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Optimierung bestehender Standardtherapien durch Tumorstammzellforschung

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    #76
    DAS Leben

    Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
    Offenbar bist du lernfähig, von Heilung spreche ich da weniger, aber die Überführung in einen chronischen Krankheitsverlauf habe ich jetzt mehrfach ausgeführt und wäre mein Ziel.
    Lieber Hans

    Krebs hat die Eigenschaft, exponentiell zu wachsen, das heisst, mit konstanter Verdoppelungszeit (VZ). Jede Zelle verhält sich (fast) genauso, wie ihre Vorgängerzelle, auch in Hinblick auf die Teilung. Das üble daran ist, dass in der kommenden VZ gleich viel neue Zellen entstehen, wie in der gesamten Zeit seit der Bildung der ersten Krebszelle entstanden sind.

    Das Wachstumsmuster ist:
    1; 2; 4; 8; 16; 32; 64; 125; 250; 500; 1'000
    In zehn Perioden erfolgt also eine Vertausendfachung.


    Eine "chronische" Krankheit, also eine, die mit konstanten Zuwachsraten wachsen würde, wäre so gut wie eine Heilung, denn das Wachstumsmuster dieser Krankheit wäre:
    1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9; 10

    Es bräuchte also 1'000 Perioden, um den Stand des exponentiell wachsenden Krebses nach 10 Perionen zu erreichen.
    Skurriler Nebeneffekt wäre, dass sich die VZ bereits in den ersten 10 Perioden verzehnfachen würde, nach 100 Perioden würde sie auf das huntertfache ansteigen, also quasi stillstehen.
    Dein "chronischer" Verlauf wäre quasi Heilung, weil die 1'000 in einem Menschenleben nicht erreichbar wären ...
    Doch für einen derartigen degressiven Verlauf gibt es keinerlei biologische oder mathematische Erklärung.

    Vorstellbar wäre jedoch das Verlangsamen der Progression, also das Verlängern der VZ, vielleicht gar so sehr, dass der Krebs zu Lebenszeiten nicht mehr gefährlich würde.
    Oder das Unterbrechen der Progression: Das wäre Heilung, denn Krebszellen, die sich nicht teilen, sind harmlos. Was sollten die schon tun, ausser unnütz zu sein?
    AHT unterbricht die Progression, nur leider nicht ganz, wegen diesem "(fast)" weiter oben im Text ...
    Und aus dem gleichen Grund schaffst Du wohl Perioden der "Chronifizierung", was immer das sei, aber das progressive Wachstumsmuster kommt zurück. Dann haust Du eben mit 'Casodex' drauf, nicht anders als ich.


    Wobei sich bei mir immer mehr die Erkenntnis manifestiert, dass die jahrmillionenalte Evolution immer wieder die Antwort gefunden hat Gegenmaßnahmen zu finden.
    Du übersiehst, dass die "Evolution" sich seit je keinen Deut kümmerte um das Ableben der Lebewesen. Sie interessiert sich für das möglichst erfolgreiche Weiterreichen der DNA, aber das haben Prostatakrebskranke üblicherweise längst hinter sich. Im Gegensatz etwa zur wohlorganisierten Zeugung neuen Lebens erfolgt das Sterben chaotisch und ungeregelt. Jedes Blümchen hat Zeugungs-Organe. "Sterbens"-Organe gibt es aber nicht, weil das Wie dieses Vorganges für die "Evolution" (Natur, Schicksal, Gottheit, oder was auch immer) nicht die geringste Bedeutung hat. Hauptsache, die Lebewesen sterben, sonst wären sie der Krebs des Planeten.

    Wir strampeln mit mehr oder weniger Erfolg gegen unser Leiden und Sterben an Krebs, aber gehen müssten wir im Erfolgsfalle eben an etwas anderem. Auch das wäre der "Evolution" egal.
    Krebs insgesamt ist der "Evolution" schlicht egal, solange damit der Fortbestand des Lebens nicht gefährdet wird. DAS LEBEN ist aber nicht Deines oder meines, sondern das der Menschheit oder die Produktion von DNA im Allgemeinen.


    Ich wünsch Dir trotz dieser banalen Erkenntnisse Erfolg auf Deinem Weg.
    Vielleicht täusch ich mich ja ...


