Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

"ANNA" hat "geholfen"!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo Bernhard
    A. !

    Dein Kenntnisstand bezüglich
    Stadieneinteilung (Staging) ist nicht richtig.
    In der
    S3-Leitlinie steht folgendes:

    Das lokal begrenzte
    Prostatakarzinom wird bezüglich der Entwicklung eines Rezidivs in
    Risikogruppen eingeteilt: Niedriges Risiko: PSA <
    10 ng/ml und Gleason-Score < oder gleich 6 und cT-Kategorie 1c
    oder 2a. Intermediäres (im
    Folgenden:mittleres) Risiko: PSA > 10 ng/ml bis 20 ng/ml oder
    Gleason-Score 7 oder cT-Kategorie 2b.


    Hohes Risiko: PSA > 20 ng/ml oder Gleason-Score > oder
    gleich 8 oder cT-Kategorie 2c (möglicherweise ist hier die
    Hinzunahme der Tumorkategorie cT3 sinnvoll).

    Wenn Du schon öfters -wie Du schreibst- auf der
    Homepage von Dr.Zimmermann liest, dann kannst Du auch da
    folgendes lesen:

    „Liegt bei einem
    fortgeschrittenen Tumor mit hohem PSA > 20 ng/ml oder
    Gleason-Score > oder gleich 8 ein hohes
    Progressionsrisiko vor, besteht die Kombination einer
    LDR-Brachytherapie mit einer externen Strahlenbehandlung
    ebenfalls eine bessere Heilungschance als durch eine Radikaloperation
    mit anschliessender Nachbestrahlung oder eine alleinige
    äußere Bestrahlung mit Hormontherapie.Die langfristigen
    Heilungsraten unter Einbeziehung der Brachytherapie
    liegen hier bei ca. 80 – 90%. Verantwortlich heirfür ist die
    Möglichkeit, durch die Brachytherapie die Strahlendosis im
    Tumorbereich deutlich erhöhen zu können (Dosiseskalation).“
    Im Abschnitt
    „Indikationen bei lokal rezidivierendem Prostatakarzinom“ steht
    dann noch folgendes:
    „Patienten,die als Erstbehandlung des Prostatakrebses eine
    alleinige externe Bestrahlung erhalten haben,erleiden nicht selten
    aufgrund der ungenügenden primären Bestrahlungsdosis einen lokalen
    Tumorprogress (Rückfall). Auch hier ist die
    Seedimplantation eine interessante Alternative,da das lokale
    Tumorwachstum unterbunden wird. Die Heilungsraten sind
    umso besser, je früher der Rezidivtumor behandelt wird.“

    Kommentar


      #17
      Hallo Eberhar !

      Ich weiß nicht ,ob wir uns missverstehen ! Ich möchte Dir nicht zur alleinigen "Äußeren Bestrahlung" raten, sondern zu einer zusätzlichen "Äußeren Bestrahlung" ergänzend zu Seeds.

      Ich kannte bislang nur die Risiko-Einstufungen wie sie auch bei "Helpap" in nachstehendem Link zu lesen sind:


      Gruß
      Bernhard A.

      Kommentar


        #18
        Hallo, zwischenzeitlich hat sichbei mir einiges getan. Am 22.Febr.2011 wurde ja bei mirin der Klinik für Urologie am Klinikum Sindelfingen-Böblingen nachder dort angebotenen TRUS/ANNA-Methode eine Prostata-Biopsiedurchgeführt,bei der eine Stanze basal links positiv war. Ergebnis: Ptc1,Nx,Mx,G3,Gleason-Score:4+3=7b, PSA: 9,6 ng/ml, Tumorinfiltration: 20%.

