Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs

    Artikel aus "SpringerMedizin, Medizin, Dermatologie", die mir zugeleitet wurde (und online für registerierte Fachärzte zugänglich ist)

    Basaliom – Spinaliom: Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs

    Bereits ein 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel im Normbereich scheint signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen weißen Hautkrebs assoziiert zu sein. Je weiter der Wert ansteigt, desto mehr nimmt, einer amerikanischen Studie zufolge, auch das Karzinomrisiko zu.

    Zwischen 1997 und 2001 waren 3223 Teilnehmer der Kohortenstudie in Einrichtungen der amerikanischen Gesundheitsvorsorge (HMO) auf Osteoporose oder eine niedrige Knochendichte untersucht worden. Die überwiegend weiblichen Patienten (89,3%) waren im Mittel 65,9 Jahre alt und wurden im Schnitt 9,8 Jahre beobachtet. Im Rahmen dieser Vorsorge war u.a. auch der Vitamin-D-Spiegel (25-OHD) ermittelt worden.

    Bei 2257 Patienten ergab die Laboruntersuchung einen unzureichenden Vitamin-D-Wert (< 30 ng/ml). Nur bei 966 Patienten wurden ausreichende 25-OHD-Werte (≥ 30 ng/ml) gemessen. Bei 240 Patienten wurde innerhalb der Studienzeit ein nicht melanozytärer Hautkrebs (NMSC) diagnostiziert. Dabei handelte es sich in 49 Fällen um ein spinozelluläres Karzinom (SCC), bei 163 Patienten um ein Basalzellkarzinom (BCC) und bei 28 wurden beide Karzinomtypen nachgewiesen.

    Risiko beginnt schon im Normbereich
    Wurde die Höhe des Vitamin-D-Spiegels mit der Anzahl an Krebserkrankungen korreliert, ergab sich folgendes Bild: Bereits ab einem Wert von 15 ng/ml stieg das Risiko. Je höher der 25-OHD-Spiegel lag, desto höher war das Risiko für einen nicht melanozytären Hautkrebs (25-OHD < 19 ng/ml: OR 1; 25-OHD 19–24 ng/ml: OR 1,3; 25-OHD 25–30 ng/ml: OR 1,4; 25-OHD ≥ 31 ng/ml: OR 1,6 bzw. adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9).

    Wurden die Krebsarten im einzelnen betrachtet, ergaben sich zwar keine signifikanten Unterschiede, es zeichneten sich aber dennoch erhöhte Risiken für Patienten mit höheren 25-OHD-Spiegeln ab: SCC adjustierte OR 1,8; 95% KI 1,1–2,9 und BCC adj. OR 1,7; 95% KI 1,0–2,9. Auch bei der Untersuchung der weniger UV-exponierten Körperstellen zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg des NMSC-Risikos mit dem 25-OHD-Wert (2,2; 95% KI 0,7–7,0).

    In künftigen Studien Störfaktoren ausschließen
    Mehrere Studien haben bislang den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel, Vitamin-D-Bedarf und verschiedenen Krebsarten untersucht. Vor allem im Hinblick auf das Basalzellkarzinom sind die Daten jedoch bislang widersprüchlich. Um den Einfluss wichtiger Störfaktoren auszuschließen, halten die Studienautoren eine repräsentative Untersuchung für notwendig, bei der sowohl Informationen über das Ausmaß der UV-Exposition und weitere Risikofaktoren als auch über Essgewohnheiten und eine Vitamin-D-Supplementation mit berücksichtigt werden.

    publiziert am: 22.8.2011 9:30 Autor: Dr. Christine Starostzik Quelle: springermedizin.de basierend auf: Eide M. J. et al. VitaminD and Nonmelanoma Skin Cancer in a Health Maintenance Organsization Cohort. Archives of Dermatology 2011; online first Aug 15, 2011

    #2
    ..... das ist ja wieder eine Nachricht !
    Ich war der Meinung und so ist es auch überall zu lesen, dass Basaliome ein Spätschaden von zu intensiver Sonnenbestrahlung sind.
    Sollten sich alle hellhäutigen Betroffenen - vor allem diejenigen, die eine größere Dosis nehmen - aufgrund dieser Erkenntnis sodann überlegen, zu reduzieren oder zu verzichten ?
    RudolfHH, was meinst Du denn dazu ?