    Carpe diem!
    Hvielemi


    Und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, und, nur für den Fall dass der Meltemi mal einschläft, eine Handbreit Diesel im Tank! Die Ägäis steht noch nicht in meinem Logbuch, aber das kann ja noch; handgekurbelt.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #77
      Hallo Interessierte der Tumorstammzellen,

      lieber Horst,
      danke für Deine Wünsche, offenbar haben sie geholfen einen schönen Törn zu absolvieren. Dir jedoch im Besonderen gehören auch meine besten Wünsche zu deinem Verlauf.

      lieber Hvielemi,
      vielleicht können wir einmal gemeinsam die Mathematik/Statistik einsetzen um die Gaußche Verteilungskurve auf Wirksamkeit in der EbM zu überprüfen.
      Meine Zustimmung zur exponentiellen Steigung der Verdoppellungszeit kann ich nicht mittragen.
      Dafür ist neben der Heterogenität, die DNA Mutierung der Tumorzellen u.a. Einflussfaktoren die mathematische Anwendung mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet.
      Dieses wird auch durch nachfolgenden Beitrag, der die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse über Tumorstammzellen erhärtet, dargelegt.

      Prostatakarzinom: Anteil von Stammzellen im Knochenmark korreliert mit der Prognose bei
      Tumorstammzellen und sind die Quellen allen onkologischen Übels.

      Krebsstammzellen werden mittlerweile bei fast allen Tumorentitäten nachgewiesen und es gibt sogar welche, die spezifisch für die Metastasenbildung verantwortlich sind.

      Beim Prostatakarzinom haben französische Urologen nun eine Korrelation zwischen dem Anteil solcher Tumorstammzellen im Knochenmark und der Progression der Erkrankung
      entdeckt.

      Noch sind sie mehr ein Thema der Grundlagenforschung – aber zunehmend rücken Krebsstammzellen bei immer mehr Tumorenitäten in den Fokus des Interesses, sind sie doch mutmaßlich die Quelle allen onkologischen Übels. Ohne Krebsstammzellen wäre die Therapie meist kein großes Problem.

      Tumorstammzellen sind unsterblich, verfügen im Gegensatz zu normalen Krebszellen über die Fähigkeit zur Selbsterneuerung und sind resistent gegen die meisten Tumortherapien.

      Bei einigenTumoren, wie z.B. dem Pankreaskarzinom, sind mittlerweile sogar spezielleStammzellen gefunden worden, ohne die keine Metastasenbildung möglicherscheint. In diesem Zusammenhang hochaktuell ist eine französisch-schweizerische Arbeit, die bei der Abstract-Prämierung beim EAU den ersten Preis in der Kategorie Onkologie gewann: Dr. E.Ricci, Hopital Edouard Herriot in Lyon, und Kollegen untersuchten dasVorliegen von Prostatakarzinom- Stammzellen in Knochenmarkbiopsien und ihren Einfluss auf die Prognose der Patienten.


      Knochenmark von 120 Patienen entnommen

      Marker für Prostatakarzinom- Stammzellen sind die Integrine α2 und α6 sowie c-Met, der Rezeptor für den Hepatozyten-Wachstumsfaktor. Der Anteil solcher Zellen korreliert mit dem Risiko für die Progression von Knochenmetastasen, aber die französischen Kollegen wollten wissen, ob sich der Anteil vom Stammzellen im Knochenmark auf die Prognose von Patienten auswirkt, die wegen eines Prostatakarzinoms behandelt werden. Insgesamt 120 Patienten mit Prostatakarzinom und zwölf gesunden Kontrollen wurde Knochenmark entnommen. Die Patienten waren in Gruppen zu je 30 stratifiziert entsprechend ihrem Tumorstadium bzw. biologischen Status: klinisch lokalisierte

      Tumoren (T1–2),in biochemischer Progression nach Therapie,

      metastasiert
      androgensensibel

      sowie kastrationsresistent.

      Kalibriert wurde der Test mit markierten Zellen, die im Knochenmark der gesundenTeilnehmer verdünnt wurden: Die Nachweisgrenze lag bei einer Krebsstammzelle unter

      100 000 normalen Zellen. Der Anteil der Krebsstammzellen korrelierte signifikant mit der Prognose:


      Besonders hoch war er zum einen bei Patienten mit kastrationsresistenten Tumoren, zum anderen bei denjenigen, die im weiteren Verlauf Knochenmetastasen entwickelten. Diese Ergebnisse, so Dr. Ricci, bestätigen einen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von Krebsstammzellen und der Prognose. Die Freisetzung von Zellen mit einem„Stammzell-artigen“
      Phänotyp aus dem Primärtumor ist offensichtlich ein frühes Ereignis im Verlauf der metastatischen Progression des Prostatakarzinoms.

      Gelingt es, diese Zellen selektiv auszuschalten?

      Die Bedeutung der Krebsstammzellen als Ursprung von Primärtumor ebenso wie von Metastasen wird damit einmal mehr unterstrichen. Man kann gespannt darauf sein, wann es gelingen wird, diese Zellen selektiv auszuschalten und damit vermutlich einen wichtigen Schritt vorwärts in der Krebstherapie zu tun.

      Grüsse
      Hans-J.


