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Die Beratungs-Hotline des BPS

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    #16
    Hallo LowRoad,

    Hallo Knut,
    die "Germanischen Medizin" als Beweis für die Notwendigkeit der Leitlinien zu nehmen ist aber schon etwas weit hergeholt, oder?
    ich liebe die Überpointierung, denn diese schafft Klarheit, was gemeint ist. Die Flexibilität der hotline Berater im praktischen Einsatz hat Wolfhard schon dargelegt.

    LowRoad Anders verhält es sich in fortgeschrittenen Stadien. Um da weiter zu kommen müssen Therapieansätze idividualisiert und kombiniert werden. Die derzeitigen Leitlinien, meine ich, sind hier ungeeignet eine Therapie optimal zu leiten. Natürlich macht das mehr Arbeit sich ergänzend zu informieren und es kann auch unterschiedliche Auffassungen bei einzelnen "Beratern" geben, ….
    Dies ist wohl nicht möglich, denn dann unterstellst Du den BPS Mitarbeitern eine höhere Kompetenz als unseren Wissenschaftlern. Es ist meine Meinung und Überzeugung, dass sich die Beratung stark an der S 3 Leitlinie orientieren muss, und zwar auch bei fortgeschrittenem PCa.
    Ich bin nun auch schon über fünf Jahre aktiv im Forum tätig und ich meine, ein guter Beobachter und Analyst zu sein. Nehmen wir einmal Rudolf, der sehr engagiert seine Selbsthilfegruppe leitet und sehr engagiert hier im Forum aktiv ist und dem besonders das fortgeschrittene PCa am Herzen liegt. Ich erinnere mich noch gut daran als Rudolf den Tod eines Mistreiters zum Anlass nahm, das Thema Zellsymbiose nach Dr. Kremer auf die Forumstagesordnung zu setzen mit dem Ziel das Versterben an Pk zu unterbinden. Ullrich, ein Mitstreiter, und Rudolf eröffneten ein wahres Diskussionsfeuerwerk, dem die meisten von uns nur staunend und beeindruckt zuschauen konnten. Ich war so fasziniert, dass ich mich tagelang mit dieser Thematik auseinandersetzte und schon von Mitochondrien träumte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ulrich sich ohne „Wenn und Aber“ für die Zellsymbiose entschieden. Es traten bei ihm nicht erwartete Komplikationen auf, die auch Klinikaufenthalte beinhalteten. Ulrich lehnte jede schulmedizinische Behandlung ab und blieb bei seinem Therapieprotokoll nach Dr. Kremer. Ulrich ist dann verstorben.
    Es ist still geworden um die Zellsymbiose nach Dr. Kremer, wie Reinardo in einem anderen Thread kürzlich feststellte. Wir haben uns dann neuen, vermeintlich aussichtsreicheren Therapieansätzen zugewandt, wobei auch hier gilt, wie Hans-J. im selben Thread anmerkte

    Hans-J Natürlich wird es auch Sackgassen und Rückschläge geben, die mir aber allemal lieber sind, als sehr vereinzelte Sackgassentherapien. ( Hormonblockade in allen Ausführungen )
    und dann fortfährt

    Hans-J Solange müssen wir die bisherigen Therapien uns als Brücke bedienen und uns Ärzte suchen, die diese Brücken mittragen und verschreiben. Dabei gibt uns Christian ein eindruckvolles Beispiel.
    Unter Berücksichtigung dieser Sachlage kann eine Laienberatung wie die BPS hotline aus ethischen und wohl auch rechtlichen Gründen nur in starker Anlehnung an den S 3 Leitlinien erfolgen. Ich bin sicher, dass die hotline Berater bei neuen Medikamenten, über die positive Studienzwischenergebnisse vorliegen bzw. wenn diese bereits in USA die Zulassung erreicht haben, dann auf diese aufmerksam machen. Weiter bin ich sicher, dass bei Wunsch die Ärzte genannt werden, die, um es mit Hans-J zusagen, als Brückenbauer tätig sind.
    Die Kritik an der BPS hotline ist unberechtigt. Ich finde, dass die ehrenamtlich tätigen Betroffenen der BPS hotline ein großes Dankeschön verdienen.
    Gruß Knut.
    Zuletzt geändert von knut.krueger; 22.06.2011, 21:34. Grund: Ergänzung

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      #17
      Hallo Knut,

      Ich erlaube mir auch eine Anmerkung, und zwar hast Du anfangs geschrieben, dass Du wenig Zeit hast, da Du noch berufstätig bist. Inzwischen tummelst Du Dich aber in den verschiedensten Threads mit den unterschiedlichsten Themen, so dass ich meine, dass Du kein Betroffener bist sondern in diesem Forum andere Ziele verfolgst.

      normalerweise antworte ich nicht auf solche Polemik. Aber da es in diesem Forum um ein sehr ernstes Anliegen geht, will ich doch zu Deinem Beitrag Stellung nehmen.