        Insgesamt wurden innerhalb 14 Monaten 3Biopsien mit insgesamt 41 Stanzen durchgeführt,wobei lediglich 1Stanze positiv war. Derausführende Oberarzt der o.g. Klinik empfahl mir gleich die radikaleProstatektomie mit der Begründung,dass ich für mein Alter mit 74Jahren in einem biologisch guten Allgemeinzustand sei (und auchjünger aussehen würde). Sofort nachVorliegen des pathelogischen Befundes habe ich die ausführendePathologie im Südwest Klinikum Sindelfingen-Böblingenbeauftragt,vom positiven Stanzbiopsat eine diagnostischeDNA-Bildzytometrie (Zytologisches Gutachten) von der Cytopathologiedes Universitätsklinikum Düsseldorf (auf meine Kosten) anfertigenzu lassen. Leider wurde ichdann aufgrund des bei mir festgestellten Prostatakrebses – wieviele andere Leidensgenossen in dieser Situation – unruhig undungedultig und wollte gleich eine Therapie. Ich nahm Kontakt mitdem bekannten Brachytherapeuten Dr. med. F. Kahmann vom OP-Zentrum imUllsteinhaus in Berlin auf und fragte ihn,ob er bei mir eineLDR-Brachytherapie machen könne. Trotz der in meinem Fall „nichtS3-Leitlinien-Konformität“ bot Dr. Kahmann mir diese Option an,welche dann für den 6.Mai 2011 festgelegt wurde (DerBehandlungsvertrag hierzu wurde von mir unterschrieben). Ich habe nach diesemEntschluss meinen Urologen vor Ort aufgesucht,der mir aber vehementvon dieser Therapie abriet.Er gab mir zu verstehen,dass ich keineZeit mehr zu verlieren habe und umgehend eine neoadjuvanteHormontherapie (Dauer 2 Monate) mit anschließender IMTR-Bestrahlungdurchführen müsse.Daraufhin suchte ich einen Urologen in eineranderen Stadt auf,welcher mir zunächst die radikaleProstatektomie-Operation mit Roboterunterstützung (Da-Vinci-Methode)in der benachbarten Schweiz vorschlug.Da die Schweiz nicht der EUangehört, hätte ich (als pensionierter Beamter) bei dieserBehandlung ca. 5000 bis 6000 Euro draufzahlen müssen.Wegen der beimir erforderlichen Antikoagulation mit Marcumar hat er dannabschließend eine perkutane Radiation mit neoadjuvanterAndrogendeprivation favoritisiert.Meine vorgesehene Brachytherapielehnte auch er strickt ab. Die Ausführungder von mir in Auftrag gegebenen DNA-zytometrischen Untersuchungmeines Prostata-Gewebes vom positiven Biopsat nach enzymatischerZellvereinzelung gestaltete sich dann fast zu einem Drama.Zunächsteinmal ließ die Pathologie Südwest diesen schriftlichen Auftrag vonmir einfach liegen,d.h. er wurde nicht ausgeführt.Erst als derLeiter der Cytopathologie der Uniklinik Düsseldorf,Prof.Dr.Med.Stefan Biesterfeld, persönlich in Sindelfingen sich erkundigte (was normalerweise im Grunde nicht seine Aufgabe ist),wurden dieProben endlich verschickt. (Prof.Biesterfeld ist übrigens derNachfolger von Prof.Dr.med.Alfred Böcking,welcher nach Erreichen derAltersgrenze von 65 Jahren als Beamter ausscheiden mußte).Als ichdann nach einiger Zeit wieder in Düsseldorf anrief,sagte manmir,dass sie die Untersuchung nicht vornehmen konnten,weil die Probennur unvollständig angeliefert wurden.Es würden die Gewebeschnittefehlen.Schlussendlich dauerte die Untersuchung über 7 Monate.DieseAngelegenheit zeigt wieder einmal,welchen Stellenwert dieDNA-Zytometrie bei den Pathologen hat!Auch Prof.Helpap,der Nestor derdeutschen Prostatapathologen,welcher nur ca. 10 km von meinerHaustüre wohnt,hat für die DNA-Zytometrie nur ein Schulterzuckenübrig.