      Quelle: 26th Annual Congress of the

      European Association of Urology (EAU) 20




















      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

      Kommentar


        #78
        Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen

        Meine Zustimmung zur exponentiellen Steigung der Verdoppelungszeit kann ich nicht mittragen.
        Wenn Du Deine Zustimmung, zu was auch immer,
        nicht mittragen kannst, stimme doch einfach nicht zu.

        Das wir Dir umso einfacher gemacht, als die Verdoppelungs-
        zeiten von Krebs typischerweise weder exponentiell, noch linear
        steigen, sondern konstant bleiben.


        Beim Prostatakarzinom haben französische Urologen
        nun eine Korrelation zwischen dem Anteil solcher Tumorstammzellen
        im Knochenmark und der Progression der Erkrankung entdeckt.


        Hmm, das war ja zu erwarten. Nich beantwortet ist in dem
        Satz, ob diese Korrelation sich auf die Verdoppelungszeiten
        linear auswirke, also mit einem exponentiellen Wachstumsmuster
        zu vereinen sei, oder ob sie sich bremsend/beschleunigend
        auf die VZ auswirke. Das wäre exotisch, wie für den Fall der
        Bremsung bereits weiter oben dargelegt.

        Dass Tumorstammzellen ein schönes Ziel für Therapien sein könnten,
        ist unbestritten, zumal, wenn die Rolle solcher Zellen in der
        Metastasierung so zentral wäre, wie das immer öfter angenommen wird.

        Mit der Gaussschen Glockenkurve kannst Du gerne mal
        rumturnen, in myprostate.eu stehen Dir mehr als 500
        Datensätze zur Verfügung. Ich kann leider nicht mitturnen,
        denn mir fehlt das mathematische Rüstzeug für Statistik.


        Let the good times roll!
        Hvielemi



        PS:
        Es wäre nett, wenn Du Zitate und eigenen Text etwas
        deutlicher unterscheiden würdest. Gegen das Guttenbergsche
        Syndrom steht auch Dir das Sprechblasen-Ikon oben rechts
        zur Verfügung, das für Zitate einen Rahmen erzeugt mit [quoté]...[/quote]
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #79
          Hallo Interessierte der Stamm- und Tumorstammzellen,

          für fortgeschritten Betroffene gilt es alle Möglichkeiten auszuschöpfen die Lebenszeitgewinn als auch geringe NW einer Therapie mit sich bringen.

          Ein möglicher Ansatz zur Re(Differenzierung) von Stammzellen - mit der Folge der Aufhebung von Kastrationsresistenz - könnte die Substitution mit Retinsäure ( RA ) sein.
          Vitamin D - ca. 5-8 Tausend/d könnte eine synergistische Verstärkung sein. Zu Vitamin D führe ich nicht weiter aus.
          Zu Vitamin A ( Derivat der Retinsäure ) lest weiter.

          Behandlung von Zellen mit Retinsäure oder Retinsäure und Met-Inhibitor

          Retinsäure = (RA) abgekürzt, ist ein Vitamin-A Derivat und entscheidend an der Differenzierung verschiedener Stammzellen beteiligt. Der Großteil der durch RA verursachten Zellantwort wird durch nukleäre RAR- und RXR- Rezeptoren vermitteln. Der Retinsäure-Signalweg wird schon häufig während der frühen Phasen der Tumorentwicklung außer Kraft gesetzt, weshalb vermutet wird, dass eine Reduktion des RA-Signalweges zur Entwicklung des Tumors notwendig ist.


          Einige Tumorarten sprechen recht gut auf die Behandlung mit RA an, da RA die Differenzierung induzieren und den Stopp der Proliferation veranlassen kann.

          Retinsäure spielt wie Met eine entscheidende Rolle in der Embryonalentwicklung sowie in der Proliferation, Lebensdauer und Differenzierung von Zellen. Die Analogie von Tumorinitiierenden Zellen und embryonalen Stammzellen über den gemeinsamen Besitz bestimmter Stammzelleigenschaften veranlasst die Forschung zur Analyse der Rolle von Retinsäure auf sog. Tumorstamm- oder Tumor-initiierende Zellen.

          Unabhängig davon, ob ein Tumor nun von einigen wenigen Tumorstammzellen oder von Zellen eines plastischen, von EMT-Mechanismen getragenen Tumorzellsystems aufrecht erhalten wird, liegen der Progression und Metastasierung dieser Tumoren die Stammzelleigenschaften bestimmter Zellen zugrunde, wie z.B. die Selbsterneuerung und die Produktion differenzierter Nachkommen.

          Gemäß dieser Annahme muss eine erfolgreiche Tumortherapie an der bzw. den Tumor-initiierenden Zellen angreifen und diese eliminieren. Ein Ansatz diese Tumorerzeugenden Zellen zu bekämpfen besteht darin, den Verlust der Stammzelleigenschaften dieser Zellen durch Induktion der Differenzierung zu

          veranlassen und somit deren Proliferation zu unterbinden.