      Wo hast Du lesen können, dass ich noch berufstätig bin?
      Es ist richtig, dass ich wenig Zeit habe. Das liegt aber eher daran, dass ich meine demente Mutter (92) am 16.06.2011 nach einem Apoplex wieder aus der Stroke unit geholt habe und nun mit erhöhtem Pflegebedarf 24 h/die pflege. Weitere Einzelheiten kannst Du in einem anderen Beitrag von mir nachlesen.

      Bitte erkläre mir doch einmal, was Du unter „Tummeln in verschiedenen Threads mit unterschiedlichsten Themen“ verstehst. Sind Beiträge von Nutzern in unterschiedlichen Threads hier verboten? Gibt es da eine Regel, ab welcher Anzahl von Beiträgen man in einen anderen Thread wechseln darf? Immerhin habe ich schon 11 (in Worten: elf!) Beiträge. Ist das möglicherweise anstößig oder gar verdächtig?

      Und nun zur wichtigen Frage:
      Woraus schließt Du, dass ich kein Betroffener bin, sondern andere Ziele verfolge?
      Welche Ziele könnten das sein?

      Offensichtlich scheint man hier auf die PSA-Werte der Nutzer als Nachweis der Seriosität besonderen Wert zu legen:
      11.05.2010: 7,13 ng/ml
      21.04.2011: 9,00 ng/ml
      (Methode: Architect, Fa. Abbott)
      Ich hatte allerdings für mich noch keine Frage gestellt.

      Um hier keine Verunsicherung in das Forum einfließen zu lassen, werde ich Dir per PN weitere Infos zukommen lassen.

      Gruß
      Hans

      PS: Ist Dir möglicherweise bekannt, dass die ersten Ausgaben des SCHMOLL (Standardwerk Onkologie) in großen Teilen von Mitarbeitern der Pharma-Industrie geschrieben wurden?

      Kommentar


        #18
        Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
        Hallo Hans,

        Sie sollten sich die Mühe machen, die S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom einmal genauer zu studieren. Ein Einfluss der Pharmaindustrie kann ich bei Leibe in der Zusammensetzung der Leitlinien-Kommission nicht ersehen. Auch werden in der Prostatakarzinom-Leitlinie explizit keine Medikamente genannt, sondern in den Hintergrundinformationen nur Wirkstoffe.

        Mehr über die Leitlinie erfahren Sie auf den Internet-Seiten des AWMF und des ÄZQ.

        Gruß

        Hansjörg Burger

        Hallo Hansjörg Burger,

        mein Statement bezog sich eher auf grundsätzlich wohlwollende Entgegennahme von Leitlinien, spez. S-3-Leitlinien, ohne Teilaspekte gründlich zu hinterfragen. Deshalb habe ich ja das Beispiel "GEMCITABINE" angeführt.

        In den Studien zur Zulassung wurden beim Magenkarzinom weder Remissions- noch Ansprechraten festgestellt. Um die Substanz trotzdem vermarkten zu können, wurde als äußerst "ungewöhnliches" Kriterium für die Wirksamkeit die Höhe des Schmerzmittelverbrauchs herangezogen.
        Dies ist natürlich ein besonders genaues Beurteilungskriterium, wenn schon CR, PR, MR und PD relativ ungenaue Kriterien sind. D'accord?

        Estramustin resp. Estracyt wurde Anfang der 80er in sensationelle Umsatzhöhen geführt.
        Nicht weil sensationelle Daten vorlagen, sondern weil führende Chef- und Oberärzte (auch C4) an diversen Segeltörns und 5*****Events teilnehmen konnten.

        Auch das Lesen des Pharma Kodex schützt nicht vor Verfehlungen im System.
        Ständige Kritik allein schützt die Patienten vor falscher oder unsachgemäßer Therapie.
        Schulmedizin ja, aber bitte unabhängig.

