... könnten nicht weniger Gegensätze miteinander um die Vorherrschaft kämpfen...
Bitte entschuldigt, aber ich muss einfach meine Gedanken niederschreiben... ordnen... ihnen Freiraum geben... ich schreibe, weil es mir oft leichter fällt als zu sprechen. Ich schreibe für mich... als ob die Gedanken-Knoten in meinem Kopf dadurch lockerer werden. Seltsam, vielleicht verrückt, ich weiß... aber es hilft mir.
Heute haben wir ja erfahren - kaum ging es wieder sichtbar bergauf - dass sie morgen eine Schädel-MRT machen wollen, weil er seit 2 Tagen aus angeblich nicht erklärbaren Gründen immer nur morgens und immer nur kurz bricht (Zitat der Ärztin der Visite: "ich kann mir nicht erklären, warum Sie brechen").
So "nebenbei" schwingt mit, dass sein Zimmernachbar nur zur Kontrolle ins Spital kam und gleich drin bleiben musste, weil bei ihm Metastasen im Gehirn festgestellt wurden. Also wollte die Ärztin bei Vati "sicherheitshalber alles ausschließen", damit sie bald heraus finden, warum er seit 2 Tagen immer nur morgens bricht.
Fakt ist: er bekommt seit 2 Tagen Abends und Morgens Tabletten, die er vorher nicht bekam, bis dato hat er nicht nach ihrem Namen gefragt, auch meine Mutter konnte heute nicht herausfinden, wie diese Medikamente heißen. Aber sie will morgen versuchen, einen Arzt zu erwischen, um von ihm den Namen zu verlangen. Wir wissen also nicht, WAS sie überhaupt bewirken sollen.
es mag sein, dass sein Zimmernachbar Hirnmetastasen hat... aber sind Auswirkungen von Metastasen im Kopf nicht stärker bzw. dauerhafter? Nicht nur immer morgens und danach is alles wunderbar, als wäre nie was gewesen? Müsste er dann nicht auch mal unter Tag brechen?
Vati hatte in den letzten Jahren so viel Pech, immer trat die Schlimmste aller Möglichkeiten ein...
wir wissen, dass sein Krebs sehr aggressiv und fortgeschritten ist. Was sollen wir da erwarten?
es wäre nicht seine erste Metastase...
warum um alles in der Welt immer er?? warum kann er nicht mal nach 20 Jahren Ruhe haben? Immer is irgendwas... Zuerst Innenohrtumor, dann zig Nierensteine, dann PCa...
Glaube... Stoßgebete... tja... sollte es da oben einen netten, gütigen, fürsorglichen Herren in weißem, wallenden Gewand mit Rauschebart geben, dann hat er mich jedenfalls nicht überzeugt...
Wieviel Zeit wird ihm dann noch bleiben, sollte er wieder eine niederschmetternde Diagnose bekommen?
Wie um alles in der Welt würde er das psychisch ertragen? Wie meine Mutter? Wie sollen ich und meine Schwestern das meistern, ihnen beistehen? Wir sind doch selbst schon fast am Ende...
Super. Geht's noch egoistischer? ER hat Krebs, nicht ich... und ICH jammer über "wie soll ich das nur schaffen?" und "schön langsam wird mir alles zu viel!"... ??? pffff....
ok... einatmen, ausatmen, bis 10 zählen... die Diagnose ist noch nicht da. Vielleicht ist eh alles in Ordnung!... hm... ABER... aber... bis jetzt hatte er immer so viel Pech...
kann ich mich mal für eine Richtung entscheiden??
es ist nun mal so wie es ist... man kann es nicht ändern... VIELLEICHT ein bisschen verbessern... aber es ist wie es ist...
Sollte es doch Metastasen im Hirn geben, die das unerklärliche Erbrechen auslösen, vielleicht kann man das doch irgendwie eindämmen?? vielleicht kann man ja was machen??...
Schönreden... wir sind so weit... wo ist das "es ist wie es ist"?... ich muss das ständige vor-mich-her-reden auch LEBEN. Akzeptieren. Ergeben. Annehmen...
Klappt nicht wirklich... aus Selbstschutz? Um stark zu sein, wenn doch die schlechte Nachricht kommt? Kann es mir nicht leisten, schwach zu sein. Schon allein wegen ihm... und auch wegen meiner Mutter...
Schlechtes Gewissen... Hab ich zu wenig getan? Mich zu wenig informiert? Zu wenig gelesen?
warten... dieses Warten... Ungewissheit... sehr enervierend!
Und die Firma?... meine lieben Kollegen... nein, ich glaub, ich mag nicht drüber reden. Oder doch??... Wäre vielleicht aber ganz gut... Nein... Sonst mach ich Fehler, ich muss mich konzentrieren. Kann ja in der Zeit des Wartens eh nichts beeinflussen.