          Im Rahmen der Differenzierungs- Therapie von Tumoren ist Retinsäure in den Fokus der Untersuchungen gerückt, da Retinsäure als eine der wenigen bekannten Wirkstoffe die Differenzierung von normalen embryonalen Stammzellen regulieren kann (Kashyap et al., 2009).

          Es konnte gezeigt werden, dass manche Tumorzellen außerordentlich stark mit Differenzierung und Wachstumsstopp auf die Anwesenheit von RA reagieren, während andere Tumorarten nicht empfänglich gegenüber Retinsäure zu sein scheinen. Zahlreiche unterschiedliche Variablen wie etwa die Aufnahme von

          RA in die Zelle (Moise et al., 2007), der RA Metabolismus (Duester, 1996; Wang et al., 2008), die Expression verschiedener RAR-Gene sowie die Aktivität anderer Signalwege können die Reaktion der Tumorzellen auf pharmakologische Dosen von RA erheblich beeinflussen.


          Bleibt zu hoffen, dass die Pharma diese positiven Eigenschaften der Retinsäure erkennt und als Basis für neu zu entwickelnde Medikamente beforscht und entwickelt.

          Grüsse
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #80
            Moin Hans-Jürgen,

            zu CRPC mal etwas aus einer anderen Ecke.

            "Die Hölle ist das Unvermögen, ein anderes Geschöpf als dasjenige zu sein, als das man sich für gewöhnlich benimmt"
            (Aldous Huxley)

            Gruß Harald

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              #81
              Lieber Harald,

              die andere Ecke - nicht nur zum Querlesen - hat mich tief beeindruckt.
              Nun bin ich dort angemeldet und registriert.

              Danke
              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #82
                Hallo Interessierte von Tumorstammzellen,

                neuere wissenschaftliche Publikationen verdichten sich dahin, dass eine Verbindung von Tumorstammzellen zur DNS/DNA besteht. Das hierbei das Protein/Gen/ Tumorsuppressor p53 eine wesentlich höhere Schlüsselrolle spielt, ebenso.

                Lest selber, die Quellen sind direkt hinter den einzelnen Aussagen angefügt.

                Zytogenetische Analysen und die Anwendung der vergleichenden genomischen
                Hybridisierung (CGH) zeigten in den letzten Jahren eine Reihe von spezifischen
                karyotypischen Veränderungen beim Prostatakarzinom (Cher et al., 1996; Fu et al., 2000;
                Torring et al., 2007; Visakorpi et al., 1995b). Mehrere Arbeitsgruppen fanden DNA-
                Verluste auf den chromosomalen Regionen 5q, 6q, 8p, 13q, 16q und 18q und DNA-
                Gewinne auf 3q25-q26, 8q21-q22, 12q13-q21, 7q31 und Xq22-q25, 9q34.4-qter, 17q25-
                qter und 20q13.3-qter.

                Zugewinne werden vorwiegend in fortgeschrittenen und metasta-

                sierten Tumoren des Prostatakarzinoms gefunden (Nupponen und Visakorpi, 1999).
                Gewinne der Chromosomen 8 und X sowie AR-Amplifikationen stehen mit der
                Progression des Prostatakarzinoms in Verbindung (Miyoshi et al., 2000).



                20 - 30% der hormonabhängigen rekurrenten Prostatakarzinome tragen AR-Genamplifikationen (Koivisto et al., 1997; Visakorpi et al., 1995a). Mit der Genamplifikation geht auch die Überexpression des AR-Gens einher, was durch Expressionsstudien nachgewiesen werden konnte.
                Gewinne von Chromosom 8 beim Prostatakarzinom sind nicht nur mit einem
                höheren Tumorstadium und höherem Tumorgrad assoziiert (Matsuyama et al., 2003;
                Tsuchiya et al., 2002), sondern auch mit höheren Metastasierungs- und Rezidivraten
                (Macoska et al., 2000) sowie einer höheren Mortalität (Sato et al., 1999).



                Onkogene sind definiert als Gene deren Aktivierung das Tumorwachstum fördert. Sie umfassen vor allem Wachstumsfaktoren, deren Rezeptoren, Proteinkinasen und Transkriptionsfaktoren haben. Sie liegen in Tumoren meistens amplifiziert oder mutiert vor.



                Da Onkogene rezessiv sind, reicht es aus, wenn nur ein Allel durch
                Mutation bzw. Deletion in der Zelle betroffen ist, um diese zu transformieren. Ein
                bekanntes Onkogen, welches in einer Vielzahl von Tumoren, unter anderem auch beim
                Prostatakarzinom als amplifiziert beschrieben wird, ist das c-MYC-Gen (Jenkins et al.,
                1997).

