Zitat von BurgerH
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es wird Dich nicht überraschen, dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind. Zunächstmal suche ich die explizite Ablehnung der DHB in der Leitlinie vergebens, hilf mir bitte auf die Sprünge. Den einzigen Hinweis finde ich in der Studienübersicht auf S. 465, nämlich auf eine Studie eines Herrn Hummel von 2003. Weder Herr Hummel noch seine Studie sind mir allerdings bekannt. Die Studie
Scholz MC, Strum SB, McDermed JE: Intermittent androgen deprivation (IAD) with finasteride (F) during induction and maintenance permits prolonged time off IAD in localized prostate cancer (LPC). J Urol 161:156, 1999,
deren Ergebnisse im "Ratgeber zum Prostatakrebs" ab S. 144 nachzulesen sind ("Die durchschnittliche behandlungsfreie Phase für diese Patienten hat fünf Jahre überschritten, und ihr Ende ist immer noch nicht erreicht"), blieb unberücksichtigt.
Zeit- und ortsgleich zur Vorstellung der S3-Leitlinie, nämlich auf dem DGU-Kongress in Dresden, September 2009, stellte Dr. Jörn Kamradt vom Universitätsklinikum des Saarlands das Ergebnis seiner retrospektiven Studie zur Dreifachen Hormonblockade vor, mit u. a. diesen
Schlussfolgerungen:
• Entgegen der initialen Auswertung an einem kleinen Kollektiv (wie im Abstract beschrieben) lassen sich an einem größeren Kollektiv die PSA-Verläufe von Leibowitz zumindest nach 12 Monaten reproduzieren.
• Interessanterweise finden sich in unserer Studie sogar gute PSA-Verläufe unter alleiniger 5aRH-Medikation bis zu 5 Jahre nach Beendigung der DHB.
Diese Studie konnte natürlich beim Erstellen der Leitlinie noch nicht berücksichtigt werden.
Wenn Du die DHB als Geldschneiderei hinstellst, die nichts bringt, dann sind also die amerikanischen "Prostata-Onkologen" wie Strum, Scholz, Lam, Myers, Leibowitz, Tucker usw. in Deinen Augen nützliche Idioten, deren Sinnen und Trachten darauf ausgerichtet ist, die Gewinne der Pharmaindustrie zu mehren?
Gruß in die Pfalz,
Ralf
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