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    Pech gehabt...

    Eine fast 4 jährigen Prostata-Krebs Karriere mit einer radikaler Entfernung der Prostata zu Beginn und Rezidiv (PSA-Wert Anstieg)
    ist in eine neue Eskalationsstufe eingetreten. Nach der anfänglichen Hormontherapie, einem unauffälligen Ganzkörper F-18-Cholin PET/CT
    (Hormontheraphie ausgesetzt), diversen unauffälligen Knochenszintigrammen und MRT's, hat eine MRT-LWS Untersuchung vom Januar 2012 mir eröffnet:
    "Das Kontrastmittel zeigt eine deutliche Umpfangsvermehrung der S3 Wurzel links an der LWS und auch der weitere Nervenverlauf bis ins kleine Becken ist davon betroffen. Ebenso der paravertebrale Venenplexus links, suspekte Anreicherung."

    Seit Anfang 2011 klage ich über Schmerzen im linken LWS-Bereich, zunehmende taube Gefühle im linken Gesäß, zunehmende starke Mißempfindungen beim
    Stuhlgang. Über Internist, Ortopäde, Urologe, Proktologe, Neurologe, Onkologe usw. waren die Schmerzen nicht abzuklären. Allgemeiner Tenor: Das
    liegt an der Hormonbehandlung. Im Dezember 2011 kam es dann zum Höhepunkt, Schmerzen im linken Oberschenkel/Unterseite, linker Fuß, linker Hoden,
    linke Po-Backe, leichte Harn-Inkontinenz. Zwei dramatische Transporte ins Krankenhaus waren jeweils notwendig!!! Nach der ersten Krankenhausepisode
    wurde vom dortigen Urologen vermutet, dies sei ein neurologisches Problem. Mein Haus-Urologe hielt sich bedeckt zu der These. Die Proktologin hat dann
    ein LWS-MRT initiiert. Das Ergebnis, siehe oben!!!!

    Der Besuch beim Neurologen brachten mir nur Schmerzmittel (Schmerzpflaster konnten mir von der Apotheke nicht ausgehändigt werden, da falsches
    Rezept-Blatt)! Weiter verwiesen an den Onkologen zur Abklärung, der hält eine Strahlenbehandlung für notwendig. Der Onkologe wiederum schickt
    mich zu einem anderen Neurologen. Der wiederum schickt mich nun zum Neuro-Chirurg, (Biopsie S3 Wurzel?) für kommenden Mittwoch!

    Conclusio:
    1. Bitte entschuldigt mein Verlangen, mir den ganzen Zirkus mal von der Seele schreiben zu können!!
    2. Ich glaube nicht an dieses Gesundheitssystem, ja, ja keine Verallgemeinerungen, mein Fall ist ein Einzellfall!!!
    3. Gibt es hier jemanden, der eine ähnliche Geschichte durchlebt oder erlebt hat, wie ist es ausgegangen?
    4. Was habe ich noch für Optionen...

    Danke, angelus

    #2
    Hallo Angelus,
    wie aus Deinem Profil erkennbar, wurde schon 2008 die Vermutung ausgesprochen: "...es liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine lymphogene und ossäre Metastasierung des Tumors vor..." Was auch nicht verwundert, nach pT3b, GS:8, R1, usw. Deine PSADT (Verdopplungszeit) beträgt knapp 4 Wochen, was ebenfalls ein starker Hinweis auf eine erweiterte systemische Erkrankung liefert, leider.

    Eine vorsorgliche Therapie einzelner Läsionen macht nur bedingt Sinn, wohl aber die Stellen, die Probleme bereiten. Ein bisschen unklar ist mir in diesem Zusammenhang das Ergebnis des aktuellen MRIs: "...Kein Hinweis auf eine ossäre Metastasierung...", was dem ersten Befund aus 2008 widerspricht?! Wurde Deine Ossäre-Metastasierung irgendwie therapiert? Bisphosphonate – Zometa®? Wenn nicht, sei es Dir arg angeraten!

    Das MRI lieferte dann irgendwelche "KM-Anreicherungen"? KM bei MRI gibt es eigentlich nicht, so wie z.B. beim PET-Scan (USPIO mal ausgenommen). Man macht ein DCE (dynamic contrast enhanced) MRI - T2-weighted - wash-in/wash-out. Zur Beurteilung von Lymphknoten bedingt geeignet, von Knochenläsionen - kaum. Da wäre DW-MRI (Diffusion weighted MRI) sinnvoller, oder ein Naf-PET-Scan, oder beides. Normalerweise bilden sich Knochenmetastasen auch nicht, ohne Spuren im Blutbild zu hinterlassen, wurde diesbezüglich was gemacht?