                Durch seine Überexpression treten ruhende Zellen in den Zellzyklus ein, was eine
                Unterdrückung von Zelldifferenzierungsvorgängen zur Folge hat. Im Gegensatz zu den
                oben beschriebenen Onkogenen werden Gene als Tumorsuppressoren bezeichnet, wenn
                ihre Deletion bzw. Deaktivierung die Tumorentstehung und das Tumorwachstum
                begünstigt.

                In nicht neoplastischen Zellen lösen Tumorsuppressorgene Apoptose aus oder
                sind an der Kontrolle des Zellzyklus beteiligt.


                Zu den bedeutenden Tumorsuppressorgenen zählt P53. Dieses Gen ist in zahlreichen Tumoren
                deletiert oder liegt in einer mutierten Form vor, was zu einem Funktionsverlust führt.

                p53 bindet im Zellkern an die DNA und wirkt als Transkriptionsfaktor. Nach DNA-Schädigung ist p53 in der Lage, durch Hemmung phosphatgruppenübertragender Enzyme, den
                Zellzyklus zu arretieren und Apoptose zu induzieren.

                Neueren Studien zufolge sind Tumore aus einer heterogenen Zellpopulation
                aufgebaut, wobei nur eine kleine Subpopulation der Zellen die Kapazität besitzt, klonales
                Wachstum zu initiieren (Lawson und Witte, 2007). Die verschiedenen Tumorzellpopu-
                lationen weisen ein unterschiedliches Potential zur Selbsterneuerung, Proliferation und
                Differenzierung auf.
                Sie sind hierarchisch gegliedert, wobei putative Tumorstammzellen
                an der Spitze stehen. Diese stellen eine undifferenzierte Population von Tumorzellen dar,
                die zur Selbsterneuerung und zu unbegrenzter Proliferation fähig sind. Tumorstammzellen
                bringen eine große Anzahl Progenitor- bzw. differenzierter Zellen hervor, die den
                Primärtumor bilden. Sie scheinen für die Tumorinitiation, -homöostase und -progression in
                einigen soliden Tumoren verantwortlich zu sein (Er, 2009; Singh et al., 2004; Sullivan et
                al., 2010).
                Einigen Forschergruppen gelang z.B. durch den Nachweis der Oberflächenmarker CD133 und CD44 sowie des Zelloberflächen-proteins α2β1-Integrin beim Prostatakarzinom mutmaßliche Tumorstammzellen zu identifizieren (Klarmann et al., 2009; Vander Griend et al., 2008).


                Diese Population, sich sehr langsam teilender Tumorstammzellen, scheint für die geringe Wirkung von Chemotherapeutika beim Prostatakarzinom mit verantwortlich zu sein. Daraus resultierend setzt man derzeit beim Prostatakarzinom besonders auf neue gezielte Therapien, deren Wirkung unabhängig von der Zellproliferation ist. Man versucht Tumorstammzellen als Angriffspunkte für „targeted therapies“ zu nutzen, um diese noch wirksamer zu gestalten.



                Amplifikationen beim Prostatakarzinom
                Eine Form genetischer Instabilitäten sind Genamplifikationen, die durch Verviel-
                fachung einer DNA-Sequenz bzw. eines Gens entstehen. Der amplifizierte Sequenz-
                abschnitt wird als Amplikon bezeichnet. Fukumoto et al. (1988) gehen davon aus, dass in
                Tumoren Amplifikationen selektiert werden, um die Expression eines bzw. mehrerer Gene
                drastisch zu steigern, wodurch eine natürliche Limitierung der Wachstumsrate durch
                begrenzt verfügbare Genprodukte aufgehoben wird (Fukumoto et al., 1988). Im Gegensatz
                dazu lassen sich in nicht-neoplastischen Zellen keine Amplifikationen nachweisen, was
                zeigt, dass Mechanismen existieren, welche diese Zellen davor schützen (Tlsty, 1990).



                Amplifikationen von Onkogenen treten relativ spät im Rahmen der Tumorprogression auf und verschaffen malignen Zellen einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen Zellpopulationen (Brison, 1993).

                Welche Möglichkeiten einer Lebenszeitverlängerung könnte sich für einen Betroffenen ergeben, bis zur Erreichbarkeit geeigneter Präparate?

                Kaum ein/abzuschätzen.
                Wäre der Versuch, die mutierten Zellklone wieder zur Differenzierung zu bringen ein Ansatz? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten.

                Hierauf zeigt Prof. Röcken - nachfolgend - ein möglicher Weg auf.

