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Lebensqualität nach Prostatakarzinom bei Teilnehmern von Selbsthilfegruppen

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    Lebensqualität nach Prostatakarzinom bei Teilnehmern von Selbsthilfegruppen

    Aus "Der Urologe", 3-2011:


    Zusammenfassung
    Um die Versorgungssituation von Patienten mit Prostatakarzinom in Deutschland zu untersuchen, wurde das HAROW-Projekt (Hormontherapie, „Active Surveillance“, Radiotherapie, Operation und „Watchful Waiting“) von der gemeinnützigen „Stiftung Männergesundheit“ initiiert.


    In der vorgelegten Studie wurden 504 Mitglieder von Selbsthilfegruppen anhand standardisierter und validierter Fragebögen zu ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität (LQ) befragt. Die Diagnose und Ersttherapie lagen mindestens ein Jahr zurück. Als Fragebögen wurden der EORTC-QLQ-C30 sowie das prostataspezifische Modul (PSM) eingesetzt.


    Die verschiedenen Therapieformen lassen deutliche Unterschiede in der LQ erkennen. Besonders schlecht bewertete die Gruppe mit einer kombinierten Hormon- und Strahlentherapie ihre LQ. Die Patienten mit geheiltem Tumor gaben signifikant bessere Werte an als die nicht geheilten oder die in Behandlung befindlichen.


    Beim Vergleich mit dem Normalkollektiv offenbaren sich in der allgemeinen LQ vergleichbare Werte, jedoch stärkere Ausprägungen auf den spezifischen Skalen. Die LQ dieses Kollektivs (Selbsthilfegruppenteilnehmer) stellt sich überraschend gut dar.



    Zeitschrift: Der Urologe, 2011/3
    1.3.2011 0:00 Autor: B. Bestmann, T. Kollakowski, Prof. Dr. L. Weißbach Quelle: Springer-Verlag (2011)

    Der Volltext des Artikels steht leider nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

    Ralf

    #2
    Beim Vergleich mit dem Normalkollektiv offenbaren sich in der allgemeinen LQ vergleichbare Werte, jedoch stärkere Ausprägungen auf den spezifischen Skalen. Die LQ dieses Kollektivs (Selbsthilfegruppenteilnehmer) stellt sich überraschend gut dar.

    Der Volltext des Artikels steht leider nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
    Ich wünsche den Selbsthilfegruppenteilnehmern weiterhin eine gute Lebensqualität (LQ) und Werte im grünen Bereich.

    Besonders wünsche ich dies dem Normalkollektiv!


    Frohe Ostern - dem Normalkollektiv, den Selbsthilfegruppenteilnehmern und nicht zu vergessen, den vielen anderen Betroffenen, die nicht im Forum / Internet präsent sind.


    Horst

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      #3
      Lebensqualität 12 Monate nach Prostatektomie bei lokaler Erkrankung

      Treiyer und Kollegen untersuchten in einer prospektiven Studie mit 236 Männern, die Lebensqualität nach offener Operation als Ersttherapie. Diese wurde von einem von vier erfahrenen Operateuren, im Zeitraum 2005 bis 2007, durchgeführt. Durchschnittsalter 61 bis 69 Jahre in gutem bis exzellentem Gesundheitszustand. Untersucht wurde sowohl Kontinenz, Potenz als auch physisches und mentales Gesundheitsempfinden. Nach einem Jahr Nachbeobachtungszeit waren:

      75% der Patienten erreichten wieder ihren körperlichen Ausgangszustand
      73% der Patienten erreichten wieder ihren mentalen Ausgangszustand
      75% der Patienten waren wieder kontinent
      26% der Patienten waren wieder potent

      Wie man sieht, ist die Lebensqualität subjektiv und vor allen wohl auch altersabhängig.

      Frohe Ostern allen Kollegen!
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Die Patienten mit geheiltem Tumor gaben signifikant bessere Werte an als die nicht geheilten oder die in Behandlung befindlichen.
        Eine Erkenntnis, die wohl auch ohne Studie naheliegend ist. Frohe Ostern!

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          #5
          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
          75% der Patienten erreichten wieder ihren körperlichen Ausgangszustand
          73% der Patienten erreichten wieder ihren mentalen Ausgangszustand
          75% der Patienten waren wieder kontinent
          26% der Patienten waren wieder potent
          Oder anders ausgedrückt:

          25% erreichten nicht wieder ihren körperlichen Ausgangszustand...
          27% erreichten nicht wieder ihren mentalen Ausgangszustand...
          25% waren nicht kontinent...
          74% waren nicht potent...

          ...nach ihrer Prostatektomie - dies bei "vier erfahrenen Operateuren" und dies, obwohl erfahrungsgemäß bei solchen Studien nicht die gerade die kritischsten Fälle berücksichtigt werden. Die Gesamt-Realität dürfte noch deutlich negativer sein.

