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ABIRATERONE - Erfahrungsaustausch

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    #31
    Hallo Werner,

    In der Phase III Studie mit Chemo naiven Männern wird alle drei Monate zu Kontrollzwecken jeweils ein Szinti und ein MRT gemacht. In Deutschland hat man wegen der höheren Strahlenbelastung auf CTs verzichtet.

    JürgenS

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      #32
      Hallo Werner,

      hier:

      Pressemitteilungen und Pressemeldungen in Text, Bild, Video und Ton von mehr als 12.000 Pressestellen aus Wirtschaft, Industrie, Politik, Sport und Kultur.


      noch etwas zu Janssen

      Beste Grüße Harald.

      "Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen"
      (Pearl S. Buck"

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        #33
        Hallo liebe Mitbetroffene,

        ich habe mich schon oben mit Beiträgen zu diesem Thread gemeldet. Mir macht die Entwicklung meiner Ostase-Werte Kopfzerbrechen. PSA und Ostase nehmen einen unterschiedlichen Verlauf. Während der eine stagniert, zeigt der andere einen progressives Ansteigen.

        Im Forum habe ich als Information zu Ostase folgendes gefunden:



        Ich lege meine derzeitige Situation wie folgt aus: Der PSA-Wert unter Abiraterone ist kein zuverlässiger Marker für das eigentliche Tumorgeschehen. Die Tumortätigkeit hat sich verstärkt. Wahrscheinlich werde ich Abiraterone absetzen müssen. Der Onkologe hat mir eine Therapie mit Cabazitaxel angeboten.

        Ich bitte Euch um eine Einschätzung meiner Situation. Meine Daten stehen in unten angegebener Adresse.

        Gruß
        Werner

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          #34
          Hallo Werner,

          offenbar haben nur wenige oder gar keine schon Erfahrungen mit Abi.... welche dir weiterhelfen könnten.

          Beigefügt habe ich ein Link zu Abi.... da nur die 51% PSA Response dargestellt werden, sind die anderen offenbar nicht zu erkennen.
          Aber auch den Link zu MDV 3100 möchte ich dir ans Herz legen.
          Da ja offenbar das Flair up des PSA bei Abi.... ein Phänomen ist, welches allgemein bekannt aber noch keine befriedigende Antwort gefunden hat, ist der Entwicklungsprozeß hier auch noch nicht abgeschlossen.







          Abiraterone

          In einer Phase-II-Studie (NCT00474383), in die Patienten mit einem Progress nach Docetaxel eingeschlossen wurden, zeigte sich ein PSA-Abfall von ≥ 90% bei 15% der Patienten und das mittlere progressionsfreie Intervall lag bei 167 Tagen [4]. Patienten, die zuvor mit Ketoconazol behandelt wurden, scheinen jedoch weniger zu profitieren, wofür eine Kreuzresistenz beider Substanzen diskutiert wird, da beide einen ähnlichen Wirkmechanismus besitzen [5, 6]. In einer kürzlich veröffentlichen Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie, die 1.195 Patienten einschloss (NCT00638690), konnte schließlich ein signifikanter Überlebensvorteil für die Patienten gezeigt werden, die mit einer Abiraterone/Prednison-Kombination behandelt worden waren: nach einer medianen Nachbeobachtung von 12,8 Monaten, zeigte sich ein Überleben von 14,8 Monaten gegenüber 10,9 Monaten zu Gunsten der mit Abiraterone behandelten Patienten (HR 0,65; 95% CI, 0,54-0,77; p<0,001) [7].

          Eine weitere Phase-III-Studie (NCT00887198) mit Abiraterone bei Docetaxel-naiven Patienten mit einem asymptomatischen oder gering symptomatischen, metastasierten Prostatakarzinom ist derzeit initiiert.
          Ich wünsche dir das Beste, evtl. den frühzeitigen Entschluß hin zur Studie MDV 3100

          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #35
            Zitat von Günter Feick Beitrag anzeigen

            Beim kastrationsresistenten Prostatakrebs können adrenale Vorläufer die Dihydrotestosteron (DHT) Synthese in einer Abfolge bewirken welche das Testosteron umgeht, so die Studie: Dihydrotestosteron Synthese umgeht das Testosteron bei der Entwicklung des kastrationsresistenten Prostatakrebs.
            Quelle der Information: http://www.pnas.org/content/early/20...a-1bbc555eefcb
            Günter, könntest du den fulltext besorgen?!
            Ansonsten liefert jeder Blick auf eine Übersicht des Steroid-Metabolismus den o.a. Synthetisierungs-Weg - das ist also nur ein alter Hut, der jetzt für die Medikamenten-Entwicklung hochgezogen wird.