    Ziel muss jetzt sein, "was ist wo". Sollte sich bestätigen, dass Nervenbahnen durch Metastasen (Lymphknoten oder Knochen) eingeengt werden, wird Dir eine RT helfen. Es kann aber auch andere Ursachen haben, wir werden alle älter - seufz. Du planst jetzt eine Knochenbiopsie, ein nicht sehr gebräuchliches Verfahren, da Tumorzellen im Knochen oft verstreut auftreten. Bringt das nichts, vielleicht doch nochmal eine erweiterte Bildgebung andenken: Multi Parametric MRI

    Viel Glück!
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Hi LowRoad,
      danke für deine Ausführungen.
      Knochenmetastasen wurden bis jetzt nie behandelt, so richtig hat die wohl niemand gesehen bzw. ernst genommen.
      Mit einem anstehendes Knochenszintigramm soll das erneut geklärt werden. Eine Blutbild-Untersuchung in Sachen Knochenmetastasen
      hat es noch nicht gegeben.

      Nach den Gedankengängen des Radiologen sind die Nervenzellen befallen, nicht der/die Knochen. Ebenso soll eine Probe von dem Nerv
      entnommen werden, nicht vom Knochen, so der Ansatz. Ob das sinnvoll ist, zeigt das kommende Gespräch mit dem Neuro-Chirurg.

      Mögliche Optionen:
      - Klärung der Knochensituation durch eine entsprechende Blutbildanalyse
      - Multi Parametric MRI

      Ich werde deine Anregungen mal in den Ring werfen...

      Gruß angelus

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        #4
        Hallo Angelus,

        es wird nicht einfach sein, einen Mitstreiter mit gleichem oder annäherndem Profil zu finden, zumal dein Fall offensichtlich auch wieder abweicht. Selbst hier im Forum sind fast ausschließliche lymphogen, hämatogene Metastasierung vorzufinden. Die neurogene Ausbreitung ist nahezu unbekannt.
        Auch die Mischformen sind weitgehend hier noch nicht - meines Wissens - diskutiert worden.

        14 ausnahmslos tumorfreie LK entfernt
        - Samenblasen entfernt
        - TNM-klassifikation: pT3b, pN0(0/14), pMax, L1, V1, Pn1, R1
        - Gleason-Grading: 4 + 4 = 8
        Bei deinem Ausgangsstaging bist du nicht zu beneiden, nach der RPE.
        Jetzt würde ich versuchen die Tumorlast zu senken und die neuropathischen Auswirkungen auszuschalten.

        hat eine MRT-LWS Untersuchung vom Januar 2012 mir eröffnet:
        "Das Kontrastmittel zeigt eine deutliche Umpfangsvermehrung der S3 Wurzel links an der LWS und auch der weitere Nervenverlauf bis ins kleine Becken ist davon betroffen. Ebenso der paravertebrale Venenplexus links, suspekte Anreicherung."
        Eine neoplastische Nervenwurzelausdehnung/Vermehrung/Raumforderung würde ich doch mit meiner Grunderkrankung in Verbindung bringen, ob nun hierfür noch eine weitere diagnostische Abklärung ( Biopsie ) erforderlich ist, kann man diskutieren, wahrscheinlich stehen die Auswirkungen linksseitig bis hin zu den Zehen in engem Zusammenhang damit.

        Mein Rat:
        Bringe zeitnah einen Strahlentherapeuten mit einem Neurochirurgen an deinen Fall. Interdisziplare Medizin ist gefordert.

        Viel Glück
        Hans-J.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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          #5
          Hallo Hans-J., Danke!

          Die Besonderheit meines Falles wird mir langsam bewust.
          Ich teile deine Kernaussage, mehr Zusammenarbeit der Akteure ist hier gefragt.
          Aber ganz ehrlich, dieses Dilemma versuche ich schon seit Jahren zu überwinden.
          Bei einer lokalen engen Sichtweise der Dinge hat jeder Spezialist recht, darum gehts.

          Aber ich gehes an, angelus

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            #6
            Hallo Angelus,

            gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, meinen Hausarzt und meinen Urologen nach einem hervorragenden PK-Spezialisten, der sich auch mit Forschung befasst, zu fragen, wen er mir für eine Behandlung mit Chemotherapie empfehlen könnte. Zeigte sich im Gespräch, dass die "Chemie" stimmte, wurde ich zum entsprechenden Patienten. Heute habe ich eine Crew, auf die ich mich voll velassen kann.

            Auch meine Frau (BK) verfolgte diesen Weg - schickte "ihren" Onkologieprofessor nach zwei Terminen in die Wüste und wechselte den Frauenarzt. Heute ist auch sie in guten Händen.

            Ich weiss, dass das nicht immer klappt; so musste ich meinen Hausarzt wechseln, weil er zunehmend wegen privater Sorgen der Gleichgültigkeit gegenüber den Patienten verfiel.

            Trotzdem: Es empfiehlt sich, nach einer fachlich perfekten und gut zusammenarbeitenden Equipe zu suchen (auch bei fachlich hoch qualifizierten Personen ist nicht imer garantiert, dass die Koordination klappt) und dafür ein wenig Zeit aufzuwenden.

            Gruss und beste Wünshe

            Jürg
            Zuletzt geändert von jürgvw; 19.01.2012, 23:10. Grund: Tippfehler korrigiert
            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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