          Im Übrigen: Auch die Ausgangssituation ist leider nicht bekannt. Waren es lauter 3+3-Fälle? Alle intrakapsulär? Oder waren viele Grenzfälle dabei? usw.usw.

          Alles in allem eher deprimierende Ergebnisse für eine sog. "kurative Therapie", meine ich, zumal erfahrungsgemäß für einen nicht kleinen Teil der Operierten die RPE eine klare Übertherapie war, die sie mit Nebenwirkungen bezahlt haben, die ihnen bei AS erspart geblieben wären (wobei ich angesichts der fehlenden Ausgangsdaten natürlich nicht weiß, wieviele AS-Kandidaten dabei waren).

          Meine Skepsis ggü. RPE wird durch solche Veröffentlichungen nicht gemindert, auch wenn ich weiß, dass für einen sicher nicht kleinen Prozentsatz der Betroffenen eine radikale Therapie erforderlich war. Aber ich bleibe dabei, dass für einen ebenfalls nicht kleinen Prozentsatz die RPE überflüssig war.

          Allen Mitstreitern ein frohes sonniges Osterfest!

          Schorschel

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            #6
            Hallo und Frohe Ostern !

            Nach "NUR" Lokaler Prostatektomie sind die nachstehenden LQ-Werte doch noch sehr steigerungsfähig und entsprechen nicht den Werten, wie sie hier im Forum von den OP-Befürwortern, propagiert werden.
            75% der Patienten erreichten wieder ihren körperlichen Ausgangszustand
            73% der Patienten erreichten wieder ihren mentalen Ausgangszustand
            75% der Patienten waren wieder kontinent
            26% der Patienten waren wieder potent
            Gruß
            Bernhard A.

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              #7
              ...und würde man bei der Ermittlung der LQ per Fragebogen zusätzlich auch die Frauen der Betroffenen gefragt haben, bin ich sicher, dass man die Prozentzahlen 75, 73 und 26 nach unten korrigieren müßte.
              Wolfhard

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                #8
                Hallo Wolfhard,
                da stimme ich dir zu. Ich meine, Männer neigen dazu, zu sagen: das geht schon, alles in Ordnung.
                Na gut, vielleicht nicht "Männer", aber Betroffene.
                Gruß Sabine

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                  #9
                  Für Heft 2/2011 des BPS-Magazin haben wir eine Kurzfassung des Artikels verabredet. Der Beitrag wird mir voraussichtlich im Juni zugehen und ich stelle diesen, wenn gewünscht, dann gerne vorab hier ein. Heft 2 wird Anfang September zur Verfügung stehen.

                  Marlene Kühlechner

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                    #10
                    Im April dieses Jahres wies ich auf einen Artikel zum Thema "Lebensqualität nach Prostatakarzinom bei Teilnehmern von Selbsthilfegruppen" im "Urologen" hin, der nur registrierten Abonnenten zur Verfügung stand. Der Artikel ist nunmehr frei zugänglich (PDF).

                    Ralf

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                      #11
                      Hallo Ralf,

                      vielen Dank, dass Du uns nun den vollständigen Artikel noch vor Erscheinen des BPS-Magazins 2/2011, in dem wahrscheinlich nur Auszüge wiedergegeben werden können, hier eingestellt hast. Eine wahrlich bemerkenswerte Datenauswertung.

                      „Wer eine Schlacht gewinnen will, muß denken, daß er der Sieger ist. Man kann eine Schlacht auch verlieren, wenn man denkt, man ist der Sieger. Aber man kann nie und nimmer gewinnen, wenn man sich für einen Verlierer hält.“
                      (Roman Polanski)

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                        #12
                        Auch mit Zahlenmaterial sollte man vorsichtig umgehen .

                        Zitat Schorschel:
                        "Oder anders ausgedrückt:

                        25% erreichten nicht wieder ihren körperlichen Ausgangszustand...
                        27% erreichten nicht wieder ihren mentalen Ausgangszustand...
                        25% waren nicht kontinent...
                        74% waren nicht potent... " Zitat Ende

                        Wie Schaubild 9 des von Ralf eingestellten Artikels zeigt , leiden ca. 50 % der Gesunden Kontrollgruppe an erektiler Dysfunktion sind also nicht potent.
                        Liest man den Artikel , so erfährt man das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer : nämlich 69,2 Jahre aha!. Somit hat sich nach RPE nur bei 24% die Potenz verschlechtert, bei jüngeren Operierten ist der Wert noch um einiges besser , hängt aber vom Tumorstadium und den Erfahrungen des Operateurs ab. ( siehe z.Bsp. Homepage der Martiniklinik )

                        Gruß Skipper
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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