücksichtigung der Tumor Eigenschaften. Die Toxizitäten wurde entsprechend der EORTC/RTOG Morbiditätsskala bewertet. Andere Endpunkte waren lokale, regionale oder Fernmetastasen, das krankheitsspezifische Überleben, Spätfolgen, PSA- und Testosteronwerte, sowie die Lebensqualität.

        Ergebnisse:
        Alle Patienten konnten die Behandlung beenden.
        • Keine Pantienten der Gruppe A oder B beschrieben Grad 3 oder höhere rektale Toxizität.
        • 28 Patienten der Gruppe A (12,5%) und 6 Patienten der Gruppe B (2,7 %) entwickelten Grad 2 rektale Toxizität (rektale Blutungen oder Dringlichkeit).
        • 15 Patienten aus der Gruppe A (6,7%) und 3 Patienten aus der Gruppe B (1,3%) entwickelten Grad 1 rektale Blutungen (weniger als 2 mal/Woche).


        Mit einem mittleren Follow-up von 96 Monaten war das 10-jährige Therapieversagen
        • 9,3% in Gruppe A
        • 1.7% in Gruppe B;


        Metastasenfreiheit war 96,9% und 97,9% für Gruppe A und B;
        Das krankheitsspezifische Überleben in der Gruppe A und B war 97,4% und 98,3%.

        Schlussfolgerungen:
        Die Niedrigdosis 3D-EBRT + HDR-Brachytherapie war eine sichere und effektive Methode der Eskalation der Dosis auf die Prostata, ohne erhöhtes Risiko von Spätfolgen. Die akuten sowie späten rektalen Komplikationen konnten mit der kombinierten Behandlung (EBRT+HDRB) signifikant reduziert werden, verglichen mit dem, was mit hochdosierter herkömmlicher 3D-konforme Strahlentherapie beschrieben wird. Krankheitskontrolle war bei den HDR-Patienten verbessert, was durch höhere effektive Dosis auch zu erwartet war.

        Eigene Anmerkungen:
        Wieder mal bestätigt sich, dass es bei der Strahlentherapie besonders auf die Dosis ankommt. Auch wenn ein biochemisches Rezidiv, also ein Ansteigen des PSA Wertes um >=2ng/ml über dem NADIR (Phoenix-Definition), nicht direkt mit dem gesamtüberleben korreliert, so ist es doch ein wichtiger Hinweis - gerade auch für junge Patienten! Ich halte die lokale Kontrolle bei Strahlentherapie für besonders wichtig, da ein Salvage-Therapie nur eingeschränkt, und mit mehr Komplikationen möglich ist. Die Primärtherapie sollte auf Anhieb passen.

        Leider wird in dem Paper nicht berichtet, ob die Patienten eine begleitende Hormonale Therapie angeboten und/oder durchgeführt hatten. Heutzutage wäre dies wohl der Fall, was die Effektivität der Strahlentherapie deutlich verstärken kann. Ebenso wird heutzutage meist IMRT als Strahlentherapiemethode angewandt, aber es bleibt meist bei 76Gy, was, meiner Meinung nach, im kritisch niedrigen Bereich liegt. Will man mehr, muss man sich wieder mal selbst drum kümmern.

        Weiterhin ist das Narkoserisiko bei einer HDR-Brachytherapie zu berücksichtigen.

        --------------------------------------------------------------------------------
        [1]: Benjamin Guix, Dose escalation with high-dose-3D-conformal (HD-3D-CRT) or low-dose 3D-conformal radiotherapy PLUS HDR brachytherapy (LD-3D-CRT+HDR-B) for intermediate- or high-risk prostate cancer: Higher disease control and survival with lower toxicity
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          Michael Zelefsky & Metformin

          Interview mit Dr. Michael J. Zelefsky vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center



          Frage:
          Sie veröffentlichte 2012 im "European Urology" ein Papier über die Wirkung von Metformin bei der Strahlentherapie des Prostatakarzinoms. Können Sie kurz darüber berichten?

          Dr.Zelefsky:
          Es gibt Indizien im Labor, und einige klinische Nachweise, dass bei unterschiedlichen Arten von Krebs, Metformin die Entstehung von Krebs reduzieren, bzw. das Fortschreiten der Krankheit reduzieren könnte.

          In einer retrospektiven Untersuchung schauten wir, ob die Patienten, die wir in den vielen Jahren mit einer Strahlentherapie behandelt hatten, zum Zeitpunkt der Behandlung Metformin einnahmen. Dann schauten wir, ob eine Korrelation von besseren Ergebnissen und der Metformin Einnahme bestand. Wir erkannten, dass die Menschen, die Metformin einnahmen ein verbessertes progressionsfreies Überleben nach der Strahlentherapie hatten. Auch war das krankheitsspezifische Versterben in der Metformingruppe geringer. Dies legte nahe, dass es einen interessanten Zusammenhang zwischen der Metformin Einnahme und einer Wirkung auf die Bestrahlung gibt. Es existieren einige Laboruntersuchungen, dass diese Wirkung durch eine Antitumorwirkung auf zellulärer Ebene verursacht werden könnte.

          Unsere Studie wurde rückwirkend (retrospektiv) durchgeführt (unter Verwendung von Daten, die zuvor gesammelt worden waren), bietet aber doch sehr interessante Vorabinformationen. Der einzige Weg, um die Frage von möglichen Wechselwirkungen von Metformin bei Strahlentherapie zu beantworten, wäre eine randomisierte Studie durchzuführen. Durch eine Zufallsentscheidung würden wir einigen Patienten Metformin, und den anderen ein Placebo anbieten, und dann würden sie sich der Stahlentherapie unterziehen. Danach würden wir erkennen können, ob die Strahlentherapie in Kombination mit Metformin mit besseren PSA Werten, besseren Rebiopsieergebnissen und letztlich verbessertem Überleben verbunden ist.

          Frage:
          Führt momentan irgendjemand eine randomisierte, kontrollierte Studie mit Metformin + Strahlentherapie durch?

          Dr.Zelefsky:
          Meines Wissens nicht.
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