                Neue Erkenntnisse der Krebsforschung:
                Krebszellen in Dauerschlaf versetzen
                Das Immunsystem kann Krebszellen in einen Dauerschlaf versetzen und dauerhaft das Wachstum der Krebszellen stoppen, was wissenschaftlich als Seneszenz genannt wird.
                Zu diesen Erkenntnissen ist Forscherteam um Prof. Dr. Martin Röcken von der Hautklinik des Universitätsklinikums Tübingen gekommen.
                Das Forscherteam fand einen entscheidenden, bisher unerkannten Mechanismus der Krebstherapie. Sie erkannten, dass das Immunsystem die Fähigkeit besitzt, das Krebs-Wachstum zu stoppen. Das Immunsystem kann Krebs und Krebszellen in einen Dauerschlaf versetzen, sie paralysieren. Dieser Dauerschlaf wird wissenschaftlich Seneszenz genannt und hält das Wachstum der Krebszellen permanent an.

                Selbst dann wenn das Immunsystem die Tumorzellen nicht töten kann, können Interferon (Proteine die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren) und Tumor Nekrose Faktor (das Aussterben einzelner oder mehrerer Zellen) die Entwicklung der Krebszellen dauerhaft stoppen. Die beiden Botenstoffe bringen Krebszellen wieder zu einem normalen Verhalten, der “Krebs schläft domestiziert im Körper”.

                Dies wurde experimentell zuerst bei einem Krebs der Inselzellen aus der Bauchspeicheldrüse gezeigt. Die gleichen Botenstoffe können aber auch anderer Krebszellen der Maus und sogar des Menschen (zum Beispiel von Prostatakrebs) in die Seneszenz treiben. Wurden die außer Gefecht gesetzten Tumorzellen isoliert und in gesunde Körper mit geschwächtem Immunsystem transplantiert, wachten sie nicht wieder auf, sondern blieben – auch ohne Therapie – weiter im Ruhezustand. Sie verhielten sich nicht mehr wie ungehemmt wachsender Krebs.

                Prof. Martin Röcken, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik: “Bis heute ist es ein wichtiges Ziel der Krebstherapie, möglichst alle Krebszellen zu töten. Doch die letzten 50 Jahre zeigen, dass überlebende Krebszellen auch nach intensiver, Zell-tötender Therapie wieder wachsen und Metastasen verursachen können”.
                Dieses neue Therapiekonzept könne dem Ziel einer sinnvoll lebensverlängernden, möglichst nebenwirkungsarmen Krebstherapie nahekommen. „Wahrscheinlich kann und muss Krebs nicht nur durch Zerstörung besiegt werden“, so Röcken, „stattdessen muss es das Ziel sein, dem Körper wieder die Immunkontrolle über den Krebs zurückzugeben.

                Quelle: Pressemeldungen der Universitätsklinikum Tübingen vom 04.02.2013




                Grüsse
                Hans-J.




                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                Kommentar


                  #83
                  Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
                  „Wahrscheinlich kann und muss Krebs nicht nur durch Zerstörung besiegt werden“,
                  so Röcken, „stattdessen muss es das Ziel sein,
                  dem Körper wieder die Immunkontrolle über den Krebs zurückzugeben.


                  Das klingt ja spannend, aber der Link funktioniert nicht.
                  Hier jener zur Pressemeldung:


                  Hvielemi
                  Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                  [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                  [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                  [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                  [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                  [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                    #84
                    Vielen Dank lieber Hans-J. für die Zusammenfassung der Dissertation von Frau Klemmer. Im Grunde geht es Frau Klemmer um die Expression eines Membranprotein (Sec62) in Tumoren unterschiedlicher Arten. Wer sie sich in Gänze erschließen möchte:

                    scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2013/5166/pdf/Birgit_Klemmer.pdf

                    Frau Kemmers Stellungnahme (Seite 17ff) zu PCA Stammzellen:
                    ...
                    ...Diese Population, sich sehr langsam teilender Tumorstammzellen, scheint für die geringe Wirkung von Chemotherapeutika beim Prostatakarzinom mit verantwortlich zu sein. Daraus resultierend setzt man derzeit beim Prostatakarzinom besonders auf neue gezielte Therapien, deren Wirkung unabhängig von der Zellproliferation ist. Man versucht Tumorstammzellen als Angriffspunkte für „targeted therapies“ zu nutzen, um diese noch wirksamer zu gestalten.
                    bleibt leider unbelegt - schade!
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      #85
                      Hallo Hvielemi,

                      danke für die Mitteilung der falschen Quelle. Hatte daneben kopiert. Passiert schon einmal, da die Aufmerksamkeit primär dem Inhalt gilt.

                      Noch ein kurzer Nachtrag, weil er in Verbindung mit p53 mir wichtig erscheint und eine Brücke zur DNS/DNA darstellt.

                      p53: Apoptose durch Kooperative DNA-Bindung
                      Das Tumorsuppressor-Protein p53 stoppt den Zellzyklus, wenn die DNA der Zelle geschädigt ist. Während dieses Zellzyklus-Arrests gewinnt die Zelle Zeit, die fehlerhafte DNA zu reparieren. Gelingt dies nicht, kann ebenfalls über p53 ein Apoptose-Programm eingeleitet werden, um die für den Organismus schädliche, krebsgefährdete Zelle zu eliminieren. Dieses haben Marburger Forscher um Prof. Dr. Thorsten Stiewe entdeckt, wie über die Fähigkeit von p53 zur intermolekularen Kooperation dabei die Entscheidung zwischen Zellzyklus-Arrest und Apoptose gesteuert wird.

