Pharma-Stellungnahmen
Ich bin jetzt mal die statements der verschiedensten Pharma-Unternehmen durchgegangen (es sind 10 an der Zahl!),
meist liegen 2 statements vor, von Mai (wo schon mal sone "dinner debate" war) und von jetzt (wo wohl wieder sones Treffen geplant ist?)
Es sind Unternehmen, die ihre Pferde im Stall des PCa-Geschäftes haben, in der Koppel, auf der Rennbahn oder schon wieder im Rückzug befindlich:
Sanofi (Taxotere, Cabazitaxel) Mai und Oktober
Janssen (Abiraterone) - Mai und Oktober
Astellas (XL-184, noch in der Mache) - Mai und Oktober
AstraZeneca (Casodex) - Mai
Dendreon(Provenge) - Mai
Bayer (Alpharadin) - Mai und Oktober
Die beiden letzteren sind schnell zu überblicken, es geht in diesen statements im wesentlichen um den Hinweis auf ihr jeweiliges Produkt.
Interessant finde ich, dass Dendreon davon spricht, dass in der EU 2 Studien zum Provenge geplant sind.
Sanofi, Janssen und Astellas (und auch AstraZeneca) nehmen aber teils auführlich politisch Stellung und insofern sollten wir uns diese statements genauer anschaun, auch wenn ich diese Papiere hier nicht einzeln durchgehen kann.
Für Sanofi nimmt im Mai ausführlich der "Head of Global Oncology" Stellung, Dr. Debasish Roychowdhury, dann folgt jetzt im Oktober ein statement ohne Autorenangabe, das aber wohl eher von einem Marketing-Mann geschrieben wurde.
Für Janssen nimmt beidesmal Frau Dr. Jane Griffiths Stellung, eine Biochemikern, auch an der Spitze des Konzerns tätig.
Für Astellas ist es beidesmal eine Gruppe von Autoren.
Für das eine AstraZeneca-Papier aus Mai ist die Autorin, Susan Galbraith, auch „Head of Oncology“.
Wenn ich in der Besprechung der Oktober-Stellungnahme von Prof. Tombal überrascht war, dass er das „end-of-life setting“ der PCa-Medikamentenentwicklung hervorhob und die so gut wie nicht vorhandene Forschung der Anfangsbedingungen späterer Aggressivität beklagte, so wird dieser Sachverhalt, vor allem von der Astellas-Gruppe, teils ausführlich diskutiert. Schon beim ersten candlelight-dinner dürfte also darüber gesprochen worden sein.
Tombal schiebt die Schuld für diese Schieflage der Pharma-Industrie in die Schuhe, indem er sagt:
Kunststück, die wollen Blockbuster produzieren, patentgeschützte neue Stoffe zugelassen bekommen, für die sie dann pro Patient mehrere Tausend Euro pro Behandlungsmonat kassieren.
Aber das Argument z.B. der Astellas-Gruppe (Mai-Papier) ist auch nicht von der Hand zu weisen:
Zur Demonstration des Gesamtüberlebens eignet sich eine fortgeschrittene metastatische Endstadium-Erkrankung eher - solch eine Verbesserung des Gesamtüberlebens wird üblicherweise von den Europäichen Regulations-Behörden für die Zulassung von PCa-Medikamenten verlangt (Ausnahme sind die LHRH-Analoge).
Wenn der (patientenrelevante) Endpunkt das Gesamtüberleben sein soll (overall survival = OS), dann ist es in der Tat so, dass man beim Studiendesign am besten fährt, wenn man Männer nimmt, die ein “end-of-life setting” haben. Selbst bei meiner 2010er Lieblingsstudie mit der Polyamin-reduzierten Diät plus speziellem Antibiotikum sind damals noch hormonrefraktär genannte Männer genommen worden. Man braucht halt nur zu warten und die Toten zählen. Und siehe da: Hier im Test-Zweig lebten die Männer im Schnitt diesen oder jenen Monat länger. Bravo! Endpunkt erfüllt, Wirksamkeit nachgewiesen, her mit der Zulassung!
