Am 21.03.2011 hatte ich hier berichtet, dass ich bei meinem Rezidiv nach IMRT 2006 eine HIFU als Salvagetherapie plante. Ich habe bis heute nichts von mir hören lassen, auch über die sehr positive Erfahrung der Prozedur nicht, weil ich erst abwarten wollte, welcher Erfolg sich einstellen würde. Inzwischen liegt nun ein neuer PSA vor: 0,4, so niedrig wie noch nie. Der Nadir nach IMRT war 0, 6 gewesen.
Ich hatte HIFU im Blickfeld, nachdem im vergangenen Jahr mit ständigem leichten PSA-Anstieg klar wurde, dass ich es mit einem biochemischen Rezidiv zu tun hatte. Dabei stieß ich mit HIFU immer wieder bei Ärzten, auch hier im Forum, auf Skepsis, und orientierte mich daher auch zunächst in Richtung Brachy (Afterloading) um, bis der Weg in meinem Fall nicht erfolgversprechend schien.
Nachdem mir mein Arzt empfohlen hatte: Wenn HIFU, dann in Harlaching bei Dr. Thüroff, habe ich im Februar dort ein Gespräch geführt und dabei für mich deutlich gemacht, dass für mich ein wichtiger Aspekt der Erhalt der Potenz sei.
Nach TRUS und Sichtung meiner MRT und PET Ergebnisse war Dr. Thüroff wie mein Urologe in Bremen der Meinung, das Ca sei nach wie vor auf die Kapsel und höchstwahrscheinlich auf den rechten Lappen begrenzt. Wenn dies durch eine Biopsie bestätigt würde, sei er zu einer "selektiven" auf den rechten Lappen beschränkten HIFU bereit. TRUS ergab, dass die durch die IMRT entstandenen Verkalkungen nicht zwischen Ultraschallquelle und tumorverdächtigem Gewebe lagen, auch war dieses offenbar alles in der Reichweite des Ultraschalls, so dass auf eine TURP verzichtet werden könnte, die sonst zum Standard einer umfassenden HIFU gehört.
Die Biopsie in Bremen ergab positive Stanzen ausschließlich im rechten Lappen am Ort der bereits 2006 positiv diagnostizierten Stanzen. Ich bin mir bewusst, dass eine Stanzbiopsie nie absolute Gewissheit bringt, mir genügte die hohe Plausibilität des Befundes, der auch durch die bildgebenden Verfahren (TRUS, MRT, PET-Ct) gestützt wurde.
Vom 23. - 25.3. war ich zur HIFU in Harlaching. Am Aufnahmetag, 23.3., sehr gute Aufklärungen über Ablauf der HIFU und Entscheidung für Spinal- Anästhesie, am 24.3. vormittags die HIFU. Ich hatte mich gegen eine einschläfernde Beruhigungsspritze entschieden, weil ich den Verlauf verfolgen wollte und das nicht bereut. Harlaching ist DAS Kompetenzzentrum für HIFU in Deutschland, und so war auch während meiner Behandlung ein Arzt aus Chile zu Studienzwecken anwesend. Da er Deutsch sprach, konnte ich das Gespräch verfolgen, auch selbst nachfragen und erhielt Auskunft. Weitere Einzelheiten habe ich unter myprostate.eu berichtet.
Die Behandlung war nicht belastend. Die Klinik sehr angenehm, ich hatte viel Zuwendung durch das Personal und fühlte mich als "informierter Patient" voll akzeptiert. Am Tag nach der Behandlung konnte ich den Heimflug nach Bremen von Memmingen aus antreten, zur Sicherheit war mir der Katheter belassen worden, der dann in Bremen entfernt wurde.
Außer Blasenziehen wie bei einer Blasenentzündung in den ersten Tagen nach der Behandlung hatte ich keine Beschwerden. Potenz ist erhalten. Meinen rundherum positiven Eindruck wollte ich hier aber erst wiedergeben, wenn ich das Ergebnis hätte.
Abschließend kann ich sagen, dass ich bei entsprechender Kenntnis die HIFU als Erstbehandlung vorgezogen hätte. In Frankreich, wo sie weiter verbreitet ist, wird sie auch viel häufiger als Erstbehandlung eingesetzt.
Der Empfehlung meines Bremer Urologen: wenn HIFU, dann ...so., kann ich mich nur anschließen.
Weitere Einzelheiten unter myprostate.eu. Außerdem gibt es von Harlaching eine sehr gute Broschüre zur HIFU.
Es erbittert mich geradezu, wenn ich erlebe, wie Betroffene von Urologen zur RP getrieben werden,und dabei eine Methode wie die HIFU von oben herab als exotisch oder nicht zum Standard gehörig abgetan wird. Auch mir wurde gemäß den guidelines die RP als Salvagetherapie sehr nahe gelegt, obwohl diese bei bestrahltem Gewebe durchaus risikoreich ist.
Die HIFU kann wiederholt werden. Sollte also irgendwann im linken Teil meiner Prostata wieder ein Krebs auftreten, würde ich mich wiederum für eine HIFU entscheiden, auch wenn die dann mit einer TURP verbunden wäre.
Da ich auf das Problem von Harnröhrenblockaden durch abgehende Nekrosen nach HIFU hingewiesen wurde - nochmal Dank für alle Infos und Unterstützung vor meiner Entscheidung! - kann ich dazu berichten, dass das bei mir kein Problem war. Anders als bei einer HIFU nach TURP, wo die ausgefräste Prostata geradezu wie ein Trichter auch Nekrosen aufnehmen und in die Harnröhre abgehen lassen kann, gab es diesen Weg bei mir nicht. Einziger Hinweis auf den Vorgang in der Prostata war anfangs rötlich-, später bräunlich- blutiges Ejakulat, das aber über die Monate zunehmend heller wurde und inzwischen kaum noch verfärbt ist.