                      Grüsse
                      Hans-J.
                      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                        #86
                        Lieber Andi,

                        Dein Link zu Klemmer ist nicht vollständig. Hier ist er.

                        Gruß Harald

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                          #87
                          Hat die individuelle Krebstherapie mehr Potential?

                          Die seit einigen Jahren in zu viele Forschungsansätze befindende Tumorstammzellforschung erweckt den Eindruck eines geringen Qutputs für Betroffene.
                          Viele gute Forschungsansätze dauern zu lange, werden auch zum Teil durch neuere Erkenntnisse in der Genom Entschlüsselung überrollt.
                          Zumal die Entschlüsselung durch Sequenzierung der Genome Chancen einer individuellen Krebstherapie möglich machen.

                          Was bringt es uns die DNA-Sequenzierung zu kennen?

                          Hier einige Beispiele:
                          Diagnose von Erkrankungen
                          In der Medizin werden DNA-Sequenzen von Patienten mit erblich vererbbaren Erkrankungen mit DNA-Sequenzen von gesunden Menschen verglichen. Das Ziel ist, die veränderte (mutierte) DNA-Sequenzen im Patienten zu identifizieren. Diese Information kann dann verwendet werden, um bereits bei ungeborenen oder jungen Menschen diese DNA-Veränderung zu detektieren, damit das Risiko einer Erkrankung zu bestimmen, und wenn möglich früh mit einer Therapie zu beginnen. Wenn man weiss, wo die DNA Veränderung auftritt, kann man auch den Grund der Erkrankung besser verstehen. Dies erleichtert die gezielte Entwicklung von Medikamenten.

                          Bekämpfung von Resistenzen

                          Antibiotika
                          werden gegen bakterielle Infektionen eingesetzt. Manche Bakterien überleben diese Behandlung, weil sie gegen ein oder sogar mehrere Antibiotika resistent werden. Ihre DNA akkumuliert Mutationen, die eine veränderte DNA-Sequenz zur Folge haben. Proteine, die anhand dieser neuen Sequenz gebildet werden, haben neue Funktionen und erlauben dem Bakterium den Antibiotikaangriff zu überleben. Mit Hilfe einer Sequenzierung der bakteriellen DNA kann geforscht werden, wie genau diese Resistenz zustande gekommen ist, und entsprechende Medikamente können entwickelt werden.

                          Den Nobelpreis wert. Für die Entdeckung der bahnbrechenden Methode der DNA-Sequenzierung, erhielt Frederick Sanger zusammen mit Walter Gilbert und Paul Berg 1980 den
                          Nobelpreis für Chemie

                          DNA kann man lesen: Mit der DNA-Sequenzierung

                          Die DNA zu sequenzieren bedeutet, die Abfolge der Basen innerhalb eines DNA-Moleküls festzustellen. Da die vier DNA-Basen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin mit den Buchstaben A, G, C und T abgekürzt werden, bekommt man als Ergebnis einer DNA-Sequenzierung eine Abfolge dieser vier Buchstaben.

                          Was kann man damit anfangen?

                          Erklärt nachfolgender Link:

                          http://www.wissensschau.de/krebs_tum...te_medizin.php



                          Wo befindet sich der Stand z. Z. in der Forschung und in den ersten verwertbaren Ergebnissen?
                          Erstaunlich weit wie aus dem nachfolgenden Link ersichtlich wird

                          http://www.martini-klinik.de/aktuell...html.html.html

                          Grüsse
                          Hans-J.







                          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                            #88
                            Ist die Epigenetik zu verstehen der Schlüssel für die Entwicklung zielführender Medikamente bei Krebs?

                            Wird der derzeitige Stand der Wissenschaft kritisch beleuchtet sind die derzeitigen Ansätze nicht nur vielversprechend, sondern zeichnen auch Wege auf, die sich als bahnbrechend herausstellen könnten.
                            Ich gebe zu, sehr anspruchsvoll, weit weg von derzeitig bestehenden Standardtherapien.

                            Deshalb auch für die meisten Betroffenen zu weit weg von althergebrachten Denkansätzen. Aber die Zukunft hat schon längst begonnen, neue Fundamente zu gründen, wo spätere Therapieformen solide stehen können.

                            Aus dem Grunde sind die nachfolgenden Informationen und Links so aufgebaut, dass diese sowohl die Grundlagen als auch neue Erkenntnisse verständlich darlegen.

