Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Intermittierende vs. kontinuierliche Hormonentzugstherapie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
    Leichte und teilweise Vorteile, also eine um Wochen oder Monate verlängertes hinauszögern des Sterbens?
    Erkauft womöglich mit Nebenwirkungen, die das Leben auf Überleben reduzieren?
    Man sollte sich bei diesen Zahlenspielereien immer wieder daran erinnern, dass die Zahlen auf Statistiken beruhen; insofern haben sie für jeden Einzelfall überhaupt keine Bedeutung!
    Natürlich spielen Statistiken auch eine Rolle bei Überlegungen/Entscheidungen über weiteres Vorgehen; aber seine Entscheidungen NUR auf Statistiken zu basieren ist bestimmt nicht richtig.
    Insofern ist natürlich das ganze Spiel letztendlich eine Glüchsache; ich habe früher immer gesagt: "Las Vegas lässt grüssen".

    Was hat mein Urologe vor kurzem zu mir gesagt?:
    "Nach aller Wahrscheinlich müssten Sie schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet haben wenn ich daran denke, dass bei Ihnen eine Knochenmetastase vor fast 8 Jahren (erfolgreich) bestrahlt worden ist und seitdem noch keine neue gefunden wurde...".

    Klaus
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

    Kommentar


      #17
      Hvielemi,
      natürlich darfst Du Deine Wahl selbst treffen, was, wann und in welcher Reihenfolge als Therapie zum Einsatz kommt. Erst mal nichts tun, erhält die momentane QOL, aber sagt noch nichts darüber aus, wie die QOL bis zum Lebensende sein wird. Könnte eine frühe Intervention, die relativ leicht ausfallen dürfte, evt. eine stärkere Therapie später unnötig machen? Frühe ADT verringert zumindest die Metastasierung deutlich. Schmerzen auf Grund von Knochenmetastasen sind durchaus unerfreulich und dann denkt man sich vielleicht, "...ach hätte ich doch früher..." - vielleicht, denn diese von mir immer wieder eingewirkte Relativierung ist notwendig, da es bei jeder Behandlung Therapieansprecher und Versager geben wird. Es bleibt schwierig!

      Klaus,
      das Thema "Glücksspiel" ist in einem Beitrag meines HW Kollegen NEWPORTER ganz nett beschrieben:

      Newporter, HW, 15-FEB-2011:
      So, fellow members, as I came to realize and accept, in life, we played the hand that were dealt to us. We win some, lose some and accept "luck of the draw" as it is handed to us. I now take everyday as a bonus and try to enjoy and be thankful for each and everyday I am alive. Perhaps, that is the best outcome of my being a member of this club, cancer free or not.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

      Kommentar


        #18
        Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
        "Las Vegas lässt grüssen"
        Hmm, ja, in Las Vegas würde man reich, wenn man mit dem Wissen um einen noch so geringen statistischen Vorteil beliebig lange spielen würde. Wir können aber nur einmal zocken. Und da spielt der Zufall nunmal stärker, als ein geringer statistischer Vorteil.
        Zur Inkaufnahme von Nebenwirkungen brauch ich schon was recht handfestes als "Gegenleistung", wie einst bei der RPE, als ich mit vermeintlichem Gleason 7 ohne Kapseldurchbruch glaubte, eine gute Heilungschance zu haben und zusätzlich, für den anderen Fall, mir Vorteile versprach durch die Reduktion der Tumormasse. Immerhin letzteres ist eingetreten. Ganz ohne Zocken.

        Was hat mein Urologe vor kurzem zu mir gesagt?:
        "Nach aller Wahrscheinlich müssten Sie schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet haben wenn ich daran denke, dass bei Ihnen eine Knochenmetastase vor fast 8 Jahren (erfolgreich) bestrahlt worden ist und seitdem noch keine neue gefunden wurde...".
        Schön, dass Du am richtigen "Ende der Gauss'schen Normalverteilung" zu liegen gekommen bist.
        Solche Nachrichten stimmen fröhlich.

