Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Zweieinhalb Jahre nach Start der HAROW-Studie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zweieinhalb Jahre nach Start der HAROW-Studie

    Hallo liebe Mitstreiter,

    seit beginn der HAROW-Studie im Sommer 2008, sind dem Forum bestimmt viele Neubetroffene beigetreten.
    Mich würde nun interessieren, wer von den Neubetroffenen von seinem Arzt / Urologen / Strahlentheapeuten auf diese Studie hin angesprochen wurde und als weitere Frage sich mit den entsprechenden Fragebögen angemeldet hat.
    Für die Forumadministration ist es sicher kein Problem die Zahlen der Neuzugänge seit Juli 2008 zu ermitteln. Ich kann mir auch vorstellen, dass hierzu ein anonymisiertes Voting der Neuzugänge mit der Forumsoftware möglich wäre.

    Durch den Beitrag von Felix in "Hilfe und Faq" aufmerksam gemacht, habe ich immer mehr den Verdacht, dass mit dieser Studie ein hochbezahltes Windei gelegt wurde.

    Über Antworten würde ich mich freuen. Gerade weil die Studie anonymisiert läuft, vermag ich den bisherigen Erfolgsbeteuerungen der Verantwortlichen keinen Glauben schenken.

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    #2
    Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
    Für die Forumadministration ist es sicher kein Problem die Zahlen der Neuzugänge seit Juli 2008 zu ermitteln.
    Doch.

    Ralf

    Kommentar


      #3
      Hallo nochmal,

      mich würden ja schon einige Antworten Neubetroffener von der Sinhaftigkeit der HAROW-Studie überzeugen, die bestätigen, dass ihre Ärzte sie auf die Studie aufmerksam gemacht haben.

      Gruß Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

      Kommentar


        #4
        Hallo Heribert,

        dieses Forum wurde am 1.5.2006 von der vorherigen Joomla-Software auf die aktuelle Software und das vorliegende Format umgestellt, also vor fast fünf Jahren. In dieser Zeit wurde in Deutschland bei rund 250.000 Männern neu Prostatakrebs festgestellt. Aktuell sind 2.733 Benutzer registriert; wie viele davon "Altbestand" sind, weiß man nicht. Wenn wir vereinfacht sagen, dass in den fünf Jahren 2.500 hinzugekommen sind, dann ist das gerade ein Prozent der Neudiagnostizierten. Meines Wissens nehmen etwa 500 Männer aktuell an der HAROW-Studie teil. Wieder ein Prozent davon wären fünf. Das ist in etwa die Größenordnung, in der registrierte Forumsteilnehmer an der Studie teilnehmen. Aber: Nur 356 von 2.733 registrierten Teilnehmern sind tatsächlich im Forum aktiv, das ist etwa jeder siebte. Bleibt also maximal einer übrig, der sich äußern könnte.

        Melde Dich!

        Ralf

        Kommentar


          #5
          Hallo Heribert,

          aktuell wurden von den z. Zt. 298 Studienzentren 1948 Patienten in die Studie eingeschlossen. Jeder Patient, der die Einschlusskriterien erfüllt und an der Studie teilnehmen möchte, muss eine Einverständniserklärung unterschreiben. So ist auch nachprüfbar gesichert, dass diese Patienten tatsächlich existieren.

          Sämtliche Daten werden unter einer Patientenidentifikationsnummer für jeden Patienten erhoben und damit in pseudonymisierter - nicht anonymisierter - Form gespeichert und ausgewertet.

          HAROW fordert von den Patienten einen noch höheren Dokumentationsaufwand als von den Ärzten: Die Patienten beantworten in regelmäßigen Abständen Fragen zu Ihrer Lebensqualität und zur Kommunikation mit ihrem Arzt. Zusätzlich werden über das Patiententagebuch die Gesamtkosten einer Behandlung und mögliche adjuvante Therapiemaßnahmen erfasst.

          Seit Beginn der Studie wurden zwei Zwischenberichte erstellt und die Ergebnisse in der Presse veröffentlicht. Gerne geben wir Ihnen hier ein kurzes Resümee:

          In die erste Zwischenauswertung 2009 (10 Monate nach dem Start der Studie) wurden noch keine Verlaufsdaten einbezogen, sondern zunächst die Eingangsdokumentationen ausgewertet. Diese Daten lieferten erste Ergebnisse zur Patienten- und Tumorcharakteristik und Behandlung:

          Durchschnittsalter 67,5 Jahre
          Begleiterkrankungen durchschnittlich zwei, i. d. R. Diabetes mellitus
          Häufigste Tumorgruppe: T1c
          Gleason-Score kleiner/gleich 6 bei mehr als der Hälfte der Patienten
          Risikostratifizierung: 61 % der Patienten gehörten in die low-risk-Kategorie
          47 % der Patienten entschieden sich für eine Operation, 9 % für Active Surveillance, 7 % für eine Betrahlung, eine Hormontherapie oder eine kombinierte Behandlung