    Gruß - und noch einen schönen Sonntagabend !
    Ulla

    Kommentar


      #3
      Danke für die Einstellung dieser Publikation.
      Gibt sie doch Gelegenheit, wieder einmal über die zusätzliche Einnahme von Vitamin D (eigentlich ein Hormon) zu diskutieren.

      Die Ätiologie (Pathogenese) von Basaliomen und Spinaliomen wird heute überwiegend auf eine übermäßige UV-A und –B-Exposition zurückgeführt. Die Entstehung liegt zwischen <5-10-15 Jahren.

      Die Aussage der Studie zur angeblich schädigenden Wirkung von Vitamin D ist wohl eher ein Zufallsbefund, der erst noch entsprechend verifiziert werden muß. Darauf weisen die Autoren selbst hin:

      In künftigen Studien Störfaktoren ausschließen
      Mehrere Studien haben bislang den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel, Vitamin-D-Bedarf und verschiedenen Krebsarten untersucht. Vor allem im Hinblick auf das Basalzellkarzinom sind die Daten jedoch bislang widersprüchlich. Um den Einfluss wichtiger Störfaktoren auszuschließen, halten die Studienautoren eine repräsentative Untersuchung für notwendig, bei der sowohl Informationen über das Ausmaß der UV-Exposition und weitere Risikofaktoren als auch über Essgewohnheiten und eine Vitamin-D-Supplementation mit berücksichtigt werden.


      Die publizierte Datenlage belegt bisher eher das Gegenteil zu Schaden/Nutzen einer Vitamin D-Gabe.

      Ich persönlich werde auch völlig ruhig weiterhin 3.000 I.E./die einnehmen.
      Sollte es wirklich bei mir zu einem diesbzgl. Befund kommen (der „weiße Hautkrebs“ kann sehr früh diagnostiziert werden), werde ich auch die entsprechenden Therapien durchführen, denn Basaliome und Spinaliome sind bei früher Diagnose sehr gut kurativ therapierbar.

      Allerdings werde ich, wenn auch nicht überbewertet, diesen Hinweis im Hinterkopf behalten.

      Kommentar


        #4
        Und wie verhält man sich am besten, wenn schon Basaliome da waren und entfernt wurden ?
        Mein Mann nimmt z.Z. 4.000 i.E.

        Ulla

        Kommentar


          #5
          Zitat von paul007 Beitrag anzeigen
          Und wie verhält man sich am besten, wenn schon Basaliome da waren und entfernt wurden ?
          Mein Mann nimmt z.Z. 4.000 i.E.

          Ulla

          Liebe Ulla,

          mit Fern-Empfehlungen verhält es sich wie mit Fern-Diagnosen: Sie sind obsolet.

          Für mich persönlich sind die Daten zu dünn und nicht verifiziert.
          Wie man sich im Fall Deines Mannes verhält, kann hier und anderenorts wahrscheinlich niemand beantworten. Die Entscheidung muß wohl individuell getroffen werden.

          Aber auch hier gilt wohl die allgemeingültige Empfehlung, die maligne Neoplasie mit der höchsten akuten Gefährdung zu behandeln.

          Bei einem bereits diagnostizierten Basaliom und/oder Spinaliom liegt wahrscheinlich die Entstehung schon eine längere Zeit zurück. Ob der nicht verifizierte Hinweis aus einer Studie mit anderer Zielsetzung zu einer Strategieänderung führen kann, muß man in erster Linie der Entscheidung des Patienten und seiner behandelnden Ärzte überantworten.

          Die Frage ist, wie erfolgreich die bisherige Strategie über welchen Zeitraum war und ob man bereit ist, eine Komponente aus einer vielleicht erfolgreichen Langzeitstrategie aufgrund eines vagen Hinweises entgegen der bisherigen Datenlage zu eliminieren.