        Das Zytometrische Gutachten meineseingesandten Biopsat bekam ich am Sonntagabend,dem 1.Mai2011 – alsich von einer mehrtägigen Reise gerade zurückkam – zu Gesicht. Dies waren 5 Tage vor der vereinbartenBrachytherapie bei Dr.Kahmann in Berlin. Als Ergebnis kam – für mich sehr überraschend – heraus,dasses sich bei meinem Adenokarzinom der Prostata um ein sog.peritetraploides DNA-Verteilungsmuster handelt.Dies entspricht einem Typ B modifiziert nach Tribukait (1993). Ich habe dann an diesem1.Mai-Sonntagabend sofort den bekannten Urologen Dr.med.HerbertBliemeister aus Hamburg per E-Mail kontaktiert,den ichzwischenzeitlich zusätzlich als Online- und Telefon-Fernberaterhinzugezogen habe.Dr.Bliemeister rief mich umgehend an und sagte:“Ein20% tetraploides Prostatakarzinom in einer Stanze basal links istmeines Erachtens ein Fall für watch & wait ! Sagen Sie sofortdie unsinnige Brachytherapie in Berlin ab!“Um 21Uhr30 sandte ichDr. Kahmann ein E-Mail,in dem ich den abgeschlossenenBehandlungsvertag für die stationäre LDR- Brachytherapie,die in5 Tagen stattfinden sollte,annulierte.Eine halbe Stunde danach kambereits die Antwort von Dr.Kahmann,in welcher er bestätigte,dass dieperitetraploide DNA-Verteilung,auch Typ B genannt,ein relativgünstiges Verteilungsmuster ist,das spät zur Metastisierungneigt.Wegen der kurzfristigen Absage müsse ich jedoch 2.000 –3.000 Euro für die bereits bestellten Seeds für meine vorgeseheneBehandlung bezahlen. Dr.Kahmann hatdann am darauffolgenden Tag mit der Seedfirma verhandelt underreicht,dass diese Firma die Seeds kulanterweisezurücknimmt.Insofern entstehen mir keine Kosten für die Seeds. Auch werden mir keine Behandlungskosten in Rechnung gestellt,daDr.Kahmann keine Behandlung durchgeführt habe,obwohl es hierzu auchanders lautende Rechtssprechung gäbe.Mir verbleiben somit lediglichdieKosten für den annulierten Hin-und Rückflug von Friedrichshafennach Berlin (460,--Euro). Ich habe also ein lokales„harmloses“ Prostatakarzinom,welches nicht lebensbedrohlichist.Julius Hackethal würde diesen Krebs als „Haustierkrebs“bezeichnen.(„Haustierkrebse operiert man nicht!“). DieTumorbiologie meines PK erlaubt abhängig von der Ausdehnung undmeines Alters von 74 Jahren ein gefahrloses abwartendes Beobachtenie Watch & Wait – Strategie,während der alle 12-24 Monateder Prostatakrebsverlauf kontrolliert wird(Re-Staging/DNA-Kontrolle). AuchProf.Dr.med.A.Böcking,der führende Cytopathologe,ist derAnsicht,dass bei älteren Männern und im Frühstadium T1 eineStrategie des aktiven Überwachens angewendet werden kann.Hierzugehört auch das Typ B-Karzinom,bei dem bei älteren Männern undlokal begrenztem Tumor durchaus eine“ Wait and See-Strategie“erwogen werden kann.Prof.Böcking rät übrigens bei diesen Tumoren(lokal begrenzter Typ A und B) von einer frühzeitigen alleinigenHormontherapie ab,da dadurch der Entwicklung sehrbösartiger,sog.hormontauber Karzinome Vorschub geleistet werden kann(Tribukait,1993).Die bremsende Wirkung auf das Prostatkarzinom istzumeist nur von kurzer Dauer (2-3 Jahre). Mit Dr.med.H.Bliemeister bin ich nunfolgendermaßen verblieben: In 12 Monaten hole ich mir einen Termin beiProf.Strohmaier vom Klinikum Coburg zur Ausführung einerFeinnadelbiopsie (FNAB).Anschließend wird in seinem Hause dieDNA-ICM durchgeführt. Weil wir Watch &Wait nach beiden Seiten(Grading&Staging) absichern,folgt danach noch ein CT desAbdomens.PSA-Kontrollen sind fakultativ (wobei ich schon dazuneige,vierteljährlich PSA-Messungen durchführen zu lassen und diePSA-Verdoppelungszeit zu bestimmen). Huch,das war knapp! Es hat nichtviel gefehlt und ich hätte eine unnötige Therapie durchführen lassen!

        Kommentar


          #19
          Sorry,
          die DNA-zytometrische Untersuchung dauerte nicht 7 Monate,sondern natürlich 7 Wochen!
          Eberhar

          Kommentar


            #20
            Hallo,

            mein
            letzter Beitrag war am 6.Mai 2011.Seit diesem Zeitpunkt habe ich
            weiterhin die Active-Surveillance-Strategie praktiziert. Die
            Erstdiagnose PK wurde bei mir am 22.Febr. 2011 ausgestellt. Es wurden
            bei mir 3 Prostatastanzbiopsien innerhalb 1 ¾ Jahren mit ins-gesamt
            46 Stanzen durchgeführt.Von diesen war nur eine Stanze mit einer
            Tumorinfiltration von 20% befallen.