        Hvielemi


        Nachtrag zum inzwischen erfolgten Beitrag von LowRoad:
        Frühe ADT verringert zumindest die Metastasierung deutlich. Schmerzen auf Grund von Knochenmetastasen sind durchaus unerfreulich und dann denkt man sich vielleicht, "...ach hätte ich doch früher..."
        Ja, das ist zu bedenken, dass man sich ohne Therapie nicht nur eine (Leichte und teilweise?) Lebensverkürzung einhandeln könnte, sondern eben auch die Nebenwirkungen auf dem Weg dorthin entsprechend früher auftreten könnten.
        Es geht mir überhaupt nicht darum, die AHT zu verteufeln, sondern das Abwägen zum Zeitpunkt der Therapie zu beleuchten.
        Im übrigen geht es in meinem Falle zunächst um den Zeitraum bis Anfang Juli das PET gemacht wird.
        Von einem Cholin-PET zu einem früheren Zeitpunkt war mir abgeraten worden, weil man darauf bei zu geringer Tumormasse
        u.U. ebensowenig sehen könnte, wie auf dem im Winter durchgeführten MRI.

        Keine Angst um mich: Ich werde auf keinen Fall "nichts" tun.
        Hvielemi
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

        Kommentar


          #19
          Meine Reaktion auf Beitrag #12 ist leider auf meinem Compi versickert. Daher komme ich hier darauf zurück:

          Zitat von M Schostak Beitrag anzeigen
          Tja, wie von den anderen bereits diskutiert: Schwer zu sagen, wann genau durch was ernsthafte klinische Konsequenzen drohen.
          PSA allein ist ja erst mal kein Symptom. Am Schwierigsten ist die Entscheidung bei einem PSA-Only-Anstieg ohne sichtbare oder spürbare Metastasen.

          Im Fall von bekannten Metastasen hängt es außer vom Wert und von der Anstiegsgeschwindigkeit natürlich auch vom Muster der Metastasierung ab.

          Nach 6 Monaten sind wahrscheinlich 10 ng/ml überschritten und nach einem Jahr wahrscheinlich 20 ng/ml, da reden wir leider über wenig Entscheidungsspielraum.

          Danke, Herr Professor Schostak

          Noch liegt ja ein "PSA-Only-Anstieg" vor, und ich geh unbeschwert Wandern, wenn es das Wetter zulässt.

          Ich fühle mich durch Ihre Antwort bestätigt in meiner Vorstellung, jetzt erst mal gar nichts zu machen, bis ich Anfangs Juli mehr über Rezidiv und allfällige Metastasen weiss durch das PSMA-PET-Bild.
          Ich werde hier berichten: Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA

          Wenn ich ohne 'Spritze' bis in einem Jahr "nur" 20 ng/ml PSA hätte, wäre ich überglücklich. Das wäre bedeutend weniger, als es sich mit der gegenwärtigen VZ um 2 Monate rechnet:
          Einiges über 100 ng/ml.

          Carpe diem!
          Hvielemi


          PS @ Leser, die erst auf Seite 2 bzw. Beitrag 11 einsteigen:
          Das im Vorbeitrag mir zugeschriebene Zitat betreffend "10 Tage lang Casodex 150 ... nervige Ermahnungen" stammt nicht von mir.
          Ich hatte es von Beitrag #9 zitiert zur Beantwortung.
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

          Kommentar


            #20
            Hallo Freunde,

            vielleicht ist es für manchen von Interesse, wenn ich über meine bisherigen Erfahrungen mit 3 intermittierenden HB's berichte:

            Meine PK-Karriere in Stichworten:
            RPE Anfang 1995; Logenbestrahlung Ende 2001 bei PSA von 0,62; Bestrahlung einer einzelnen Knochenmetastase Ende 2004 bei PSA von 1,13;

            Hormontherapien:
            1. von Anfang Nov 2007 bis Jan 2009 ADT3 (Eligard/Casodex 50mg/Avodart); Anfangs-PSA = 3,71; Mitte Dez 2007 war PSA schon auf<0,05 gesunken; PSA blieb immer < 0,05 bei Testo < 0,2;

