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    Botanicals

    Im WDR wird über BOTANICALS gewarnt.
    Im Zusammenhang mit dem Konsum von Grapefruit und Cholesterinhemmern wird
    von bis zu tödlichen Nebenwirkungen berichtet.
    Auch wird vom Konsum von "Nahrungsmittelergänzungsprodukten" in Form von
    isolierten Wirkstoffen aus Obst und Gemüse gewarnt.
    Gilt das auch für Produkte hergestellt aus dem Granatapfel ???
    Konkret gefragt: Granaprostan-Kapseln gleichtzeitig mit Sortis ??

    #2
    Schon hier wurde gewarnt. Ob allerdings bei gleichzeitiger Einnahme von Sortis + GranaProstan-Kapseln mit Nebenwirkungen gerechnet werden muß, wird letztlich wohl nur der Hersteller Dr. Jacob's verbindlich, wenn überhaupt beantworten können. info@drjacobsmedical.de


    "Am gefährlichsten sind die Feinde, die wir nicht kennen"
    (Norbert Stoffel)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
      Schon hier wurde gewarnt. Ob allerdings bei gleichzeitiger Einnahme von Sortis + GranaProstan-Kapseln mit Nebenwirkungen gerechnet werden muß, wird letztlich wohl nur der Hersteller Dr. Jacob's verbindlich, wenn überhaupt beantworten können. info@drjacobsmedical.de


      "Am gefährlichsten sind die Feinde, die wir nicht kennen"
      (Norbert Stoffel)
      Hallo Harald33 und Mitstreiter

      Durch im Intenet vermehrt auftretende Artikel, die sich mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen befassen, liegt der Verdacht nahe, dass hier erneut eine gesteuert kritische Aktion vorliegt. Das Thema Granatapfelsaft bzw. Extrakt macht offenbar eine Ausnahme - im Gegensatz zu Grapefruit - wie nachfolgende beiden Artikel zeigen. Hinweis: als "Hemmung" ist hier nicht die PSA-Wert oder das Wachstum des PCa gemeint, sondern die Hemmung von sog. Zytochrom-Enzymen, die die Krankheit begünstigen

      Freundliche Grüße
      HWLporta
      __________________________________________________ _______________________________________________

      1.Hemmung der Zytochrom-P450-Enzyme als chemopräventiver Mechanismus

      Erhöhte Aktivität und Expression von Zytochrom (CYP)-Enzymen steigern die Giftungsrate von Prokanzerogenen, erhöhen damit das Erkrankungsrisiko und verschlechtern die Prognose. Pflanzenstoffe, die eine Hemmwirkung auf CYP-450-Phase-I-Enzyme bzw. eine aktivierende Wirkung auf entgiftende Phase-II-Enzyme besitzen, sind in der Chemoprävention von Bedeutung.

      Zytochrom-P450-Enzym CYP1B1 ist belegtes Ziel der Chemoprävention bei Prostatakrebs, da CYP1B1-Hemmstoffe günstige Effekte auf allen Stufen der Kanzerogenese sowie gegen die Entwicklung von Therapieresistenzen haben. Punicalagine, die Hauptpolyphenole des Granatapfels, hemmen CYP1A1 und dürften für die Darmschleimhaut eine chemopräventive Wirkung haben. Urolithine sind die tatsächlich im Blut anwesenden Metaboliten des fermentativen intestinalen Abbaus von Granatapfel-Ellagitanninen. Sie senken sowohl die Aktivität von CYP1B1 als auch dessen Expression.

      Im Tierversuch an Mäusen ging nach 4-wöchiger Granatapfelsaftgabe der CYP-450-Gehalt in der Leber der Versuchstiere um 43% zurück. Zudem wurde eine Hemmung der Expression von CYP1A2 und CYP3A4 auf m-RNA-Ebene beobachtet.

      2. Zytochrom-Hemmung und potenzielle Arzneimittelinteraktionen

      Eine Zytochrom-Hemmung kann bei entsprechender Medikation und genetischer Disposition auch problematisch werden. Denn zahlreiche Zytochrom-Enzyme, (v.a. CYP3A4) sind eng in die Biotransformation von Arzneimitteln involviert, so dass deren Hemmung eine Wirkverstärkung bzw. -verlängerung bedeuten könnte.

      Inwieweit Granatapfelpolyphenole klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen verursachen, ist noch nicht hinreichend untersucht. Das Ausmaß scheint jedoch im Vergleich zu anderen Fruchtzubereitungen wie Grapefruitsaft gering zu sein. In einer Untersuchung an humanen Lebermikrosomen wurde die direkte Hemmwirkung von Granatapfelsaft auf das Schlüsselenzym CYP3A4 anhand der Midazolam-1-Hydroxylierungsaktivität in humanen Lebermikrosomen gemessen. Hierbei zeigte Granatapfelsaft im Vergleich zu anderen Obstsäften nur eine sehr geringe Hemmwirkung. Die Hemmung wurde mit absteigender Intensität wie folgt gemessen: Grapefruit > schwarze Maulbeere > wilde Trauben > Granatapfel.

      Im Zellexperiment zeigte sich eine Hemmung von CYP3A und bei Ratten eine Veränderung der Pharmakokinetik von Carbamazepin.

      Dagegen zeigte sich in einer Humanstudie keine Hemmung von CYP3A – im Gegensatz zu Grapefruitsaft: Die Pharmakokinetik von Midazolam blieb unverändert.

      In der Literatur wird von einem einzelnen Fall einer möglichen Interaktion mit Cholesterinsenkern berichtet. Der Patient, der Ezetimib und Rosuvastatin einnahm, litt möglicherweise bereits vor dem Konsum von 200 ml Granatapfelsaft an einer Myopathie (CK von 659 U/L). Statine und wohl auch Ezetimib können Myopathien und Rhabdomyolysen verursachen. Ob nun die beiden Cholesterinsenker selbst, deren Interaktion oder die zusätzliche Interaktion mit dem Granatapfelsaft für die Rhabdomyolyse des Patienten verantwortlich waren, ist aus dieser Einzelfallbeschreibung nicht ersichtlich.

      Über zwei mögliche, nicht eindeutige Fälle einer Wirkungsverstärkung von Warfarin wird in der Literatur berichtet. Eine einschleichende Dosierung unter INR-Kontrolle ist empfehlenswert.

      Weiter relativiert wird dieser unklare Einzelfall durch die Tatsache, dass Granatapfelsaft in den USA bereits seit über 8 Jahren der populärste Gesundheitstrank ist und entsprechend reichhaltig auch von Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen und medikamentös behandelter Hypercholesterinämie konsumiert wird. Insgesamt dürfte daher die Interaktion von Granatapfelsaft mit Arzneimitteln, wenn überhaupt vorhanden, gering sein. Dennoch sind bei besonderer genetischer Disposition, Medikamentenkombinationen und Krankheitsgeschehen Arzneimittelinteraktionen z.B. mit Antiarrhythmika, Statinen, Kalziumkanalblockern, Immunsuppressiva, Kumarine Warfarin/Marcumar, Taxanen oder Protease-Inhibitoren im Sinne einer Wirkungsverstärkung der Medikamente nicht ganz auszuschließen.

      Ende der Zitate, Fettschrift durch mich.

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