Gotzohb
Ich hatte HIFU im Blickfeld, nachdem im vergangenen Jahr mit ständigem leichten PSA-Anstieg klar wurde, dass ich es mit einem biochemischen Rezidiv zu tun hatte. Dabei stieß ich mit HIFU immer wieder bei Ärzten, auch hier im Forum, auf Skepsis, und orientierte mich daher auch zunächst in Richtung Brachy (Afterloading) um, bis der Weg in meinem Fall nicht erfolgversprechend schien.
Nachdem mir mein Arzt empfohlen hatte: Wenn HIFU, dann in Harlaching bei Dr. Thüroff, habe ich im Februar dort ein Gespräch geführt und dabei für mich deutlich gemacht, dass für mich ein wichtiger Aspekt der Erhalt der Potenz sei.
Nach TRUS und Sichtung meiner MRT und PET Ergebnisse war Dr. Thüroff wie mein Urologe in Bremen der Meinung, das Ca sei nach wie vor auf die Kapsel und höchstwahrscheinlich auf den rechten Lappen begrenzt. Wenn dies durch eine Biopsie bestätigt würde, sei er zu einer "selektiven" auf den rechten Lappen beschränkten HIFU bereit. TRUS ergab, dass die durch die IMRT entstandenen Verkalkungen nicht zwischen Ultraschallquelle und tumorverdächtigem Gewebe lagen, auch war dieses offenbar alles in der Reichweite des Ultraschalls, so dass auf eine TURP verzichtet werden könnte, die sonst zum Standard einer umfassenden HIFU gehört.
Die Biopsie in Bremen ergab positive Stanzen ausschließlich im rechten Lappen am Ort der bereits 2006 positiv diagnostizierten Stanzen. Ich bin mir bewusst, dass eine Stanzbiopsie nie absolute Gewissheit bringt, mir genügte die hohe Plausibilität des Befundes, der auch durch die bildgebenden Verfahren (TRUS, MRT, PET-Ct) gestützt wurde.
Vom 23. - 25.3. war ich zur HIFU in Harlaching. Am Aufnahmetag, 23.3., sehr gute Aufklärungen über Ablauf der HIFU und Entscheidung für Spinal- Anästhesie, am 24.3. vormittags die HIFU. Ich hatte mich gegen eine einschläfernde Beruhigungsspritze entschieden, weil ich den Verlauf verfolgen wollte und das nicht bereut. Harlaching ist DAS Kompetenzzentrum für HIFU in Deutschland, und so war auch während meiner Behandlung ein Arzt aus Chile zu Studienzwecken anwesend. Da er Deutsch sprach, konnte ich das Gespräch verfolgen, auch selbst nachfragen und erhielt Auskunft. Weitere Einzelheiten habe ich unter myprostate.eu berichtet.
Die Behandlung war nicht belastend. Die Klinik sehr angenehm, ich hatte viel Zuwendung durch das Personal und fühlte mich als "informierter Patient" voll akzeptiert. Am Tag nach der Behandlung konnte ich den Heimflug nach Bremen von Memmingen aus antreten, zur Sicherheit war mir der Katheter belassen worden, der dann in Bremen entfernt wurde.
Außer Blasenziehen wie bei einer Blasenentzündung in den ersten Tagen nach der Behandlung hatte ich keine Beschwerden. Potenz ist erhalten. Meinen rundherum positiven Eindruck wollte ich hier aber erst wiedergeben, wenn ich das Ergebnis hätte.
Abschließend kann ich sagen, dass ich bei entsprechender Kenntnis die HIFU als Erstbehandlung vorgezogen hätte. In Frankreich, wo sie weiter verbreitet ist, wird sie auch viel häufiger als Erstbehandlung eingesetzt.
Der Empfehlung meines Bremer Urologen: wenn HIFU, dann ...so., kann ich mich nur anschließen.
Weitere Einzelheiten unter myprostate.eu. Außerdem gibt es von Harlaching eine sehr gute Broschüre zur HIFU.
Es erbittert mich geradezu, wenn ich erlebe, wie Betroffene von Urologen zur RP getrieben werden,und dabei eine Methode wie die HIFU von oben herab als exotisch oder nicht zum Standard gehörig abgetan wird. Auch mir wurde gemäß den guidelines die RP als Salvagetherapie sehr nahe gelegt, obwohl diese bei bestrahltem Gewebe durchaus risikoreich ist.
Die HIFU kann wiederholt werden. Sollte also irgendwann im linken Teil meiner Prostata wieder ein Krebs auftreten, würde ich mich wiederum für eine HIFU entscheiden, auch wenn die dann mit einer TURP verbunden wäre.
Da ich auf das Problem von Harnröhrenblockaden durch abgehende Nekrosen nach HIFU hingewiesen wurde - nochmal Dank für alle Infos und Unterstützung vor meiner Entscheidung! - kann ich dazu berichten, dass das bei mir kein Problem war. Anders als bei einer HIFU nach TURP, wo die ausgefräste Prostata geradezu wie ein Trichter auch Nekrosen aufnehmen und in die Harnröhre abgehen lassen kann, gab es diesen Weg bei mir nicht. Einziger Hinweis auf den Vorgang in der Prostata war anfangs rötlich-, später bräunlich- blutiges Ejakulat, das aber über die Monate zunehmend heller wurde und inzwischen kaum noch verfärbt ist.
Gotzohb
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