        Gruß
        hans

        Kommentar


          #19
          Zitat:Estramustin resp. Estracyt wurde Anfang der 80er in sensationelle Umsatzhöhen geführt. Nicht weil sensationelle Daten vorlagen, sondern weil führende Chef- und Oberärzte (auch C4) an diversen Segeltörns und 5*****Events teilnehmen konnten.

          Können Sie diese ungeheuerliche Behauptung beweisen? Oder ist das nur woanders abgeschrieben?

          Wolfhard D. Frost
          www.prostata-sh.info

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            #20
            Hallo Hans,
            vielleicht erlebst Du mich noch einmal polemisch. Dein Einstieg ins Forum war schon ungewöhnlicher, und da wir neugierige Menschen sind, klopfen wir etwas auf den Busch, und wie man sieht, waren wir erfolgreich.
            Warum Du „andere Ziele“ negativ besetzt, verstehe ich nicht. Wir haben in diesem Forum auch eine kleine aktive Gruppe Nichtbetroffener wie Ärzte, Wissenschaftler …, und diese haben natürlich andere Ziele als wir Betroffene, wobei wir deren Beiträge als Bereicherung schätzen.
            Wie man unschwer erkennen kann, hast Du ein Problem mit der Pharmaindustrie, und ich meine eins Deiner Ziele ist, Gleichgesinnte zu finden, um den Frust abzubauen.
            Gruß Knut.

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              #21
              Zitat von WolfhardD Beitrag anzeigen
              Zitat:Estramustin resp. Estracyt wurde Anfang der 80er in sensationelle Umsatzhöhen geführt. Nicht weil sensationelle Daten vorlagen, sondern weil führende Chef- und Oberärzte (auch C4) an diversen Segeltörns und 5*****Events teilnehmen konnten.

              Können Sie diese ungeheuerliche Behauptung beweisen? Oder ist das nur woanders abgeschrieben?

              Wolfhard D. Frost
              Ungeheuerlich?
              Ja!
              Behauptung?
              Nein!
              Woanders abgeschrieben?
              Helfen Sie mir bitte. Wo könnte so etwas geschrieben stehen, damit man es abschreiben könnte?

              Ich kannte die Firma Pharmaleo (später Pharmacia und Pfizer) und alle Beteiligten sehr gut.
              Außerdem habe ich damals (1981/1982) bei Herrn Weißbach hospitiert, als er noch OA bei Vahlensiek in Bonn war. Lange Zeit, bevor er Chef am Urban und Vorsitzender der Deutschen Krebsgesellschaft wurde.

              Hier geht es jedoch darum, einem blinden Vertrauen in S-3-Leitlinien dieSpitze zu nehmen.

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                #22
                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                Hallo Hans,

                vielleicht erlebst Du mich noch einmal polemisch.
                Werde ich ganz bestimmt nicht.
                Herzlichen Glückwunsch. So schnell wie Sie hat es bisher keiner auf meine Ignorierliste geschafft.

                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                Dein Einstieg ins Forum war schon ungewöhnlicher, und da wir neugierige Menschen sind, klopfen wir etwas auf den Busch, und wie man sieht, waren wir erfolgreich.
                Warum Du „andere Ziele“ negativ besetzt, verstehe ich nicht. Wir haben in diesem Forum auch eine kleine aktive Gruppe Nichtbetroffener wie Ärzte, Wissenschaftler …, und diese haben natürlich andere Ziele als wir Betroffene, wobei wir deren Beiträge als Bereicherung schätzen.
                Ich kann und werde Sie nicht hindern, auf einen Busch oder etwas anderes zu klopfen, damit Sie die Illusion eines Erfolges erleben können. Es sei denn, Sie sehen das Ganze in therapeutischer Hinsicht.

                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                Wie man unschwer erkennen kann, hast Du ein Problem mit der Pharmaindustrie, und ich meine eins Deiner Ziele ist, Gleichgesinnte zu finden, um den Frust abzubauen.
                Ein Problem mit der Pharmaindustrie? Nicht nur ein Problem. Und da bin ich nicht allein.
                Haben Sie hier schon mal eine diesbezügliche Umfrage gestartet? Lassen Sie es besser. Wird wahrscheinlich für Sie sehr frustrierend.

                Einen guten Rat möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben:

                Bleiben Sie bitte bei dem Glauben an die unbefleckte Empfängnis und dem Altruismus in der Pharmaindustrie!
                Da Sie so überzeugt sind, will ich Sie auch nicht davon abbringen. Wahrscheinlich will das keiner hier.