            Intermittierung bis Ende Nov 2010 (22 Monate); Avodart wird weiter genommen. PSA beginnt ab Ende 2009 wieder langsam zu steigen; ab August 2010 wird Anstieg sehr steil (Verdoppzeit ~ 2 Monate);

            2. Ab Dez 2010 Beginn SHB (Casodex 150mg und weiter Avodart) bei PSA = 4,2; nach 2 Monaten ist PSA auf 0,4 abgefallen und bleibt dort konstant stehen.
            Anfang Sept 2011 Ende SHB; Beginn 2. Intermittierungsversuch; PSA = 0,4; weiter Avodart; Testo sehr hoch (7.6 ng/ml);

            3. Anfang Nov 2011 Intermittieren abgebrochen: PSA geht steil hoch (von 0,4 auf 2,5 in 6 Wochen!);
            Beginn Eligard/weiter Avodart; schon 5 Wochen später ist Testo auf < 0,2 und PSA auf 0,25 abgefallen; seit Ende Feb 2012 ist PSA < 0,04;

            Weitere Überlegungen:
            Die wichtigen Marker -insbesonders CgA und NSE- liegen voll im grünen Bereich; die letzten PET/CT's im August 2010 hatten nichts gezeigt.
            Verläufe von Testo und PSA während der HB's weisen darauf hin, dass ich recht agressive PK Zellen/Mini-Metastasen irgendwo habe, die aber zum Glück noch überwiegend sehr hormonsensitiv sind.
            Die letzte Eligard läuft Mitte Juli aus.
            Jetzt bin ich am Zögern, ob ich im Juli wieder einen Intermittierungsversuch starte (vorausgesetzt PSA weiter <0,04) oder ob ich mir nochmal die 4. Eligard-3 Monatsspritze setzen lasse. Ich fühle mich z.Zt. recht wohl und bin fit.

            Mein Ziel ist durchzuhalten bis MDV3100 zu bekommen ist; es ist mein Plan, dass wenn die Sache mal irgenwann hormonrefraktär wird, dann vor einer Chemo voll zuzuschlagen mit Abiraterone plus MDV 3100 wobei ich mir bewusst bin, dass zunächst beide Medikamente erst nach erfolgloser Chemo zugelassen sind. Aber da gibt es ja Wege.....

            Für Eure Gedanken/Hinweise/Ratschläge wäre ich dankbar!

            Klaus
            -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
            Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

            Kommentar


              #21
              Aber da gibt es ja Wege.....

              Hallo Klaus,

              vielen Dank fuer Deinen interessanten Bericht, der auch fuer mich nachvollziehbare, zukuenftig evtl. noch notwendig werdende Wege aufzeigt, um bei einem auftretenden Rezidiv aktiv zu werden. Wie unlaengst erwaehnt, deutete ein bekannter Professor in einem Vortrag schon an, dass man an MDV3100 demnaechst auch ohne bestimmte Voraussetzungen herankommen koennte. Ansonsten gibt es da ja Wege..... Ich wuensche Dir weiterhin gutes Gelingen.