Wo ist eigentlich seine Onkologin? Seit letzter Woche war sie nicht bei ihm. Keiner hat sie gesehen... Gut, vielleicht ist sie auf einer Fortbildung? Warum fragt er nicht nach ihr?
Und mein Lebensgefährte? Es trifft auch ihn... aber er ist hilflos, kann damit nicht umgehen, schweigt... er bemüht sich sehr, aber ihm fehlen die Worte. Verstehe ich. Mir auch. Außerdem: Sein Papa hat(te) auch Krebs... er ist nicht der Typ fürs viele Reden und Aussprechen... muss er auch nicht...
Also irgendwie würde es mich doch wundern, wenn er etwas im Gehirn hätte... das passt doch nicht zusammen... seit 2 Tagen bekommt er neue Medis, seit 2 Tagen bricht er nur in der Früh, sonst gehts ihm sehr gut, sagt er selbst!... Und der Magenschutz: den nimmt er immer falsch ein! ZUM Essen und nicht eine Zeit lang vorher... aber gut, das macht er ja leider schon länger so... er hört ja nicht auf Mutti...
fortgeschritten... palliativ... das klingt alles so negativ. So endgültig... Irgendwie mag ich das nicht hören, auch wenn ich genau weiß, was das heißt, welche Konsequenzen diese Worte mit sich tragen. Er hat doch noch Zeit für seine Wanderung! Wie lang wohl der Weg noch durch den Wald führt? Es ist ja eigentlich ein sehr schöner Wald... Ich mag Wälder. Er hat viele Weggabelungen und schöne, große, alte Bäume... so stell ich mir das Leben vor. Nur welche Weggabelung ist für ihn die Richtige?
Ach... es wird hoffentlich ein negativer Befund! Nur nicht fertig machen lassen! Er tut es ja auch nicht! Er ist richtig gut gelaunt! Ich bewundere ihn... Bin richtig stolz auf ihn!
Jetzt bin ich doch irgendwie müde. Aber positiv gestimmt. Kein Hurra-Optimismus, aber positiv! Vielleicht hat er ja diesmal Glück! Das wäre schön!
Wir werden sehen...
Allen, die hier mein WirrWarr doch gelesen haben: schlaft gut! Ich wünsche euch eine gute Nacht! Wir lassen uns nicht unterkriegen! Nein!
LG
Kathi
Bitte entschuldigt, aber ich muss einfach meine Gedanken niederschreiben... ordnen... ihnen Freiraum geben... ich schreibe, weil es mir oft leichter fällt als zu sprechen. Ich schreibe für mich... als ob die Gedanken-Knoten in meinem Kopf dadurch lockerer werden. Seltsam, vielleicht verrückt, ich weiß... aber es hilft mir.
Heute haben wir ja erfahren - kaum ging es wieder sichtbar bergauf - dass sie morgen eine Schädel-MRT machen wollen, weil er seit 2 Tagen aus angeblich nicht erklärbaren Gründen immer nur morgens und immer nur kurz bricht (Zitat der Ärztin der Visite: "ich kann mir nicht erklären, warum Sie brechen").
So "nebenbei" schwingt mit, dass sein Zimmernachbar nur zur Kontrolle ins Spital kam und gleich drin bleiben musste, weil bei ihm Metastasen im Gehirn festgestellt wurden. Also wollte die Ärztin bei Vati "sicherheitshalber alles ausschließen", damit sie bald heraus finden, warum er seit 2 Tagen immer nur morgens bricht.
Fakt ist: er bekommt seit 2 Tagen Abends und Morgens Tabletten, die er vorher nicht bekam, bis dato hat er nicht nach ihrem Namen gefragt, auch meine Mutter konnte heute nicht herausfinden, wie diese Medikamente heißen. Aber sie will morgen versuchen, einen Arzt zu erwischen, um von ihm den Namen zu verlangen. Wir wissen also nicht, WAS sie überhaupt bewirken sollen.
es mag sein, dass sein Zimmernachbar Hirnmetastasen hat... aber sind Auswirkungen von Metastasen im Kopf nicht stärker bzw. dauerhafter? Nicht nur immer morgens und danach is alles wunderbar, als wäre nie was gewesen? Müsste er dann nicht auch mal unter Tag brechen?
Vati hatte in den letzten Jahren so viel Pech, immer trat die Schlimmste aller Möglichkeiten ein...
wir wissen, dass sein Krebs sehr aggressiv und fortgeschritten ist. Was sollen wir da erwarten?
es wäre nicht seine erste Metastase...
warum um alles in der Welt immer er?? warum kann er nicht mal nach 20 Jahren Ruhe haben? Immer is irgendwas... Zuerst Innenohrtumor, dann zig Nierensteine, dann PCa...