                Aber eines sollten Sie vielleicht annehmen.

                Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.

                Herzliche Grüße
                hans

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                  #23
                  Hallo,
                  das zentrale Thema dieses Threads von Ralf war

                  Wer von der Leitlinie abweicht, muss dafür gute Gründe vorweisen können, und wer Patienten davon abweichend berät, lädt eine große Verantwortung auf sich. Es ist wohlfeil, von Anderen solches zu erwarten, aber selbst keinerlei Beitrag zur Beratung Anderer zu leisten.
                  und nicht die Diskussion von Psychosen die Pharmaindustrie betreffend.
                  Ich habe in meinen Diskussionsbeiträgen bis auf diese Zwischeneinlage über die Pharmaindustrie, wo ich direkt angesprochen wurde, versucht zu begründen, warum ich dies wie Ralf sehe. Die Updates der S 3 Leitlinie laufen an, wie Günter berichtete, und sind also nicht nur leere Worte, und so finde ich, dass die PCa-S3-Leitlinie die gewünschte Dynamik entfaltet.
                  Erstaunlich ist für mich wieder einmal, wie in dieser Zwischendiskussionseinlage versucht wird, Ursache und Wirkung auf den Kopf zu stellen, nur weil einem die geäußerten Zweifel nicht gefallen.
                  Gruß Knut.

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Knut,
                    und herzlichen Glückwunsch zum 500. Beitrag!

                    ...ich liebe die Überpointierung...
                    aha, Übertreibungen machen anschaulich. Dann ist aber Dein Unverständnis der "Leilinien-Beratungs-Kritik" betreffend in letzter Konsequenz auch nicht ganz nachvollziehbar. Oder sollte da auch in Dir noch ein Stück Pippi-Langstrumpf stecken?

                    ...Ich finde, dass die ehrenamtlich tätigen ... der BPS hotline ein großes Dankeschön verdienen...
                    selbstverständlich! Zum Thema: betrachen wir mal die Evidenzlevel:

                    Level Type of evidence
                    1a Evidence obtained from meta-analysis of randomised trials
                    1b Evidence obtained from at least one randomised trial
                    2a Evidence obtained from one well-designed controlled study without randomisation
                    2b Evidence obtained from at least one other type of well-designed quasi-experimental study
                    3 Evidence obtained from well-designed non-experimental studies, such as comparative studies, correlation studies and case reports
                    4 Evidence obtained from expert committee reports or opinions or clinical experience of respected authorities

                    Aus unterschiedlichsten Gründen erreichen leider nicht alle Ansätze den für die Leitlinien relevanten 1a Level. Patienten in fortgeschrittenem Stadium, für die sich nach Evidenzlevel 1a eine gewisse Verknappung der Therapieoptionen einstellt, überlegen sich nun logischerweise, ob sie nicht einen Schritt in Richtung niedrigerer Evidenz gehen sollten, anstatt sicherheitshalber zu versterben. Such as Actos, Celebrex, Statine, Leukine, Keto, DES, Thalidomide, Noscapine, RIBAVIRIN, Curcumin, Ukrain, Kremer,... Was hat hiervon wieviel Evidenz? Wer hilft mir dabei das rauszufinden? Manches funktioniert, manches leider nicht.

                    Ist wie in den Studien, in die Patienten trotz fehlender Evidenz ohne Bedenken geschickt werden, wo sie dann evt. im Placebo-Arm landen und wieder nur std.-of-care bekommen (Kontrollgruppe), was sie eigentlich vermeiden wollten.

                    Halten wir fest, dass die BPS Beratung das nicht kann und auch nicht will. Um Deine Zuspitzungs-Rhetorik zu gebrauchen: vielleicht deshalb, weil in den Leitlinien zwar die Selbsthilfe erwähnt wird, aber nur zur Unterstützung von Patienten, nicht als Beratungsinstanz. Vielleicht weil sich noch kein Überlebensvorteil durch "Beratene" gezeigt hat? ;-)
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #25
                      Hallo:-