            Aber natürlich ist diese Entwicklung interessant, alldieweil wir uns ja alle vom Einsatz des Abiraterones und aller Drumherum-Massnahmen viel versprechen.

            Grüsse,
            Rudolf

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              #36
              Jevtana VOR Abiraterone !!

              Zitat von paul007 Beitrag anzeigen
              Hallo,

              würde gerne den Pfad für einen Erfahrungsaustausch zu ABIRATERONE eröffnen.

              Ich möchte hier noch berichten,
              dass ein Kollege von uns, der schon heftigst viel Taxotere hinter sich hat und deshalb abgesetzt hat, was allerdings zu einem enormen erneuten PSA-Anstieg geführt hat, bei seiner Kasse um die Kostenübernahme für Abiraterone nachgefragt hat und dann vom zuständigen MDK (Nord) zur Antwort bekam, es würde mit Jevtana (Cabazitaxel) eine zugelassene Alternative zur Verfügung stehen.
              Der Kollege hat bei der internationalen Apotheke die Preise für beide Medikamente erfragt, pro Monat: 900 Euronen fürs Jevtana und 6000 fürs Abiraterone. Keine Frage, dass der MDK bei diesen Preisunterschieden fürs Jevtana plädiert. Aber wir bzw. die betroffenen, bereits Chemo-Gebeutelten? Hier wird wohl kaum Freude darüber aufkommen, in die nächste, wahrscheinlich nebenwirkungsreichere Chemo geschoben zu werden!

              Wird Zeit, dass Abiraterone zugelassen wird!
              Ich hoffe, dass wenn das der Fall sein wird, wir nicht diese dargestellte "Alternative" dann immer noch haben werden! Wenn, dann würde das heissen: Man muss erst durch 2 (in Worten: ZWEI) verschiedene Chemos durchgelaufen sein, bevor man Abiraterone bekommt.

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                #37
                hallo rudolf

                der artikel dihydrotesterone....verf... kai-hisung chang ist bei mir im uni-rechner. z.zt. druckschwierigkeiten. selbstredend der full-text. bringe ihn mit.

                ansonsten zur zulassung abiraterone.........die zulassung erfolgte am 10.8.2011

                gruss manni

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                  #38
                  Hallo @all,

                  ob ein Vergleich von Abi...... zu Cabazitaxel so einfach möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

                  Eine sekundäre Hormontherapie folgt anderen Wirkmechanismen und kann die Androgenresistenz daher umgehen: Der CYP17-Inhibitor Abiraterone beispielsweise blockiert die Nebennierenrinde und damit das Testosteron. Der kompensatorische Anstieg der Kortikosteroide wird im Nebenwirkungsmanagement mit niedrig dosiertem Dexamethason beherrscht, so Albers. Zwei Phase-II-Studien mit Abiraterone zeigten einen PSA-Abfall >50% bei 66% [1] bzw. 45% [2] der Patienten, Phase-III-Studien mit Abiraterone beim Docetaxel-refraktären PCa laufen bzw. sind für das kastrationsrefraktäre, chemonaive PCa geplant.
                  Auffallend sind auch die unterschiedlichen PSA Abfälle, die jedoch zunächst einmal nicht Gegenstand einer weiteren Diskussion sein sollten.



                  Jedoch die NW sind denn doch dann sehr heftig bei Cabazitaxel, die evtl. auch dem sehr moderaten Preis des Medikamentes geschuldet sind.
                  Im ersten Teil hatte Andi schon eine bessere Zusammenfassung eingestellt, aber im zweiten Teil wird es heftig.

                  Eine weitere Option beim metastasierten Prostatakarzinom ist der nun für die Zweitlinie zugelassene Mikrotubuli-Stabilisator Cabazitaxel. Die multizentrische, randomisierte Phase-III-Zulassungsstudie TROPIC beim metastasierten kastrationsrefraktären Prostatakarzinom nach Docetaxel-Versagen zeigte unter Cabazitaxel/Prednison ein PFS von 15,1 Monaten vs. 12,7 Monaten unter Mitoxantron/Prednison (p<0,0001)[4]. Die häufigsten hämatologischen Grad 3/4-Nebenwirkungen unter Cabazitaxel waren Neutropenie (81,7%), Leukopenie (68,2%), Anämie (10,5%) und febrile Neutropenie (7,5%), sodass unter Cabazitaxel immer ein entsprechendes Nebenwirkungsmanagement (G-CSF-Prophylaxe) durchgeführt werden soll, so Heidenreich.
                  Mit Kastrationsresistenz ist ein ganz neues Wirkungsfeld der Forschung und der Entwicklung von Medikamenten/Zytostatika aufgeworfen worden, wobei sich die Forschung in zu viele unterschiedliche Forschungswege splittet.
                  Dieses wird nun auch zunehmend von Betroffenen wahrgenommen, welche bisher die ADT in allen Formen als eine Sackgassentherapie empfanden.
                  Zunehmend wird die dann weitere Chemotherapie als zu belastend empfunden. Und es muß die Frage erlaubt sein, ob der Ansatz, Chemoresistenz, Kastrationsresistenz mit weiterführenden Therapien auf Basis althergebrachter therapeutischer Mittel weiter zu entwickeln nicht einem Auslaufmodell ähnelt.