Das Ganze ist ein perverses Spiel, auch wenn es jetzt mehrere Medikamente gibt, deren begrenzte Wirkung sich vielleicht addiert. An der Frage, wie es eigentlich zu dieser Endstadium-Erkrankung kommen konnte (Androgenresistenz in ihren verschiedenen Formen) und warum man nicht früher ansetzt, ändert das nichts.
Tombal beklagt weiterhin, dass die Industrie Studien „ausserhalb des Registrierungs-Fensters“ nicht unterstütze und dass auch von staatlichen Stellen die universitäre Erforschung von Kombinationstherapien nur schlecht unterstütze.
Aber liegt hier ein Lösungsansatz nicht auf der Hand? Wenn der Renditedruck börsennotierter Aktiengesellschaften ein Engagement in Uni-Projekten, bei denen kein Verkaufsschlager herauskommt, verhindert, dann muss eben der Staat finanzieren. Dann muss eben die öffentliche, universitäre Forschung wieder auf- und ausgebaut werden.
Dies dürfte allerdings nur gehen, wenn sich die staatliche Gesundheits- und Forschungspolitik ändert. Wenn der mittlerweile hinlänglich widerlegte Marktglaube aufgegeben wird und die Gesundheitswesen organsiert werden als das, was sie sind, Veranstaltungen zur Pflege öffentlicher Güter der Daseinsvorsorge, hier das Gut Gesundheit. Wer die hektischen und jegliche Dimension sprengenden Bankenrettungsversuche der herrschenden neoliberalen Politik sieht, bei denen es auf diese oder jene 100 Mrd. nicht drauf ankommt, kann die 1 Mrd., die die EU seit 2003 (also in 8 Jahren !!) für Krebsforschung zur Verfügung gestellt hat (link: s. Woche gg.Krebs, im Mai), nur als unverschämt wenig ansehen.
Das zweite wäre allerdings die Frage, was als patientenrelevanter Endpunkt bei Studien mit frisch Diagnostizierten an die Stelle des OS treten könnte, selbst wenn diese Studien in Zukunft eher von universitäteren Zentren vorangetrieben werden sollten.
Mrs.Galbraith von AstraZeneca zählt die „alternativen Endpunkte“ auf:
PSA-Dynamik,
CTC-Änderungen (Zirkulierende Tumorzellen),
RECIST-Kriterien (Link: Response Evaluation Criteria In Solid Tumors)
Vom Endpunkt PFS = Progression Free Survival sieht sie ab, weil sich herausgestellt hat, gerade beim CRPCa, dass die Korrelation mit OS zu schlecht ist.
(Ich werde in einem anderen Beitrag auf einen neu vorgeschlagenen Endpunkt eingehen, nämlich bone metastases free survival )
Regelrecht „frustrierend“ empfindet die Astellas-Gruppe die gegenwärtige Pharma-Schwerpunktsetzung und meint, die Industrie müsse sich „unangenehme“ Fragen stellen:
Ist die Gruppe der CRPCa-Patienten wirklich die grösste PCa-Gruppe, die einer Behandlung bedürfen?
Kann es nicht sein, dass Patienten mit einer weniger weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer grösseren Lebenserwartung einen grösseren klinischen Bedarf haben?
Kann medikamentöse Therapie den PCa evtl.sogar heilen?
Sind Krankheits-Progress oder Lebensqualität wichtig für die Bestimmung des Medikamentennutzens bei der Behandlung früher PCa-Stadien?
Interessante Fragen und die Gruppe landet bei Überlegungen, die wir alle aus Papieren von Leibowitz & Co von vor 10 Jahren kennen:
Eine medizinische 'Heilung' mag hypothetisch für einige PCa-Patienten möglich sein, sodass sie ihr Leben wieder normal führen können und nie die fortgeschrittenen Stadien des CRPCa erreichen. Wenn dieses ultimative Ziel nicht erreicht werden kann, dann sollte sicherlich die Krankheits-Stabilisierung mit minimaler Beeinträchtigung der Lebensqualität dem Kriterium Gesamtüberleben beiseite gestellt werden.
Alles in allem lesen sich die Elaborate der Astellas-Autoren-Gruppe interessant.
