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PSA erst 13,6, dann runter auf 9,4, nun wieder 10,3 (in 3 Wochen). Angst/Krebs?

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    #16
    Danke! W.Rellok
    "P.S. Es macht Spaß mit euch!"

    Na das ist doch mal ein Aufruf an alle mitlesenden Ärzte. Eine aktive Teilnahme an diesem Forum erweitert den Horizont und muss dazu nicht spröde sein.

    Tom

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      #17
      Prostatitis - Prostatakarzinom

      Hallo liebe Mitstreiter,
      eine simple, akute Prostatitis, kann ein Vorreiter eines späteren Prostatakarzinoms werden, wenn sie nicht ausreichend und konsequent behandelt wird. So wird zumindest vermutet.
      Unter dem Stichwort der Prostatitis hat Heribert am 17.8.12 dankenswerterweise auf die Pathogenese des Prostatakarzinoms hingewiesen. Für die Beratung erscheint mir der mögliche Zusammenhang zwischen der oftmals als eher harmlos erachteten Prostatitis und dem Prostatakarzinom bedeutend zu sein.

      In der S3 Leitlinie AWMF-Register-Nummer (043-0220L) Version 2.0 -1. Aktualisierung 2011 wird auf Seite 22 Folgendes ausgeführt .
      „Lokale entzündliche Prozesse

      In der zurzeit gängigen Theorie der Pathogenese des Prostatakarzinoms wird eine nichtandrogen-sensitive von einer androgen-sensitiven Phase bei der Entstehung unterschieden. In der ersten, nichtandrogen-sensitiven Phase werden bestimmte Mutationen sowie O2-Radikale und Karzinogene für die Entstehung einer proliferativen inflammatorischen Atrophie verantwortlich gemacht. Ein wesentlicher Faktor hierbei sind chronische Entzündungsreaktionen. Zusätzliche epigenetische Inaktivierungen von bestimmten Genen führen dann zu einer prostatischen intraepithelialen Neoplasie. Ab diesem Schritt wird die Entwicklung des Prostatakarzinoms als androgen-sensitiv bezeichnet [17]. Diese Theorie stützt die Hypothese, nach der sexuell übertragbare Erkrankungen und das Krankheitsbild einer Prostatitis mit dem erhöhten Risiko der Prostatakarzinomentstehung ursächlich verknüpft sind. Wenn bei einem Gesunden das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms als 1 angenommen wird, beträgt das Quotenverhältnis für jegliche Geschlechtskrankheit im Hinblick auf die Assoziation mit einem Prostatakarzinom 1,48 und bei Vorliegen einer Prostatitis 1,6 [18; 19].“

      Es gilt also, durch geeignete Diagnostik und Therapie die chronischen Entzündungsreaktionen zu vermeiden.

      Ich freue mich auf die Vertiefung des Gedankens.

      Winfried

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        #18
        Hallo Winfried und Mitstreiter,

        ich denke, für Markus macht es wenig Sinn jetzt eine Grundsatzdiskussion zu führen, wenn letztlich in seinem jungen Alter die Zeit davon laufen könnte. Der Urologe hat eine Verhärtung ertastet, die im MRT bestätigt wurde. Das Antibiotikum hat kaum Wirkung gezeigt und wenn das Spermaantibiogramm nur ein geringes und zudem noch unspezifisches Keimwachstum aufweist, wird eine Biopsie unumgänglich sein. Ich glaube auch nicht, dass eine PET/CT oder MRT, das Problem so deutlich machen könnte, dass sich eine Biopsie erübrigte. Was außerdem eine Kostenfrage wäre.

        - Für mich käme ein Biopsie allerdings nur unter klinischen Bedingungen infrage.

        Erst nach negativem Biopsieergebnis könnte man den Part aus den Leitlinien näher betrachten.

        Gruß Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #19
          Schlußpunkt und Weiterführung

          Lieber Heribert,

          volle Zustimmung!

