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Mein Vater will sich nicht mehr unteruchen lassen

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    Mein Vater will sich nicht mehr unteruchen lassen

    Guten Morgen.

    Ich bin 41 Jahre alt und bei meinem Vater ist vor fünf Jahren fortgeschrittener PK festgestellt worden. Er bekommt seitdem eine Hormonbehandlung und hat 42 Bestrahlungen hinter sich. Während der Bestrahlung hat sich die Harnröhre zugesetzt, 3-monatiger Bauchdeckenkatheder, danach OP, um die Harnröhre frei zu legen. Seit der OP vor ca. 2 Jahren hat er sich nicht mehr richtig untersuchen lassen. Kein Knochen-CT, keinen Ultraschall gar nichts. Holt sich nur seine Spritzen ab. Jetzt knickt er mit einem Bein immer weg, wenn er aufsteht, sagt aber das alles in Ordnung ist, hinzu kommen Rückenschmerzen. Für ihn ist einfach alles in Ordnung. Der PSA-Wert geht immer rauf und runter.
    Sollte man ihn in Ruhe lassen oder eventuell darauf hinweisen, dass er sich mal untersuchen lassen sollte, bezüglich der Knochenmetastasen...?
    Hat vielleicht jemand Erfahrung mit so etwas? Ich bin für jeden Rat dankbar.

    Viel Grüße Heike

    #2
    Hallo Heike,
    Was PSA betrifft, es gibt sehr aggressive Krebszellen die keinen PSA mehr absondern weil sie so weit mutiert sind, dass sie sich nicht mehr als Prostatagewebe fühlen. Man fühlt sich sicher aber diese Krebszellen wachsen dann munter weiter und richten großen Schaden an. Rückenschmerzen und ein wegknickendes Bein können, müssen aber nicht unbedingt von Metastasen kommen. Es kann sich ev. auch um Osteoporesymptome handeln, was eine Nebenwirkung von Langzeithormonblockaden ist. Dein Vater steckt seinen Kopf ev. in den Sand weil er schon viel unangenehmes hinter sich hat. Du musst ihn dazu drängen, mindestens nochmals ein Knochen Szintigramm und eine Knochendichtemessung machen zu lassen -beides tut nicht weh. Wenn er es sich nicht selber gönnt, dann seiner Familie zuliebe. Du könntest auch seinen Urologen anrufen und ihn bitten mit deinem Vater zu reden.
    Alles Gute,
    Hans-W.

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      #3
      Vielen Dank für den Rat. Habe gestern mit Papa telefoniert, er ist aber so aggressiv seinen Mitmenschen gegenüber, dass man gar keine normale Unterhaltung führen kann. Meine Mutter resigniert mittlerweile. Vielleicht sollte ich ihm eine Brief schreiben. Das mit der Hormon-Langzeitbehandlung heißt also , dass die Krebszellen nicht mehr ansprechen und der PSA nicht mehr richtig reagiert, oder wie versteht man das richtig...???? Manchmal mein ich er hat es besiegt, aber die Diagnose vor fünf Jahren spricht natürlich dagegen. Ich bin so verzweifelt weil er keinen mehr so richtig an sich heranlässt. Vielen Dank nochmal.

      Gruß Heike

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        #4
        Hallo Heike,
        Es gibt sogenannte hormonrefraktäre Krebszellen, die keinen Testosteron mehr brauchen um zu wachsen. Diese Krebszellen sondern aber noch PSA ab und sind nicht mit der Sorte Krebszelle zu verwechseln, die sehr aggressiv sind, aber keinen PSA mehr absondern. Wer sich deswegen nur auf PSA Werte verlässt, wiegt sich in falscher Sicherheit. Es gibt auch andere Messwerte, die man zuhilfe holen kann, z.B. kann man seine alkalischen Phosphatwerte messen lassen, die einen Hinweis auf vorhandene Metastasen geben können. Nimm dir etwas Zeit und lese die diversen Themen hier im Forum durch. Du kannst auf der Hauptseite unter "Suchen" Stichwörter eingeben und dich so gezielt mit Information versorgen. Auch die http://www.prostatakrebs-bps.de/ und http://www.prostatakrebse.de/ geben viel Basis Information her.
        Das dein Vater aggressiv reagiert ist mit Sicherheit ein Hinweis dafür, dass es ihm sehr schlecht geht, dass er Angst hat und dass er dies verheimlichen will weil "Männer keine Schmerzen und Ängste haben". Er merkt nicht, dass ihr sehr darunter leidet und das sollte man ihm schonend beibringen. Wenn er einen PC hat, solltest du ihn auf das Forum hinweisen. Dann könnte er selber hier auch anonym reinschauen.
        Ich hoffe, dass er sich für euch öffnen wird und eure Hilfe annimmt.
        Alles Gute,
        Hans-W.
        Zuletzt geändert von Hans-W.; 04.10.2006, 10:46.

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          #5
          Sichere Anzeichen

          Hallo Heike,

          mein Vater hatte auch PK u. er hatte immer Rückenschmerzen u. seine Beine, bzw. Knie klappten weg. Er meinte immer, es verstehe nicht, warum ihn seine Knie nicht mehr halten! Zuerst hatte er nur Rückenschmerzen, aber bald kamen die Schmerzen überall, bald zeigte sich, dass er auch überall össäre Metastasen hatte. Dann erhielt er Zometa, dass gegen den Knochenabbau eingesetzt wird. Das sollte dein Vater auf jeden Fall auch probieren.

          Ganz viel Glück
          Sonja

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            #6
            Guten Morgen, vielen Dank für die vielen Ratschläge, aber mein Vater lässt nicht mit sich reden. Ich glaube einfach das er gar nicht wissen will was in seinem Körper los ist. Wir wissen ja noch nicht einmal wie starke Beschwerden bzw. Schmerzen er hat. Man wird ihm erst wieder helfen können wenn es wieder einmal ganz zu spät ist. Trotzdem werde ich nicht aufgeben ihn davon zu überzeugen, dass es noch andere Medikamente gibt ausser seiner Hormonspritzen. Vielleicht hab ich ja mal die Chance mit ihm zu reden, wenn er nicht so schlechte Laune hat, was in letzter Zeit sehr selten vorkommt.

            Vielen Dank an Euch und bis bald, ich werde Euch auf dem laufenden halten.


            Gruß Heike

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