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    #16
    Hallo,

    vielen Dank für die weiteren, aufschlussreichen Antworten, ich halte jetzt den pathologischen Bericht selbst in Händen, Auszug:

    Zusammenfassend in V. und VIII.:
    Prostatastanzzylinder mit weniger als 5% des Stanzzylinders einnehmenden
    Formationen eines mäßiggradig differenzierten, gewöhnlichen Adenokarzinoms
    der Prostata (Gleason-Score: 3+3=6).
    Zusammenfassend in I. bis IX., VI. und VII. sowie IX. bis XII.:
    Karzinomfreie Prostatastanzzylinder mit zystadenofibromyomatöser Hyperplasie
    der periurethralen Drüsen (sogenannte BPH) mit abschnittsweiser
    Retention und Atrophie sowie einem umschriebenen Areal eines ASAP-Herdes
    in Position V. und Position IX.
    TNM-Klassifikation:
    TNM: pTx, G 2. Rx.
    Gleason-Score: 3 + 3 = 6.
    Zwei von zwölf Positionen positiv.
    ICDO: 8140/3.

    Gleason-Score verstehe ich noch, aber kann mir jemand die anderen Angaben zum TNM "übersetzen" ?
    pTx = pathologisch abgesichertes Tumorstadium (x=1..4), ich hätte hier was wie T1c erwartet, heisst dass das Stadium ist nicht bestimmt ?
    G 2. = ? Rx = ?

    Frage zu den Partin-Tabellen und deren Nutzung: ist es korrekt, dass man den HÖCHSTEN, nicht den aktuellen PSA-Wert heranziehen muss?

    Ich habe hier auch einiges zu Ernährungsumstellung gelesen, gibt es neuere Infos/Meinungen zu der Budwig-Diät bei Prostatakrebs ?

    Danke und Grüße
    Matthias
    Zuletzt geändert von RalfDm; 24.02.2012, 21:57. Grund: Zu kleine Schrift besser lesbar gemacht

    Kommentar


      #17
      Hallo Matthias,

      - "pTx, G 2. Rx" heißt, dass der Pathologe keine Aussage zum Tumorstadium und zum Zustand der Prostatakapsel machen kann/möchte. Das ist wahrscheinlich ehrlicher, als sich irgendetwas aus den Fingern zu saugen, nur damit etwas auf dem Papier steht, was sich bei einer etwaigen RP dann doch als Fehleinschätzung herausstellt. Allerdings gibt man einen Befund des Resektionsrandes (R) üblicherweise erst nach einer RP an, wenn der Pathologe ihn sich unter dem Mikroskop ansehen kann. G2 heißt "mittelgradige Aggressivität" mit günstiger Prognose. Mehr kann der Pathologe aus zwei positiven Stanzen nicht herauslesen.

      - Bezüglich des PSA-Werts und der Partin-Tabellen ist mir keine Regel bekannt, aber es würde mehr Sinn machen, den mit Bezug auf die Biopsie zeitnahen niedrigsten Wert anzusetzen. Ein krebsbedingter PSA-Wert kennt nur eine Richtung: aufwärts. Geht der PSA-Wert freiwillig wieder nach unten, dann war er nicht vollständig nicht krebsbedingt, sondern z. B. auch auf eine Prostatitis oder Nichteinhalten der 48-Stunden-Regel zurückzuführen.

      - Vergiss Budwig und ihre Öl-Eiweiß-Kost. Die Diskussion haben wir vor zehn Jahren geführt, einige Wenige haben's damals ausprobiert. Hat nichts gebracht. Möge Frau Dr. Budwig in Frieden ruhen.

      Ralf

      Kommentar


        #18
        Zitat von MatthiasL Beitrag anzeigen

        Gleason-Score verstehe ich noch, aber kann mir jemand die anderen Angaben zum TNM "übersetzen" ?
        pTx = pathologisch abgesichertes Tumorstadium (x=1..4), ich hätte hier was wie T1c erwartet, heisst dass das Stadium ist nicht bestimmt ?
        G 2. = ? Rx = ?