                  Mir ist bewußt, dass es zur Zeit nichts Besseres gibt und bis zur Stammzellendiagnostik und Immuntherapie noch Jahre vergehen. Aber diese Ansätze werden nicht nur von mir so aufgenommen, sondern hat schon längs in der Medizin eingang gehalten.

                  Wir haben das hier schon diskutiert und angerissen, dass damit z.Z. noch keinem Betroffenen geholfen ist, ist auch mir klar. Somit finde ich, müssen die derzeitigen Wege genau so im Auge behalten werden wie die neueren Forschungsergebnisse.

                  Wenn hier Rudolf, Andi und viele andere diese Wege wieder aufgreifen, sollte die Diskussion sich aber nicht auf zu viele Threads ausweiten, weil auf bestimmten Felder ein sehr enges ineinandergreifen festzustellen ist.

                  Das kastrationsresistente Prostatakarzinom wurde mit den Begriffen „hormonrefraktär“ oder „Androgen-unabhängig“ belegt. Die zunehmende Evidenz zeigt jedoch, dass diese Begriffe nicht präzise das beschreiben, was in diesem Stadium der Erkrankung vorzuliegen scheint. Das Fortschreiten der Erkrankung nach chemischer oder operativer Kastration scheint dennoch weiter abhängig von Androgen-Rezeptor-vermittelten Signalen zu sein. Eine Vielzahl von Mechanismen, wie der weiterhin aktive Androgen-Rezeptor-Weg, extragonadale Androgenproduktion, Amplifikation und erhöhte Rezeptorexpression mit einer Hypersensitivität gegenüber niedrigen Androgenspiegeln werden hierfür ebenso postuliert, wie das Vorhandensein von Splice-Varianten des Rezeptors, die Liganden-unabhängig aktiv sind [3]. Auch der Nachweis der intrazellulären Testosteronproduktion hat dazu beigetragen, das Verständnis von der Biologie des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms erheblich zu erweitern. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass gerade die Beeinflussung der Androgensynthese und die Entwicklung von Rezeptor-Antagonisten Gegenstand intensiver Forschungsaktivitäten sind.
                  Und dabei sind wir schon wieder in einem sehr aktuellen Thema von Günter Feick:http://www.pnas.org/content/early/20...a-1bbc555eefcb

                  Aber auch dieser Link ist beachtenswert, wenn auch in einem anderen Zusammenhang:



                  Freundliche Grüsse
                  Hans-J.
                  Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                    #39
                    Zitat von weinreich Beitrag anzeigen

                    ansonsten zur zulassung abiraterone.........die zulassung erfolgte am 10.8.2011

                    gruss manni
                    Wie bitte? Ich kann nichts finden, auf den EMA-Seiten findet man unter dem Suchbegriff "Zytiga" nach wie vor die am 21.7. ausgesprochene positive opinion des CHMP.

                    DASS Abiraterone/Zytiga bald zugelassen wird, ist klar. Die Indikation ist, so wie im CHMP-statement nachzulesen:

                    The approved indication is: “Zytiga is indicated with prednisone or prednisolone for the treatment of metastatic castration resistant prostate cancer in adult men whose disease has progressed on or after a docetaxel-based chemotherapy regimen”.
                    Taxotere versagt - das ist die Bedingung.
                    Nun könnte man sagen, ja, dann nehmen wir eben Cabazitaxel. Und solange nicht eine weitere Indikation zugelassen wird, fürchte ich, kommt aufgrund des enormen Preisunterschiedes diese Auseinandersetzung auf uns zu.