                      Die wenig systemkritische Meinung von Knut kann ich nicht teilen, auch nicht die moralisierende Anmerkung von Ralf. Jede ehrenamtliche Tätigkeit und die Bereitschaft zum Helfen sind natürlich anerkennenswert. Aber die "schwere Verantwortung", die nach Ralfs Worten jemand auf sich lädt, wenn er in der Beratung von der Leitlinie abweicht, die sehe ich bei den fortgeschrittenen Fällen eher darin, nach der Leitlinie zu beraten. Auch die "Dynamik", die im System jetzt neu sei und auf welche Knut und Günter so sehr bauen, ist nicht mehr als ein nur unverbindliches Versprechen. Was dabei im Laufe der Jahre herauskommen wird, das steht in den Sternen und ob das dann primär den Interessen der Patienten dienen oder nicht doch mehr auf die Interessen der Behandlungsindustrie abgestimmt sein wird, das steht zu befürchten. Die Skepsis von Hans und Lowroad teile ich voll und ganz.
                      Vor allen Dingen helfen diese Betrachtungen und Visionen nicht den z.Zt. Erkrankten. Auf lange Sicht sind wir alle tot. Da wäre es vonnöten, dass sofort - j e t z t - etwas geschieht. Gute Therapieansätze gibt es längst. Man muss nur die klassischen Autoren wie Strum, Walsh, Böcking, Tribukait, Leibowitz u. a. lesen und alternative Therapiewege entwickeln. Mir scheint, dass solche Anstöße aus der organisierten Patientenschaft kommen müssten. Nicht zu erwarten sind sie von einer innovationsunwilligen und mit sich selbst zufriedenen Urologie.

                      Gruss, Reinardo

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                        #26
                        Hallo Reinardo,

                        Du kaprizierst Dich bei der Hotline-Beurteilung aus meiner Sicht zu sehr auf die fortgeschrittenen Fälle, in denen sich die Schulmedizin und zwangsläufig auch wir Berater manchmal schwer tun. Allerdings gibt es hier im Kastrations- und Chemorestistenten Prostatakrebs zur Zeit mit den neuen Medikamenten doch aus der Schulmedizin heraus hoffnungsvolle Ansätze.

                        Die Anrufer vor einer Therapie stellen mit 57% die große Mehrheit da. Und in einem Anfangsstadium hat ja die von Dir verteufelte Schulmedizin nachweislich schon ihre Erfolge. Und in dieser Situation können wir mit unserer Beratung schon eine Hilfestellung leisten.

                        Die kleinste Gruppemit mit 7% Anrufern ist in einem fortgeschrittenen Stadium (Palliativsituation).

                        Gruß

                        Hansjörg Burger
                        Hotline-Koordinator

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                          #27
                          Hallo LowRoad,

                          vielen Dank, dass Du mein kleines Beitragsjubiläum registriert hast. Du wirst es kaum glauben, aber meine wahre Beitragszahl ist deutlich höher- ich glaube ich könnte mit Herrn Schmidt konkurrieren-, da ich zwischendurch für einige Monate aus dem Forum ausgetreten war, und diese alten Beiträge unter knut.krueger Gast erfasst sind und nicht mehr dem gegenwärtigen Status Benutzer zugeordnet werden können.
                          Nun zurück zur ernsthafteren Thematik.
                          Ich verstehe Deinen Ärger über den unzulänglichen Wissensstand beim fortgeschrittenen PCa, über die unzureichenden Behandlungen wie von Dir im folgenden Zitat ausgedrückt:

                          Aus unterschiedlichsten Gründen erreichen leider nicht alle Ansätze den für die Leitlinien relevanten 1a Level. Patienten in fortgeschrittenem Stadium, für die sich nach Evidenzlevel 1a eine gewisse Verknappung der Therapieoptionen einstellt, überlegen sich nun logischerweise, ob sie nicht einen Schritt in Richtung niedrigerer Evidenz gehen sollten, anstatt sicherheitshalber zu versterben. Such as Actos, Celebrex, Statine, Leukine, Keto, DES, Thalidomide, Noscapine, RIBAVIRIN, Curcumin, Ukrain, Kremer,... Was hat hiervon wieviel Evidenz? Wer hilft mir dabei das rauszufinden? Manches funktioniert, manches leider nicht.
                          Da sind wir wieder bei meiner letzten Stellungnahme zu Deinem vorherigen Beitrag angelangt, und zwar kann dies wohl nicht die BPS hotline leisten sondern dies ist eine Aufgabe der Wissen- und Ärzteschaft.