          Insofern kann zumindest ich die Frage nicht beantworten. Sorry!

          Aber vielleicht gibt es kompetentere Empfehlungen, die Euch weiterhelfen können.

          Liebe Grüße
          hans.z

          Kommentar


            #6
            Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs

            danke SAMY, dass Du mir die Gelegenheit gibst hier mal allgemein auf die Beurteilung von Studien einzugehen. Dies hier scheint ein wirklich offensichtliches Beispiel für Fehlinterpretation zu sein. Alleine schon die Überschrift der Original-Studie klingt etwas neutraler, weniger reisserisch:

            "Vitamin D and Nonmelanoma Skin Cancer in a Health Maintenance Organization Cohort"
            [Vitamin D und Nicht-Melanom-Hautkrebs in einer Versorgungsstudie]

            Studiendesign und Ergebnis:
            Es wurden etwa 3000 überwiegend postmenopausalen Frauen bezüglich Osteoporose untersucht. Dazu wurde eine Base-Line Vit.-D3 Bestimmung (25-OHD) durchgeführt. Nach etwa 10 Jahren trat Non-Melanoma-Skin-Cancer in der Gruppe mit den höchsten Vit-D3 Werten etwa häufiger auf.

            Conclusions:
            An increased baseline serum 25-OHD level was significantly associated with an increased NMSC risk. This association was positive, though nonsignificant on less UV-exposed body sites, and UV exposure remains a likely confounder. The complex and confounded relationship of vitamin D, UV, and NMSC makes classic epidemiological investigation difficult in the absence of carefully measured history of cumulative UV exposure.

            [Schlussfolgerung: Ein erhöhter Basis Serum 25-OHD-Wert war signifikant mit einem erhöhten Risiko für NMSC (Non-Melanoma-Skin-Cancer) verbunden. Dieser Zusammenhang war positiv, aber nicht signifikant auf weniger UV-exponierten Stellen des Körpers, und UV-Exposition bleibt wahrscheinlich ein Mitverursacher. Die komplexen und zusammenhängenden Verhältnisse von Vitamin-D, UV-Licht und NMSC macht klassische epidemiologische Untersuchung schwierig, besonders bei Abwesenheit von sorgfältig gemessener kumulativer UV-Exposition in der Vergangenheit.]

            Ja, wie soll ich sagen, dass klingt doch alles viel weniger reisserisch. Hier ist wohl eine Studie, die eine interessante Hypothese aufstellen wollte, auf dem Weg durch die Medienlandschaft etwas "überspitzt" worden. Was ist also dran an Vitamin-D und Skin-Cancer. Prinzipiell gibt es 4 Möglichkeiten:

            1. Statistische Zufälligkeit, da nur eine Vit-D Bestimmung gemacht wurde
            2. Vit-D erhöht Skin-Cancer Rate
            3. Skin-Cancer erhöht Vitamin-D Werte
            4. Skin-Cancer und Vitamin-D treten oft zusammen erhöht auf.

            Wie wir vom PSA Wert wissen, sollte man eine Aussage NIE nur aufgrund eines Messwertes machen, aber genau das wird hier in der Studie getan. Vielleicht war die Dame mit ihrem Enkel am Vortag gerade am Baggersee, das würde ein extremes Ansteigend er Vitamin-D Werte erklären. Die statistische Breite von gut 3000 Teilnehmer, gleicht das aber wieder etwas aus, also weiter. Könnte Vit-D evt. Skin-Cancer verursachen, oder andersrum, also Skin-Cancer lässt den Vitamin-D Wert ansteigen? War bisher unbekannt aber natürlich könnte das sein.

            Was verursacht denn Skin-Cancer nach bisheriger Auffassung? Intensive UV Strahlung auf ungeschützte Haut.



