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Radikale Prostatektomie

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    Radikale Prostatektomie

    hallo Community,

    da es mein erster Beitrag ist, möchte ich ganz kurz vorstellen, da mein Profil noch nicht
    fertiggestellt ist (hole ich nach)
    Ich heiße Günter, bin 61 jahre und seit einem Jahr in Frührente. Sportlich, 180cm 75 kg.

    Seit einigen Tagen habe ich versucht mich hier durchzulesen und habe eigentlich schon sehr viel
    in Erfahrung gebracht, trotzdem habe ich mich entschlossen meinen Krankheitsverlauf
    darzustellen.

    Im Rahmen einer Routine Vorsorgeuntersuchung (ich bin der Typ, nie zum Arzt gehen
    wurde auch ein PSA Wert von 7,1 ermittelt. Also zweiter Wert nach 2 Wochen 6,9.
    Weitere Untersuchung nach wiederum 4 Wochen PSA 7,2. Mein Hausarzt überweist mich zum
    Urologen.
    Abtasten und Ultraschall ergaben, Prostata fast doppelt so groß als normal.

    Nach 14 Tagen Biopsie mit 12 Stanzungen, davon 5 Stanzen in beiden Seitenlappen positiv.

    Jetzt Originaltext Befund:

    "Ursache der PSA Erhöhung ist eine mittelgradig differenziertes Adenokarzinom der Prostata.
    Aufgrund der Befundlage (Gleason 3+3), ist eine aktive Therapie anzuraten. Wegen der mäßigen
    Miktionssymtomatik, vor allem aber wegen der Prostatagröße ist hier einer radikalen Prosttektomie
    der Vorzug vor strahlentherapeutischen Verfahren zu geben."


    Weitere Daten werde ich noch in meinem Profil nachreichen - für mich alles Fachchinesisch

    Am Freitag dem 8.7 habe ich den nächsten Termin beim Urologen, was ich da soll weiß ich noch nicht.

    Meine Fragen:

    Wie lange habe ich Zeit bis zu einer OP?
    Wer kann mir eine sehr gute Klinik oder Arzt empfehlen (Umkreis bis 200km um Hannover)
    Soll ich weitere Meinungen einholen von anderen Urologen?
    Was wäre passiert wenn mein Hausarzt, guter Freund, mich nicht zur VU gezwungen hätte?

    ...ich habe ein wenig Angst, da 4 Kinder,alle noch zu Hause.

    Herliche Grüße
    Günter
    Zuletzt geändert von RalfDm; 07.07.2011, 10:05. Grund: Tippfehler im Titel korrigiert

    #2
    Hallo Günter,
    aufgrund der Biopsiedaten , deines Alters und der Größe deiner Prostata ( Miktionsprobleme ) erscheint mir eine Prostatektonomie eine geeignete Therapie für dich zu sein.
    Schau dir mal die Homepage der Martiniklinik in Hamburg an . Ich wurde im April 2010 dort operiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
    Der Weg lohnt sich auch zur Zweitberatung.
    Gruß
    Skipper
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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      #3
      Hallo Günter,
      ich heisse Siegfried und bin aus Österreich.
      Bei mir wurde im August 2010 im Alter von 51 Jahren PK festgestellt (Daten siehe Profil). Bei mir wurde 6 Wochen nach der Biopsie mit der radikalen Prostatektomie gewartet mit der Begründung, dass die Prostata erst wieder abheilen muss, da sie ja doch erheblich verwundet ist. In der Zwischenzeit kann eine weitere Meinung von einem anderen Urologen nicht schaden, allerdings glaube ich, dass, je mehr Urologen man befragt, desto mehr unterschiedliche Meinungen bekommt man zu hören, sodass man dann auch bezüglich der Therapiewahl verunsichert werden kann.
      Ich habe mich jedenfalls für die OP entschieden, weil ich diesen Krebs aus meinem Körper raus haben wollte und die OP die beste Chance auf Heilung bietet.
      Zu Deiner Frage, was passiert wäre, wenn Dein Hausarzt Dich nicht zur VU gezwungen hätte, kann ich Dir nur sagen, das die Gefahr bestanden hätte, das der PK unbemerkt die Prostatakapsel verlassen hätte können und erst sehr spät Beschwerden bereitet hätte, sodass dann keine heilende Therapie mehr möglich gewesen wäre.
      Ich wurde in einer sehr guten Klinik in Klagenfurt operiert. Leider trat bei mir als seltene Nebenwirkung eine mehrmalige Anastomosenstriktur auf, die jetzt hoffentlich behoben werden konnte.
      Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute für Deine weiteren Entscheidungen.