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                      #40
                      Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                      ...kommt aufgrund des enormen Preisunterschiedes diese Auseinandersetzung auf uns zu.
                      Dosierung und Kosten
                      Jevtana
                      ® (Cabazitaxel)
                      Darreichungsform
                      Dosis pro Zyklus
                      1
                      Kosten für 6 Behandlungszyklen [€]
                      2,3,4
                      Konzentrat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusion
                      25 mg/m
                      2 KOF alle 3 Wochen5
                      + Prednison/Prednisolon
                      6
                      teilmengengenau: 21.302,10
                      + Prednison/Prednisolon
                      auf Packungsgröße bezogen: 28.402,80
                      + Prednison/Prednisolon
                      Entspr. ca. 4700€/Monat, also einen so grossen Preisunterschied sehe ich da erstmal nicht. (! Exakte Preise von Zytiga in DE sind noch nicht bekannt !)
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #41
                        @Hans-J
                        vielen Dank für Deine Zeilen. Ich habe mich entschlossen, zu meinem Medikamentenmix Leukin (Sargramostim) hinzuzufügen. Die Bestellung über die Apotheke läuft bereits. Mir ist bekannt, dass Dr. FE es einem Patienten, der sich in einer ähnlichen Situation wie ich befindet, verschrieben hat. Aus der Übersetzung des Vortrages von Dr. Scholz, den dankenswerterweise LowRoad übersetzt hat, habe ich im "Immune Protokol" und mit den danach folgenden Sätzen eine gewisse Bestätigung meiner Überlegungen gefunden.



                        "Mit diesem Mix sehen wir bei vielen Patienten eine Stabilisierung des PSA Verlaufs, die zuvor ständig steigende Werte hatten. Aber wir versuchen das nicht erst in der Pause der Hormonblockade, sondern geben es ggf. auch Patienten mit steigendem PSA Werten nach Operation oder Strahlentherapie, Rezidivsituation. Wir bieten es Rezidivpatienten als Alternative zur Hormontherapie an, da es weniger Nebenwirkungen hat."

                        @LowRoad
                        Auch Dir vielen Dank für Deine Hilfe.

                        Celebrex und Thalidomid sind bereits in meinem Medikamentenmix enthalten. Ich habe neue Werte: PSA von 60,1 ng/ml (29.7.) auf 70,3 am 12.8. gestiegen. Alkalische Phosphatase vom 129 U/l auf 124 leicht gesunken. Die neuen Werte habe ich in "myprostate.eu" eingetragen.

                        Gruß
                        WernerS


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                          #42
                          Wem ist das Abiraterone abgelehnt worden ??

                          Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                          Ich möchte hier noch berichten,
                          dass ein Kollege von uns, der schon heftigst viel Taxotere hinter sich hat und deshalb abgesetzt hat, was allerdings zu einem enormen erneuten PSA-Anstieg geführt hat, bei seiner Kasse um die Kostenübernahme für Abiraterone nachgefragt hat und dann vom zuständigen MDK (Nord) zur Antwort bekam, es würde mit Jevtana (Cabazitaxel) eine zugelassene Alternative zur Verfügung stehen.
                          Hallo an alle Abi-Fans,

                          mich interessiert bis Ende nächster Woche JEGLICHE Ablehnung des beantragten Abiraterone, möglichst in Kopie an mich geschickt !!!
                          rustra@gmx.de ist meine email-Adresse.

                          Ich muss unbedingt klären, ob wir im Moment in ein hässliche Konstellation hineinlaufen, in der
                          a) das Jevtana schon zugelassen ist und insofern vom MDK empfohlen werden kann;
                          b) das Zytiga noch nicht zugelassen ist, und selbst nach Zulassung eine andere Indikation vorliegt als beim Jevtana;
                          c) das Zytiga mit der vom CHMP der EMA verabschiedeten Indikation (Situation während und nach Docetaxel, in der ein Progress vorliegt) für einen eingeschränkteren Kreis zugänglich sein wird als in den USA.

                          Helphelp!
                          Rudolf

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                            #43
                            Hallo!

                            Ich möchte euer Interesse heute auf das Thema "Abiraterone und Medikamenten-Wechselwirkungen" lenken.

                            Wechselwirkungen zwischen Abiraterone und anderen Medikamenten - insbesondere denen, die hemmend oder anregend auf das Leber-Enzym CYP3A4 wirken - sind bislang nur in Laborexperimenten erforscht. Auf den Seiten von Zytiga wird darauf hingewiesen, dass starke Inhibitoren und Induktoren des CYP3A4 vermieden oder mit Vorsicht verwendet werden sollten.

                            Bereits 2007 postete Günter Feick ein Email von Dr. Myers, in dem auf die Interaktion von Silymarin und Ketokonazol hingewiesen wird. Beide Medikamente werden über CYP3a4 verstoffwechselt. In diesem Fall sorgt Silymarin für eine beschleunigte Verstoffwechselung von Ketokonazol mit dem Effekt der Reduzierung des Ketokonazol Serumspiegels.