                            Krebs: eine Krankheit der Gene


                            Genmutationen können Krebs erzeugen - manche treiben das Wachstum voran, andere heben Blockaden auf. Krebs*forscher beginnen, die grundlegenden Mechanismen zu verstehen. Und fast täglich entdecken sie weitere Mutationen.
                            Genmutationen können Krebs erzeugen

                            Gene, die nach einer Mutation ein unkontrolliertes Wachstum von Zellen auslösen können, heißen Onkogene.

                            Im menschlichen Körper herrschen strenge Regeln: Jede Zelle - und es gibt etwa 50 Billionen davon - hat ihren festen Platz und ihre feste Aufgabe. Bricht eine Zelle diese Regeln und vermehrt sich ohne Rücksicht auf ihre Umgebung, kann dies der erste Schritt zum Krebs sein. Die Regeln, nach denen sich die Zellen im Körper organisieren, sind im Erbgut und in den Genen verschlüsselt. Verändern sich die Gene durch eine Mutation, können diese Regeln außer Kraft gesetzt werden. Daher sind sich Wissenschaftler heute weitgehend einig: Krebs ist eine Krankheit der Gene, siehe auch weiter im nachfolgenden Link.





                            Wie ganz normale Gene und Genome gelesen und sich erneuern, wird sehr einfach im nachfolgendem Link dargestellt.

                            Base excision repair (BER) pathway, protects both nuclear and mitochondrial DNA from "spontaneous DNA damage", mainly generated by eactive oxigen spices (ROS...


                            wird fortgesetzt.

                            Grüsse
                            Hans-J.


                            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                              #89
                              Kann die Vermeidung des fehlerhaften DNA Einbaus Krebs verhindern

                              Hallo Interessierte,

                              vielleicht ein möglicher Ansatz die Tumorentstehung an der Wurzel zu packen, oder ein Schrittchen in die richtige Richtung, eine Übergangs oder Zwischenlösung?

                              Die Zukunft wird es zeigen.

                              Es gibt ein Enzym, das nur Tumorzellen zum Überleben brauchen. Schaltet man es ab, kann der Tumor nicht wachsen. Das zeigen Versuche an menschlichen Zellen, die Mäusen eingepflanzt wurden.

                              Aus früheren Versuchen war Forschern um Thomas Helleday vom schwedischen Karolinska-Institut bekannt, dass viele Krebsarten große Mengen des Enzyms MTH1 herstellen. Diese hätten zudem deutlich weniger Fehler im Erbgut als andere Krebszellen - seien also vergleichsweise gesund, berichten die Forscher im Fachmagazin "Nature". Sie wollten klären, wie wichtig das Enzym für das Überleben von Tumorzellen ist, und daraus möglicherweise einen Therapieansatz entwickeln.
                              ........ weiteres im nachfolgenden Link




                              zum Querlesen auszugsweise,

                              In der Vergangenheit hat sich die Entwicklung von Krebs-Therapeutika darauf konzentriert, spezifische genetische Defekte in Krebszellen zu adressieren. Dieses Vorgehen ist zunächst oft sehr effektiv – später entstehen aber erhebliche Probleme, weil die Krebszellen schnelle Resistenzen gegen die Medikamente ausbilden. In der vorliegenden Studie stellen die Wissenschaftler eine allgemeine enzymatische Aktivität vor, die sie bei allen getesteten Krebsarten gefunden haben und die unabhängig von spezifischen Mutationen einzelner Krebsarten zu sein scheint: Die Forscher konnten zeigen, dass alle untersuchten Tumore MTH1 zum Überleben brauchen. Dadurch unterscheiden sich die Krebszellen von normalen Zellen, die ohne MTH1 überleben können.
                              ........ und weiter


                              wenn dem so sein sollte und schon Medikamente auf dem Markt für andere Krankheitsenitäten vorhanden sind, die auf Basis des Enzyms MTH1 arbeiten ein großer Hoffnungsschimmer für zielführende Studien.

                              Gruss
                              Hans-J.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                              Kommentar


                                #90
                                Ein anderer "NATUR REVIEWS Cancer" Artikel beschreibt das bei Lungenkrebs in den USA zugelassene Medikament Crizotinib (Xalkori) als wirksam:

                                MTH1 is a 'sanitizing' enzyme that catalyses the hydrolysis of oxidized purine nucleotides, which stops potentially mutagenic triphosphates, such as 8-oxo-2′-deoxyguanosine (8-oxo-dG) and 2-hydroxy-2′-deoxyadenosine (2-OH-dA), from being incorporated into DNA...
                                ...
                                Furthermore, the authors showed that (S)-crizotinib — but not (R)-crizotinib — reduced the progression and volume of SW480 xenograft tumours in vivo...
                                Who'll survive and who will die?
                                Up to Kriegsglück to decide

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