            Interessant, dass hauptsächlich Männer von Hautkrebs betroffen sind, ihre Erkrankungsrate seit Jahren deutlich ansteigt. Männer stehen nun nicht gerade im Verdacht glühende Anhänger von Nahrungsergänzungen wie z.B. Vitamin-D zu sein. Vermutet wird der mangelnde Sonnenschutz bei Männern, als Grund für das auseinander driften der Erkrankungsraten bei Männern und Frauen angesehen. UV-Strahlung schädigt die Haut und führt langfristig zu erhöhten Hautkrebsraten. UV-Strahlung bewirkt aber auch höhere Vitamin-D Werte. Liegt hier des Rätsels Lösung? Wahrscheinlich, denke ich, denn das wäre plausibel - offensichtlich.

            Sicherheitshalber schauen wir noch mal schnell, was die med. Literatur zu Vitamin-D und Skin-Cancer zu sagen hat. Exemplarisch eine interessante Interventions-Studie der Stanford University aus 2011. Frauen bekamen 1000mg Kalzium + 400IU Vitamin-D3 (CaD) zur Osteoporose Prophylaxe.

            Conclusion Vitamin D supplementation at a relatively low dose plus calcium did not reduce the overall incidence of NMSC or melanoma. However, in women with history of NMSC, CaD supplementation reduced melanoma risk, suggesting a potential role for calcium and vitamin D supplements in this high-risk group.

            [Fazit: Vitamin D-Supplementierung mit einer relativ niedrigen Dosis plus Calcium reduziert nicht die Inzidenz von NMSC oder dem Melanom. Doch bei Frauen die bereits NMSC hatten, reduziert CaD Ergänzung das Melanom-Risiko, was auf eine mögliche Rolle von Kalzium und Vitamin D-Präparate in dieser Hochrisiko-Gruppe schliessen lässt.]

            Dieses prospektive Studiendesign scheint mir aussagekräftiger zu sein, und zeigt, dass gerade in therapeutischer Anwendung Vitamin-D3 Ergänzung, selbst in so geringer Dosierung, Vorteile bietet.

            Sonst noch was? Schnupfen: “The Miracle of Vitamin D” (and the common cold)

            Wieviel Vitamin-D ist denn optimal, und wie erreiche ich das? Ich schätze mal, dass gut 60ng/ml als optimal angesehen werden kann. Ältere Menschen, bei denen oft die Bildung von Vit.-D in der Haut eingeschränkt ist, sollten ihren Vitamin-D Wert ab und zu mal überprüfen lassen, um ggf. zu intervenieren.

            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #7
              Hallo Andi,

              einmal mehr danke ich Dir für Deine überzeugende Darstellung und Abwägung der Richtigkeit vermeintlicher Fakten. Lediglich in den Sommermonaten habe ich die tägliche Einnahme von Vigantoletten in der 1000er Variante abgesetzt. Der inzwischen verstorbene Prof. Schmidt-Gayk vom Labor-Limbach hatte mir immer wieder am Telefon dringend für meinen Kampf gegen das PCa geraten, für einen ausgeglichenen Vitamin D3-Haushalt im Körper zu sorgen. Seine Forschungen zu diesem Thema sind hier erwähnt.
              http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Schmidt-Gayk. Es ist ja in erster Linie UVB für die natürliche Bildung von D3 zuständig und das konnte man auch hierzulande in den letzten Wochen reichlich in Anspruch nehmen, wobei auch da dringend Sorgfalt zu empfehlen ist, um neben der Erythembildung Schlimmeres zu verhindern.

              "Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg".
              (Henry Ford)