Glaube... Stoßgebete... tja... sollte es da oben einen netten, gütigen, fürsorglichen Herren in weißem, wallenden Gewand mit Rauschebart geben, dann hat er mich jedenfalls nicht überzeugt...
Wieviel Zeit wird ihm dann noch bleiben, sollte er wieder eine niederschmetternde Diagnose bekommen?
Wie um alles in der Welt würde er das psychisch ertragen? Wie meine Mutter? Wie sollen ich und meine Schwestern das meistern, ihnen beistehen? Wir sind doch selbst schon fast am Ende...
Super. Geht's noch egoistischer? ER hat Krebs, nicht ich... und ICH jammer über "wie soll ich das nur schaffen?" und "schön langsam wird mir alles zu viel!"... ??? pffff....
ok... einatmen, ausatmen, bis 10 zählen... die Diagnose ist noch nicht da. Vielleicht ist eh alles in Ordnung!... hm... ABER... aber... bis jetzt hatte er immer so viel Pech...
kann ich mich mal für eine Richtung entscheiden??
es ist nun mal so wie es ist... man kann es nicht ändern... VIELLEICHT ein bisschen verbessern... aber es ist wie es ist...
Sollte es doch Metastasen im Hirn geben, die das unerklärliche Erbrechen auslösen, vielleicht kann man das doch irgendwie eindämmen?? vielleicht kann man ja was machen??...
Schönreden... wir sind so weit... wo ist das "es ist wie es ist"?... ich muss das ständige vor-mich-her-reden auch LEBEN. Akzeptieren. Ergeben. Annehmen...
Klappt nicht wirklich... aus Selbstschutz? Um stark zu sein, wenn doch die schlechte Nachricht kommt? Kann es mir nicht leisten, schwach zu sein. Schon allein wegen ihm... und auch wegen meiner Mutter...
Schlechtes Gewissen... Hab ich zu wenig getan? Mich zu wenig informiert? Zu wenig gelesen?
warten... dieses Warten... Ungewissheit... sehr enervierend!
Und die Firma?... meine lieben Kollegen... nein, ich glaub, ich mag nicht drüber reden. Oder doch??... Wäre vielleicht aber ganz gut... Nein... Sonst mach ich Fehler, ich muss mich konzentrieren. Kann ja in der Zeit des Wartens eh nichts beeinflussen.
Wo ist eigentlich seine Onkologin? Seit letzter Woche war sie nicht bei ihm. Keiner hat sie gesehen... Gut, vielleicht ist sie auf einer Fortbildung? Warum fragt er nicht nach ihr?
Und mein Lebensgefährte? Es trifft auch ihn... aber er ist hilflos, kann damit nicht umgehen, schweigt... er bemüht sich sehr, aber ihm fehlen die Worte. Verstehe ich. Mir auch. Außerdem: Sein Papa hat(te) auch Krebs... er ist nicht der Typ fürs viele Reden und Aussprechen... muss er auch nicht...
Also irgendwie würde es mich doch wundern, wenn er etwas im Gehirn hätte... das passt doch nicht zusammen... seit 2 Tagen bekommt er neue Medis, seit 2 Tagen bricht er nur in der Früh, sonst gehts ihm sehr gut, sagt er selbst!... Und der Magenschutz: den nimmt er immer falsch ein! ZUM Essen und nicht eine Zeit lang vorher... aber gut, das macht er ja leider schon länger so... er hört ja nicht auf Mutti...
fortgeschritten... palliativ... das klingt alles so negativ. So endgültig... Irgendwie mag ich das nicht hören, auch wenn ich genau weiß, was das heißt, welche Konsequenzen diese Worte mit sich tragen. Er hat doch noch Zeit für seine Wanderung! Wie lang wohl der Weg noch durch den Wald führt? Es ist ja eigentlich ein sehr schöner Wald... Ich mag Wälder. Er hat viele Weggabelungen und schöne, große, alte Bäume... so stell ich mir das Leben vor. Nur welche Weggabelung ist für ihn die Richtige?
Ach... es wird hoffentlich ein negativer Befund! Nur nicht fertig machen lassen! Er tut es ja auch nicht! Er ist richtig gut gelaunt! Ich bewundere ihn... Bin richtig stolz auf ihn!
Jetzt bin ich doch irgendwie müde. Aber positiv gestimmt. Kein Hurra-Optimismus, aber positiv! Vielleicht hat er ja diesmal Glück! Das wäre schön!
Wir werden sehen...
Allen, die hier mein WirrWarr doch gelesen haben: schlaft gut! Ich wünsche euch eine gute Nacht! Wir lassen uns nicht unterkriegen! Nein!
LG
Kathi
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