              Kommentar


                #22
                Bislang hat eine intermittierende ADT noch nicht den unzweifelhaften Beweis erbringen können, neben einer Verbesserung der Lebensqualität in der Lage zu sein, auch das Stadium der Hormonresistenz hinauszuzögern und das krankheitsspezifische Überleben zu verlängern. Dies jedoch wird in einigen Beiträgen hier im Forum bisweilen suggeriert. Danke lowRoad für die vorgestellte Hussein-Studie und den Überblick über einige Studien zum Thema, die an der Gültigkeit obiger These doch erhebliche Zweifel erlauben.
                Seitab von den Studien sollten die statistischen Ergebnisse aber auch irgendwie mit den bisherigen Vorstellungen von zellbiologischer Entwicklung bzw deren Entartung kompatibel sein oder die bisherigen Kenntnisse darüber in diesem Zusammenhang zumindest diskursiv mit aufgegriffen werden.
                Was mich bewegt ist die Frage, warum eine gewollte Progression, also ein erneutes Anwachsen des Tumors durch die ADT-Pause für das Gesamtüberleben so gut sein soll. Wir wissen, daß ein Anwachsen des Tumors mit einem Wachstum von Millionen von Krebszellen verbunden ist und damit auch der Gelegenheit, durch genomische Mutationen einst noch harmlosen Krebszellen zu bösartigen Eigenschaften zu verhelfen. Dieses Risiko läßt sich nicht leugnen und es erhöht sich, wenn der PSA allzu hoch ansteigen darf.
                Zu meinen, eine IADT sei für das krankheitsspezifische Überleben besser als eine kontinuierliche ADT hieße, die Risiken einer gewollten Progression geringer zu sehen als die einer Dauer-ADT. Warum eigentlich?
                Noch immer ist in der Literatur die Erkenntnis nicht widerlegt, dass nicht die ADT den refraktären Status produziert, sondern dieser bildet sich früher oder später auch ohne die ADT heraus. Wäre die ADT die Ursache, gäbe es keine Patienten, die schon bei der Erstdiagnose verbreitete refraktäre Zellpopulationen vorweisen und dies ist in relevantem Umfang vor allem bei Patienten mit GS > 8 der Fall. Die ADT erzeugt nicht primär hormoninsensible Zellen, sie bringt sie nur zum Vorschein. Dass mit ADT die Malignisierung früher eintritt, konnte bislang nicht bewiesen werden.
                Die widersprüchliche Studienlage zu IADT kann so gesehen nicht überraschen. Wenn IADT, so scheint es mir wichtig, den PSA nicht zu hoch ansteigen zu lassen. Ich denke, Klaus macht es richtig und Gerd42 hatte es falsch gemacht.
                Grüße
                Hartmut

                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                Kommentar


                  #23
                  Zitat von hartmuth
                  ...und Gerd42 hatte es falsch gemacht.


                  Zur Erinnerung: (Gerd starb im Juni 2011)
                  http://www.prostatakrebse.de/informa...PKG_Gerd42.pdf








                  Horst
                  Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von hartmuth
                    Wenn IADT, so scheint es mir wichtig, den PSA nicht zu hoch ansteigen zu lassen.
                    Lieber Hartmut,

                    wie hoch würdest Du es denn ansteigen lassen? In Deinem PK-Bericht erwähnst Du auch die Reduzierung von Cholesterinwerten, obwohl die durchschnittlich angegebenen Richtwerte mittlerweile mehr als umstritten sind. Nachdem ich mich seit etlichen Tagen mit der täglichen Einnahme von Flohsamenschalen angefreundet habe, stieß ich gestern auf diese Hinweise. Nun gibt es für mich mehrere Gründe, die tägliche Flohsamenschaleneinnahme fortzusetzen. Wäre das nicht auch ein Thema für Dich?

                    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamen Willen"

                    Kommentar


                      #25

                      Harald_1933 hat mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, daß im o.a. pdf-Link nicht alle Daten von Gerd enthalten sind.

                      Unter folgendem Link ist Gerd's PK-Geschichte z.Z. noch im Forum abrufbar:
                      http://forum.prostatakrebs-bps.de/me...hp?136-Gerd´42

                      Danke Harald

                      Gruß Horst

                      P.S.: Hier geht's noch weiter http://www.myprostate.eu/?req=user&id=191&page=data

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo Freunde,

                        jetzt bin ich baff!

                        Habe eben die neueste Ausgabe der bekannten "PCRI Hot Sheets" erhalten und bin total überrascht -wie offensichtlich auch viele Experten in den USA- dass nach einer neuen gründlichen Langzeitstudie, die Überlebenszeit bei metastatischen hormonsensiblen PK Patienten mit geringer Tomorlast bei Intermittierung im Mittel 2 Jahre GERINGER ist als bei kontinuierlicher HB. Bei Patienten mit höherer Tomorlast war der Unterschied in Überlebenszeit bei Intermittierung oder kontinuierlicher HB gering.
                        Ist das nicht verrückt???