              Kommentar


                #8
                Vitamin D steigert Risiko für hellen Hautkrebs

                danke LowRoad für die Erläuterung (Korrektur der Fehlinterpretation).
                An diesem (wie Du treffend ausführst "reisserischen") Artikel ist bemerkenswert, dass die Wirkung von Vitamin D (die nicht nur für PCa sondern für alle Krebsarten) unumstritten geblieben ist, bezüglich der Dosishöhe in Frage gestellt wird - nachdem im Lauf der Zeit fast alle andere Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel sich nicht als wirksam, sondern zum Teil auch als kontraproduktiv erwiesen haben.
                Auch wenn dieser reisserische Artikel irreführend ist, trägt er zur Überlegung bei, ob die in diesem Forum befürwortete höhe Dosis von Vitamin D wie auch Du mit 60ng/ml nahelegst:
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Wieviel Vitamin-D ist denn optimal, und wie erreiche ich das? Ich schätze mal, dass gut 60ng/ml als optimal angesehen werden kann. Ältere Menschen, bei denen oft die Bildung von Vit.-D in der Haut eingeschränkt ist, sollten ihren Vitamin-D Wert ab und zu mal überprüfen lassen, um ggf. zu intervenieren.
                kontraprduktiv seien könnte.
                Zur Aufgabe der Medizin in 21. Jhdt zählt u.a., die optimale Dosis von Medikamten (je nach genetischer Veranlagung) individuell festzulegen. Bei Vitamin D ist ferner die geogrphische Gegebenheit (etwa ob jemand aus sonnigen Süden oder sonnenarmen Norden stammt nach der Devise des russischen Sprichworts: "Was die Deutschen umbringt, heilt die Russen") zu berücksichtigen.
                In der Hoffnung, dass die durch dieser Artikel ausgelöste Diskussion zur Erkenntnis beiträgt, dass alles, was nicht optimal (?) ist, kontraproduktiv wirkt, verbleib ich, Samy

                Kommentar


                  #9
                  Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang einmal wieder auf diesen Artikel verweisen?

                  Ralf

                  Kommentar


                    #10
                    Lieber Ralf,
                    als Du am 9.02.2011 auf Deine Übersetzung der Veröffentlichung
                    Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
                    "Vitamin-D-Supplementierung: Eine Aktualisierung"
                    hingewiesen hast, machte Josef - drei Stunden später - auf folgende Gegenmeinung aufmerksam:
                    Zitat von Josef Beitrag anzeigen
                    Vitamin D-Mangel in Deutschland oft überbewertet
                    und weiteres ........ http://www.krebsforum.at/forum/index....html#msg11191
                    Daraus ist u.a. zu entnehmen, dass man zu jeder Studie einen Gegenstudie ausfindig machen kann.
                    Aus meinem folgenden Beitrag ist ferner zu entnehmen ist, dass aus meiner Sicht in diesem Forum die Bedeutung der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel überschätzt und daher eine höhere Dosis empfohlen wird:
                    Zitat von Samy Beitrag anzeigen
                    ... @Schorschel, Auch ich unterschätze die Bedeutung der Immunabwehr nicht und verkenne auch nicht, dass ich durch die Immunsuppressiva statistisch einer 50-100 fachen großeren Gefahr ausgesetzt bin, an weitere Krebsarten zu erkranken. Bin aber der Meinung, dass hier die Bedeutung der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel überschätzt wird.
                    Auch in der Medizin gilt der Grundsatz: "Was gestern galt, gilt heute nicht mehr" (...). Zu Beginn dieses Forums z.B. wurde ein aus Kurkuma und Tomatensaft zusammengesetztes Getränk als wirksames Mittel gegen die Tumorprogression propagiert. Einige Jahre später haben Studien bewiesen, dass Kurkuma (jedenfalls in roher Form) kontraproduktiv wirkt. Auch später wurden hier andere Wundermittel, darunter das von Rudolf propagierte hochdosierte Vitamin C empfohlen. Dank Urologen fs, der zuerst die Wirkung bejahte, war zu erfahren, dass laut Studien auch das hochdosierte Vitamin kontraproduktiv wirkt. Die Reihe der Fehl-Annahmen lässt sich beliebig fortsetzen.
                    Oft bin ich über die Liste der zahlreichen hochdosierten Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel entsetzt, die manche Forum-Teilnehmer einnehmen (wie Ertrinkende zum Strohhalm greifen). Dagegen erwäge ich zur Zeit auch Avodart abzusetzen (um die Nebenwirkungen meiner Medikamente zu reduzieren) und zwar aus folgender Überlegung: Wäre dieses Medikament tatsächlich auch bei bösartigen Prostata-Tumoren nach der RPE wirksam, dann wäre der Hersteller der Erste, der aus finanziellen Gründen Interesse hätte, eine erweiterte Zulassung durchzusetzen. Du sieht, dass wir auch diesbezüglich Gründe haben sollten, auch die Ausführungen (des in diesem Forum überwigend hochgeschätzten) Dr. Strum in Frage zu stellen.
                    Ob man wie mein Nephrologe eine Vitamin-D-Dosis unter 15 für mangelhaft, 15-29 für niedrig und über 30 für normal erachtet, oder höhere Werte für optimal erachtet, ist umstritten. Unbestritten ist, dass die beste Art der Vitamin D-Aufnahme (Bioverfügbarkeit) durch Nahrung und Sonnenaufnahme erfolgt. Da Zusatzaufnahme durch Kapsel Nebenwirkungen entfalten, sollte man damit zurückhaltender sein (d.h. den erstrebten Vitamin D-Spiegel nicht zu hoch setzen).
                    Gestatte mir zuletzt auszusprechen, dass ich - wie auch andere Forumteilnehmer - für Deinen unermüdlichen Einsatz (u.a. Übersetzungen) zu Dank verpflichtet bin. Dies ändert sich nicht daran, Deine aus meiner Sicht manchmal überbewertete Übertragungen - etwa gegenüber Artikeln von Leibowitz und Strum - kritisch zu beurteilen, wie Du es selbst hinsichtlich Vitamin D-Dosis in Frage gestellt hast, nachdem Du vom Artikel erfahren hast, worauf Josef hingewiewsen hat (siehe oben, vgl. dort Deine weitere Stellungnahmen).
                    Gruß, Samy

