Hallo an die Mitglieder dieses Forums,
ich bin ganz neu hier und ziemlich ungeübt, was die Gepflogenheiten in solch einem Forum anbelangt und mache bestimmt einige Formfehler oder treffe womöglich nicht den richtigen Ton. Aber vielleicht fange ich trotzdem einfach mal an. Meine Unsicherheit kommt auch daher, dass ich hier nicht den Eindruck vermitteln mag, dass unser Fall der "Normalfall" ist. Denn das ist er wohl nicht. Was ich keinesfalls möchte ist, dass jemand von "uns" auf sich schließt, denn jeder Fall ist ein Fall für sich.
Vor 2 Jahren hat sich mein Mann nach vorheriger gründlicher Diagnostik zu einer Brachy-Therapie entschieden, die von einem wirklichen Expertenteam durchgeführt wurde. Die Voraussetzungen für diese Therapie erschienen ideal. Gleasonscore, die Ausbreitung des Tumors, PSA 7, das Alter meines Mannes (damasl schon über 70), all die üblichen Kriterien sprachen dafür, dass eine Brachytherapie nicht gerade risikoreich wäre. Mein Mann hat sich dafür entschieden und hat sie durchführen lassen, denn er hatte Sorge davor, was bei einer Totaloperation alles so schief gehen könnte.
Nun knapp 2 Jahre später wurde bei den Kontrolluntersuchungen festgestellt, dass der PSA-Wert wieder steigt und zwar so, dass er ziemlich schnell auf über 11 war, trotz Antibiotikatherapien mit unterschiedlichen Antibiotika. Die Verdopplungszeit war viel schneller, als man sich das wünscht und so wurde eine weitere Biopsie gemacht und dabei festgestellt, dass "da noch was sein muss, denn ich glaub 2 der 10 Stanzen waren positiv. Und nicht nur das, der Urologe hat einen bestimmten Wert mit angefordert, der anzeigen soll, wie gut eine Therapie greift und je höher der Wert, je besser die Wirkung. In unserem Fall war der Wert recht klein.
Dann ging es alles ganz schnell, weitere diagnostische Maßnahmen wurden eingeleitet und wir waren in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Das Ergebnis, auf Einzelheiten verzichte ich mal, ist, dass der Krebs noch oder wieder da ist. Nicht dort wo er damals war, sondern in den Samenblasen (noch in der Kapsel, wie der Röntgenarzt sagt).
Im Moment sieht es so aus, dass wir wohl noch Wahlmöglichkeiten haben. Zwischen einer Salvage-OP und der Hormontherapie im Augenblick. Genauere Daten hab ich noch nicht, da in den letzten Tagen hier alles Hals über Kopf passiert ist und alle beteiligten Ärzte es möglich gemacht haben, uns noch irgendwie dazwischen zu schieben, um die ganze Angelegenheit nicht zu verzögern. Genaue schriftliche Fakten kann ich also zur Zeit nicht bieten, nur die Aussage "so schlecht sähe das gar nicht aus" nach MRT, Szintigramm, CT. Also keine Knochenmetastasen oder eine Beteiligung anderer Organe, alles was da ist befände sich im "nahen Bereich".
Nun ja, wir müssen auch erst noch ein Gespräch mit unserem Arzt abwarten, was nun genau ist. Wir wissen inzwischen, dass Salvage-OPs grundsätzlich schwierig sind und nur von einem Spezialisten auf diesem Gebiet überhaupt durchgeführt werden sollten, was wir natürlich beherzigen würden in Falle dass mein Mann sich so entscheiden sollte. Aber ich habe das ganze Internet durchforstet und finde überhaupt keine Erfahrungsberichte. Natürlich wissen wir auch, dass man sehr genau Nutzen und Risiken der jeweiligen Therapie abwägen muss und das in der Tat jeder Fall anders liegt... Aber trotzdem, weiß jemand aus eigener Erfahrung etwas zu berichten? Berichte über die Hormontherapie finde ich ja hier, aber über eine Salvage-OP habe ich nichts gefunden.
Entschuldigt bitte, dass ich auch etwas wage bin in meiner Berichterstattung, aber es ist so schwierig, ich bin ja nicht selbst direkt betroffen, sonder Angehörige. Mein mann selbst ist sehr verschlossen was das Thema betrifft und ich mag weil es mich ja nicht selbst betrifft, Einzelheiten auf den Tisch packen..Obwohl die Fakten natürlich so sind wie sie sind.
Für euch vielleicht schwer zu verstehen, aber wie gesagt, da es mich nicht selbst betrifft, kann ich da nicht anders. Falls das ein Problem ist, dann sagt es einfach und ich zieh mich sofort zurück.
Danke für's Zuhören erst mal
Helena
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