Während die beiden Astellas-Papiere ähnlich geschrieben sind, trifft dies bei den beiden Sanofi-Papieren überhaupt nicht zu: Der “Head of Global Oncology” macht sich im Mai ausführliche Mühe, die Schwierigkeiten im klinischen Vorankommen dieser heterogenen Erkrankung zu beschreiben, ein gut zu lesendes Papier. Das Oktober-paper ist eher ein Haudrauf-Papier, in dem gefordert wird, den Wert der pharmazeutischen „Innovation“ mehr anzuerkennen, nun ja.
Vielleicht diese Sätze von Mr. Roychowdhury, die dürften uns doch gefallen:
Wir brauchen logische Therapie-Kombinationen und -Abfolgen, um die Ergebnisse zu verbessern und der Heilung näher zu kommen. Sanofi arbeitet aktiv mit der Forscher community zusammen zur Lösung dieser Fragen. Es ist von unserem Verständnis der Krebsbiologie aus selbstverständlich, das vielfache zusammenwirkende Therapien erforderlich sind, um PCa zu heilen oder in eine chronische Erkrankung zu überführen. Das neoadjuvante Einsetzen [von Therapie-Optionen] erlaubt es, verschiedenste Ansätze zu kombinieren (ADT, Radiation und Chemo), um sowohl Stammzellen als auch Mikrometastasen zu attackieren.
Bleibt zu erwähnen, dass Mrs.Griffiths als “Company Group Chairman” von Janssen politisch den weitesten Rahmen zieht (weshalb sie bzw. das, was sie geschrieben hat, mir am besten gefällt). Sie hat nicht nur die Verbindung von den hier interessierenden Krebs-Themen zur Finanzkrise im Blick (… governments seeking to cut health and other budgets), sie plädiert auch als einzige dafür, von den Krebs-Frauen zu lernen: Much can be learned from the initiatives and successes achieved to date for women’s cancers, and applied to male cancers.
Ihre beiden statements sind gut zu lesen, im Oktober-Papier führt sie 4 Punkte auf und macht Vorschläge:
Grüsse,
Rudolf
Ich bin jetzt mal die statements der verschiedensten Pharma-Unternehmen durchgegangen (es sind 10 an der Zahl!),
meist liegen 2 statements vor, von Mai (wo schon mal sone "dinner debate" war) und von jetzt (wo wohl wieder sones Treffen geplant ist?)
Es sind Unternehmen, die ihre Pferde im Stall des PCa-Geschäftes haben, in der Koppel, auf der Rennbahn oder schon wieder im Rückzug befindlich:
Sanofi (Taxotere, Cabazitaxel) Mai und Oktober
Janssen (Abiraterone) - Mai und Oktober
Astellas (XL-184, noch in der Mache) - Mai und Oktober
AstraZeneca (Casodex) - Mai
Dendreon(Provenge) - Mai
Bayer (Alpharadin) - Mai und Oktober
Die beiden letzteren sind schnell zu überblicken, es geht in diesen statements im wesentlichen um den Hinweis auf ihr jeweiliges Produkt.
Interessant finde ich, dass Dendreon davon spricht, dass in der EU 2 Studien zum Provenge geplant sind.
Sanofi, Janssen und Astellas (und auch AstraZeneca) nehmen aber teils auführlich politisch Stellung und insofern sollten wir uns diese statements genauer anschaun, auch wenn ich diese Papiere hier nicht einzeln durchgehen kann.
Für Sanofi nimmt im Mai ausführlich der "Head of Global Oncology" Stellung, Dr. Debasish Roychowdhury, dann folgt jetzt im Oktober ein statement ohne Autorenangabe, das aber wohl eher von einem Marketing-Mann geschrieben wurde.
Für Janssen nimmt beidesmal Frau Dr. Jane Griffiths Stellung, eine Biochemikern, auch an der Spitze des Konzerns tätig.
Für Astellas ist es beidesmal eine Gruppe von Autoren.
Für das eine AstraZeneca-Papier aus Mai ist die Autorin, Susan Galbraith, auch „Head of Oncology“.
Wenn ich in der Besprechung der Oktober-Stellungnahme von Prof. Tombal überrascht war, dass er das „end-of-life setting“ der PCa-Medikamentenentwicklung hervorhob und die so gut wie nicht vorhandene Forschung der Anfangsbedingungen späterer Aggressivität beklagte, so wird dieser Sachverhalt, vor allem von der Astellas-Gruppe, teils ausführlich diskutiert. Schon beim ersten candlelight-dinner dürfte also darüber gesprochen worden sein.