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Samy,

                      die Verfasserin des von mir verlinkten Artikels, Christine Gonzalez, führt imerhin 33 Literaturstellen an, die sie für ihren Artikel ausgewertet hat. Dass es zu jeder Studie eine Studie gibt, die zum gegenteiligen Ergebnis kommt, ist ein bekanntes Phänomen.

                      Deinen letzten Satz ("Dies ändert sich nicht daran...") verstehe ich leider nicht. Könntest Du ihn etwas entzerren?

                      Ralf
                      Zuletzt geändert von RalfDm; 30.08.2011, 22:21. Grund: Tippfehler korrigiert

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Ralf,

                        der von mir offenbar mißverständlich formulierte letzte Satz möchte ich wie folgt verstanden wissen: Einserseits gebührt Dir Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz im Forum. Andererseits wird infolge mancher von Dir favorisierten Autoren die Bedeutung einzelner Thesen - aus meiner Sicht - einseitig überbewertet. In diesem Forum war u.a. von "Leibowitz- Lastigkeit" die Rede. Ich hatte versucht, auf die "Bonkhoff-Lastigkeit" im Forum hinzuweisen.

                        Meine Kritik war nicht gegen Dich persönlich gerichtet, sondern gegen die Sache, gegen manche Deine - aus meiner Sicht - einseitige Auswahl der in Forum gesetzten Artikel. Dabei unterstelle ich Dir keinesfalls, nicht mit besten Wissen und Gewissen gehandelt zu haben. Vielmehr kritisiere ich, dass bestimmte fragliche Therapien in Forum über repersentiert sind. Ich kenne z.B. einen operierten Forumleser, der wegen Überbewertung von Strum-Thesen täglich 4 Kapsel Avodart einnahm. Ich schätze Strum auch, glaube aber, dass auch er als Mensch sich in einem oder anderem Punkt irren und die Bedeutung mancher Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel (die er zum Teil selbst vermarktet) überschätzen kann.