          Die Problematik von Markus ist doch im benachbarten Thread mit seinem quasi Schlußwort zumindest vorläufig beendet. Josef der Feuerwehrmann und seine Mitdiskutanten einerseits sowie Tom andererseits haben meinem Empfinden nach jeweils die Betonung gesetzt.

          Ich wollte entsprechend deiner und Ralfs Aufforderung die Probleme im Vorfeld beleuchten. Werd's auch weitertun.

          Einen schönen Abend wünscht

          Winfried
          Zuletzt geändert von W.Rellok; 20.08.2012, 19:20. Grund: Ergänzung

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            #20
            Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
            Erst nach negativem Biopsieergebnis könnte man den Part aus den Leitlinien näher betrachten.
            Was bringt die Biopsie? Sicherheit auf ein krebsfreies Leben? Bei negativen Ausgang nur eine scheinbare Sicherheit! Sicherheit existiert nur bei einem positiven Ausgang! Was soll also eine Biopsie bewirken? Den sicheren Nachweis eines konkreten Verdachts! Dem geht aber eine gründliche differential diagnostische Betrachtung voraus!

            Auch das mein Schlusswort verbunden mit der Hoffnung auf ein baldiges Umdenken im Bezug auf das Massenphänomen Biopsie.

            Tom

            PS: Die Betrachtung des inflammatorischen Prozesses bei der Entstehung von Krebs ist ein sehr interessanter Aspekt, bei dem es sich lohnt weiter Nachzudenken! Gerade im Bezug auf Biopsien und deren evtl. Beteiligung bei der Entstehung chronischer Entzündungen....

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              #21
              Hallo Tom,

              die gegebenen Möglichkeiten ein Prostatakarzinom auszuschließen sind nicht berauschend. Deshalb plädiere ich für eine zweckmäßige Differenzialdiagnostik um einen möglichen Herd einzugrenzen. Das ist bei Markus geschehen. Sowohl der Tastbefund als auch das MRT weisen auf einen möglichen Herd hin, der mit keiner der bekannten bildgebenden Verfahren genauer verifiziert werden kann.

              Es geht also nicht um das relativ ziellose Biopsieren oder martialischer ausgedrückt, um das herumstochern in der Prostata. Insofern steht die Risikoabwägung für Markus im Vordergrund und nicht das Risiko bei einem 70-jährigen Mann. Sollte eine solche, zielgerichtete Biopsie negativ verlaufen oder genauer definiert das Zielvolumen "nur" einen entzündlichen Prozess aufweisen, ist ordentlich Zeit gewonnen, um mit antiinflammatorischen nichtsteroiden Mitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac, wie es auch im Beitrag von Winfried zu ersehen ist, eine längerfristige Behandlung durchzuführen.

              Wir wissen, dass sich in den letzten Jahren einiges zur genaueren Beurteilung von Gewebeveränderungen in der Prostata getan hat (ANNA, Elastographie, PET-CT, MRT), die Sensitivität liegt aber immer noch bei etwa 60% und es wird auch in Zukunft keinen Arzt geben, der die restlichen 40% zulasten einer Biopsie auf seine Kappe nimmt. Ein Prostatakarzinom ist nun mal äußerst inhomogen und lässt sich nicht wie ein Siegelringkarzinom in der Lunge mit relativ einfachen radiologischen Methoden nachweisen.

              Die Risikobewertung des behandelnden Arztes wird also auch in Zukunft nicht mathematisch und damit nach Richtlinien zu erfassen sein, sich bestenfalls an Leitlinien orientieren. Ich denke, das Markus einen Urologen hat, der die Vor- und Nachteile einer Biopsie genau abzuwägen weiß.

              Gruß Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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                #22
                Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                Ich denke, das Markus einen Urologen hat, der die Vor- und Nachteile einer Biopsie genau abzuwägen weiß.

                Gruß Heribert
                Da sind wir ja einer Meinung. Und dieses Abwägen hat ein derzeitiges Abwarten zur Konsequenz. Unterm Strich hat also unsere Diskussion dann nur noch mal zur Verunsicherung beigetragen, denn die Würfel waren bereits gefallen.

                Tom

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