Tombal schiebt die Schuld für diese Schieflage der Pharma-Industrie in die Schuhe, indem er sagt:
This comes from industry seeking rapid validation and registration.
Aber das Argument z.B. der Astellas-Gruppe (Mai-Papier) ist auch nicht von der Hand zu weisen:
Advanced metastatic end-stage disease may afford a shorter time period in which to demonstrate an improvement in overall survival; such an improvement is usually required by European Regulatory Authorities for PCa drug approvals (except for luteinising hormone releasing hormone analogues).
Wenn der (patientenrelevante) Endpunkt das Gesamtüberleben sein soll (overall survival = OS), dann ist es in der Tat so, dass man beim Studiendesign am besten fährt, wenn man Männer nimmt, die ein “end-of-life setting” haben. Selbst bei meiner 2010er Lieblingsstudie mit der Polyamin-reduzierten Diät plus speziellem Antibiotikum sind damals noch hormonrefraktär genannte Männer genommen worden. Man braucht halt nur zu warten und die Toten zählen. Und siehe da: Hier im Test-Zweig lebten die Männer im Schnitt diesen oder jenen Monat länger. Bravo! Endpunkt erfüllt, Wirksamkeit nachgewiesen, her mit der Zulassung!
Das Ganze ist ein perverses Spiel, auch wenn es jetzt mehrere Medikamente gibt, deren begrenzte Wirkung sich vielleicht addiert. An der Frage, wie es eigentlich zu dieser Endstadium-Erkrankung kommen konnte (Androgenresistenz in ihren verschiedenen Formen) und warum man nicht früher ansetzt, ändert das nichts.
Tombal beklagt weiterhin, dass die Industrie Studien „ausserhalb des Registrierungs-Fensters“ nicht unterstütze und dass auch von staatlichen Stellen die universitäre Erforschung von Kombinationstherapien nur schlecht unterstütze.
Aber liegt hier ein Lösungsansatz nicht auf der Hand? Wenn der Renditedruck börsennotierter Aktiengesellschaften ein Engagement in Uni-Projekten, bei denen kein Verkaufsschlager herauskommt, verhindert, dann muss eben der Staat finanzieren. Dann muss eben die öffentliche, universitäre Forschung wieder auf- und ausgebaut werden.
Dies dürfte allerdings nur gehen, wenn sich die staatliche Gesundheits- und Forschungspolitik ändert. Wenn der mittlerweile hinlänglich widerlegte Marktglaube aufgegeben wird und die Gesundheitswesen organsiert werden als das, was sie sind, Veranstaltungen zur Pflege öffentlicher Güter der Daseinsvorsorge, hier das Gut Gesundheit. Wer die hektischen und jegliche Dimension sprengenden Bankenrettungsversuche der herrschenden neoliberalen Politik sieht, bei denen es auf diese oder jene 100 Mrd. nicht drauf ankommt, kann die 1 Mrd., die die EU seit 2003 (also in 8 Jahren !!) für Krebsforschung zur Verfügung gestellt hat (link: s. Woche gg.Krebs, im Mai), nur als unverschämt wenig ansehen.
Das zweite wäre allerdings die Frage, was als patientenrelevanter Endpunkt bei Studien mit frisch Diagnostizierten an die Stelle des OS treten könnte, selbst wenn diese Studien in Zukunft eher von universitäteren Zentren vorangetrieben werden sollten.
Mrs.Galbraith von AstraZeneca zählt die „alternativen Endpunkte“ auf:
PSA-Dynamik,
CTC-Änderungen (Zirkulierende Tumorzellen),
RECIST-Kriterien (Link: Response Evaluation Criteria In Solid Tumors)
Vom Endpunkt PFS = Progression Free Survival sieht sie ab, weil sich herausgestellt hat, gerade beim CRPCa, dass die Korrelation mit OS zu schlecht ist.