                        In der Med-Literatur kann man unzählige Artikel ausfindig machen, die Jahrzehnte (bzw. Jahrhunderte) lang Thesen vertraten, die sich inzwischen als falsch erwiesen haben (z.B. die Überbewertung der gehärteten pflanzlichen gegenüber tierischen Fetten, z.B. die in USA seit 2007 verbotene Margarine gegenüber Schmalzfett). Die Anzahl der zitierten Literaturhinweise spricht zwar für die Fundiertheit einer Arbeit, jedoch nicht notwendig für deren Richtigkeit. Selbstverständlich bin ich als Laie weder in der Lage, die Richtigkeit noch die Falschheit einer Facharbeit zu belegen. Wohl aber sollte jeder Betroffene in Frage stellen, ob Thesen, die zur Übertherapie und überhöhten Medikamentenverzehr überreden, mit gesundem Menschenverstand zu vereinbaren sind - zumal mehr Patienten an ihre Ärzte und Medikamente sterben als an natürlichen Tod.

                        Ich bitte nochmals um Nachsicht für mein Unvermögen, meine Kritik deutsch und deutlich ausgesprochen zu haben.
                        Alles Gute, Samy

                        Kommentar


                          #13
                          Ich würde gerne die Meinung Anderer hierzu lesen.

                          Ralf

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Samy
                            In der Hoffnung, dass die durch dieser Artikel ausgelöste Diskussion zur Erkenntnis beiträgt, dass alles, was nicht optimal (?) ist, kontraproduktiv wirkt, verbleib ich
                            Was ist denn optimal, Samy? Gilt immer nur das als optimal, was nach Deiner Einschätzung es sein könnte. Diese ganze Erbsenzählerei um Bonkhoff war schon nervig. Es gibt überall die Ausnahme von der Ausnahme. Selbst ich als intensiver Verfechter der Richtigkeit eines Ploidiebefundes, bin bereit zuzugeben, dass auch mal ein diploider Tumor dabei sein kann, der entgegen bekannter vorliegender 1000-facher anderer Ergebnisse, zur Metastasierung führen könnte.

                            Was ich aber, Samy, als überflüssig empfinde, ist Deine Kritik in Richtung Ralf wegen überzogener, einseitiger, also überwiegend persönlicher Einschätzungen bestimmter hier z. B. unter Kisp hinterlegter Bewertungen. Ralf, der sich um dieses Forum verdient gemacht hat, ja, der dieses Forum nach dem Ableben von Uwe Peters zusammen mit einigen unverdrossenen Gefährten am Leben erhalten hat, sollte eigentlich eine so offen zur Schau getragene Mißfallenskundgebung erspart bleiben.

                            Samy, Du erinnerst mich ein wenig an "Die Geschichte mit dem Hammer", aus dem Buch von Paul Watzlawick mit dem Titel "Anleitung zum Unglücklichsein" Hier auf Seite 57 nachzulesen

                            "Siehst du einen Riesen, so prüfe den Stand der Sonne und gibt Acht, ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist".
                            (Friedrich Nietzsche)

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Harald,
                              auf Deine polemische Argumente möchte ich hier nicht eingehen. Es sei lediglich vermerkt, dass ich auf Anfrage von Ralf näher dargelegt habe, was mit meiner mißverständlichen Formulierung gemeint war. Dass es um eine Kritik "aus meiner Sicht" ging, habe ich darin wiederholt deutlich gemacht. Auch was "optimal" ist, habe ich mit dem Fragezeichen versehen.
                              Wahrscheinlich sind weltweit hunderttausende Urologen - zum Teil mit onkologischen Kenntnissen - tätig. Etwa tausend davon haben stark zur Erkenntnis beigetragen. Natürlich wäre vermessen, von Ralf und anderen Teilnehmern zu erwarten, der Fortschritt der Wissenschaft - hier bezüglich PCa - umfassend Rechnung zu tragen. Wohl aber dürfte die Kritik erlaubt sein, zu vermerken, dass die Überbewertung der Stellungnahmen einiger wenigen Persönlichkeiten wie Leibowitz, Strum und Bonkhoff (von denen die Med-Lliteratur anders als in disem Forum) kaum Notiz nimmt, im Ergebniss dazu führt, dass dieses Forum zu einer Nische von fragwürdigen Thesen abartet. Daniel sei Dank, dass er mit seinen Beiträgen zur Erweiterung der zuvor engen Sicht im Forum beigetragen hat.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X