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        #4
        Hallo skipper und Siegfried,

        ich finde es ganz toll, so schnelle Antworten zu erhalten. Irgendwie fühle ich mich alleine mit meinen Problemen,
        obwohl es im Internet bestimmt viele Möglichkeiten gibt, sich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen.
        Doch jedes Wort, im positiven Sinne, tut mir gut - danke dafür.

        Nach 45 Jahren Berufsleben, finanziell abgesichert, habe ich mit so einem Befund NIE gerechnet. Doch
        jetzt muss ich mich damit auseinandersetzen. Nach den beiden Antworten, fühle ich mich wieder etwas besser.

        Wie schon erwähnt habe ich am Freitag noch einen Termin beim Urologen, welche Fragen könnte ich ihm noch
        stellen?

        Noch etwas! Ich habe immer noch Blut im Samen. Ist das normal nach 4 Wochen. Obwohl ich das am Freitag
        erwähnen werde, hat vielleicht jemand von euch Erfahrung damit?

        @skipper: Die Martiniklinik habe ich mir angesehen und werde mich morgen dort melden und ein Gespräch suchen.

        nochmals ein ganz herzliches Danke
        Günter

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          #5
          An sich ist bei grosser Prostata sicherlich die radikale OP das eleganteste Verfahren, wenn ein Tumor festgestellt wurde.
          Alelrdings wäre eine TUR-P vor einer Strahlentherapie auch eine mögliche Variante.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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            #6
            Hallo Günter,
            Blut im Samen hatte ich auch noch lange danach (5-6 Wochen). Nach meiner Erfahrung ist das normal.
            Mögliche Fragen an den Urologen wären z. B. noch, welche Nebenwirkungen und Risiken die verschiedenen Therapieverfahren haben können?
            Wie sich der PSA nach erfolgter Therapie verhalten sollte?

            Ich hoffe, Dir damit ein bisschen geholfen zu haben?

            Mit freundlichen Grüßen
            Siegfried

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              #7
              Hallo Daniel,
              ich war vorige Woche nach meiner RPE zum 3. Mal wegen Anastomosenstriktur im Kh und wurde wieder "geschlitzt". Jetzt wurde mir Kortison verordnet und ich hoffe, dass es auch hilft.
              Nun meine Frage: Wäre es nicht besser gewesen für mich, zu bestrahlen? Im Kh haben sie das entschieden verneint, da ich noch zu jung sei (52Jahre). Außerdem würde damit der Tumor nicht entfernt werden, er würde sich also nach wie vor im Körper befinden und er könnte auch jederzeit wieder aktiv werden? Auch mit Blasen- und Darmproblemen müsste ich später rechnen?

              Stimmt das alles oder ist das nur eine Aussage von Chiurgen, um damit eine OP zu rechtfertigen?

              PS: Ich hatte jedenfalls einen Nachbarn, der ca. 10 Jahre nach einer Bestrahlung wegen PK an Blasenkrebs gestorben ist. Ob damit tatsächlich ein Zusammenhang besteht, will und kann ich als Laie natürlich nicht beurteilen!

              Liebe Grüße
              Siegfried

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                #8
                Das sind eine Menge schwierige Fragen.
                Dass eine OP in jüngerem Alter eher als eine Bestrahlung bevorzugt wird ist sicherlich der Fall. Dabei spielt eine Rolle die Tatsache, dass man mit einer OP eine bessere Übersicht über das Krankheitsstadium hat und im Falle eines Rückfalls vor Ort noch die Bestrahlung als Option verfügbar ist.
                Ich würde vermutlich auch für die Bestrahlung in Ihrem Alter plädieren.

                Dass der Tumor nicht entfernt wird, sondern mit der Bestrahlung abgetötet wird, ist ebenso richtig.
                Ziel einer Bestrahlung ist jedoch ALLE Tumorzellen abzutöten. Gelingt dies, ist man dann auch geheilt. Tote Zellen können nicht wieder auferstehen.