                            Auch Abiraterone ist ein CYP3A4 Substrat und es bleibt zu fragen, ob nicht auch hier Wechselwirkungen zwischen Medikamenten beachtet werden müssen. Da Abiraterone dafür bekannt ist, dass die Leberenzymwerte unter der Therapie ansteigen, wäre ein entsprechender "Leberschutz" mit Silymarin möglicherweise dennoch kontraproduktiv. Es wäre interessant zu wissen, ob die Betroffenen im Härtefallprogramm und/oder Studien zu Abiraterone auf diese Wechselwirkung hingewiesen wurden.

                            Unbekannt bislang wohl auch, dass unter Abiraterone-Therapie die Wirkung von Opioiden Schmerzmitteln massiv herabgesetzt ist, was inbesondere für Schmerzpatienten fatale Auswirkungen haben kann.

                            Ein englischer "Waschzettel" mit Drug Interactions findet sich hier:


                            Medikamenten-Tabellen mit Wirkstoffen, die über CYP3A4 metabolisiert werden, finden sich vielfach im Internet.

                            Gruß
                            katharina

                            Kommentar


                              #44
                              Liebe Katharina,
                              ertappt!

                              Ich nahm seit Mai wg. der verschlechterten Leberwerte (unter Abi-Therapie)
                              ebenfalls Sylimarin. Das tue ich ab sofort nicht Mehr!

                              Danke und Gruß Werner

                              Kommentar


                                #45
                                Zitat von katharina Beitrag anzeigen
                                Hallo!

                                Ich möchte euer Interesse heute auf das Thema "Abiraterone und Medikamenten-Wechselwirkungen" lenken.

                                Wechselwirkungen zwischen Abiraterone und anderen Medikamenten - insbesondere denen, die hemmend oder anregend auf das Leber-Enzym CYP3A4 wirken - sind bislang nur in Laborexperimenten erforscht. Auf den Seiten von Zytiga wird darauf hingewiesen, dass starke Inhibitoren und Induktoren des CYP3A4 vermieden oder mit Vorsicht verwendet werden sollten.
                                Hallo Katharina, Danke für diesen Hinweis! In der Tat müssen wir mit jedem neuen Medikament und vor allem jeder neuen Mischung von Medikamenten u./o. NEMs oder sonstigen Substanzen hinschauen, was wir da mit der Verstoffwechselung machen. Was hilft + was schadet bei der jeweiligen Therapie? Was wirkt synergistisch, was antagonistisch?

                                Ich habe in dem uralten Diskussionsfaden zu dem 2008 erschienenen Buch von Frau Dr. Hüber "Komplementäre Onkologie" einer Ergänzung gemacht, die zu deinem Hinweis passt.

                                Ansonsten hatten wir z.B. von Dr. Strum immer Hinweise, was man womit mixen kann/ sollte und was nicht. In einer mail vom 31.7.2009 auf der p2p-mailing-list hatte er beispielsweise mal aufgelistet, was synergistisch mit Taxanen (Docetaxel wird auch über CYP3A4 verstoffwechselt) wirkt:

                                GLA,
                                CLA,
                                Octreotide,
                                ATRA,
                                Decitabine,
                                DIM,
                                Silybinin,
                                Celebrex,
                                methylselenocysteine,
                                carboplatin,
                                gemcitabine,
                                calcitriol,
                                exisulind (clinoril),
                                zometa,
                                EGCG,
                                DES

                                Desweiteren haben wir von ihm eine Excel-Datei, in dem eine Fülle von Stoffen in ihrer Wechselwirkung erfasst sind, mit den entsprechenden Literatur-Angaben.

                                Gerade kürzlich erschien die Veröffentlichung eines Tier-Versuches, in dem die synergistische Wirkung von Piperin (ist im schwarzen Pfeffer drin) mit Docetaxel beschrieben wird:
                                1. Docetaxel wird über CYP3A4 verstoffwechselt
                                2. Piperin ist ein Inhibitor von CYP3A4
                                3. Zusammen im Tierversuch verabreicht erhöht diese Kombi die Wirksamkeit des Docetaxel
                                Warum?
                                Weil die verabreichte Menge Docetaxel länger im Körper bleibt, weil CYP3A4 heruntergefahren wird durch das Piperin, und so länger wirken kann.
                                Also: CYP3A4-Inhibitor wirkt synergistisch!

                                Insofern sollte die Kombi Abi + Sily ebenfalls synergistisch wirken, oder?

                                Grüsse,
                                Rudolf

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