        Frage zu den Partin-Tabellen und deren Nutzung: ist es korrekt, dass man den HÖCHSTEN, nicht den aktuellen PSA-Wert heranziehen muss?

        Ich habe hier auch einiges zu Ernährungsumstellung gelesen, gibt es neuere Infos/Meinungen zu der Budwig-Diät bei Prostatakrebs ?

        Danke und Grüße
        Matthias
        Hallo Matthias, Ralf hat ja schon viel erklärt und da ich meinen Beitrag nicht einfach wegwerfen will, lasse ich den auch noch auf die Allgemeinheit los.

        Ein pathologisch abgesichertes Tumorstadium hat man erst, wenn man die ganze Prostata und die Samenblasen auf dem Tisch hat. Wenn man in den Stanzen den Nachweis eines Kapseldurchbruches fände, hätte man einen pT3x.

        Da man aber derzeit - wie meist - ausser PSA, Gleason-Score und Tastbefund nichts weiter an Diagnostik hat, muss man sich auf die klinischen Auffälligkeiten - den Tastbefund - beschränken.

        Und damit geht man in die Partin-Tabellen.
        Man gibt das klinische Stadium ein und erhält eine Aussage, wie das pathologische wahrscheinlich aussieht, das man - nach OP - dann auf dem Tisch hätte.

        Wenn also nichts tastbar war, hast du einen cT1c und gehst mit T1c in die Spalten dieses klinischen Stadiums.
        Deshalb steht das c für klinisch vor dem T1c wenn man es ganz genau bezeichnet.

        Damit haben Patienten und Ärzte so ihre Schwierigkeiten

        Die Lage deiner positiven Stanzen - viel ist es ja nicht bis jetzt - lässt auf einen pT2c (links und rechts) schliessen.

        Die Wahrscheinlichkeiten für deinen tatsächlichen Zustand - und mehr kann eine Datenbank aus 4000 Krankengeschichten nicht - kannst dann den pathologischen Aussagen der Tabelle entnehmen.

        Das Psa, wenn es sehr schwankt, kann entzündlich erhöht sein.
        Und entzündungsbedingte PSA-Anteile lässt man natürlich weg.

        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

        Kommentar


          #19
          Hallo Matthias, ich habe mich vor etwas mehr als 1 Jahr am RPTC München mit Protonen bestrahlen lassen und bin damit bis heute gut gefahren. Mein Profil ist hier und bei myprostate.eu aktuell hinterlegt. Gruß Jochen

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            #20
            Hallo und danke für eure Antworten,

            ich hatte mich aufgrund der Hinweise hier im Forum und nach vielen persönlichen Gesprächen im Laufe des März entschieden, unter engmaschiger Kontrolle meines Hausurologen Active Surveillance zu machen mit der Hoffnung, noch einige wenige Jahre ohne aktive Therapie auszukommen. Mit dem letzten PSA vom 20.04. bei einem Wert von 9,40 ist aber die Grenze von 10 fast erreicht und die PSA-Verdoppelungszeit < 1 Jahr und ich möchte beginnen, Termine mit möglichen, behandelnden Kliniken zu Brachy-Seeds bzw. RPE zu machen (Protonen zahlt die Kasse nicht und ist sehr teuer, habe ich daher nicht weiter verfolgt).

            Mein Urologe bestimmt zwar in 6 Wochen nochmal PSA und macht eine Harnstrahlmessung (weil die nach seiner Aussage jede behandelnde Klinik sowieso sehen will), ich sehe aber den Zeitpunkt des Handelns für gekommen. Bei ca. 50 % statischer Chance auf Potenzerhalt lt. Aussagen all der Experten mit denen ich persönlich gesprochen habe - egal bei welcher Therapie, wenn man das längerfristig, d.h. über einige Jahre betrachtet - sind das keine optimalen Aussichten, aber es nützt ja nichts.