                Im Vergleich zur OP ist bei einer Bestrahlung mit einem höheren Risiko für Darmprobleme zu rechnen. Das ist so. Allerdings sind schwere Darmprobleme nur in ca. 3% der Patienten zu erwarten.
                Was die Blase angeht, schneidet die Bestrahlung eher besser als die OP ab. Nach einer OP ist man in der Regel einige Tage (bis Wochen je nach Verlauf) inkontinent und die Wahrscheinlichkeit für Stenosen (Engstellen) ist höher als bei einer Bestrahlung. Je nachdem wieviele Nerven bei der OP verletzt wurden kann man sich schnell oder langsam erholen und die Kontinenz wieder erlangen. Einige Patienten müssen jedoch über Jahre (im schlimmsten Fall) Einlagen tragen. Diese Nebenwirkungen gibt's bei der Bestrahlung extrem selten. Es ist eher mit einem Dranggefühl während der Bestrahlungszeit und in den nächsten Monaten zu rechnen. Dass ein Patient inkontinent deswegen wurde, habe ich nie erlebt.
                Bei der Potenz hängt viel davon ab, ob man nervenschonend operieren kann oder nicht. Gelingt dies, dann ist nach der OP oft alles gut. Gelingt es nicht (und das hängt nicht nur vom Operateuer, sondern auch vom Tumor wesentlich ab), dann ist die Potenz schlecht und bleibt oft auch schlecht. Bei der Bestrahlung ist nach ein paar Jahren mit einer Verschlechterung der Potenz zu rechnen, allerdings lässt sich dies gut mit Medikamenten meistens verbessern. Wenn man zur Bestrahlung dazu eine Hormontherapie machen muss (hätte man in Ihrem Fall nicht machen müssen, wenn man bestrahlt hätte (man ist präoperativ von einem cT1c mit tiefem PSA-Wert und GS6 ausgegangen), dann ist oft die Potenz während der Zeit der Hormontherapie einige Monate danach weg, je nach Dauer der Hormontherapie eventuell auch dauerhaft.

                Dass die Bestrahlung einen anderen Tumor erzeugen kann ist gesichert, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür relativ gering. Ob das bei Ihrem Nachbarn mit der Bestrahlung zusammenhing kann man nicht sagen. Blasenkrebs kann z.B. auch bei chronischen Entzündungen der Blase, gewisse Essgewohnheiten, Medikamenten oder Rauchern vermehrt vorkommen.

                An sich war die Entscheidung zur OP mit den Daten, die man vor der OP hatte, keine schlechte Idee bei Ihnen. Das Resultat ist leichter schlecht. Sie haben behandlungsbedürftige Nebenwirkungen und leider auch eine R1-Situation, so dass mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später doch noch eine Strahlentherapie notwendig sein könnte. Dass der PSA noch tief ist, ist sehr schön. Allerdings hatten Sie auch einen Tumor, der vergleichsweise sehr wenig PSA scheint zu produzieren. Daher heisst der tiefe Wert jetzt (so früh nach der OP) noch wenig aus. Wenn Sie nach 5 Jahren immer noch diesen Wert ohne Behandlung haben, sieht's gut aus.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  Hallo Günter,
                  Fragen an den URO: welche OP und welches Krankenhaus er empfielt (offene oder Da Vinci). , wenn Martini Kontakt anfnehmen (was Du ja sch on getan hast). Mit dem Operateur sprechen wieviele OPs er schon gemacht hat >1000 sollten es schon sein.
                  4 Wochen Wartezeit nach einer Biopsie für OP sind normal, kann auch mehr sein wenn's nicht zu eilig ist. Allerdings solltest Du Dir schon innerhalb von 3 Monaten klar sein.
                  Ich hab mich damals ruck-zuck entschieden und frage mich heute ''was war da eigentlich'' ?

                  Viele Grüsse und alles Gute
                  Sigi

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                    #10
                    Hallo Hr. Schmidt!

                    Ich möchte mich bei Ihnen sehr herzlich für Ihre kompetente und ausführliche Information bedanken. Erst jetzt habe ich bei dieser ganzen Sache einen klaren Durchblick.

                    Ich habe am 25. August wieder meinen Termin beim Urologen. Bei diesem Termin werde ich die R1-Situation und den tiefen PSA-Wert vor der Op und den jetzt noch tiefen PSA-Wert ansprechen. Bin echt neugierig, was er sagt. Bein letzten Termin wollte er mir weissmachen, das für mich die Krankheit wegen des tiefen PSA-Wertts ausgestanden wäre, was ich allerdings nicht so richtig ernst genommen habe.Ich hatte das Gefühl, dass er mich nur beruhigen wollte.

                    Ich werde Ihnen dann davon berichten.

                    Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße
                    Siegfried Schrittesser

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                      #11
                      Hallo Sigi,

                      ich habe jetzt einen Termin fix gemacht mit der Martini Klinik. Am 28.7 ist Vorbesprechung und Klärung noch offener Fragen. Man teilte
                      mir mit das der OP Termin sich nach der schwere der Krankheit richtet. Bei mir wohl nicht so eilig. Aber ich möchte es hinter mir haben,
                      verständlicher Weise.

                      Danke nochmal für die Antwort
                      Viele Grüße
                      Günter

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