                          Ist wie in den Studien, in die Patienten trotz fehlender Evidenz ohne Bedenken geschickt werden, wo sie dann evt. im Placebo-Arm landen und wieder nur std.-of-care bekommen (Kontrollgruppe), was sie eigentlich vermeiden wollten.
                          Der Fortschritt in der Medizin (siehe Organtransplantation) ist leider mit Leichen gepflastert. Wie man dies humaner machen kann, das weiß ich nicht, aber sicherlich auch nicht durch die BPS hotline.
                          Gruß Knut.

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                            #28
                            Lieber Reinhard,
                            die Kritik an der BPS hotline verstehe ich nicht und wird durch markige Definitionsversuche wie

                            Aber die "schwere Verantwortung", die nach Ralfs Worten jemand auf sich lädt, wenn er in der Beratung von der Leitlinie abweicht, die sehe ich bei den fortgeschrittenen Fällen eher darin, nach der Leitlinie zu beraten.
                            mir nicht verständlicher. Ich halte die BPS hotline für eine tolle Einrichtung, und zwar für Alle, die ohne Internet sind, die alleine sind, die durch eine positive Diagnose überrascht/geschockt sind, … Alle finden verständnisvolle, erfahrene Berater, können sich aussprechen und neuen Mut schöpfen. Dies gilt auch für die 7 % Anfragen mit fortgeschrittenem PK, denn für diese ist das Gespräch über die eigenen Sorgen und Ängste besonders wichtig. Die Beratung nach der S3 Leitlinie als “schwere Verantwortung“ zu bezeichnen, ist für mich schon grenzwertig.
                            Wenn die moderne Behandlung des fortgeschrittenen PCa so klar und eindeutig ist, wie Du im nachfolgenden Zitat ausführst

                            Gute Therapieansätze gibt es längst. Man muss nur die klassischen Autoren wie Strum, Walsh, Böcking, Tribukait, Leibowitz u. a. lesen …
                            dann schreibe sie hier nieder.
                            Gruß Knut.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat Knut:
                              Unter Berücksichtigung dieser Sachlage kann eine Laienberatung wie die BPS hotline aus ethischen und wohl auch rechtlichen Gründen nur in starker Anlehnung an den S 3 Leitlinien erfolgen.

                              Lieber Knut,
                              wenn Institutionen involviert sind, haben mögliche Regressforderungen neben dem berechtigtem Opferschutz auch ein gewisse Maulkorbfunktion.

                              Die Einengung der „starken Anlehnung an die S 3 Leitlinien“ könnte elegant kompensiert werden. Was spricht gegen einen mündlichen Hinweis auf http://www.myprostate.eu/ als weitere Orientierungshilfe bei der Therapiesuche - außer, dass man dort die eindrucksvollsten Beispiele der nebenwirkungsarmen Therapien von Schorschel, Knut usw. (noch?) nicht finden kann?

                              Die individuellen Präferenzen der Berater sind wohl ein weiteres Problem. Wir erleben es immer wieder, wie Neulinge im Forum subtil in eine bestimmte Richtung „beraten“ werden. Im intimen Telefongespräch ist die Versuchung, diesem unbewussten Drang nachzugeben, vermutlich noch größer.

                              „Gute Therapieansätze gibt es längst ...“, schreibt Reinardo und Du forderst „dann schreibe sie hier nieder.

                              Habe die Korrektur Deines Beitrages #29 erst beim Einstellen der Antwort bemerkt und denke, dass Reinardo froh sein kann, das ihm da etwas erspart blieb. :-)

                              Leider ist der wirkliche Fortschritt in der Medizin eine Schnecke, wenn er nicht im Dienste der Gewinnmaximierung steht.

                              Ermutigende Therapieansätze gibt es schon:



                              Herzliche Grüße

                              GeorgS
                              Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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                                #30
                                Ich stelle fest, dass aus gegebenen Gründen niemand derer, die sich hier zu Worte melden und nicht selbst Berater sind oder waren, eine Vorstellung von der Praxis am Beratungstelefon haben kann. Einige Wenige können sich ein wenig in die Situation hineinversetzen, den meisten gelingt dies nicht im Entferntesten, aber diese wollen den Beratern Vorschläge – um nicht zu sagen, Vorschriften – dazu machen, was sie beim Beraten zu tun und zu lassen, zu sagen und nicht zu sagen haben. Diesen thread aufzumachen war ein Fehler, ich sehe es ein, und darum mache ich ihn wieder zu, es ist schließlich meiner.

                                Ralf

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