          Der Focus der zweiten Zwischenauswertung 2010 lag auf der Patient-Arzt-Interaktion. Das erfreuliche Ergebnis:

          knapp 96 % der Patienten geben an, von ihrem Urologen über verschiedene Therapiemöglichkeiten informiert worden zu sein
          90 % der Patienten haben einen festen Ansprechpartner in der urologischen Praxis
          80 % fühlen sich in die Therapieentscheidung einbezogen
          40 % der Urologen sind auch außerhalb der Sprechzeiten für Ihre Patienten da

          Wie Defizite behoben werden können - beispielsweise bei der Zweitmeinung und der Einbeziehung der Selbsthilfegruppen - wird jetzt diskutiert und in entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

          Ein wichtiges Zeil der Studie ist es, eine Datenbasis zu schaffen, aus der abzuleiten ist, welche Patienten mit wenig invasiven Strategien behandelt werden können. Dazu sind längerfristige Verlaufsdaten erforderlich, weshalb die HAROW-Studie auch eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren hat.
          Mit freundlichen Grüßen
          Stiftung Männergesundheit

          E-Mail harow@stiftung-maennergesundheit.de
          Internet www.stiftung-maennergesundheit.de
          Internet www.harow.de

          Kommentar


            #6
            Liebe Mitstreiter,

            im BPS Magazin 3/2010 http://www.prostatakrebs-bps.de/imag...e=17&view=FitBwurde auf den Seiten 15 u. 16 ebenfalls über den Stand der HAROW Studie berichtet.

            Günter

            Kommentar


              #7
              Hallo,

              die Zwischenberichte zur HAROW-Studie sind mir, soweit veröffentlicht, bekannt. Ich lese nicht nur hier, sondern auch auf den Seiten des BPS direkt.

              Lieber Ralf, Deine Rechnung bezieht sich leider nur auf die an der Studie Beteiligten, nicht aber auf die Männer, die seit Juli 2008 sich im Forum angemeldet haben. Meine Frage lautete doch auch, ob von den hier Angemeldeten überhaupt schon jemand von seinem Urologen auf die Studie aufmerksam gemacht wurde.

              Also nicht: "Melde Dich!" sondern "Bitte meldet Euch!" ;-)

              Gruß Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

              Kommentar


                #8
                HAROW: Zeit für ein Umdenken bei der Therapie von Niedrig-Risiko-Prostatakarzinomen

                HAROW-Studienergebnisse liegen vor:

                Zitat von Stiftung Männergesundheit
                Gestern, am 15. April 2014, wurden auf dem Kongress der European Association of Urology (EAU) in Stockholm die ersten Ergebnisse der HAROW-Studie, der bislang größten urologi-schen Versorgungsstudie zum Prostatakarzinom im deutschsprachigen Raum, vorgestellt. Die präsentierten Daten zählten zu den „Late Breaking Clinical Trials“ des Kongresses und haben dadurch eine besondere Aufwertung als sogenannte „high impact“-Daten erfahren.
                Die neuen Daten bestätigen die bisherige Studienlage, der zufolge die „Aktive Überwa-chung“ („Active Surveillance“) beim Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom nicht mit einem schlechteren Outcome einhergeht als invasive Verfahren wie die radikale Prostatektomie oder die Bestrahlung. „Die Ergebnisse der HAROW-Studie stellen die bisherigen Therapie-standards beim Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom in Frage und müssen ein medizinisches wie auch gesundheitspolitisches Umdenken veranlassen“, so der Studienleiter und wissenschaft-liche Vorstand der Stiftung Männergesundheit, Prof. Dr. med. Lothar Weißbach. Denn die invasiven Therapien gehen häufig mit Nebenwirkungen wie Impotenz oder/und Inkontinenz einher. Dadurch wird die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Noch immer sei aber vor allem die Operation der Goldstandard. „Die Vermutung liegt nahe, dass u. a. ökonomische Gründe die ärztliche Beratung und somit die Therapieentscheidung des Patienten in diese Richtung beeinflussen“, so Weißbach. Denn besonders bei den älteren und sehr alten Män-nern ist die Zahl der Prostataentfernungen bedenklich gestiegen, bei den 70-74-Jähigen beispielsweise von 36,8/10.000 Männer in 2009 auf 40,4/10.000 Männer in 2011 [1]. „Dabei schreitet die Erkrankung oft nur langsam voran und stellt gerade für diese Patientengruppe nur sehr selten eine tödliche Bedrohung dar.“
                Bitte, hier weiterlesen.

                "Der Ziellose erleidet sein Schicksal - der Zielbewusste gestaltet es"
                (Immanuel Kant)

                Gruß Harald

                Kommentar

                Lädt...
                X