            Diagnose:
            PK pT1c, Nx, Mx, G2-3,Gleason-Score 4(70%)+3(30%)=7b, PSA 9,6
            ng/ml.Weil mein PSA-Wert lt. Ergebnis vom 20.Juli 2011 auf 16,3 ng/ml
            und weiter am 14.Nov. 2011 auf 17,8 ng/ml anstieg, habe ich in
            Absprache mit meinem beratenden Urologen Dr.Bliemeister aus Hamburg
            am 16. Nov. 2011 im Klinikum Coburg von Chefarzt Prof.
            Dr.W.Strohmaier eine Feinnadelaspirationsbiopsie im Rahmen der
            aktiven Überwachung durchführen lassen. (Es ist schon traurig,wenn
            man in Deutschland wegen einer FNAB wie in meinem Falle vom Bodensee
            per Bundesbahn mit 4 mal Umsteigen+ Hotelübernachtung so weite Wege
            gehen muss!). Die anschließende DNA-Bildzytometrie (DNA-ICM)
            erfolgte durch Prof. Dr. A.Gschwendtner von der Pathologie im
            Klinikum Coburg. Das Ergebnis war für mich sehr erfreulich, denn es
            wurde ein peridiploides DNA-Verteilungsmuster festgestellt.Dies
            entspricht einem Typ A,modifiziert nach Tribukait (1993).Der
            DNA-Malignitätsgrad beträgt 1 (diploid).


            Die
            Untersuchung des Biopsats meiner Stanzbiopsie vom 22.Febr. 2011 durch
            Prof.Dr. Biesterfeld von der Cytopathologie am Uniklinikum Düsseldorf
            ergab damals ein peritetraploides DNA-Verteilungsmuster entsprechend
            Typ B,mod. nach Tribukait (1993). (Der Typ A ist natürlich günstiger
            als der Typ B !).


            Wörtlich
            steht im Befundbericht von Prof. Strohmaier: „DNA-zytometrisch
            konnte jetzt definitiv kein Progress festgestellt werden! Allerdings
            empfehle ich weiterhin regelmäßige urologische Kontrollen inkl.
            PSA-Wert-Bestimmungen und Kontrolle durch eine
            Feinnadelaspirationbiopsie in einem Jahr.“


            Nachdem
            ich ein lokal begrenztes und lt. DNA-ICM ein nicht-aggressives
            Mikro-Prostatakarzinom habe, werde ich die begonnene
            Active-Surveillance-Strategie weiter durchziehen.


            Erwähnen
            möchte ich noch,dass die FNAB im Gegensatz zur Stanzbiopsie sehr
            patientenfreundlich ist.Ich verspürte während den durchgeführten 4
            Abstriche nur ein leichtes Zwicken.Vor allem geht diese Untersuchung
            wesentlich schneller vonstatten.Ausserdem sind im Urin danach
            keinerlei Blutspuren zu sehen.


            Ich
            werde im Februar 75 Jahre alt und möchte meine Lebensqualität,die
            bereits durch andere körperliche Erschwernisse verringert ist, nicht
            noch weiter durch PK-OP,Bestrahlung oder HB weiter verschlechtern.


            Laut
            Aussage von Dr.med. E.H.Bliemeister hat kein einziger seiner
            zahlreichen Patienten mit einem peridiploiden Prostatakarzinom einen
            DNA-Progress seines PKs erlebt!


            In
            der Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Bd. 41, der Gmündner
            Ersatzkasse, ist in einem wissenschaftlichen Bericht über das
            Experten-Symposium der Uni Bremen vom 12.05.05 über das Thema
            „Prognostische u. Therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim
            Prostatakarzinom“ im Beitrag von Al-Abadi: „Zytomorpholie und
            DNA-Zytometrie beim PK“ folgendes zu lesen: „Die DNA-Ploidie ist
            ein objektiver, reproduzierbarer, diagnostischer und prognostischer
            Parameter. DNA-Zytophotometrie korreliert signifikant mit dem
            klinischen Verlauf. Patienten mit diploiden und tetraploiden Tumoren
            entwickeln innerhalb einer Beobachtungszeit von 14 Jahren keine
            Metastasierung und keine lokale Tumorprogression.“

            Kommentar

            Lädt...
            X