(Ich werde in einem anderen Beitrag auf einen neu vorgeschlagenen Endpunkt eingehen, nämlich bone metastases free survival )
Regelrecht „frustrierend“ empfindet die Astellas-Gruppe die gegenwärtige Pharma-Schwerpunktsetzung und meint, die Industrie müsse sich „unangenehme“ Fragen stellen:
Ist die Gruppe der CRPCa-Patienten wirklich die grösste PCa-Gruppe, die einer Behandlung bedürfen?
Kann es nicht sein, dass Patienten mit einer weniger weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer grösseren Lebenserwartung einen grösseren klinischen Bedarf haben?
Kann medikamentöse Therapie den PCa evtl.sogar heilen?
Sind Krankheits-Progress oder Lebensqualität wichtig für die Bestimmung des Medikamentennutzens bei der Behandlung früher PCa-Stadien?
Interessante Fragen und die Gruppe landet bei Überlegungen, die wir alle aus Papieren von Leibowitz & Co von vor 10 Jahren kennen:
To take this idea a step further, it may be hypothetically possible for some PCa patients to benefit from a medicinal ‘cure’ for their disease, and potentially take back their lives and never reach the advanced stages of CPRC - If this ultimate goal cannot be attained, then disease stabilisation with minimal impact on quality of life certainly should be valued alongside overall survival.
Alles in allem lesen sich die Elaborate der Astellas-Autoren-Gruppe interessant.
Während die beiden Astellas-Papiere ähnlich geschrieben sind, trifft dies bei den beiden Sanofi-Papieren überhaupt nicht zu: Der “Head of Global Oncology” macht sich im Mai ausführliche Mühe, die Schwierigkeiten im klinischen Vorankommen dieser heterogenen Erkrankung zu beschreiben, ein gut zu lesendes Papier. Das Oktober-paper ist eher ein Haudrauf-Papier, in dem gefordert wird, den Wert der pharmazeutischen „Innovation“ mehr anzuerkennen, nun ja.
Vielleicht diese Sätze von Mr. Roychowdhury, die dürften uns doch gefallen:
However, logical combinations and sequences are needed to improve outcomes and move closer to a cure and sanofi-aventis is actively collaborating with the research community to address these questions. It is self-evident from our understanding of cancer biology that multiple concomitant therapies will be required to cure prostate cancer or transform it into a chronic disease. The neoadjuvant setting provides the ideal opportunity to combine multiple modalities (anti-androgen therapy, radiation and cytotoxic chemotherapy) to target the stem cells as well as a micrometastatic disease.
Bleibt zu erwähnen, dass Mrs.Griffiths als “Company Group Chairman” von Janssen politisch den weitesten Rahmen zieht (weshalb sie bzw. das, was sie geschrieben hat, mir am besten gefällt). Sie hat nicht nur die Verbindung von den hier interessierenden Krebs-Themen zur Finanzkrise im Blick (… governments seeking to cut health and other budgets), sie plädiert auch als einzige dafür, von den Krebs-Frauen zu lernen: Much can be learned from the initiatives and successes achieved to date for women’s cancers, and applied to male cancers.
Ihre beiden statements sind gut zu lesen, im Oktober-Papier führt sie 4 Punkte auf und macht Vorschläge:
- Die Krebserkrankungen von Männern und insbesondere der Prostatakrebs verdienen endlich eine grössere Aufmerksamkeit – da kann man nur zustimmen.
- Das Health Technology Assessment (HTA) muss transparenter/besser werden. Zu diesem Punkt finde ich hier in D nur wenig, beim Gesundheitsministerium ist ein DIMDI angesiedelt, die ein paar Papier zu Klassifikationsfragen herausgebracht haben - also kann ich nicht viel zu sagen. Übrigens meint sie hier in Abgrenzung zum HTA, dass das Zulassungsverfahren transparent genug sei, hörthört.
- Die Zeitleiste bis zur Medikamenten-Zulassung durch die EU-Kommission ist verbesserungswürdig, weil intransparent - das scheint so, ich habe auch noch nicht begriffen, was man ausser Warten machen kann, wenn erstmal eine Opinion/Stellungnahme von der EMA abgegeben worden ist.
- Unterschiede in der Handhabung von Medikamenten-Zulassungen oder auch –Ausschlüssen in der EU sollten harmonisiert werden. – ja, kann sein, aber das kommt auf den Einzelfall drauf an.
Grüsse,
Rudolf
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