            Wie beurteilt ihr die Situation ?
            Gibt es Empfehlungen zu Kliniken für Seeds-Behandlung ? (Kennt z.B. jemand Kahmann&Henkel in Berlin?)
            Gibt es Empfehlungen zu Kliniken für RPE ? (Hamburg, Gronau wurden z.B. schon oft in diesem Forum genannt)
            Mir ist neben der allgemein anerkannten Kompetenz eine Umgebung wichtig, zu der man ein gewisses, persönliches Vertrauen aufbauen kann und sich nicht als irgendeine Nummer behandelt fühlt.

            Historie-Details siehe in meinem Profil oder unter http://www.myprostate.eu/?req=user&id=431.

            Viele Grüße
            Matthias

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              #21
              Zitat von MatthiasL Beitrag anzeigen
              Gibt es Empfehlungen zu Kliniken für Seeds-Behandlung ? (Kennt z.B. jemand Kahmann&Henkel in Berlin?)
              Hallo Matthias, was man machen kann oder eventuell sogar muss, hängt von der Ausganssituation ab (PSA, Tumorvolumen, Gleasonscore, Tastbefund).

              Ich bin am 8.3.2006 (Mittwoch) nach Berlin (250km) zu Kahmann/Henkel allein mit dem Auto gefahren, Donnerstag unter Narkose die Implantation, und am nächsten Tag (Freitag) gegen 14:00 meine Frau zum Wochenendeinkauf vom Dienst abgeholt.
              TechnikerKK bezaht, Auto und 2 Nächte Hotel mit 60€/Nacht Eigenleistung.

              PSA-Verlauf siehe mein Grafik mittels Link unten.

              Gruss Ludwig
              Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

              https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                #22
                Ich habe im Mai Gespräche mit behandelnden Kliniken zu RPE und LDR-Brachy geführt. Mir wurden Behandlungstermine für Mitte August angeboten. Nun ist der PSA per Messung 05.06.2012 von 9,40 (20.04.2012) auf 11,50 gestiegen.
                Aufgrund einer Darmentzündung (29.05. festgestellt, seit 31.5. Einnahme Antibiotikum für 7 Tage, Metronidazol AL 400) KANN laut Urologe der PSA erhöht sein, das muss aber nicht die Ursache sein. Die letzten Messungen jeweils in kurzen Abständen wiesen auch jeweils eine Steigerung aus (siehe mein Profil).
                Bleibt mir aufgrund der verstärkten Progression Zeit bis August ?
                Nach meiner Interpretation der S3-Leitlinie in Fassung 2012 wird man ab einem PSA > 10 (bei ansonsten "günstigen" Werten wie bei mir von Gleascon=6, 2 Stanzen mit je < 5 % Pca-Gewebe usw. ) vom Niedrigrisiko-Patienten zum mittleren Risiko, Behandlung mit LDR-Brachy (Seeds) wird dann nicht mehr empfohlen. Habe ich das richtig verstanden ?

                Danke für jedes Feedback und jede Einschätzung!

                Viele Grüße
                Matthias

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                  #23
                  Hallo Matthias,
                  aus meiner Sicht solltest Du handeln.

                  Ich hoffe Du hast die Zeit (mein letzter Beitrag dazu hier war im 17.02) genutzt und Dich bzgl.
                  Therapie und Klinik festgelgt und dies in die Wege geleitet. Der August wäre mir zu spät, bei der Dynamik.


                  Gruß
                  Wolfgang

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                    #24
                    Hallo,

                    noch eine wichtige Frage: wenn eine RPE durchgeführt würde, Nerverhalt aber dann nicht möglich war, d.h. nach meinem Verständnis: zumindestens Kapseldurchbruch und Befall der Nervenstränge, wäre dann nicht auch eine LDR-Brachy, die vom Setzungsplan der Seeds die Nerven schonen würde, letztlich nicht erfolgreich bei der vollständigen Vernichtung des Karzinoms und würde sicher zu einem Rezidiv führen ?

                    Grüße
                    Matthias

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