                        Den Artikel können kann nachgelesen werden unter

                        http://www.ustoo.org/PDFs/HotSheets/HotSheet072012.pdf

                        "1. Break from ADT Lowers Survival Odds"

                        Stehe in 2 Wochen vor der Entscheidung "nächste Intermittierung" oder "nächste Eligard", nachdem mein PSA 6 Monate unter Nachweisgrenze ist. Möchte eigentlich wieder pausieren aber bin jetzt doch etwas verunsichert.......

                        Klaus
                        -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                        Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                        Kommentar


                          #27
                          Leben versus Überleben

                          Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                          jetzt bin ich baff!

                          Habe eben die neueste Ausgabe der bekannten "PCRI Hot Sheets" erhalten und bin total überrascht -wie offensichtlich auch viele Experten in den USA- dass nach einer neuen gründlichen Langzeitstudie, die Überlebenszeit bei metastatischen hormonsensiblen PK Patienten mit geringer Tomorlast bei Intermittierung im Mittel 2 Jahre GERINGER ist als bei kontinuierlicher HB. Bei Patienten mit höherer Tomorlast war der Unterschied in Überlebenszeit bei Intermittierung oder kontinuierlicher HB gering.
                          Ist das nicht verrückt???
                          Tja, das ist in der Tat erstaunlich.
                          Und was ist mit der Lebensqualität?
                          Ich hab das 'Aufwachen' aus der Hormonsuppresion sehr intensiv erlebt:
                          Leben mit Testoreson statt bloss zeitlich Überleben ohne.

                          Es gibt nun mal keinen allgemeingültigen Ansatz um Lebensqualität mit
                          Lebensdauer zu verrechnen. Die erste Grösse ist subjektiv und zudem
                          sind die Einschränkungen von Patient zu Patient und Medikament zu
                          Medikament in einem weiten Rahmen unterschiedlich, während das
                          Überleben eine brutale, absolute Grösse darstellt.

                          Die Information aus dem Artikel mag hilfreich sein, um seine eigene,
                          hochspekulative Rechnung aufzustellen.

                          Stehe in 2 Wochen vor der Entscheidung "nächste Intermittierung" oder "nächste Eligard", nachdem mein PSA 6 Monate unter Nachweisgrenze ist. Möchte eigentlich wieder pausieren aber bin jetzt doch etwas verunsichert
                          Falls und wenn Du aussteigst:
                          Geniesse jeden Tag, den Du ohne Grauschleier erleben darfst!
                          Diese Tage könnten 'teuer' sein, gemessen in Lebenszeit, also sollten sie es Wert sein.

                          Ich steh wohl vor der gegenteiligen Entscheidung:
                          Wiedereinsteigen oder noch ein paar Sommerwochen LEBEN, statt graues, vielleicht längeres Überleben.

                          Russisch Roulette ist ein Scheissspiel:



                          Vielleicht gibt es Alternativen, aber das seh ich erst kommenden Mittwoch nach dem PET in Heidelberg,
                          dann werde ich (vielleicht) wissen, zu welcher Gruppe ich gehöre ...
                          ... und dann ist eh alles anders bei mir, ich bin ja nicht die Quintessenz einer Statistik.

                          Tu ne quaesieris (scire nefas) quem mihi, quem tibi
                          finem di dederint, Leuconoe, nec Babylonios
                          temptaris numeros. Ut melius quicquid erit pati!

                          ...
                          Carpe diem!
                          Frage nicht (denn Wissen ist unmöglich), welches Ende die Götter mir, welches sie dir,
                          Leukonoe, zugedacht haben, und versuche dich nicht an babylonischen Berechnungen!
                          Wie viel besser ist es doch, was immer kommen wird, zu ertragen!
                          ...
                          Nimm den Tag!
                          Horaz


                          Hvielemi
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                            Es gibt nun mal keinen allgemeingültigen Ansatz um Lebensqualität mit
                            Lebensdauer zu verrechnen. Die erste Grösse ist subjektiv und zudem
                            sind die Einschränkungen von Patient zu Patient und Medikament zu
                            Medikament in einem weiten Rahmen unterschiedlich, während das
                            Überleben eine brutale, absolute Grösse darstellt.
                            Stimme Dir 100%ig zu!
                            Für mich persönlich würde Lebensqualität vor Lebensdauer stehen. Allerdings habe ich ein (angenehmes) Problem bez. meiner Entscheidung:
                            Im Gegensatz zur ersten HB leide ich diesmal überhaupt nicht wegen des Testo-Mangels. Bin gerade von einer 2-wöchigen Radtour an der Ostsee zurückgekommen, habe 2 Wochen nur Dorsch gegessen, habe 3 Kilo abgenommen und fühle mich sauwohl!
                            Klaus
                            -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                            Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                            Kommentar


                              #29
                              ... kein Grund, die AHT zu unterbrechen?

                              Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                              Stimme Dir 100%ig zu!
                              Für mich persönlich würde Lebensqualität vor Lebensdauer stehen. Allerdings habe ich ein (angenehmes) Problem bez. meiner Entscheidung:
                              Im Gegensatz zur ersten HB leide ich diesmal überhaupt nicht wegen des Testo-Mangels. Bin gerade von einer 2-wöchigen Radtour an der Ostsee zurückgekommen, habe 2 Wochen nur Dorsch gegessen, habe 3 Kilo abgenommen und fühle mich sauwohl!
                              Klaus
                              Naja, lieber Klaus, ich würde Bachforellen vorziehen, aber Deine Erfahrunng mit der zweiten Phase ermutigt mich.
                              Abgenommen hab ich auch:
                              Seit Mitte Januar, als ich als Folge von AHT und Winterspeck 99.9kg ablas auf der Waage, bis heute mehr als 10kg.
                              Die Lesung heute: 89,4kg, gestern nach der Bergwanderung auf den Hohen Kasten war's 88.9, aber da war
                              wohl auch eine leichte Dehydrierung dabei, denn es war zwischen 31 und 25°C heiss, das ist auf 1800m extrem!

                              Leider kann ich die neun (!) gefundenen Orchideenarten hier nicht zeigen,
                              weil ich - minimalbekleidet und ausgerüstet - keine Kamera dabei hatte.
                              Zuvor noch nie gesehen hab ich die Kugelorchis. Ich hoffe sehr, dass sie
                              die angesagte Regenperiode übersteht.
                              Nun, da mach ich eben eine Anleihe bei Christophe Boillat:

                              Wie man sieht: Das Leben ist faszinierend in seiner Vielfalt!

                              Doch nun was Ernsteres:

                              Die Aufrechnung von Lebensqualität und Lebensdauer mag für uns beide, die wir gegenwärtig gut leben, anders aussehen, als für Betroffene mir Knochenschmerzen, Kraftlosigkeit und heftigen Therapienebenwirkungen. deren Zeit am Ablaufen ist.
                              Ich hab ja im Keller diese Heliumflasche, aber ich glaube nicht, dass ich im 'Ernstfall' den selbstgewählten Abgang dem vorziehen würde, was vom Leben noch bleibt. Lebenszeit in guten Zeiten zu verschenken ist wohl einfacher, als wenn das Sterben real wird.

                              Doch wenn es Dir gut geht unter AHT (Ich hab meist nur einen Tag in der Woche etwas wandern können, den Rest der Zeit brauchte ich zur Erholung), gibt es doch keinen Grund, die AHT zu unterbrechen?.
                              Oder sind es die Knochen?

                              Carpe diem!
                              Hvielemi
                              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                              Kommentar


                                #30
                                Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                                Oder sind es die Knochen?
                                Ja, bin Osteoporose-gefährdet, lasse mir deswegen alle 3 Monate ein Denosumab Implantat setzen (Prolia/60mg). Aber Hauptgedanke hinter meinen Intermittierungsversuchen war ehrlich gesagt die mir irgendwie logisch erscheinende Idee, dass eine Hormonunabhängigkeit durch die HB Pausen hinausgeschoben werden kann.
                                Umsomehr haben mich die oben zitierten gegenteiligen Studienergebnisse betroffen gemacht.

                                Grüsse vom Rhein!
                                Klaus
                                -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                                Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X